
Road to Paradise 2017
Re: Road to Paradise 2017
Hi Jürgen,
Super klasse Bericht
sehr humorvoll und detailgetreu beschrieben.
Auch der Film gefällt mir sehr gut
Freu mich auf die Fortsetzung ...
Super klasse Bericht


Auch der Film gefällt mir sehr gut

Freu mich auf die Fortsetzung ...

- the matrix
- Beiträge: 1052
- Registriert: Dienstag 22. November 2016, 16:22
- Wohnort: Weilmünster
- Kontaktdaten:
Re: Road to Paradise 2017
Herrrrrrlich 

DlHzG Stevie aka +++the matrix+++
Lieber verrückt das Leben genießen, als normal langweilen...
Mein YOUTUBE Channel
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Re: Road to Paradise 2017
Tage im Paradies
Naja.....also pünktich geht anders.........23.15 h sollte Abfahrt sein........23.45 h schießt das gelb blaue Monstrum hinter den
Getreidespeichern wild drehend rückwärts entlang der Kaimauer an seinen Anlegeplatz. Mich wundert immer wieder wie die
Kapitäne und Lootzen diese Riesenpötte so lässig zielgenau in so einem engen Hafen, wie Livorno nunmal ist, zentimetergenau
andocken als würden wir Landratten das MTB in die Garage stellen.
(ich lasse jetzt negative Gegenbeispiele bewußt weg.....)
In Lichtgeschwindigkeit wird entladen und schon müssen wir die Motoren anwerfen und fahren in den Walfischbauch. Um
Null Uhr Fünfzehn rollt das Ding schon wieder.....allerdings wohl nur mit zweidrittel Kapazität ausgeladen. Egal........die
holen solche Verspätungen eigentlich immer wieder auf nachts.....morgens wird man pünktlich eine Stunde vorm ausfahren
geweckt mit dieser netten.....multilingualen Einlullungsstimme......Ihr könnts Euch vorstellen ?
Endlich fahren wir vom Schiff und rollen über heiligen Paradiesbeton.
Es ist für mich immer so ein innerliches Umlegen des Hauptschalters wenn ich diesen kleinen Mini-Kontinent betrete. Ich gehe
ganz digital von Ein = Streß,Hektik,Zeitdruck,Gedankensalat,Rastlosigkeit auf Aus = Ruhe,relaxed,stoische Geduld,Chill-Modus.
Eigentlich genau so wie die Sarden sind. chillig,langsam, und ruhig.....nix hupen, nix beschweren......alles floatet so vor sich hin.
Allerdings fällt mir das angesichts meiner zunehmenden Schmerzen im Genick,Schulter,Schlüsselbein.....bis hin zu den Fingern be-
deutend schwerer heute morgen. Ich hab wohl tatsächlich ein gesundheitliches Problem. Toll das ich das grad jetzt beim Verlassen des Schiffs und am Anfang eines zweiwöchigen Urlaubs bemerke und realisiere......Zwei Tage zuverlässig verdrängt und geleugnet
macht sich jetzt sowas wie Panik in mir breit. Nur nix die Cheffin merken lassen........sie hat sich doch so auf den Urlaub ge-
freut. Ich mich ja auch, meine geliebte neue GS schön lässig durchs Gebirge surfen......was hab ich Kurvensalat vermisst.......und mich seit einem Jahr so drauf gefreut hier im Paradies vom Apfel des Asphaltbaumes zu naschen.......
Aber es ist wie´s ist.....jetzt erst mal 2 Std. in die Ogliastra. Ich entscheide mich für die StradaStradale 131b bis Nuoro und dann runter Richtung Tortoli-Lanusei. Der schnellste Anfahrtsweg wenn man nix verplempern will. Die tolle SS 125 muss ich mir heute
mit dem Transporter nicht antun und das kostet auch furchtbar viel Zeit. Die kann ich besser nutzen.
Wir sind ziemlich früh da in Barisardo. So ein Zufall aber auch.....500 mtr. vor der Einfahrt zum
Camping La Pineta hat Mario seinen großen Schrebergarten mit der Laube unter der Linde.....
Von weitem sehen wir schon seinen uralten,verbeulten Fiat parken.......natürlich halten wir sofort
an. "....nach Cagliari müsse sie umdree.....andre rischdung......hier nix....." ruft es fröhlich aus
der Laube......."Blöde tuuristie nerve ganze daag....." Mario freut sich wie Bolle !
Große Wiedersehensfreude, wir haben uns ein Jahr nicht gesehen. Er sieht gut aus, klein,schlank,
mit Ichnuza-Bäuchlein, braun.....nein schwarz gebrannt.......
Wir begrüßen uns herzlich mit lauter dicken Schmatzern......bin ich froh das es dem Kerl gut geht.
Er ist mir im Laufe der Jahre wirklich ans Herz gewachsen. Mit seinen 74 Lenzen ist er ja noch ein
Jungspund.......werden hier auf der Insel doch die meisten Alten um die 100.......der Flecken in
Europa mit den meisten über 100-Jährigen. Seine Eltern wurden 98 und 100 mit 3 Monaten.
Wir erzählen von allem möglichen, wie unsere anderen Urlaube waren....ohne ihn und die Insel.....
dann gibts erst mal eine Medizin:
Von Tina, seiner Frau hausgemachten und selbst hergestellten Crema di Lemon. "von die gute Zitron wo nix
gespriitz iss"......
Danach für den Durscht ein eiskaltes Partisanenbier.....Ichnuza heißt die sardische Marke die Jeder....wirklich
Jeder trinkt und liebt, wir auch.
Danach wieder einen Crema.........noch ein Bier..........ein Crema.........
Wir geben gleich an Mario unsere Bestellwünsche ab, Crema di Lemon hätten wir gerne mitgenommen,
Limoncello auch, und von seinem Schwiegersohn`s eigener Olivenplantage hausgepresstes herge-
stelltes feinstes Olivenöl, Erstpressung.
Und Mario hat in seinem Garten tolle Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten.....überhaupt die Tomaten.....
"........in die Supermargt iss Tomate gespriitz......scheiße schemie......kannse net esse.......meine
habe nur Dunger von die Küh,Sonne unn mei Wassa aus mei Brunne "
So vergeht die Zeit mit philosofieren unter der Linde.....Crema trinken.......bis wir endlich nach
2 Std. aufbrechen und (darf man ja nicht sagen, aber hier auf der Insel ist das egal.....macht eh jeder....) strack staubig die 500 mtr. langsam zum Camping rollen.
Natürlich wieder großes Hallo ! Tiziana und Giuliano mit ihrem fleißigen Team führen den Camping
und Bungalowpark La Pineta wirklich mit Herzblut. Wir werden auch gleich unsere typisch deutschen
Gastgeschenke los, deutsches Bier für Giuliano und die Jungs vom staff.........französischen Crémant
für die Mädels.......Haribo für Gabriele, der Nachwuchs der Beiden.
Wir bekommen einen tollen Bungalow in erster Reihe, sogar das kostenlose WiFi funktioniert im Bungalow sodaß wir nicht in die öffentlichen Bereiche laufen müssen mit Laptop oder smartphone.
Lustig zu sehen wie paar Österreichische Buissness-Urlauber mit drei Laptops in der Bar sitzen und haufenweise Firmenarbeit erledigen...........ist das noch Urlaub ? Ständig online ? Sogar auf dem Mopped ?
Apropos Mopped.........wir entladen den Quhstall und richten uns häuslich ein......zum Schluss meine
GS rausfahren......oha.........da ist er wieder........der Schmerz.......das sieht nicht gut aus.
Morgen werden wir mal eine Cappucino-Runde versuchen........in den Ort Barisardo ins "Baricentro"
das ist die Szenebar im "Centro" geführt von Daniela und Salvatore, Daniela ist Marios Tochter und
Salvatore ist der Olio-Spezialist mit eigener Herstellung , und Schwiegersohn von Mario.
Also alles genau wie daheim im Saarland. Connections sind wichtig hier im Paradies. Wir kennen
Mario......und das reicht. Er kennt einen.....der einen kennt der das hat.....oder kann......oder macht.
Läuft.
Nicht abschweifen Quhpi.......das Moppedproblem nimmt ernsthafte Formen an.
Abends im guten Restaurant des Campingplatzes gehen mir schon schlimme Gedanken durch den
Kopf........ich hab mich ein Jahr drauf gefreut hier mal wieder lange und ausgiebig Mopped zu fahren,
hier in meinem Paradies.....und jetzt ? Sieht wirklich nicht gut aus ? Was wenn ich nicht fahren kann
weil ich mir wirklich weh getan habe und irgendwas kaputt ist in dem alten runden Körper der die letzten zwei Jahre so malträtiert wurde ? Nichtsahnend das meine Befürchtungen wohl der Realität
entsprechen sollten genießen wir Zwei den guten Vino Rosso de Cannonau, die lecker Pizza und das
hausgemachte Tiramisu...........es ist aber auch sooooo lecker hier !
Glücklich , satt und müde lassen wir den Abend auf unserer Bungalow-Veranda ausklingen, pünktlich
zur Dämmerung und bis ca. 22. 00 h kommen 2000 Moscitos (die es übrigens hier im Sommer nicht gibt laut Einheimischen.....
)und begrüßen unsere blanken teutonischen Waaden mit über-
schwenglichen Stechattacken, trotz Autan.......oder gerade deßhalb.....die sind bestimmt süchtig nach
dem Zeuch......
Zerstochen wie die Streuselkuchen fallen wir müde ins Bett.....ausschlafen ist angesagt........Hammer-Frühstück
gibts erst ab 08.15 h...........schön wenn man Zeit hat......
Hier noch die Protagonisten meiner Erzählung heute....
Anklicken macht die Bilder größer......
Mario.....unser Mario !!!

Tiziana und Giuliano

Jessica......hat den Service im Restaurant fest im Griff !

Giuliano macht mal wieder Faxen......

Die Cheffin glücklich im Blumengarten...

Morgen kleine Testrunde .....ob´s geht mit Moppedfahren......

Naja.....also pünktich geht anders.........23.15 h sollte Abfahrt sein........23.45 h schießt das gelb blaue Monstrum hinter den
Getreidespeichern wild drehend rückwärts entlang der Kaimauer an seinen Anlegeplatz. Mich wundert immer wieder wie die
Kapitäne und Lootzen diese Riesenpötte so lässig zielgenau in so einem engen Hafen, wie Livorno nunmal ist, zentimetergenau
andocken als würden wir Landratten das MTB in die Garage stellen.


(ich lasse jetzt negative Gegenbeispiele bewußt weg.....)
In Lichtgeschwindigkeit wird entladen und schon müssen wir die Motoren anwerfen und fahren in den Walfischbauch. Um
Null Uhr Fünfzehn rollt das Ding schon wieder.....allerdings wohl nur mit zweidrittel Kapazität ausgeladen. Egal........die
holen solche Verspätungen eigentlich immer wieder auf nachts.....morgens wird man pünktlich eine Stunde vorm ausfahren
geweckt mit dieser netten.....multilingualen Einlullungsstimme......Ihr könnts Euch vorstellen ?

Endlich fahren wir vom Schiff und rollen über heiligen Paradiesbeton.
Es ist für mich immer so ein innerliches Umlegen des Hauptschalters wenn ich diesen kleinen Mini-Kontinent betrete. Ich gehe
ganz digital von Ein = Streß,Hektik,Zeitdruck,Gedankensalat,Rastlosigkeit auf Aus = Ruhe,relaxed,stoische Geduld,Chill-Modus.
Eigentlich genau so wie die Sarden sind. chillig,langsam, und ruhig.....nix hupen, nix beschweren......alles floatet so vor sich hin.
Allerdings fällt mir das angesichts meiner zunehmenden Schmerzen im Genick,Schulter,Schlüsselbein.....bis hin zu den Fingern be-
deutend schwerer heute morgen. Ich hab wohl tatsächlich ein gesundheitliches Problem. Toll das ich das grad jetzt beim Verlassen des Schiffs und am Anfang eines zweiwöchigen Urlaubs bemerke und realisiere......Zwei Tage zuverlässig verdrängt und geleugnet
macht sich jetzt sowas wie Panik in mir breit. Nur nix die Cheffin merken lassen........sie hat sich doch so auf den Urlaub ge-
freut. Ich mich ja auch, meine geliebte neue GS schön lässig durchs Gebirge surfen......was hab ich Kurvensalat vermisst.......und mich seit einem Jahr so drauf gefreut hier im Paradies vom Apfel des Asphaltbaumes zu naschen.......

Aber es ist wie´s ist.....jetzt erst mal 2 Std. in die Ogliastra. Ich entscheide mich für die StradaStradale 131b bis Nuoro und dann runter Richtung Tortoli-Lanusei. Der schnellste Anfahrtsweg wenn man nix verplempern will. Die tolle SS 125 muss ich mir heute
mit dem Transporter nicht antun und das kostet auch furchtbar viel Zeit. Die kann ich besser nutzen.
Wir sind ziemlich früh da in Barisardo. So ein Zufall aber auch.....500 mtr. vor der Einfahrt zum
Camping La Pineta hat Mario seinen großen Schrebergarten mit der Laube unter der Linde.....

Von weitem sehen wir schon seinen uralten,verbeulten Fiat parken.......natürlich halten wir sofort
an. "....nach Cagliari müsse sie umdree.....andre rischdung......hier nix....." ruft es fröhlich aus
der Laube......."Blöde tuuristie nerve ganze daag....." Mario freut sich wie Bolle !
Große Wiedersehensfreude, wir haben uns ein Jahr nicht gesehen. Er sieht gut aus, klein,schlank,
mit Ichnuza-Bäuchlein, braun.....nein schwarz gebrannt.......
Wir begrüßen uns herzlich mit lauter dicken Schmatzern......bin ich froh das es dem Kerl gut geht.
Er ist mir im Laufe der Jahre wirklich ans Herz gewachsen. Mit seinen 74 Lenzen ist er ja noch ein
Jungspund.......werden hier auf der Insel doch die meisten Alten um die 100.......der Flecken in
Europa mit den meisten über 100-Jährigen. Seine Eltern wurden 98 und 100 mit 3 Monaten.
Wir erzählen von allem möglichen, wie unsere anderen Urlaube waren....ohne ihn und die Insel.....
dann gibts erst mal eine Medizin:
Von Tina, seiner Frau hausgemachten und selbst hergestellten Crema di Lemon. "von die gute Zitron wo nix
gespriitz iss"......
Danach für den Durscht ein eiskaltes Partisanenbier.....Ichnuza heißt die sardische Marke die Jeder....wirklich
Jeder trinkt und liebt, wir auch.
Danach wieder einen Crema.........noch ein Bier..........ein Crema.........
Wir geben gleich an Mario unsere Bestellwünsche ab, Crema di Lemon hätten wir gerne mitgenommen,
Limoncello auch, und von seinem Schwiegersohn`s eigener Olivenplantage hausgepresstes herge-
stelltes feinstes Olivenöl, Erstpressung.
Und Mario hat in seinem Garten tolle Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten.....überhaupt die Tomaten.....
"........in die Supermargt iss Tomate gespriitz......scheiße schemie......kannse net esse.......meine
habe nur Dunger von die Küh,Sonne unn mei Wassa aus mei Brunne "
So vergeht die Zeit mit philosofieren unter der Linde.....Crema trinken.......bis wir endlich nach
2 Std. aufbrechen und (darf man ja nicht sagen, aber hier auf der Insel ist das egal.....macht eh jeder....) strack staubig die 500 mtr. langsam zum Camping rollen.
Natürlich wieder großes Hallo ! Tiziana und Giuliano mit ihrem fleißigen Team führen den Camping
und Bungalowpark La Pineta wirklich mit Herzblut. Wir werden auch gleich unsere typisch deutschen
Gastgeschenke los, deutsches Bier für Giuliano und die Jungs vom staff.........französischen Crémant
für die Mädels.......Haribo für Gabriele, der Nachwuchs der Beiden.


Wir bekommen einen tollen Bungalow in erster Reihe, sogar das kostenlose WiFi funktioniert im Bungalow sodaß wir nicht in die öffentlichen Bereiche laufen müssen mit Laptop oder smartphone.
Lustig zu sehen wie paar Österreichische Buissness-Urlauber mit drei Laptops in der Bar sitzen und haufenweise Firmenarbeit erledigen...........ist das noch Urlaub ? Ständig online ? Sogar auf dem Mopped ?
Apropos Mopped.........wir entladen den Quhstall und richten uns häuslich ein......zum Schluss meine
GS rausfahren......oha.........da ist er wieder........der Schmerz.......das sieht nicht gut aus.
Morgen werden wir mal eine Cappucino-Runde versuchen........in den Ort Barisardo ins "Baricentro"
das ist die Szenebar im "Centro" geführt von Daniela und Salvatore, Daniela ist Marios Tochter und
Salvatore ist der Olio-Spezialist mit eigener Herstellung , und Schwiegersohn von Mario.
Also alles genau wie daheim im Saarland. Connections sind wichtig hier im Paradies. Wir kennen
Mario......und das reicht. Er kennt einen.....der einen kennt der das hat.....oder kann......oder macht.
Läuft.

Nicht abschweifen Quhpi.......das Moppedproblem nimmt ernsthafte Formen an.

Abends im guten Restaurant des Campingplatzes gehen mir schon schlimme Gedanken durch den
Kopf........ich hab mich ein Jahr drauf gefreut hier mal wieder lange und ausgiebig Mopped zu fahren,
hier in meinem Paradies.....und jetzt ? Sieht wirklich nicht gut aus ? Was wenn ich nicht fahren kann
weil ich mir wirklich weh getan habe und irgendwas kaputt ist in dem alten runden Körper der die letzten zwei Jahre so malträtiert wurde ? Nichtsahnend das meine Befürchtungen wohl der Realität
entsprechen sollten genießen wir Zwei den guten Vino Rosso de Cannonau, die lecker Pizza und das
hausgemachte Tiramisu...........es ist aber auch sooooo lecker hier !



Glücklich , satt und müde lassen wir den Abend auf unserer Bungalow-Veranda ausklingen, pünktlich
zur Dämmerung und bis ca. 22. 00 h kommen 2000 Moscitos (die es übrigens hier im Sommer nicht gibt laut Einheimischen.....

schwenglichen Stechattacken, trotz Autan.......oder gerade deßhalb.....die sind bestimmt süchtig nach
dem Zeuch......

Zerstochen wie die Streuselkuchen fallen wir müde ins Bett.....ausschlafen ist angesagt........Hammer-Frühstück
gibts erst ab 08.15 h...........schön wenn man Zeit hat......

Hier noch die Protagonisten meiner Erzählung heute....
Anklicken macht die Bilder größer......

Mario.....unser Mario !!!

Tiziana und Giuliano

Jessica......hat den Service im Restaurant fest im Griff !

Giuliano macht mal wieder Faxen......

Die Cheffin glücklich im Blumengarten...

Morgen kleine Testrunde .....ob´s geht mit Moppedfahren......


"...and so it goes, and so it goes, and your the only one who knows...."
Re: Road to Paradise 2017
Jürgen, dein Schreibstil gefällt mir sehr gut, das liest sich wie ein spannender Roman. 

Re: Road to Paradise 2017
Danke Sir ! 

"...and so it goes, and so it goes, and your the only one who knows...."
Re: Road to Paradise 2017
Tage im Paradies
Die Nacht war unruhig, warm,........der Schmerz.......was ein Mist.
Alle zwei Stunden wach, Cheffin hat das natürlich mitgekriegt und mir Ihre stärksten Schmerzmittel aus der Reiseapotheke
verabreicht. Die Ibu´s und Volta´s hab ich alle aufgebraucht in den knapp zwei Wochen......und eine ganze Tube Mobilat......
(vorab....ohne Erfolg).
Trotz einem Liter Cannonau, diversen Filu e Ferru......ein paar Mirto´s noch als Absacker.......nix genutzt.....ich war die halbe
Nacht am wandern.
Und dieses Mobilheim, also der Bungalow.......wer schon mal auf einem Campingplatz solche Dinger gemietet hat
weiß wovon ich spreche. An die Abmessungen muss ich mich immer erst gewöhnen.
Die Dinger sind klasse bei Giuliano, alles drin, Klimaanlage (die wir ständig brauchten), picobello sauber und gepflegt...
.....gibts nix zu meckern.
Aber konstruiert und bemessen für pygmäenhafte zarte Südländer..........nicht für teutonische Schwertransporte wie
ich nunmal einer bin.
Und so morgens um 04.00 h beim Weg auf die Toilette den großen Zeh am Türrahmen der Schlafzimmertüre andonnern
hat was.......man ist direkt hellwach !
Irgendwann war die Nacht um.....genauer gesagt um 06.00 h morgens.....Giulianos Menagerie ruft zum Tagesbeginn.
Ja......er hat einen kleinen Streichelzoo im hinteren Teil des Platzes. Da gibt es eine Eseldame "Lola".....diverse Ziegen,Schafe,Zicklein......auch Vogelgetier.......Truthahn......und natürlich einen Gockel.....aber sowas von....
und dieses Mistvieh kräht morgens pünktlich um 06.00 h ......weckt nicht nur mich.....sondern auch "Lola" die dann
erst mal fröhlich "I....A.......I.....Ahhh" ruft.......eine Szenerie zum dahinschmelzen.......die Vögel zwitschern, der Hahn
kräht....der Esel ruft......wenns nur nicht um 06.00 h wäre.....
Also erst mal einen Orangensaft auf der Veranda........die Drogen eingeworfen......den Laptop hochgefahren und geguggt , dank ausreichendem W-Lan, was Facebook,Forum und Co so neues geschrieben hat. Ich war immer auf dem Laufenden.
Die Cheffin nutzte morgens diese malerische und "Stille" Zeit um Ihre Schwedenkrimi´s zu verschlingen........wir saßen draußen bei 25 °C auf der Terasse und der Tag plätscherte so richtig chillig dahin........das ist Erholung !
Eigentlich.........dann kam schon um 08.15 h das nächste Problem auf uns zu. Giuliano bietet für seine Urlauber,Camper und Zelter, oder Motorradfahrer ein umfassendes Frühstück für 8,--€ pro Person an.
Der Tisch biegt sich mit herzhaften Pizzateilchen,Blätterteigdingens.....mit Schinken und Käse......Eierkuchen.....gekochten Eiern,
drei Sorten Schinken,Salami,Mortadella......Käse......jetzt kommen die Säfte, Obst,Joghurt,Müsli,Cerealien, weiter über Marmeladen,Nutella........drei Brötchensorten.......hin zu den typischen italienischen "Brioche" mit naturale oder Crema.....
oder Chocolata......oder marmelata......Füllung..........
Kaffee kann man bei den Mädels bestellen was man mag.....ob klassischen Amerikano....oder Cappu.....oder Latte.......alles wird frisch gemacht.....Tee ist auch eine Option.......selbst Wasser mit Kohlensäure steht bereit.
Es fehlt an nix.
Am ersten Tag schlägt man zu als gäbs nix mehr. Am zweiten Tag probiert man die Dinge die man am ersten Tag nicht mehr ge-
schafft hat........und so wird es von Tag zu Tag weniger was man schafft........nach einer Woche sollte man abreisen weil man
total überfuttert ist.
Nach dem zweiten Cappucino, den wir wegen Juttas Nicotinsucht
meist in der Bar und im Lounch-Bereich
einnehmen bot sich die Gelegenheit mit Tiziana und Giuliano bissel zu plaudern, es war grad mal etwas ruhiger für 15 min........
Sie stöhnten selbst über das Wetter. Nicht das es was zu meckern gäbe, azurblauer Himmel....ständig......toll !
Aber die Insel leidet seit zwei Wochen unter einer marokkanischen Hitzewelle mit Saharawind und Temperaturen um die 38 bis 40 °C. Selbst den Einheimischen ist das für Mitte/Ende Juni zu viel und sie schwitzen ebenfalls.
Normalerweise kommt diese Hitzewelle so gegen August und ist nach 3 Wochen beendet. Klimawandel sei Dank....aber
das ist ja laut Trumpeltier alles Humbug.........
Uns fiel schon bei der Anreise auf das die Weideflächen hellgelb verbrannt und vertrocknet sind und das Vieh verzweifelt nach einzelnen grünen Gräsern sucht und lechzt. Ungewöhnlich, normal sieht die Landschaft erst im September so vertrocknet aus. Sehr sehr verbrannt und trocken........wir sind überrascht.
Einzig die Berge von blühendem Oleander in fünf verschiedenen Farben , zum Teil neben der Straße haushoch und
30 bis 40 Meter lang....oder noch länger......das ist ein Anblick. Wir haben noch nie so gewaltigen massig blühenden
Oleander gesehen, egal wo wir fuhren auf der Insel.........das war das schöne.
Ehrlich......kein Wetter für uns mittelklimageprägten Moppedfahrer. Die Tage in denen wir bei einem Cappu im Straßen-
café saßen bestätigten unsere Einschätzung. Die Motorradfahrer die da durchkamen waren alle leicht bekleidet.
Besonders Österreicher,Italiener, paar Deutsche hatten zumindest die Jacke aufs Gepäck geschnallt und fuhren im T-Shirt
oder in der Funktionswäsche. Einige auch typisch in echter italienischer Schutzkleidung.
Es war einfach zu heiß. Ab und zu tauchten auch Schweizer auf......von weitem zu erkennen das sie komplett im Schutzpanzer, meist schwarz, mit vollem Gerödel auf dem Mopped saßen und sichtlich litten........dann kamen zwei
Harley´s.........mit flipflops...Shorts...T-Shirt und kleinem Deckelchen auf dem Kopf.........Schweizer........aus Bern....
Hihi.....Vorurteile wieder abgebaut.
Wir beschlossen heute ebenfalls eine kleine Cappu-Runde ins "Centro" zu machen, um 10.00 h war es schon 30 °C und es wehte kein einziges Lüftchen bei Giuliano unter den Zypressen und neben dem Bambus. Nicht zum aushalten.
Wir zogen unsere italienische Schutzkleidung an, croqs.....shorts.....T-Shirt....und ich hatte in weiser Voraussicht die
beiden Jethelme miteingepackt sodaß wir nicht die Schuberth-Klapphelme fahren mussten.
Wenn ich auf dem Motorrad saß merkte ich innerhalb Sekunden das Arme ausstrecken mit meinem Zipperlein keine
gute Idee war............es ging einfach nicht.
Wir fuhren bei La Pineta raus, den Sandweg auf die Straße......die 3 Kilometer rein ins "Centro", parkten die GS und
ließen uns von Daniela, Mario´s Tochter zwei leckere Cappu´s servieren.Danach den nächsten Cappu servierte Salvatore, Schwiegersohn und Olio-Beauftragte der Familie. Dort saßen wir erst mal für eine Stunde und
beobachteten das Treiben der Einheimischen, gegenüber unsere Stammtankstelle von Agip, da war auch immer was zu
guggen, Moppeds fuhren vorbei, hupende Fiat´s.......die Dorfältesten kamen vorbei......immer werden wir auf Deutsch
angesprochen, sehr sehr viele Sarden waren in Deutschland als Gastarbeiter in den Fabriken, oder wie Mario viele Jahre bei der Deutschen Bahn als Arbeiter.
Es wird einem nicht langweilig in einem Dorf, im Mittelpunkt das Straßencafé und wir mittendrin.
Aber eigentlich war ich (wir) ja zum moppedfahren im Paradies. Sieht so aus als ob es das gewesen wäre.
Nach einer Stunde und so gegen 12.00 h bei brütender Hitze vo 38°C entschieden wir zurück auf den Campingplatz
zu fahren und das Thema abzuhaken. Zu meiner moralischen Unterstützung drehten wir noch ein kurzes Video mit
Quatsch.....10 sec. Motorengeräusche nachahmen auf dem Mopped und blöd in die Cam grinsen.
Das sieht jetzt für die Daheimgebliebenen und Interessierten Mitleser und Zuschauer so aus als wäre das ein perfekter
Motorradurlaub gewesen......man gönnt seinen Neidern nicht den Erfolg.
Zurück am Bungalow wurde die GS eingeparkt und für den Rest des Urlaubs nicht mehr angeworfen. Insgesamt 6 Kilometer gefahren im Paradies, normalerweise 2000 km in einer Woche.....und 20000 Kurven......und einen Satz
Reifen zerstört auf diesem allerfeinsten Qualitätsasphalt.
Gott sei Dank war es so heiß und ich konnte das Mopped guten Gewissens stehen lassen.
Schon jetzt begann ich innerlich mich selbst zu hynotisieren:
"Wer weiß wofür es gut ist...........es sind viele Unfälle passiert in den letzten zwei Wochen"........" Zu heiß in der Schutzkleidung.....die Kondition lässt nach........man überschätzt sich bei dem Wetter"........"ich werde nix zwingen...
.....wenn dem so ist dann ist es halt so".........."wir machen das Beste draus und genießen die Zeit auf unserer Insel"
........"Werden wir mehr Zeit am und im Meer verbringen"........"Hauptsache Erholung und das ich wieder schnell fit werde"......
Es scheint zu funktionieren, ich weiß selbst nicht warum, vor paar Jahren wäre das für mich undenkbar gewesen, ich
fahre ins Paradies und kann kein Motorrad fahren....undenkbar.......
Entweder werde ich älter (werde ich) oder vernünftiger(werde ich auch).....ich erkenne das der Körper nicht mehr so
leistungsfähig ist, gesundheitliche Einschränkungen müssen akzeptiert werden, mein Job ist ja auch nicht grad ein
Zuckerschlecken und fordert dem Körper nach 25 Jahren alles ab.
Man muss das Leben so nehmen wie es kommt........und nix erzwingen.......zu dieser Erkenntnis kam ich erstaunlich
schnell und schraubte meine Persönliche Drehzahl nach unten und begann mich zu entspannen.......wenn da nicht
die Schmerzen wären und ich würde so gerne mal ausschlafen.....am Stück....9 Std. am Stück.......
....aber das Durchschlafproblem zog sich durch den ganzen Urlaub, und jetzt während ich hier schreibe ist es immer
noch da....wenn auch etwas abgeschwächt........
OK........Road to paradise......da sind wir immer noch......aber die "Road" hat sich verschoben......so wie ein Navi
Dir wegen Stau eine Alternativstrecke vorschlägt..........so geht es uns grad.......wir machen alternativ einen schönen
Urlaub........dann halt ans Meer........und sich mehr mit unseren Freunden befassen auf der Insel......
Die Road hat sich verändert, vom geplanten Kurven-Surf-und Fahr-Eldorado hin zu den Begegnungen mit lieben Menschen,
diese grandiose Natur genießen, dieses tolle Meer erleben, einfach mal nix tun, mit Freunden im Garten sitzen und hemmungslos Crema di Lemon trinken, mit anderen Freunden morgens Cappu trinken in der Lounch und über Gott und die Welt quasseln........mit Freunden einen tollen Abend romantisch im Restaurant am Strand zu verbringen, bei einem göttlichen Essen......viel lachen, Spaß haben, mit drei Sprachen komunizieren, übersetzen, noch mehr lachen weil öfter mal was schiefläuft.....
.....das war jetzt unsere neue Road to paradise..........all diese Dinge zu verbinden und zu vernetzen....ähnlich einem Straßennetz.
So war das.......und ich konnte gut damit leben.
Klar, die Sehnsucht nach Motorradfahren ist da, war auch im Urlaub ständig präsent........aber die Harmonie zwischen meiner Liebsten und mir und die Freude mit unseren Freunden überwiegte bis zum Schluss.
Jetzt ist die Sehnsucht nach einer Kurvenstrecke wieder stärker, aber ich bin ja auch daheim in Behandlung und schreibe die Erlebnisse auf................hoffe ich bin bald wieder fit.....
Aber der Urlaub war ja noch nicht zu Ende.......da geht noch was......am Meer......und so.......
Die Nacht war unruhig, warm,........der Schmerz.......was ein Mist.
Alle zwei Stunden wach, Cheffin hat das natürlich mitgekriegt und mir Ihre stärksten Schmerzmittel aus der Reiseapotheke
verabreicht. Die Ibu´s und Volta´s hab ich alle aufgebraucht in den knapp zwei Wochen......und eine ganze Tube Mobilat......
(vorab....ohne Erfolg).
Trotz einem Liter Cannonau, diversen Filu e Ferru......ein paar Mirto´s noch als Absacker.......nix genutzt.....ich war die halbe
Nacht am wandern.
Und dieses Mobilheim, also der Bungalow.......wer schon mal auf einem Campingplatz solche Dinger gemietet hat
weiß wovon ich spreche. An die Abmessungen muss ich mich immer erst gewöhnen.

Die Dinger sind klasse bei Giuliano, alles drin, Klimaanlage (die wir ständig brauchten), picobello sauber und gepflegt...
.....gibts nix zu meckern.
Aber konstruiert und bemessen für pygmäenhafte zarte Südländer..........nicht für teutonische Schwertransporte wie
ich nunmal einer bin.

Und so morgens um 04.00 h beim Weg auf die Toilette den großen Zeh am Türrahmen der Schlafzimmertüre andonnern
hat was.......man ist direkt hellwach !

Irgendwann war die Nacht um.....genauer gesagt um 06.00 h morgens.....Giulianos Menagerie ruft zum Tagesbeginn.
Ja......er hat einen kleinen Streichelzoo im hinteren Teil des Platzes. Da gibt es eine Eseldame "Lola".....diverse Ziegen,Schafe,Zicklein......auch Vogelgetier.......Truthahn......und natürlich einen Gockel.....aber sowas von....
und dieses Mistvieh kräht morgens pünktlich um 06.00 h ......weckt nicht nur mich.....sondern auch "Lola" die dann
erst mal fröhlich "I....A.......I.....Ahhh" ruft.......eine Szenerie zum dahinschmelzen.......die Vögel zwitschern, der Hahn
kräht....der Esel ruft......wenns nur nicht um 06.00 h wäre.....


Also erst mal einen Orangensaft auf der Veranda........die Drogen eingeworfen......den Laptop hochgefahren und geguggt , dank ausreichendem W-Lan, was Facebook,Forum und Co so neues geschrieben hat. Ich war immer auf dem Laufenden.

Die Cheffin nutzte morgens diese malerische und "Stille" Zeit um Ihre Schwedenkrimi´s zu verschlingen........wir saßen draußen bei 25 °C auf der Terasse und der Tag plätscherte so richtig chillig dahin........das ist Erholung !
Eigentlich.........dann kam schon um 08.15 h das nächste Problem auf uns zu. Giuliano bietet für seine Urlauber,Camper und Zelter, oder Motorradfahrer ein umfassendes Frühstück für 8,--€ pro Person an.
Der Tisch biegt sich mit herzhaften Pizzateilchen,Blätterteigdingens.....mit Schinken und Käse......Eierkuchen.....gekochten Eiern,
drei Sorten Schinken,Salami,Mortadella......Käse......jetzt kommen die Säfte, Obst,Joghurt,Müsli,Cerealien, weiter über Marmeladen,Nutella........drei Brötchensorten.......hin zu den typischen italienischen "Brioche" mit naturale oder Crema.....
oder Chocolata......oder marmelata......Füllung..........
Kaffee kann man bei den Mädels bestellen was man mag.....ob klassischen Amerikano....oder Cappu.....oder Latte.......alles wird frisch gemacht.....Tee ist auch eine Option.......selbst Wasser mit Kohlensäure steht bereit.
Es fehlt an nix.
Am ersten Tag schlägt man zu als gäbs nix mehr. Am zweiten Tag probiert man die Dinge die man am ersten Tag nicht mehr ge-
schafft hat........und so wird es von Tag zu Tag weniger was man schafft........nach einer Woche sollte man abreisen weil man
total überfuttert ist.

Nach dem zweiten Cappucino, den wir wegen Juttas Nicotinsucht

einnehmen bot sich die Gelegenheit mit Tiziana und Giuliano bissel zu plaudern, es war grad mal etwas ruhiger für 15 min........
Sie stöhnten selbst über das Wetter. Nicht das es was zu meckern gäbe, azurblauer Himmel....ständig......toll !
Aber die Insel leidet seit zwei Wochen unter einer marokkanischen Hitzewelle mit Saharawind und Temperaturen um die 38 bis 40 °C. Selbst den Einheimischen ist das für Mitte/Ende Juni zu viel und sie schwitzen ebenfalls.
Normalerweise kommt diese Hitzewelle so gegen August und ist nach 3 Wochen beendet. Klimawandel sei Dank....aber
das ist ja laut Trumpeltier alles Humbug.........

Uns fiel schon bei der Anreise auf das die Weideflächen hellgelb verbrannt und vertrocknet sind und das Vieh verzweifelt nach einzelnen grünen Gräsern sucht und lechzt. Ungewöhnlich, normal sieht die Landschaft erst im September so vertrocknet aus. Sehr sehr verbrannt und trocken........wir sind überrascht.
Einzig die Berge von blühendem Oleander in fünf verschiedenen Farben , zum Teil neben der Straße haushoch und
30 bis 40 Meter lang....oder noch länger......das ist ein Anblick. Wir haben noch nie so gewaltigen massig blühenden
Oleander gesehen, egal wo wir fuhren auf der Insel.........das war das schöne.

Ehrlich......kein Wetter für uns mittelklimageprägten Moppedfahrer. Die Tage in denen wir bei einem Cappu im Straßen-
café saßen bestätigten unsere Einschätzung. Die Motorradfahrer die da durchkamen waren alle leicht bekleidet.
Besonders Österreicher,Italiener, paar Deutsche hatten zumindest die Jacke aufs Gepäck geschnallt und fuhren im T-Shirt
oder in der Funktionswäsche. Einige auch typisch in echter italienischer Schutzkleidung.
Es war einfach zu heiß. Ab und zu tauchten auch Schweizer auf......von weitem zu erkennen das sie komplett im Schutzpanzer, meist schwarz, mit vollem Gerödel auf dem Mopped saßen und sichtlich litten........dann kamen zwei
Harley´s.........mit flipflops...Shorts...T-Shirt und kleinem Deckelchen auf dem Kopf.........Schweizer........aus Bern....
Hihi.....Vorurteile wieder abgebaut.

Wir beschlossen heute ebenfalls eine kleine Cappu-Runde ins "Centro" zu machen, um 10.00 h war es schon 30 °C und es wehte kein einziges Lüftchen bei Giuliano unter den Zypressen und neben dem Bambus. Nicht zum aushalten.
Wir zogen unsere italienische Schutzkleidung an, croqs.....shorts.....T-Shirt....und ich hatte in weiser Voraussicht die
beiden Jethelme miteingepackt sodaß wir nicht die Schuberth-Klapphelme fahren mussten.
Wenn ich auf dem Motorrad saß merkte ich innerhalb Sekunden das Arme ausstrecken mit meinem Zipperlein keine
gute Idee war............es ging einfach nicht.
Wir fuhren bei La Pineta raus, den Sandweg auf die Straße......die 3 Kilometer rein ins "Centro", parkten die GS und
ließen uns von Daniela, Mario´s Tochter zwei leckere Cappu´s servieren.Danach den nächsten Cappu servierte Salvatore, Schwiegersohn und Olio-Beauftragte der Familie. Dort saßen wir erst mal für eine Stunde und
beobachteten das Treiben der Einheimischen, gegenüber unsere Stammtankstelle von Agip, da war auch immer was zu
guggen, Moppeds fuhren vorbei, hupende Fiat´s.......die Dorfältesten kamen vorbei......immer werden wir auf Deutsch
angesprochen, sehr sehr viele Sarden waren in Deutschland als Gastarbeiter in den Fabriken, oder wie Mario viele Jahre bei der Deutschen Bahn als Arbeiter.
Es wird einem nicht langweilig in einem Dorf, im Mittelpunkt das Straßencafé und wir mittendrin.

Aber eigentlich war ich (wir) ja zum moppedfahren im Paradies. Sieht so aus als ob es das gewesen wäre.
Nach einer Stunde und so gegen 12.00 h bei brütender Hitze vo 38°C entschieden wir zurück auf den Campingplatz
zu fahren und das Thema abzuhaken. Zu meiner moralischen Unterstützung drehten wir noch ein kurzes Video mit
Quatsch.....10 sec. Motorengeräusche nachahmen auf dem Mopped und blöd in die Cam grinsen.

Das sieht jetzt für die Daheimgebliebenen und Interessierten Mitleser und Zuschauer so aus als wäre das ein perfekter
Motorradurlaub gewesen......man gönnt seinen Neidern nicht den Erfolg.

Zurück am Bungalow wurde die GS eingeparkt und für den Rest des Urlaubs nicht mehr angeworfen. Insgesamt 6 Kilometer gefahren im Paradies, normalerweise 2000 km in einer Woche.....und 20000 Kurven......und einen Satz
Reifen zerstört auf diesem allerfeinsten Qualitätsasphalt.



Gott sei Dank war es so heiß und ich konnte das Mopped guten Gewissens stehen lassen.

Schon jetzt begann ich innerlich mich selbst zu hynotisieren:
"Wer weiß wofür es gut ist...........es sind viele Unfälle passiert in den letzten zwei Wochen"........" Zu heiß in der Schutzkleidung.....die Kondition lässt nach........man überschätzt sich bei dem Wetter"........"ich werde nix zwingen...
.....wenn dem so ist dann ist es halt so".........."wir machen das Beste draus und genießen die Zeit auf unserer Insel"
........"Werden wir mehr Zeit am und im Meer verbringen"........"Hauptsache Erholung und das ich wieder schnell fit werde"......
Es scheint zu funktionieren, ich weiß selbst nicht warum, vor paar Jahren wäre das für mich undenkbar gewesen, ich
fahre ins Paradies und kann kein Motorrad fahren....undenkbar.......

Entweder werde ich älter (werde ich) oder vernünftiger(werde ich auch).....ich erkenne das der Körper nicht mehr so
leistungsfähig ist, gesundheitliche Einschränkungen müssen akzeptiert werden, mein Job ist ja auch nicht grad ein
Zuckerschlecken und fordert dem Körper nach 25 Jahren alles ab.
Man muss das Leben so nehmen wie es kommt........und nix erzwingen.......zu dieser Erkenntnis kam ich erstaunlich
schnell und schraubte meine Persönliche Drehzahl nach unten und begann mich zu entspannen.......wenn da nicht
die Schmerzen wären und ich würde so gerne mal ausschlafen.....am Stück....9 Std. am Stück.......
....aber das Durchschlafproblem zog sich durch den ganzen Urlaub, und jetzt während ich hier schreibe ist es immer
noch da....wenn auch etwas abgeschwächt........
OK........Road to paradise......da sind wir immer noch......aber die "Road" hat sich verschoben......so wie ein Navi
Dir wegen Stau eine Alternativstrecke vorschlägt..........so geht es uns grad.......wir machen alternativ einen schönen
Urlaub........dann halt ans Meer........und sich mehr mit unseren Freunden befassen auf der Insel......
Die Road hat sich verändert, vom geplanten Kurven-Surf-und Fahr-Eldorado hin zu den Begegnungen mit lieben Menschen,
diese grandiose Natur genießen, dieses tolle Meer erleben, einfach mal nix tun, mit Freunden im Garten sitzen und hemmungslos Crema di Lemon trinken, mit anderen Freunden morgens Cappu trinken in der Lounch und über Gott und die Welt quasseln........mit Freunden einen tollen Abend romantisch im Restaurant am Strand zu verbringen, bei einem göttlichen Essen......viel lachen, Spaß haben, mit drei Sprachen komunizieren, übersetzen, noch mehr lachen weil öfter mal was schiefläuft.....
.....das war jetzt unsere neue Road to paradise..........all diese Dinge zu verbinden und zu vernetzen....ähnlich einem Straßennetz.
So war das.......und ich konnte gut damit leben.
Klar, die Sehnsucht nach Motorradfahren ist da, war auch im Urlaub ständig präsent........aber die Harmonie zwischen meiner Liebsten und mir und die Freude mit unseren Freunden überwiegte bis zum Schluss.
Jetzt ist die Sehnsucht nach einer Kurvenstrecke wieder stärker, aber ich bin ja auch daheim in Behandlung und schreibe die Erlebnisse auf................hoffe ich bin bald wieder fit.....

Aber der Urlaub war ja noch nicht zu Ende.......da geht noch was......am Meer......und so.......

Zuletzt geändert von Quhpilot am Samstag 8. Juli 2017, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
"...and so it goes, and so it goes, and your the only one who knows...."
Re: Road to Paradise 2017
vollstes Verständnis und auch etwas Mitgefühl. Es muss andererseits nicht immer das Motorrad im Mittelpunkt stehen.
Wichtig ist, dass du körperlich wieder auf die Höhe kommst. Wird schon!
btw: "meiner Liebsten" liest sich für mich angenehmer als "meine Cheffin".

Wichtig ist, dass du körperlich wieder auf die Höhe kommst. Wird schon!

was willst du mehr? Ein hohes Gut!Quhpilot hat geschrieben: ....aber die Harmonie zwischen meiner Liebsten und mir ...
btw: "meiner Liebsten" liest sich für mich angenehmer als "meine Cheffin".


Gruß
Bernd (AUR)
Bernd (AUR)