Für heute hatten wir uns den Seebergsattel als Ziel vorgenommen.
Wir fuhren grob der "410" in Richtung Osten nach, um auf Höhe von Zgornja Bela auf die "210" einzubiegen. Die kleinen Dörfer liegen irgendwo zwischen "malerisch pittoresk und langweilig spießig".
In einem sanften Bogen ging es gen Norden immer noch der "210" folgend. Den Weg genießend, der ein oder andere "Beemer" überholte uns surrend, hielten wir an. Wir mussten uns einfach in den Fluss begeben und über die Steinhaufen philosophieren.
Ob mein Stein bei der nächsten Schneeschmelze noch oben auf liegt? Wie viele mögen noch aufgelegt worden sein? Fragen über Fragen, bei den wir einfach da am Fluss Freude und Ruhe empfanden.
Aber auch das ging vorbei und wir rauschten los. Im Augenwinkel schoss ein riesiger Adler vorbei.

Wir dreht um, um uns das aus der Nähe anzuschauen.
Der Adler war auf der anderen Seite eines kleinen Baches mit einigen Häusern und einer ziemlich großen sehr alten Villa. Leider erschloss sich der Sinn und Zweck des steinernen Adlers nicht. Aber er war die Unterbrechung wert.
In einer Kurve sah ich ein Schild, ein Ortsschild, wir bogen flux links ab. Folgend dem Weg ein gutes steiles Stück bergauf. Immer steiler ansteigend, an Häusern vorbei, war der Weg so steil, dass ich mein Glück heute nicht herausfordern wollte.
Aber wie ich im Hotel auf google maps sah, wäre es so weiter in die Wälder gegangen. Naja, aufgeschoben ist nicht aufgehoben und wir kommen wieder! Versprochen.
Weiter den Berg hinaus, plötzlich tat sich eine wunderschöne Eben auf.
Jezersko. Irgendwo war hier ein See, wie uns ein Schild versprach. Wir konnten dem Badedrang nicht wieder stehen und suchten den See.
Es war super tolles Badewetter, leider war dort auch ein Restaurant und baden damit unmöglich. Aber der See, das Plateau der Hammer

Wir genossen das wahnsinns Wetter, tranken ein Radler und fanden, hier kann Frau es aushalten.
Den Pass folgend, auf der anderen Seite bergab fahrend in Richtung Bad Eisenkappel In Ribitsch hatten wir den Drang, rechts in den kleinen Weg zu fahren. Es sollte nach St. Magarethen gehen. Das Tal war nett zu fahren, leider versperrte ein hübsches weiß rundes Schild den Weg. Sollten wir es ignorieren? Lieber nicht, wer weiß was das kosten würde.
Dafür bogen wir die nächste Strasse rechts ab, ha warum auch nicht? Das Tal war genauso hübsch. Wir ließen Kach und Skutl hinter uns. Der Weg, es war eine schmale Strasse ging langsam wieder bergauf. Richtung Osten passte.
Auf der Passhöhe (was sollte es sonst sein, wenn es über den Berg geht?) hatten wir einen grandiosen Ausblick
Ok, der Tisch, noch vom Frühstück gedeckt warauch toll

Das Restaurant auf der anderen Seite geschlossen, ein Kaffee uns verwehrt, machten wir uns auf den Weg.
Tja und urplötzlich hörte der asphaltierte Weg auf und der heiß geliebte Schotter begann! Richtung Norden ging es, vorbei an Koprein Petzen. In wilden Kurven ging es hinunter. Wanderer kamen uns entgegen (neee neee ich lauf da bestimmt nicht hoch, dauert doch Stunden!)
Aus dem Wald von der Höhe kommend, sahen wir in der Ferne etwas wirklich unglaubliches! Es war so unwirklich, dass wir uns beeilten dorthin zu kommen.
Die Spannung stieg, die Fantasie ließ ihren Lauf, die tollsten Geschichten fielen uns ein. Und wir fielen in
Globasnitz
Wir staunten noch mehr aus der Nähe, wer warum wieso und überhaupt
(wie viele von diesen Frageworten mit "W" gibt es eigentlich?)
Unsere Moppeds abgestellt
liefen wir drum herum, staunten, überlegten, staunten noch mehr...
Dann hielt ein KFZ, ein netter rundlicher Herr mit "HD" Shirt stieg aus.
"Wo sind Eure Männer? Habt Ihr ein Problem?"
Männer? Fragend schauten wir uns an. Ahh na klar, Moppeds, zwei an der Zahl, zwei Frauen, wie die Hühner umherlaufend. Ist doch klar das wir ein Problem haben und die Männer Hilfe holen!
Nein, wir haben weder Männer noch ein Problem. Wir staunen nur grad.
Und was soll ich sagen? Wie der Zufall es will, war der HD Fahrer ein alter Schulfreund des Schlossherren. Ja genau ein Schloss, ein Märchenschloss im niergendwo!
Wir hatten schon einen Blick in den Innenhof gewagt, bevor der nette Mann erschien und sahen auf dem Gerüst recht einen älteren Herren auf dem Dach arbeiten, aber da wußten wir noch nicht, dass es der Erbauer war.
Wir bekamen eine Führung, es verschlug uns die Sprache! Wer das noch nicht gesehen hat, wer noch nicht drinnen war und die Geschichte gehört hat. Der hat was verpasst.
40 Jahre Bauzeit und immer noch nicht fertig. Nicht zum wohnen, einfach so.
"Weil ich es kann und es mein Traum war!"
Hunderte von Butzenfenster, Säulen, Stuck alles wirklich alles von Ihm und seiner Frau gefertigt.
Ein Winter eine Tür.
Auch die Möbel samt Vergoldung, eigene Herstellung.
Der Erbauer und mit Frau

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also meiner Frau um genau zu sein
Wir haben unzählige Fotos gemacht. Alles haarklein erklären lassen und die Reise durch die Zeit genossen. Es war wirklich toll.
Dieser Mensch hat meine Hochachtung, wie alle, die ihren Traum leben! Egal ob mit dem Moped um die Welt oder einfach 10 Minuten die Luft anhalten, oder eben ein Schloss bauen.
Lebe Deinen Traum, besser heute als morgen
Schweren Herzens verliessen wir dieses Highlight und wünschten dem Erbauer, mittlerweile Mitte 60, dass er noch lange leben möge.
Wehmütig fuhren wir im großen Bogen über die uns bekannte Strasse heim
Hm der Weg zurück war wirklich schön, die Strasse bekannt, die Aussicht einfach perfekt.
Aber der Eindruck des Schlosses und des Erbauers samt seines Traumes hatte eine Wirkung, dass alles nachfolgende an diesem Tag (und es waren wirklich super Strecken) verblasste.