Meine Stimmung kann man sich vorstellen, wollte ich doch zum Abschluss des Pyrenäenabschnittes auf den kleinen und kleinsten Straßen nach Roses, quer über das Cap de Creus nach El Port de la Serva, um dann an der Küste entlang nach Cebere zu kommen.
Also packte ich meine sieben Sachen zusammen, und war als erster und alleine beim Frühstück...war an dem Morgen sehr schnell erledigt übrigens

Der Regen hörte ein paar Kilometer vor Rosas wieder auf, und es wurde schwül, so schwül, das ich keine große Lust hatte irgendwo anzuhalten, eine Pause zu machen....wollte einfach nur weiter...das Bild habe ich beim Tanken so nebenher gemacht

Aber der Reihe nach, bis Perpignan wollte ich über Land fahren, dort auf die Autobahn, bis in die Gegend um Aix en Provence, um mir dort irgendwo ein Hotel zu suchen.
Am darauffolgenden Tag über den Col de Lombarde Ligurien queren, so lange fahren wie Lust und Laune vorhanden, um dann am nächsten Tag an den Lago Caldonazzo zu fahren, wo ein paar Kumpels, Bekannte sich im Hotel Cristallo für ein paar Tage einquartiert hatten.
Guter Plan gell.....ich mache es kurz, in Nizza schüttete es immer noch, s Fraule daheim spielte Wetterfee, die Wetterfee sagte mir: fahre weiter, fahre nicht über den Pass....fahr heim, das Wetter sieht in der Ecke für die nächsten Tage nicht besser aus.
Autobahn Tankstelle Nizza 16.01 Uhr getankt .. und ich hatte Hunger, den ganzen Tag noch nichts gegessen, zu wenig getrunken, also, wenn nichts in Frankreich geht dann das

Abfahrt wird so gegen 16.30 gewesen sein, viel Verkehr um Nizza und Monaco um diese Zeit, und viel Regen.....ich will jetzt an den Gardasee, und zwar direkt, und schnell .. und überhaupt.. ich bin stinkesauer.
Nach Genua hänge ich mich an einen italienischen SUV X schlagmichtot BMW...der Kerl lässt es laufen, ich lass die Multi laufen - ganz im Vertrauen, das der weiß wo die Polizei immer stehen könnte

In einer Baustelle fahr ich neben den Wagen, und bekomme große Augen



Mittlerweile ist es dunkel, Tankstop und Visier putzen - danach war wieder Durchblick angesagt. Ankunft am Zielort Lazise 22.30 Uhr.....es gab natürlich nichts mehr zu essen, hatte eh keinen Hunger...die zwei Aperol und das viertel Bardolino genügten vollauf, und sorgten dafür das der Kopf in den Reset Modus kam

So dekoriert sah mein Motorrad am nächsten Tag dann aus Ausschlafen war angesagt, Motorrad putzen und tanken war angesagt


Es war schön die ganze Bande in Levico Therme zu treffen, gleichzeitig war ich aber auch mit dem eintreffen im Hotel, wie auf Knopfdruck ausgebrannt, müde, kaputt und hatte mal überhaupt keine Lust mehr Motorrad zu fahren

Habe mich schon am Samstag Abend von der Bande verabschiedet.....ich wollte " NACH HAUSE "

18 Tage, 8.243 km, zwei Reifenwechsel, keine Pannen, keinen Un-oder Umfaller, viel, viel Regen, unglaublich schöne Landschaften und Eindrücke gesehen und gehabt, erste Hilfe bei einem, von einer Biene in den Hals gestochenen Motorradfahrer geleistet, nette, hilfsbereite und unkomplizierte Menschen getroffen,
der eigene Schutzengel tat das übrige dazu bei, das ich wieder mal am Stück zurück die Familie drücken konnte.
Jetzt möchte ich noch was los werden:
Meinen größten Respekt und Dank an all die Menschen hier, die sich die Mühe und Zeit nehmen, ihre Reisen und Erlebnisse mit Worten, gewürzt mit wirklich wahnsinnig guten Bildern/Filmen zu dokumentieren - erst wenn man selber mal dranhockt weiß man solches Tun zu schätzen.
Gruß Walle
PS: werde mal die Tage noch schauen, ob ich es gebacken bekomm, und die Route auf einer Karte zeigen kann