Gestern von Granada auf einen CP im NP "Parque Natural Los Alcornocales" gewechselt. Die rund 300 km lange Fahrt war eigentlich unspektakulär, aber eine ziemliche Schaukelei. So schlechte Straßen, auch Autobahnen, hatte ich in Spanien bis dato noch nie. Mein Tränschen hinten am Heckträger hat's da ganz schön hergebeutelt ... und zwar so, dass sie aus dem Kühlwasserausgleichsbehälter sogar inkontinent wurde.
Aber sonst gibts da eigentlich nix zu berichten ... außen, dass da auf einmal wieder diese stürmischen, böige WInd war.
Diesen starken WIndes wegen habe ich heute kurzentschlossen umdisponiert, mir normale Schuhe in die Hecktasche gegeben und nach Gibraltar gefahren, das nur rund 60 km von hier entfernt liegt. Aufgrund des Windes bin ich mit dem Motorrad auf der Autobahn tlw. nur mit 80 km/h dahingekrochen.
DIe Einreise nach UK gestaltet sich problemlos, wenn man eine Sache beherzigt ... mit dem Motorrad an der Autoschlange vorbeizufahren bis unmittelbar vor die Grenzkontrolle (kontrolliert wurde bei mir nur der Personalausweis - und das halbherzig). Ich hatte mich ca. 15 Autos vor der Grenzkontrolle bei einem deutschen Motorradfahrer mit "SU"-Kennzeichen vorgearbeitet und mich eingereiht, als plötzlich ein Radfahrer vorbeifährt und mich an der Schulter anstupst und mir deutet, ich solle ihm nachfahren ... gesagt getan ... da stehe ich vor dem span. Grenzbeamten und niemand hupt oder murrt. ... und das machen alle einspurigen so.
Der Plan war, den Felsen zu erkunden. Der Parkplatz der Seilbahn war schnell gefunden ... das Abstellen des Motorrades dort ist kostenlos. Ich rüste mich um, wechsle die Schuhe, sicher meine Jacke, den Helm und den Tankrucksack mit meinem Stahlseil gegen Gelegenheitslangfinger und begebe mich zur Talstation der Seilbahn ... um mich in die Reihe der Wartenden einzureihen ... und die ist lange.
Merke: Wer das machen will soll sich übers Internet die Karten Online kaufen ... dann ist man viel schneller.
Merke_2: Es will gut überlegt sein, ob man sich eine Berg- u. Talfahrt kauft ... ich hab das getan und bin dann zu Fuß vom Felsen runter gegangen. Warum das ... dazu später.
Nach ca. 1-1,25 Stunden anstehen kaufe ich mir meine Tickets ... 1 Person Up & Down " Nature Reserve". Diese Ticket für Nature Reserve ermöglicht einen die ganzen Sehenswürdigkeiten die über den Felsen verstreut sind zu besichtigen. Macht man das nicht, kann man sich im Prinzip nur rund um die Bergstation der Seilbahn bewegen.

Eine weiter ca. halbe Stunde später kann ich dann endlich die Seilbahngondel betreten, die mich nach oben bringt. Man sieht, es braucht schon ein wenig Geduld für dieses Unterfangen - aber ich hab mir ja den ganzen Tag dafür Zeit genommen.

Nur eines hat die ganze Zeit genervt ... vor mir war eine Familie (wie ich meine und der Sprache nach zu schließen polnisch), die sich scheinbar für diesen Ausflug einen persönlichen Guide engagiert hat ... und der hat, die ganze Zeit wie aufgezogen geredet ... natürlich hat er sie über allerlei geschichtliche Hintergründe informiert, hat Bilder auf seinem Handy gezeigt ... aber diese dauernde Quasselei.
Das Erste, was ich dann oben gesehen habe, war gleich al ein putziger Affe.
So wie alle hab natürlich auch ich gleich mal drauf los fotografiert ... aber im Laufe des Besuchs merkt man ... die Affen sind überall ... und sie wissen, dass sie gerne fotografiert werden.
Das Zweite, was einen dann "erschlägt" ist die Aussicht von dort oben.
Natürlich gibts nicht nur Affen auf dem Felsen
Einer der Affen hat im Bereich des Restaurants ein grünes Gummibärchen abgestaubt oder geklaut. Hat damit aber nach eingehender Begutachtung nix damit anzufangen gewusst, und hat es dann mit seinen Pfoten quer durch die Gegend geschossen. Kein Wunder bei einem grünen Gummibärchen ... der hätte mal ein Rotes versuchen sollen.
Einer mit Blick fürs Ganze
Dann bin ich zum bzw. auf den Skywalk gegenagen und hab ein obligatorisches Selfie gemacht

Uuuups, ist schon wieder unscharf geworden. Ich sollte mir mal die Selfiefunktion bei meiner Sony ansehen.
Der Felsen hat schon eine ziemlich abweisende Seite
Der Einzelgänger
Anschließend bin ich in die St. Michaels Cave gegangen ... das alles ist mit dem Nature Reserve-Ticket möglich. Eine wirklich beeindruckende, aber nicht allzugroße Tropfsteinhöhle.
Als ich dann nach der Tropfsteinhöhle auf die Karte gesehen habe und mir die Straßen in Wirklichkeit angeshen habe, dann stellte ich fest, dass man, um all die anderen Sehenswürdigkeiten zu sehen immer weiter bergab geht - im Prinzip bis auf Höhe der Mittelstation, die aber in den Monaten von April (inkl.) bis Oktober (inkl.) geschlossen ist.
Ich habe dann beschlossen, dass ich dann diese gut 250 Hm nicht wieder raufgehe, damit ich dann mit der Seilbahn runter fahren kann, sondern nach der Besichtigung des "Great Siege Tunnels" die restlichen ca. 180 Hm zu Fuß runter gehen werde. Interessant ist, dass es auch die Option mit Nur Bergfahrt und Nature Reserve Ticket gegeben hätte, und es macht einen niemand darauf aufmerksam, dass man eine Talfahrt eigentlich nicht braucht.
Nun gut, der nächste Besichtigungspunkt nach "The Queens Balcony" wo 1954 Elisabeth II mit ihrem Mann gestanden sein sollen, aber hochgradig unspektakulär ist, ist eine kleine Hängebrücke.
Dazwischen immer wieder die Affen
Hier tropft Wasser von der Klimaanlage des Autos auf den Boden ... was die Affen zum trinken nutzen.
Die Haynes Cave Battery ist nur Fake ... da ist nur ein Rohr, kein Geschütz
Dann weiter bergab zum Military Heritage Center ... das leider geschlossen ist.
Von hier hat man aber ienen guten Blick über den Flughafen Gibraltars, dessen Start-/Landebahn von einer Straße gekreuzt wird. Jedesmal, wenn ein Flugzeug startet/landet, wird die STraße, ähnlich einem Bahnübergang für den Verkehr geschlossen.
Bei der Rückfahrt zum Campingplatz wollte ich da mit meiner Alp drüberfahren, musste aber feststellen, dass dier Übergang inzwischen nur mehr für Fußgänger und Radfahrer frei ist. Für den motorisierten Verkehr wurde ein Tunnel unter der Startbahn abgelegt.
Was man auch noch von da oben sieht, ist die Dachterasse eines Hotels ... so lässt es sich sicher auch gut aushalten. Mir wäre es aber wahrscheinlich zu langweilig
Als letzter großer Besichtigungspunkt meiner Planung ist dann der "Great Siege Tunnel". Ein ewig langer Tunnel, der in der senkrecht abfallenden Steilwand des Felsens gegraben wurde und mit Geschützstellungen ausgestattet wurde. So wie ich es von den Briten kenne, ist die Dokumentation einerseits und die Verherrlichung der brit. Armee andererseits meisterlich gemacht.
Noch zwei Affenfotos - die sind wirklich die heimlichen Stars
Kurz vorm Parkplatz auf dem meine Alp steht stoße ich dann noch auf dieses morbide Zeugnis vergangener Zeiten
Hier wird wohl schon länger keine Zeitung mehr verlegt.
Eigentlich hat das alles viel länger gedauert wie geplant, und ich bin froh, dass ich, um 20.20 Uhr eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang bei meinem Womo ankomme.