Re: Vom Schwabenland auf dem Jakobsweg an das Cap Finestere
Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 19:55
Diese " kranke " Tour am Vortag führte mich ja gefühlt fast bis an das Mittelmeer. In der Nacht fand ich nicht so richtig in den Schlaf, und wachte ständig auf ... mein Tagebuch sagt mir heute, das ich gegen 5.45 Uhr wieder wach wurde, wach vom Regen der gegen das Fenster hämmerte.
Meine Stimmung kann man sich vorstellen, wollte ich doch zum Abschluss des Pyrenäenabschnittes auf den kleinen und kleinsten Straßen nach Roses, quer über das Cap de Creus nach El Port de la Serva, um dann an der Küste entlang nach Cebere zu kommen.
Also packte ich meine sieben Sachen zusammen, und war als erster und alleine beim Frühstück...war an dem Morgen sehr schnell erledigt übrigens
Der Regen hörte ein paar Kilometer vor Rosas wieder auf, und es wurde schwül, so schwül, das ich keine große Lust hatte irgendwo anzuhalten, eine Pause zu machen....wollte einfach nur weiter...das Bild habe ich beim Tanken so nebenher gemacht
Die französische Grenze rückte näher, der bleierne Himmel, das drückend schwüle Klima nervten
Das eigentliche Ziel wäre eigentlich an dem Tag irgendwo in der Ecke vom Grande Canyon du Verdon gewesen .. aber alles hätte, können, sollen sein, fiel einfach buchstäblich in das ergiebige nasse Element das von oben kam.
Aber der Reihe nach, bis Perpignan wollte ich über Land fahren, dort auf die Autobahn, bis in die Gegend um Aix en Provence, um mir dort irgendwo ein Hotel zu suchen.
Am darauffolgenden Tag über den Col de Lombarde Ligurien queren, so lange fahren wie Lust und Laune vorhanden, um dann am nächsten Tag an den Lago Caldonazzo zu fahren, wo ein paar Kumpels, Bekannte sich im Hotel Cristallo für ein paar Tage einquartiert hatten.
Guter Plan gell.....ich mache es kurz, in Nizza schüttete es immer noch, s Fraule daheim spielte Wetterfee, die Wetterfee sagte mir: fahre weiter, fahre nicht über den Pass....fahr heim, das Wetter sieht in der Ecke für die nächsten Tage nicht besser aus.
Autobahn Tankstelle Nizza 16.01 Uhr getankt .. und ich hatte Hunger, den ganzen Tag noch nichts gegessen, zu wenig getrunken, also, wenn nichts in Frankreich geht dann das
une Sandwich avec Jambon, une Croissant , une Caffe Noir, une Aqua Minerale natural , macht auf jeden Fall mal schnell pappsatt
Abfahrt wird so gegen 16.30 gewesen sein, viel Verkehr um Nizza und Monaco um diese Zeit, und viel Regen.....ich will jetzt an den Gardasee, und zwar direkt, und schnell .. und überhaupt.. ich bin stinkesauer.
Nach Genua hänge ich mich an einen italienischen SUV X schlagmichtot BMW...der Kerl lässt es laufen, ich lass die Multi laufen - ganz im Vertrauen, das der weiß wo die Polizei immer stehen könnte
In einer Baustelle fahr ich neben den Wagen, und bekomme große Augen
, nix Kerl am Steuer, eine Bilderbuch Italienerin sitzt am Steuer, und lässt die Kiste fliegen
Mittlerweile ist es dunkel, Tankstop und Visier putzen - danach war wieder Durchblick angesagt. Ankunft am Zielort Lazise 22.30 Uhr.....es gab natürlich nichts mehr zu essen, hatte eh keinen Hunger...die zwei Aperol und das viertel Bardolino genügten vollauf, und sorgten dafür das der Kopf in den Reset Modus kam
So dekoriert sah mein Motorrad am nächsten Tag dann aus Ausschlafen war angesagt, Motorrad putzen und tanken war angesagt
und natürlich relaxen war angesagt
Der Tag Pause tat richtig gut, so gut, das ich auf die Idee kam, nicht direkt an den Caldonazzo zu fahren, sondern gemütlich mit der Fähre über den Gardasee, um dann im Bogen über die Berge Richtung Trento zu kommen
Nochmal a bissle " dreckla " musste sein um dann über den Croce Domini, Idro See, Iseo See zurück zum Gardasee, und dann über den Monte Velo, zum Monte Bondone zu fahren.
Es war schön die ganze Bande in Levico Therme zu treffen, gleichzeitig war ich aber auch mit dem eintreffen im Hotel, wie auf Knopfdruck ausgebrannt, müde, kaputt und hatte mal überhaupt keine Lust mehr Motorrad zu fahren
- nach langem hin und her ließ ich mich dann aber doch noch breit schlagen am nächsten Tag als Guide zu fungieren........die Straßen sind einfach herrlich da unten, besonders die, die nicht auf einer Karte als offizielle Straße vermerkt sind, aber auch nicht gesperrt sind, mit nicht ganz 200 km hielt es sich in Grenzen.
Habe mich schon am Samstag Abend von der Bande verabschiedet.....ich wollte " NACH HAUSE "
Abends noch die Rechnung bezahlt, das Motorrad aus der Garage gestellt, und in aller Herrgotts früh mich auf den Weg gemacht...über das Val di Cembra, Kaltern, Meran, Timmelsjoch, und zum Abschluss noch das Hahntennjoch ging es heim....ok..das Timmelsjoch hatte ich Sprittechnisch noch ziemlich verpeilt - standen beim Tanken dann in Sölden MINUS 20 km Reichweite auf der Uhr, wo es ging bergab nur mit Motor aus halt .
18 Tage, 8.243 km, zwei Reifenwechsel, keine Pannen, keinen Un-oder Umfaller, viel, viel Regen, unglaublich schöne Landschaften und Eindrücke gesehen und gehabt, erste Hilfe bei einem, von einer Biene in den Hals gestochenen Motorradfahrer geleistet, nette, hilfsbereite und unkomplizierte Menschen getroffen,
der eigene Schutzengel tat das übrige dazu bei, das ich wieder mal am Stück zurück die Familie drücken konnte.
Jetzt möchte ich noch was los werden:
Meinen größten Respekt und Dank an all die Menschen hier, die sich die Mühe und Zeit nehmen, ihre Reisen und Erlebnisse mit Worten, gewürzt mit wirklich wahnsinnig guten Bildern/Filmen zu dokumentieren - erst wenn man selber mal dranhockt weiß man solches Tun zu schätzen.
Gruß Walle
PS: werde mal die Tage noch schauen, ob ich es gebacken bekomm, und die Route auf einer Karte zeigen kann
Meine Stimmung kann man sich vorstellen, wollte ich doch zum Abschluss des Pyrenäenabschnittes auf den kleinen und kleinsten Straßen nach Roses, quer über das Cap de Creus nach El Port de la Serva, um dann an der Küste entlang nach Cebere zu kommen.
Also packte ich meine sieben Sachen zusammen, und war als erster und alleine beim Frühstück...war an dem Morgen sehr schnell erledigt übrigens

Der Regen hörte ein paar Kilometer vor Rosas wieder auf, und es wurde schwül, so schwül, das ich keine große Lust hatte irgendwo anzuhalten, eine Pause zu machen....wollte einfach nur weiter...das Bild habe ich beim Tanken so nebenher gemacht

Aber der Reihe nach, bis Perpignan wollte ich über Land fahren, dort auf die Autobahn, bis in die Gegend um Aix en Provence, um mir dort irgendwo ein Hotel zu suchen.
Am darauffolgenden Tag über den Col de Lombarde Ligurien queren, so lange fahren wie Lust und Laune vorhanden, um dann am nächsten Tag an den Lago Caldonazzo zu fahren, wo ein paar Kumpels, Bekannte sich im Hotel Cristallo für ein paar Tage einquartiert hatten.
Guter Plan gell.....ich mache es kurz, in Nizza schüttete es immer noch, s Fraule daheim spielte Wetterfee, die Wetterfee sagte mir: fahre weiter, fahre nicht über den Pass....fahr heim, das Wetter sieht in der Ecke für die nächsten Tage nicht besser aus.
Autobahn Tankstelle Nizza 16.01 Uhr getankt .. und ich hatte Hunger, den ganzen Tag noch nichts gegessen, zu wenig getrunken, also, wenn nichts in Frankreich geht dann das

Abfahrt wird so gegen 16.30 gewesen sein, viel Verkehr um Nizza und Monaco um diese Zeit, und viel Regen.....ich will jetzt an den Gardasee, und zwar direkt, und schnell .. und überhaupt.. ich bin stinkesauer.
Nach Genua hänge ich mich an einen italienischen SUV X schlagmichtot BMW...der Kerl lässt es laufen, ich lass die Multi laufen - ganz im Vertrauen, das der weiß wo die Polizei immer stehen könnte

In einer Baustelle fahr ich neben den Wagen, und bekomme große Augen



Mittlerweile ist es dunkel, Tankstop und Visier putzen - danach war wieder Durchblick angesagt. Ankunft am Zielort Lazise 22.30 Uhr.....es gab natürlich nichts mehr zu essen, hatte eh keinen Hunger...die zwei Aperol und das viertel Bardolino genügten vollauf, und sorgten dafür das der Kopf in den Reset Modus kam

So dekoriert sah mein Motorrad am nächsten Tag dann aus Ausschlafen war angesagt, Motorrad putzen und tanken war angesagt


Es war schön die ganze Bande in Levico Therme zu treffen, gleichzeitig war ich aber auch mit dem eintreffen im Hotel, wie auf Knopfdruck ausgebrannt, müde, kaputt und hatte mal überhaupt keine Lust mehr Motorrad zu fahren

Habe mich schon am Samstag Abend von der Bande verabschiedet.....ich wollte " NACH HAUSE "

18 Tage, 8.243 km, zwei Reifenwechsel, keine Pannen, keinen Un-oder Umfaller, viel, viel Regen, unglaublich schöne Landschaften und Eindrücke gesehen und gehabt, erste Hilfe bei einem, von einer Biene in den Hals gestochenen Motorradfahrer geleistet, nette, hilfsbereite und unkomplizierte Menschen getroffen,
der eigene Schutzengel tat das übrige dazu bei, das ich wieder mal am Stück zurück die Familie drücken konnte.
Jetzt möchte ich noch was los werden:
Meinen größten Respekt und Dank an all die Menschen hier, die sich die Mühe und Zeit nehmen, ihre Reisen und Erlebnisse mit Worten, gewürzt mit wirklich wahnsinnig guten Bildern/Filmen zu dokumentieren - erst wenn man selber mal dranhockt weiß man solches Tun zu schätzen.
Gruß Walle
PS: werde mal die Tage noch schauen, ob ich es gebacken bekomm, und die Route auf einer Karte zeigen kann