Sommeiler, Jafferau, Mulattiera und Assietta

Reisen in der Alpenregionen Deutschland, Schweiz, Italien, Österreich, Slowenien usw.
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Tigertrail
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Re: Sommeiler, Jafferau, Mulattiera und Assietta

#57 Ungelesener Beitrag von Tigertrail »

Gavia hat geschrieben: Klar, sie haben mehr Erfahrung, aber vor 2 Jahren sind sie – genau wie ich jetzt – auch noch mit der Plastik-Trompete um den Enduro-Christbaum gelaufen!

:mrgreen:

Klasse Bericht. Toll be- und geschrieben, Armin. Mir war beim Lesen als wäre ich dabei gewesen. :L
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Schippy
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Re: Sommeiler, Jafferau, Mulattiera und Assietta

#58 Ungelesener Beitrag von Schippy »

Armin, auch von dir wunderbar geschrieben, fast so ein Gefühl beim lesen, als ob man dabei gewesen wäre.
Danke an die Göttern der Schottrigkeit!

Herbert
Grüßle
Herbert aka Schippy

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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

Buntspecht64
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Re: Sommeiler, Jafferau, Mulattiera und Assietta

#59 Ungelesener Beitrag von Buntspecht64 »

Fasziniert habe ich Eure Sichtweisen und Beschreibungen gelesen ... :D :L

@André: einfach nur herrlich Deine Kommentare :L :L :L und ich hoffe, daß Deine Hand inzwischen wieder zu "gebrauchen" ist !

@ Armin: klasse Fotos :L :L :L und ich ziehe meinen Hut vor Deiner Leistung :!:

@Michael: den Film habe ich mir noch aufgehoben :D , damit ich noch etwas zum Erfreuen habe :L

Ihr könnt euren Lesern so wunderbar Flöhe in den Pelz setzen... :lol:

Vielen Dank fürs Teilhaben-Lassen!!!

Liebe Grüße
Kirsten
Die Gedanken von heute sind das Leben von Morgen
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Ein bißchen von wenig ist immer noch mehr als nichts von viel (Andreas Gabalier)

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maxmoto
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Re: Sommeiler, Jafferau, Mulattiera und Assietta

#60 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Oh Armin,
es muss doch so spannend wie schön sein, wenn mann so stückchenweise immer wieder Neues in und an sich entdeckt.
Wenn man sich manchmal fragt: "Bin isch das?"
Manchmal sich selbst drücken könnte - und manchmal, aber ganz selten sich selbst ohrfeigen könnte.
Spannend, solche Erfahrungen, gell.
Und dann so Tage erleben:
Himmelhochjauchzend am ersten.
Zu Tode betrübt am zweiten.
Und am dritten schon wieder obenauf und "rotzfrech" das Wetter ausnützend alleine ne schöne Tour machen.

Ich hab's vor einiger Zeit, mit ner BMW R 80 GS, von der ich damals annahm, dass das das ultimative Gefährt zum Offroadfahren ist, anders erlebt.
Bin alles (außer Mulattiera, von dem Pass wusste ich noch nichts) allein gefahren (und nur auf den üblichen Wegen). Hab mich fast überall "hochgekämpft" und wenn ich mal über 30kmh gefahren bin, dachte ich: "so schnell ist da sicher noch keiner hoch - wat ' n Kerl".
Dann kam die Domi und mein Umdrehen auf dem Mulattiera, weil ich allein einfach Schiss hatte, wenn ich da blöd umfalle, was dann.
Dann traf ich "Klaus vom Tal" und auf einmal sah ich, wie man Offroad auch fahren kann.
Da hab ich in wenigen Stunden einiges gelernt - immer zwischen "Herz in der Hose" und "stolzgeschwillter Brust". (Allein vom Hinterherfahren kann man sich ganz schön viel abgucken).
Dann hab ich den narrischen Wolf erlebt, wie er - fast in Klausens Geschwindigkeit - über die Assietta geprescht ist.
Und da hab ich dann auch ein wenig mehr am Gashahn gezogen und festgestellt: wenn man sich traut, flotter zu fahren ist's eigentlich viel einfacher.
Und jetzt bin ich hin- und hergerissen.
Wenn ich so wunderbare verkehrsarme kuvige Bergstrecken wie gerade hier in Andalusien fahre, denke ich, dass der Offroadvirus ad acta gelegt ist.
Wenn ich dann so einen Bericht, wie Euren lese oder an Fuerteventura denke: Denke ich: Mensch, war das schön. Bzw. Mensch, haben die nen tollen Tag erlebt (wobei ich nach dem Jafferau sicher fertig gewesen wäre) und dann juckst wieder und ich will doch.
Wie schrieb Kurt Tucholsky mal so schön: "Meine Sorgen möcht ich haben".
Nicht untypisch für mich, so weit vom Thema abzukommen:
Um wieder auf's Thema zu kommen:
Danke für's teilhaben lassen.
maxmoto
was ist was wert


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Linus
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Re: Sommeiler, Jafferau, Mulattiera und Assietta

#61 Ungelesener Beitrag von Linus »

Herrlich geschrieben und die komplette Klaviatur Deiner Gefühlswelt gespielt.
Ich habe fast Muskelkater vom Mitfahren ;)
Fremde sind Freunde, die wir noch nicht kennenlernen durften

Gigl
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Re: Sommeiler, Jafferau, Mulattiera und Assietta

#62 Ungelesener Beitrag von Gigl »

Gavia hat geschrieben:
Das war Bardonecchia 2014. Eine wunderschöne, aufregende und erlebnisreiche Zeit. Einfach danke!
Das ist letztendlich das Schönste, was man nach eine Tour sagen kann! :L

Danke für's Schildern
Gigl

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Lahmekuh
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Re: Sommeiler, Jafferau, Mulattiera und Assietta

#63 Ungelesener Beitrag von Lahmekuh »

Hallo Armin,

auf wunderbare Weise hast du deine Eindrücke und deine Gefühlswelt beschrieben, die dich auf diesem Trip begleitet haben. Das euphorische Hoch an dem einen, die lähmende Enttäuschung am nächsten Tag. Als ich deine Zeilen las, konnte ich es dir sehr gut nachempfinden, hatte ich doch gleiches - wenn auch in Miniaturformat - unlängst selbst erfahren dürfen / müssen.

Auf jeden Fall danke ich dir für deine Zeilen und wünsche dir viele weitere derart schöne "Ausflüge" :L Und wenn du uns auch daran teilhaben lässt, umso besser, auch wenn ich da schon ein wenig neidisch werde... ;)
___________________________
Gruß aus dem niederen Sachsen
Michael

Gavia

Re: Sommeiler, Jafferau, Mulattiera und Assietta

#64 Ungelesener Beitrag von Gavia »

Also bringen wir´s zu Ende ... hier der Rest meiner Reise, als wir Montag früh auf der Autobahn Richtung Chambéry anhalten, meine Katie abladen und ich mich alleine auf den Weg nach Hause mache. Michael erzählt was von einer tollen Auffahrt hoch nach Montvernier, die ich unbedingt machen soll - von da ab weiter zum Col de la Madelaine. Also mach ich das. Bestes Wetter, wieder Luft nachgefüllt auf 1,8 bar. Dann los.


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Schon die ersten Kehren sind der Hammer!


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Kleinste Strässlein, Wahnsinns Licht und dann der ultimative Rastplatz


Es ist Mittag, die Luft schön warm und ich bin froh, eben diese Entscheidung getroffen zu haben. Heiß auf´s Motorradfahren treibt es mich weiter über einsamste Strassen hoch zum Col de la Madelaine.


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Col de la Madelaine (1.993 m) mit dem Mont Blanc Massiv in der Ferne


Hab ich wieder mal Glück gehabt, so ein Wetter, so tolle Strassen, eine wunderbar wendige und flotte KTM - so soll´s sein, denke ich mir. Mir ist aber auch klar, dass es fast schon ein Privileg ist, solch schöne Dinge erleben zu dürfen.

Mittagszeit, der Magen knurrt. Die Abfahrt ins Tal runter Richtung Moûtiers zieht sich. An einem alten Bahnhof lockt ein Schild "Plat Du Jour 14 €". Das probieren wir aus, denke ich mir, also rein in den Laden. Viele Menschen, scheint gut zu sein.

Und dann: Vorspeise, dann Braten mit überbackenen Kartoffeln und Gemüse, dann Käse, dann Crème Bruelée und dann noch einen Espresso (mit Gebäck), 1/4 l Rotwein und eine Karaffe Wasser - alles für 14 €. Ich fass es nicht, wie die das machen. Sensationell lecker. Danach spannt etwas der Ranzen, aber was soll´s.

Weiter Richtung Aime, von hier aus soll´s hoch zum Cormet d'Areches gehen. Micha meinte, der Pass wäre sehr schön, und geschottert. Also los. Im Ort dann steil rauf, kleinste Strassen, handgeschriebene Hinweisschilder auf den Pass - das kann ja heiter werden. Eine sehr lange Anfahrt über sonnendurchflutete Wiesen und Wälder - dann wird´s dunkler.


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Wald - und der Schotter beginnt


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Bald wieder im Sonnenschein, 17 Uhr fast an der Passhöhe


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Der Blick zurück: Wahnsinn!!


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Muss Fotos machen, komm´ gar nicht weiter


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Dann erscheint die Passhöhe im Hintergrund


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Wow - der Cormet d'Areches (2.108 m) - einer der schönsten Pässe, die ich gefahren bin


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Und dann diese Landschaft: mein weiterer Weg


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Schwer beeindruckt


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Wegpunkt


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Weiter unten ein malerisches Seelein


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Unten in Beaufort finde ich ein malerisches Hotel - Ausblicke beim abendlichen Spaziergang


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Beaufort - französische Städtchen haben was, finde ich
Zuletzt geändert von Gavia am Dienstag 14. Oktober 2014, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.

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