Mal was ganz anderes.
Ausnahmsweise nicht auf dem Bike unterwegs.

Beim studieren der YouTube Kanäle, die sich alle mit dem Thema Schotter, Reisen und Enduro beschäftigen, bin ich über das Klettern gestolpert.
Beim Fahren hat es mich schon immer etwas gestört dass man der Natur nicht ganz so nahe ist.

Man kommt zwar weit rum, sieht viel, fährt aber an vielen stellen (gezwungenermassen) einfach vorbei.
Irgendwie hat sich der Gedanke festgesetzt dass Klettern toll sein muss.
Ohne überhaupt von irgendwas eine Ahnung zu haben, habe ich im Internet alles möglich an Information gesucht und gefunden. Ausrüstung, Klettersteige, Karten und Technik.usw.
Für mich waren die Voraussetzungen erfüllt, da ich
1. über die Kondition verfüge. (für was treibt man Sport

)
2. ich keine Probleme mit Höhen habe
3. ich trittsicher bin (aus langjähriger Baustellen Erfahrung)
4. ich immerhin schon über Wanderstiefel (liegen seit 10 Jahren ungenutzt rum) und einen Rucksack mit Trinkblase verfüge (neu angeschafft wegen der Biketouren)
5. ich genügend YouTube Videos geguckt habe, die sich ausführlich mit dem Thema beschäftigen
6. ich über eine Wanderkarte von BGL verfüge die so alt ist wie meine Schuhe
7. ich über die ganze Elektronik verfüge, um den ganzen Schwachsinn auch zu dokumentieren
Was fehlte waren ein Klettersteigsett bestehend aus Gurt, Fallsicherung, Helm und Stöcken. Zu meinem Leidwesen gibt es in meiner Nähe einen Outdoor Versand bei dem ich reichhaltig fündig wurde und der mir auch ein sehr, sehr, sehr gutes Angebot gemacht hat. Beratung war auch top. Ich durfte sogar in meinem Gurt probehängen.
Dermaßen ausgestattet bin ich am Mittwoch den 3.08. nach BGL (Berchtesgaden) gefahren, hab dort am Nachmittag mein Zelt aufgeschlagen und wollte justament am Donnerstag frühmorgens um 5 Uhr früh starten.
So früh deshalb, weil der Plan verwegen war. Nicht nur dass ich überhaupt keine Klettererfahrung verfügte, ausser evtl. früh Jugendliche Erfahrung, nein es sollte auch noch die Watzmann Überquerung sein.
Der Plan über den Grünstein Klettersteig zur selbigen Hütte, von da zur Schapbachalm und weiter zur Kührointhütte. Von da wären es noch ca. 2 Std. bis zum Watzmannhaus, schnurstracks über den Grad gewandert, noch schnell beim Funtensee vorbei geschaut und über Bartholomä mit dem Schiff zurück zum Zeltplatz.
Ich habe so mit 10-max. 12 Std. gehweit gerechnet.
Das ganze unternehmen ist dann doch etwas anders verlaufen.
Den Wanderweg zum Grünstein Klettersteig habe ich noch in Rekordzeit geschafft.

Aber dann steht man vor der Wand und die sieht in Natura anders aus als in YouTube.
Über Klettersteige muss man folgendes wissen, es sind Einbahnstrassen. Einmal drin, gehts nur vorwärts, oder man lässt sich (kostenpflichtig) runterholen. Ist auch logisch, wer will mitten in der Wand mit Gegenferkehr rechnen müssen?
Egal, ich hab nicht mehrere hundert € und Zeit in die Sache investiert um dann als Loser und vollen Hosen Umzug kehren. Also rein in die Wand. Erst zaghaft, dann immer besser gehts die Wand rauf.
Ich arbeite noch zu viel mit den Armen, stehe zu wenig auf einem sicheren Stand, was kräfteschonend ist, lerne aber (gezwungenermaßen) schnell dazu.
Der nächste aha Effekt. die Fallsicherung. Mir wird an einer etwas diffizilen Stelle klar, dass mich der Gurt zwar vor dem Sturz aus größer Höhe auf den Boden der Tatsachen und damit dem unvermeidlichen Tot schützt, aber nicht vorm Stürzen generell.
Die Stahlseile sind alle paar Meter an der Wand befestigt. Wenn man kurz bevor man die Sicherung in ein neues Segment einhaken kann abrutscht, dann fällt man unter umständen am Seil entlang, bis zum nächsten Ankerpunkt. Das können 3 oder mehr Meter sein. Und dann greift die Fallsicherung, das sind dann noch mal ein knapper Meter. Und inwieweit man dann noch unversehrt ist, ist die andere Frage. Aber immerhin schlägt man nicht am Anfang auf. ( was gesundheitlich fragwürdige Konsequenzen Nachsicht ziehen würde

)
Das Thema Fallen und daraus körperlich resultierende Schäden habe ich mental in der Wand verarbeitet und beschlossen dass das nicht in Frage kommt. Nichts desto trotz gab es Stellen, wo ich mich gefragt habe warum ich das gerade mache?
Rückblickend muss ich sagen dass ich derart mit dem Klettern beschäftigt war, dass ich mir über Angst, die Höhe oder über eine taugliche Kameraführung keine Gedanken gemacht habe.
Als ich dann oben angekommen bin, (mein Gott was habe ich geschwitzt) war so und so alles an Zweifel oder sonst was vergessen. Dass ich mit meiner Zeitplanung furios gescheitert bin, verbuche ich als Anfängerfehler. Ich habe es kurz bis vor das Watzmannhaus geschafft. An der Kührointhütte war ich um 10 Uhr. Da war mir schon klar dass ich den Rest nicht schaffen würde.
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Morgen ist auch noch ein Tag
Leider wieder GEMA Probleme. Ich hoffe einer der beiden Links funktioniert.
https://www.youtube.com/watch?v=_Q2_LHND_UM" onclick="window.open(this.href);return false;
https://tx.proxfree.com/permalink.php?u ... D%3D&bit=1" onclick="window.open(this.href);return false;