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Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Mittwoch 1. Juni 2016, 18:49
von diekuh
netter Mann hat geschrieben:Freut mich, wenn es Euch gefällt! :D

Zwischenzeitlich hatte ich ja schon fast den Eindruck, hier gucke keiner/kaum einer rein. Vielleicht zu wenig exotisch, meine "Reiseziele"?

....

Ach ja, skurrile, interessante oder lustige Ortsnamen auch ausserhalb Schleswig-Holsteins? Immer her damit - aber bitte mit Reisefahrzeug mit auf dem Foto. ;)
Mir gefallen Deine Berichte auch sehr gut! Wie Max schon schreibt, die Klicks zeigen es und hin und wieder ist es auch viel angenehmer zu lesen wenn nicht so viele Zwischenposts drin sind. Vor allem die Sache mit den Ortsnamen finde ich echt klasse. :L

Da sollte man mal vielleicht einen separaten Thread anfangen. Mir würden da bei mir in der Gegend auch ein paar Orte einfallen. Bei einer Ortschaft in der Nähe werden die Schilder regelmäßig geklaut, weil der Name so schräg ist :lol: :lol: Mehr verrate ich aber noch nicht. Vielleicht mach ich da noch was draus :mrgreen:

VG
Roland

Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Montag 6. Juni 2016, 08:41
von netter Mann
Liebe Mimotos,
da hab ich mit meiner Frage nach Lesern ja was ausgelöst... ;)

Vielen Dank für Eure Kommentare.
Nach den Klicks habe ich gar nicht geschaut, aber natürlich sind die ein Hinweis.

Mein Nick entstand, als ich mich erstmals in einem Forum angemeldet habe. Dachte mir, wenn Antworten immer mit "Hey netter Mann..." beginnen, ist das doch `ne fröhliche Einstimmung.
Weil die Frage aufkam: Ja, ich bin ein Mann.
Ob ich auch "nett" bin, darf jede/r wohl subjektiv entscheiden. Ich für meinen Teil versuche meinem Gegenüber stets so zu begegnen, wie ich mir auch wünsche, dass mit mir umgegangen wird.

Übermorgen geht es in den Schwarzwald los. Ich bin tierisch aufgeregt. Drei Tage hin, dort `ne Tour, drei Tage zurück. Schwester freut sich schon, ansonsten sind Jugendherbergen gebucht.
Ein User aus dem XJ-Forum hat zu einer "Kurvenjunkeytour" eingeladen, da will ich hin. Hoffentlich halte ich den Tross nicht zu sehr auf. :oops:
Es wurde aber schon beschlossen, eine Hasen- und eine Igelgruppe zu bilden. Dreimal dürft Ihr raten, für welche der beiden ich Flachlandwanderer mich entschieden habe. ;)

Ich werde berichten!

Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 21:14
von Gigl
Viel Spaß im Schwarzwald Jens, trockene Straßen und schönes Wetter wünsche ich dir! ;)

Grüße

Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Montag 20. Juni 2016, 13:58
von netter Mann
Schwarzwaldreise, Tag 1, 08.06.2016

Schon im vergangenen Jahr wurde im XJ-Forum zu einer Kurvenjunkeytour in den Schwarzwald geladen. Mir gefiel der Gedanke, die dortige Landschaft und vor allem User des Forums mal persönlich kennen zu lernen. Wer verbirgt sich hinter den virtuellen Realitäten?

Meine Familie hat mich „freigegeben“, diese Reise zu unternehmen. Ich werde mit dem Motorrad so weit in den Süden fahren, wie ich es bisher noch nicht getan habe. Jeweils drei Tage habe ich für Hin- und Rückfahrt eingeplant, denn ich will reisen und nicht rasen. Stationen mache ich bei meiner Schwester und ihrem Mann und in Jugendherbergen. Am 11.06. will ich dann pünktlich am Treffpunkt erscheinen, wenn die Schwarzwaldprofis ihr Revier vorstellen werden. Hoffentlich kann ich da fahrerisch einigermaßen mithalten… Im Forum wurde schon über die Einrichtung einer „Blümchenpflückergruppe“ diskutiert.

In den vergangenen zwei Wochen erlebte der Norden eine regelrechte Hitzewelle. Heute ist es damit anscheinend vorbei. Als ich um neun Uhr den Chokehebel meiner bepackten Yamaha XJ 600 S Diversion betätige und auf den Startknopf drücke, zeigt sich der Himmel wolkenverhangen und es ist regelrecht kühl.

Um in den Süden zu gelangen, muss ich irgendwie an Hamburg vorbei. Oder noch besser darunter durch. Ich nutze ausnahmsweise die Autobahn und fahre durch den Elbtunnel. Bei Hittfeld verlasse ich die Blechlawine und biege auf kleinere Straßen ab. Eine exakte Routenplanung habe ich auch diesmal nicht unternommen, in meinem Navi sind lediglich die Adressen meiner Übernachtungsplätze gespeichert. Auf dem jeweiligen Weg lasse ich mich wieder überraschen.

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Lüllau

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meine treue Diva

Schon in der Heide ist mir kalt. In meine Sommerjacke habe ich zwar die Innenmembran eingezogen und bin damit windgeschützt, trotzdem merke ich ein stetes Frösteln. Macht keinen Spaß. Also erste Pause, Gepäckrolle auf und den langärmeligen Sweater rausgekramt. Viel besser!

Im Vorbeifahren entdecke ich einen Schafhirten samt Herde, echte Heideromantik eben. Die Strecke eignet sich leider nicht für einen Fotostopp. Gereizt hätte mich dieses Motiv ja schon.

Die Landschaft ist geprägt von Heideflächen und teilweise dichten Wäldern. Die Straßen werden von Birken gesäumt, deren lange Zweige heute vom Wind bewegt werden. Alleenartig werde ich gen Süden geleitet. Alte Fachwerkhöfe stehen prägen ebenfalls das Bild.

Mir fallen immer wieder rote hölzerne Dreibeingestelle auf, die irgendwo an den Straßenrändern verteilt sind. Sie tragen kleinere Schilder mit dem Wort „Wildunfall“. Und wieder einmal fühle ich mich in meiner Fahrweise bestätigt. Es kann immer etwas passieren, selbst da, wo eigentlich nichts ist. Rehe kündigen sich nicht an…

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Welle

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Hodenhagen (Zufallstreffer, ich schwör`s!)

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Wulfelade

Der Kaliberg bei Neustadt am Rübenberge ragt stumpf in die Höhe. Inzwischen hat sich die Sonne durchgesetzt und akzentuiert das leuchtende Rot der Mohnblumen, die immer wieder an Feldrändern zu finden sind. Die Luft duftet herrlich heute!

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Kaliberg

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Nach insgesamt 255km tanke ich erstmals wieder voll, und in Rehren ist es Zeit für ein Mittagessen. Döner, der Nachgeschmack verfolgt mich noch bis in den späten Abend. War keine so gute Idee.

Im Schaumburger Land südlich der Weser wird die Landschaft immer hügeliger und die Kurven machen Spaß! Dazu verwöhnt mich die Sonne.

Es ist viertel nach drei, als ich bei meiner Schwester vor`s Haus rolle. Wir trinken einen Kaffee im Garten und Klönen eine Weile.

Dann zieht es mich aber doch noch mal los. Irgendwie habe ich noch nicht genug für heute.

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Köterberg, mal als Ort, mal als Berg.
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Der Köterberg ist ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer. Schöne Kurven winden sich zur Anhöhe, von der aus man einen weiten Blick über die Landschaft genießen kann.

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Spontan fahre ich noch zu den Externsteinen, die ich noch aus „detmolder“ Zeiten kenne. Aber hier ist alles mit Schranken verrammelt, kostenpflichtig und so. Nö, dann eben nicht.

Lieber zurück zum Abendessen mit Schwester und Schwager. Und morgen kommt ein neuer Tag!

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Tagesbilanz

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kleine Feierabendrunde

Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Montag 20. Juni 2016, 14:03
von netter Mann
Schwarzwaldreise, Tag 2, 09.06.2016

Viel zu früh bin ich wach, es ist erst zwanzig nach fünf. Die erste Nacht unterwegs ist immer so kurz, ich kenne das schon. Müde wanke ich ins Bad und koche mir danach einen Cappuchino. Dann der Blick nach draußen. Alles grau, hmm.

Ich werfe mein Netbook an und schreibe an meinem Tourentagebuch. Wenig später kommt mein Schwager die Treppe herunter. Der arme Kerl muss gleich los zur Arbeit. Hab ich das gut!

Es ist zwanzig nach neun, als ich die Garage öffne, um mein Mopped zu begrüßen. Prompt setzt hässlicher Nieselregen ein. Hatte mich schon gewundert, wie es im Lipperland so lange trocken bleiben konnte. Also öffne ich nochmal mein Gepäck, um die Regenkombijacke rauszusuchen. Und da hört der Niesel auch schon wieder auf. Na gut, wieder einpacken…

Das Navi meint es heute gut mit mir, ich fliege langgestreckte Kurven auf gut ausgebauten Straßen. So komme ich gut voran. Wie gut, dass mein Schwager mir noch eine lange Unterhose geliehen hat. Denn zwei Dinge habe ich tatsächlich Zuhause vergessen: eine lange Unterhose und meine Sonnenbrille für die Pausen. Falls die Sonne nochmal kommt.

In Fritzlar mache ich einen kurzen Stopp und genieße einen Müsliriegel. Für unterwegs sind die Dinger echt gut. Ewig haltbar, klein und ausreichend sättigend. Prima.
„O-D, wo muss ich das denn einordnen“, fragt plötzlich eine Dame hinter mir. „Das steht für Kreis Oldesloe, ich komme von kurz nördlich über Hamburg.“ Bewundernd sieht sie mich an, als wäre ich der Globetrotter schlechthin. Ich lasse ihr ihren Glauben. Als sie wissen will, wohin ich denn fahre, wächst ihre Ehrfurcht ins Unermessliche.

In Schrecksbach ist der Verkehr so dicht, dass ich auf ein Ortsschildfoto lieber verzichte. Schade, hätte ich gern in meine Sammlung aufgenommen. Aber es gibt ja noch andere…

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Hörgenau

Endlich kommt die Sonne raus! Die Regenhülle für den Tankrucksack der Kamera kann also im Gepäck verschwinden.

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Mann kann übä de Hesse denge, wass man will. Aber Straßen und Landschaft können die! Das Fahren macht richtig Spaß! Ach ja, und Ortsnamen könne de Hesse auch.

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Wüstwillenroth

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Mauswinkel

Und hier das Highlight des Tages:
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Bösgesäß – wie cool ist das denn?

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In Bad Orb fange ich ordentlich an zu schwitzen und fahre in einer Parkbucht rechts ran. Der langärmelige Sweater muss in die Gepäckrolle. Die lange Unterhose trau ich mich aber nicht. Zu viele Leute drumrum.

Als ich endlich in Rothenfels ankomme, merke ich deutlich, dass die Nacht kurz und mein Tag schon zwölf Stunden alt ist.
Ich parke vor dem Burgtor der Jugendherberge und suche die Anmeldung. Herzlich werde ich willkommen geheißen, mein Zimmerschlüssel liegt schon bereit. Dann der Schreck, ein Abendessen hätte ich bis fünfzehn Uhr buchen müssen, jetzt bekäme ich leider nichts mehr (wohlgemerkt, es ist erst halb fünf). Als der freundlichen Dame dann noch rausrutscht, dass es heute Abend kein warmes Essen gäbe, bin ich einigermaßen fassungslos. Die sind nicht bereit oder in der Lage, mir in zwei Stunden eine Scheibe Brot abzugeben? Sind doch nur zwei Schulklassen da!
„Naja“, sage ich, „dann such ich mir im Ort noch was.“ „Das könnt` schwierig werden, die meisten Restaurants haben geschlossen.“ Boah!
Wie gut, dass ich meine Müsliriegel habe. Da kann ich dann auch auf die Hausordnung leider keine Rücksicht nehmen, von wegen kein Essen auf den Zimmern und so. (In Husum wär` so was nicht passiert.)

Zunächst gehe ich aber erst einmal mein treues Motorrad abladen und fette schnell noch die Kette.
Aus dem Nebengebäude dröhnt laute Musik. Schlager, deutsch. Eine Männerstimme grölt dazu durch`s Mikro: „Die Füße im Wasser und den Arsch im Sand, hier bin ich der König vom Strand…“ Begeistert fällt der Chor der Viertklässler mit ein.
Also, um zehn ist aber Bettruhe, das steht in der Hausordnung. Aber sowas von!

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der Bergfried von Burg Rothenfels

Nachdem mein Zimmer eingerichtet und das Bett bezogen ist, schnappe ich mir die Kamera und mache eine Runde über das Gelände. Oben vom Burgturm rufen Kinder durch die kleinen Öffnungen. Bald habe ich den Einstieg gefunden und erklimme die ausgetretenen Stufen.
Von hier oben hat man einen tollen Blick auf den Main.

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Wasserkraftwerk im Main

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Dem Bergfried gegenüber findet sich eine schlichte Kapelle.

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Die Mauern sind bestimmt einen Meter dick. Das Geräusch des Kameraauslösers hallt als ein überlautes „Klack“ in die Stille.

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Geländer oberhalb eines kleinen Brunnens

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Mauerblümchen

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dieser Kirschbaum lebt noch!

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St. NoName

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Ha, wenn die Kinder ab zehn nicht ruhig sind…

Etwas abseits der Burgmauer entdecke ich eine Treppe ortsabwärts. Ich folge ihr in gemütlichem Tempo.

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Blöd, wer nicht mitdenkt. Später musste ich da ja auch wieder hoch! Waren bestimmt tausend Stufen oder so.
Es hat sich trotzdem gelohnt.

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von der Treppe aus in Augenhöhe mit der Kirchturmspitze

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Hier in dieser Gegend gibt es viele Fachwerkbauten. Mit dem Thema habe ich mich vor langem intensiver beschäftigt. Auch heute noch bleibe ich gern davor stehen und suche nach Verzimmerungsspuren. Oft wurden Hölzer für neuere Bauten wiederverwendet und manchmal verraten ungenutzte Zapfen- oder Holznagellöcher eine frühere Nutzung. Die Hölzer der Traufseite weisen vollflächige Spuren von Axt- oder Dechselbehau auf, haben also unzählige Macken. Ich vermute daher, dass die Wand ursprünglich für den Verputz geplant war. Vielleicht wurde das Fachwerk erst später zu repräsentativen Zwecken wieder freigelegt?

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auf dem Main
der Kahn ist hundertfünf Meter lang und über neun Meter breit!


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Wahrzeichen einer Hamburger Bierbrauerei

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eine Bank für Steph ;)

Als ich die Treppe wieder zur Burg erklommen habe, bin ich gänzlich durchgeschwitzt. Zeit für eine Dusche! Und wenn ich schon mal dabei bin, kann ich auch gleich noch ein wenig Wäsche waschen.

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Na dann, gute Nacht!


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Tagesetappe / Fahrt bisher

Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Montag 20. Juni 2016, 14:06
von netter Mann
Schwarzwaldreise, Tag 3, 10.06.2016

Herrlich, diese Nacht war deutlich besser als die erste.
Die gesamte Burganlage liegt im Hochnebel, der Wetterhahn auf dem Bergfried ist mal grad so eben auszumachen. Aber es ist warm und der Tag verspricht, sehr schön zu werden.
In aller Ruhe packe ich meine paar Sachen zusammen, denn ich bin für das Frühstück ab viertel nach acht eingeteilt.
Ich speise mit zwei Grundschulklassen zusammen im großen Rittersaal und habe einen Tisch mit Namensschild für mich allein. Hinter mir an der Wand hängt ein fast lebensgroßes Holzkruzifix, ist eine gläubige Gegend hier.

Eine Stunde später starte ich den Motor und rolle die steilen Kurven bergab. Zum Glück habe ich die Innenmembran meiner Hose und Jacke herausgezippt und trage nur ein Funktions-T-Shirt unter der Jacke.
Ein Stück folge ich dem Verlauf des Main und würde in Wertheim zu gern die ersten Fotos machen. Eine mächtige Burganlage schmiegt sich an den Berg und sieht einfach phantastisch aus! Aber leider ist es bei diesem Verkehr nicht möglich, mitten auf der Brücke zu stoppen.
Der nächste Abbiegehinweis meines Garmin Oregon 450 ist für mich unmöglich umzusetzen. Die Brücke ist grad abgerissen, vor mir baut sich stattdessen ein großer Bagger auf. Aber wie immer errechnet das Navi umgehend eine alternative Route, wenn ich einfach weiter fahre.

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Wenig später kann ich den Fluss dann doch sicher und trocken überqueren.

Die Fahrt verläuft entspannt und einfach, gut ausgebaute Straßen mit weiten Kurven überwiegen heute.

Ein paar Mal habe ich den Impuls, einfach anzuhalten und mir das eine oder andere Städtchen etwas genauer anzusehen. Letztlich fahre ich aber weiter, denn ich weiß noch nicht, wieviel Strecke ich vor mir habe. Lieber abends etwas mehr Ruhe, denke ich mir. Morgen ist ein großer Tag.

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Hundheim

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Rüdental

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Mörtelstein

Mörtelstein ist nicht nur ein interessanter Ortsname für meine Sammlung, das Dörfchen gefällt mir auch sonst richtig gut! Die Hauptstraße schlängelt sich in den Ort hinab, kurvt zwischen teils wunderschönen Häusern hindurch, um zum Ortsende nochmal ordentlich Steigung zu machen. Genau so habe ich mir Süddeutschland vorgestellt!

Radeln wollte ich hier nicht, Motorradfahren hingegen schon, denn das Navi macht mir hier folgenden Serviervorschlag:

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kleine Leckerei aus frischem Kurvenspaß mit Suchtfaktor an Asphalt

Nachdem ich in Sinsheim (oder war es Bruchsal? – ich und Namen…) nicht einmal für diesen wunderschönen Prachtbau direkt an meiner Wegstrecke gehalten habe und mich im Nachhinein darüber ärgere, beschließe ich, es wenigstens in Karlsruhe „richtig“ zu machen.

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Karlsruhe

Von einem Besuch aus längst vergangenen Tagen erinnere ich mich an das große Schloss inmitten der Stadt. Wenigstens das könnte ich doch mal eben mitnehmen. Bisschen Kultur und so.
Auf der Suche nach „Schlossplatz“ ist mir das Navi sogar behilflich. Also rein in die Stadt!

Ich bin ein Nordlicht! Haben wir Straßenbahnen? Natürlich nicht! Hab ich jemals Verkehrsregeln zum Thema Straßenbahnen gelernt? Öhmm, nö, gibt`s da welche?
Zum Glück kommt mir keiner dieser ominösen Züge in die Quere, ich hab schon mit den Schienen genug zu tun. Überall liegen die herum!

Der Bereich um das Schloss ist von allen Seiten durch Schranken abgeriegelt. Anscheinend braucht man dafür eine Karte oder muss zahlen. Ich bin jedenfalls total verwirrt und fahre einfach auf der Radfahrspur dran vorbei. Niemand hält mich auf, keiner nimmt Notiz von mir.

Leider sieht meine Erinnerung in Wahrheit ganz anders aus. War da nicht ein großer Marktplatz mit Restaurants und Kaffees davor? Hier ist ja nur ein Park! (Aber ein sehr schöner!)

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dereinst Schloss, heute das Badische Landesmuseum

Ich will trotzdem versuchen, diesen Marktplatz zu finden, denn inzwischen beschwert sich mein Bauch über Nichtbeachtung. Um es kurz zu machen: Ich verfranse mich total. Überall sind Baustellen, alle anderen düsen um mich herum, die vielen Schienen bringen mich ganz durcheinander und wo ich lang möchte, ist plötzlich Fußgängerzone. Völlig entnervt und erschöpft stelle ich das Mopped einfach irgendwo ab und setze mich vor das nächste Kaffee am Lillianplatz, glaube ich.
Und plötzlich fällt aller Stadtstress von mir ab. Ich ziehe die immer noch zu warme Jacke aus, kremple die Hosenbeine hoch und öffne die Stiefel. Dazu ein wunderbares Kaltgetränk und schon bin ich in einer anderen Welt. Neben mir grüßt verschmitzt eine ältere Dame, gegenüber spielen Kinder im Schatten eines Baumes. Auf dem Spielplatz steht eine Art großer Glasschrank im Freien. Offenbar sind da Bücher drin, die man sich bei Interesse mitnehmen darf. Vielleicht eine Tauschbörse? Was für eine schöne Idee.
Dann bringt mir die reizende Kellnerin ein überbackenes Baguette und serviert mit diesem wunderbaren Dialekt, den sie hier unten sprechen. Mal ganz im Ernst, die können doch nur lieb sein, oder? Was anderes lässt doch schon die Sprache gar nicht zu.
Kurz kommen wir ins Plaudern und ich mache ihr ein kleines Kompliment für ihren hübschen Dialekt. Sie strahlt mich an: „Na, Deiner ischt aber auch nicht schlecht!“
Wenn ich jemals wieder nach Karlsruhe kommen sollte, gehe ich wieder in dieses Kaffee.
Die sinn so nett, die Leude da unde!

Von Karlsruhe windet sich eine breite Straße bis nach Baden-Baden, dem Ziel meiner heutigen Etappe. Es geht nur langsam voran, denn offenbar habe ich den Freitagfeierabendverkehr erwischt.

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Baden-Baden

Nur noch ein paar letzte Schlängeleien und einige heftig steile Einwegsträßchen hoch, dann lande ich vor der Jugendherberge. Mein Motorrad darf unterm Dach bei den Fahrradständern ausruhen, ich beziehe ein schönes Zweibettzimmer ganz für mich allein. Und später gibt es sogar noch ein warmes Abendessen, wunderbar!

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Tagesetappe / Fahrt bisher

Den Abend lasse ich gemütlich ausklingen, denn morgen kommt die große Kurvenjunkeytour. Ich freue mich auf die Leute aus dem XJ-Forum. Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit. Und ich freue mich auf die Kurven.

Was für ein Geschenk, dass meine Familie mir diese freien Tage ermöglicht und mich einfach losgelassen hat!

Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Montag 20. Juni 2016, 14:11
von netter Mann
Schwarzwaldreise, Tag 4, 11.06.2016
Kurvenjunkeytour


Hier die Kurzfassung: :D Hammerge*l!!! :D

Aber von vorn:

Heute ist der große Tag, dafür bin ich fast 850 km angereist! Die Wettervorhersage verspricht leider von allem etwas, hmm. Gretchenfrage, was soll ich bloß anziehen? Moppedfahrer kennen das. Frieren will keiner, schwitzen aber auch nicht. Regenkombi ist doof. Was, wenn doch nur die Sonne scheint? Und vernünftig pinkeln kann man in den Dingern auch nicht. Aber wenn man sie nicht dabei hat, regnet`s bestimmt.
Fragen über Fragen.
Ich ziehe die Membranen wieder in Jacke und Hose, damit sollen die klamottenherstellerangeblich dicht sein. Wenn ich`s nie riskiere, werde ich es auch nicht rausfinden. Unter die Jacke kommt wieder nur das dünne Funktions-T-Shirt von gestern. Gibt ja Deo, ist dann fast wie neu.

Die Regenkombi nehme ich einfach auf dem Sozius mit. Nicht umsonst hab ich die ganze Zeit die blaue Extratasche dabei. Da sind die Plastikpelle und Werkzeug drin. Beides noch nicht gebraucht, so soll es bleiben. Finde ich.

Frühstück gibt es in der DJH Baden-Baden bereits ab halb acht. Heute bin ich der erste Gast, denn ich will keinesfalls zu spät zum Treffpunkt kommen. SiRoBo hat im XJ-Forum `ne klare Ansage gemacht: „Start ist um neun beim Ochsen in Forbach. Mit vollem Tank und leerer Blase.“

Es ist kurz nach acht, als ich zur Tankstelle im Nachbardorf des Ochsen aufbreche. Deren Öffnungszeiten hatte ich bei Reiseplanung bereits im www recherchiert. Das Navi führt mich eine geniale Kurvenstrecke zur Roten Lache hoch, dann geht`s wieder ab ins Tal. Die Straßen sind zwar nass, aber die Strecke ist einfach klasse!

Am Treffpunkt ist großes Hallo und Vorstellen mit Real- und Nicknamen. Aha, so sehen die also aus!

Zwei Gruppen starten um kurz nach neun; eine Hasen- und eine Igelgruppe. Oder die Flotten und die Blümchenpflücker. War so abgemacht und ich bin froh drüber. Als bekennender Flachlandwanderer will ich den Profis nicht als Bremsanker zur Last fallen. Die Flotten fahren mit SiRoBo auf seiner Triumph Speed Triple, die Blümchenpflücker hängen sich Hammer`s Luzifers XJ 650 Turbo. So`n Ding sehe ich heute zum ersten Mal, ist ein heißes Gerät im polarisierenden Design früherer Jahre. Ganz im Gegensatz zur Triple, die mit ihrem Doppelscheinwerfer optisch unweigerlich an Nummer fünf lebt erinnert (aber besser klingt!).

Nach Überquerung einer imposanten Holzbrücke geht`s zunächst noch mal hoch zur Roten Lache. Wow, ich hab nicht gewusst, dass man da so fix raufdüsen kann! Ich habe mich voller Absicht zum letzten Mann der Gruppe bestimmt. Die Position des Letzten fordert wegen des Ziehharmonikaeffektes im Konvoi einerseits erhöhte Brems- und Beschleunigungsbereitschaft. Andererseits muss ich mich auf keinen Hintermann konzentrieren und darf sicher sein, dass die anderen im Zweifel auf mich warten, wenn ich nicht hinterherkomme. Eine gute Entscheidung, die mir richtig Spaß macht. Die anderen bei der Linienwahl im Blick haben, Kurven im eigenen Tempo ausprobieren und auf den kurzen Geraden notfalls mit Drehzahl aufschießen und es krachen lassen. Alles macht heute richtig Laune und ich grinse unter dem Helm im Kreis!

Apropos Drehzahl, meine kleine 600`er Diva will in den Bergen gedreht werden! Richtig Spaß gibt`s hier erst ab 4000 U/min bis rauf zum roten Bereich. Das lerne ich ziemlich schnell, denn sonst komme ich auf den Steigungen weder hoch noch habe ich in den Kurven die Möglichkeit, mit dem Stützgas zu spielen, wie es Bernt Spiegel in seinem Buch „Die obere Hälfte des Motorrades“ treffend beschreibt.

Der Spiegel schreibt übrigens noch was Wichtiges: Im Zweifel (also in verschätzten Kurven): Legen, legen, legen! Die Motorräder lassen viel mehr Schräglage zu, als es der Mensch intuitiv wagen würde. Eine Falle, in die ich kurz vor dem Mittagstreff zweimal volle Kanne reinrassele. Da, wo ich herkomme, gibt es keine Hundekurven! Das sind Kurven, die sich im Verlauf weiter zusammenziehen. Wer das nicht kennt und nicht legt, düst flugs in die Gegenfahrbahn. Okay, weiß ich jetzt und habe Glück, dass niemand von vorne kommt. Beim zweiten Aufschrecker bin ich einfach pausenfällig, habe Hunger und über den Tag zu wenig getrunken. Ich kriege die Kurve aber noch vor dem Kiesbett und bin schlagartig wieder wach… Zum Glück gibt es kurz darauf eine längere Mittagspause mit einem ordentlichen Mittagessen am Landwassereck!

So genug Text für`s Erste, jetzt kommen Bilder!

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Wer soll sich da noch zurecht finden? / Motorrad + Fön = fröhlicher Fahrer!

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Guide der Blümchenpflücker mit seiner XJ 650 Turbo

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XJ 750 Seca

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XJ 600

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Honda CB(F?) 1000

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XJ 900

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XJ 600

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XJ 600 S Diversion

Auf dem Kandel auf 1204m treffen sich erstmals beide Gruppen. Der Schwarzwald ist eine herrliche Gegend, für die heute verständlicherweise wenig Fotozeit bleibt. Fahren ist angesagt!

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getunte XJ 600 S Diversion

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Triumph Tiger XCx

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böse böse böse

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Kawasaki ER-5

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his Masters Bike: Triumph Speed Triple

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So gern ich meist alleine fahre, ist der heutige Tag ein Riesenerlebnis für mich! Die Leute aus dem XJ-Forum endlich mal live zu erleben, ist eine Freude. Was ich von der Gegend zu sehen bekomme, schreit förmlich nach einer Wiederkehr mit endlosen Fotostopps. Und was ich an Fahrerlebnis und –erfahrung dazubekomme, ist kaum zu beschreiben. Ich habe nicht gedacht, was mit meiner kleinen Maschine alles möglich ist (und da geht noch viel mehr und vor allem sicherer, aber dafür brauche ich Schulung und keine Selbstversuche). Drehzahl, Kurven, Haftung, auch im Nassen. Immer mehr wachsen meine Diva und ich zusammen.

Und damit komme ich langsam zum heutigen Finale, denn das dicke Ende kommt zum Schluss. Auf den letzten Kilometern erwischt uns ein Gewitter vom Feinsten. Blitze zucken und es donnert unmittelbar danach, dazu regnet es wie aus Kübeln. Ich habe wirklich noch nie erlebt, dass Wasser schneller bergab fließt als ich selber fahre. Das Wasser läuft auch auf die Innenseite des Visiers und verdirbt die Sicht vollends, die Handschuhe sind im Nu klatschnass und fühlen sich an wie kalte Schwämme. Aber meine Innenmembranen in Jacke und Hose, die halten tatsächlich dicht! …bis auf die Stelle genau im Schritt. Uh, ist kurz! Äh, kalt!

Zurück am Ochsen hat der Regen zwar endlich nachgelassen, aber es gibt es noch einen Schreck. Aus der Honda läuft wie blöd das Wasser! Kühlwasser? Der Kerl muss damit noch irgendwie nach Hamburg kommen. Nach ausgiebiger Begutachtung kommen wir zum beruhigenden Schluss, dass hier offenbar nur Regenwasser aus den feinen Rippen des Ölkühlers über einen Schlauch abtropft, denn zum Glück ist irgendwann Ruhe. Uff!

Leider kommen die „Flotten“ irgendwie nicht zurück, mir ist kalt und die Hände werden steif. Und so machen wir uns dann zu zweit und schweren Herzens mit leider nur einem halbem Abschied auf den Weg in Richtung Baden-Baden. Es fängt auch wieder an zu tröpfeln, als diesmal ich als Guide und zum dritten Mal an diesem Tag die tollen Kurven zur Roten Lache erfahren darf!

Mein Mitfahrer fährt ab Baden-Baden noch weiter gen Heimat, als ich um viertel vor neun meine treue tapfere Diva tropfnass wieder unter das Dach der Jugendherberge schiebe. Rund 380 km lang haben wir beiden heute alles gegeben. Haben geschrien und gelacht, uns erschreckt und kurz durchgeschüttelt, um uns dann wieder voller Lust und Lebensfreude in die Kurven zu werfen.

Ein Wahnsinnstag! Und, falls Ihr das hier lest:
Ein fettes Dankeschön an SiRoBo für Streckenplanung, Organisation und Guiding. War es übrigens geplant, dass die Blümchenpflücker ausgerechnet in Unterwasser einen ordentlichen Schauer auf die Mützen bekamen? Auch ein fettes Dankeschön an Hammer`s Luzifer für seine Geduld und Führung der Blümchenpflückertruppe. Und danke auch an die Jungs, die mich als ihren Letzten immer zuverlässig im Blick behalten und mitgenommen haben!

Ach, noch was… wenn Ihr mal ungestört geradeaus fahren wollt: Herzlich willkommen im Norden!

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Tagesetappe / Fahrt bisher

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Streckendetails

Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Montag 20. Juni 2016, 14:13
von netter Mann
Schwarzwaldreise, Tag 5, 12.06.2016

Müde wache ich auf und fühle mich gerädert. Zufrieden, aber gerädert.
Das war ein Tag gestern, Wahnsinn… So was Cooles! Ich grinse vor mich hin.

Ehrlich gesagt, habe ich heute gar keine Lust zum Fahren. Ein Tag im Whirlpool wäre genau das Richtige. Ich raffe mich auf und gucke aus dem Fenster. Strömender Regen. Na toll.

Aus dem Trockenkeller der Jugendherberge hole ich meine Sachen. Handschuhe und Stiefel haben die Nacht auf der Heizung verbracht, die hatten`s nötig.

Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen und checke aus. Betont langsam ziehe ich mir dann die Latexüberzieher über die Stiefel, zwänge mich in die zweiteilige Regenkombi aus PVC und streife die Latexhandschuhe über meine Lederhandschuhe. Wenn ich schneller mache, bin ich verschwitzt, bevor ich losfahre. Das kenne ich schon. Der linke Überhandschuh reißt beim Anziehen, zum Glück nur unter dem Handballen. Muss gehen…

Ein Selfie noch, dann geht es los.

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Ein Blick erst auf die Wettervorhersage und anschließend auf den Routenplaner haben mir die Entscheidung heute leicht gemacht: Über Land etwa fünf Stunden, auf der BAB hingegen nur zweieinhalb Stunden.

Bei der Regenvorhersage wähle ich heute die Dosenbahn. Drauf und aussitzen. Spaß wird das nicht.

Baden-Baden verabschiedet sich mit blauen Flecken zwischen hellen Wolken. Was soll das denn jetzt? Hätte ich die Regenkombi doch auslassen können? Meine Lederklamotten sind noch leicht klamm, die Kombi ist ratzfatz von innen beschlagen. Über Bewegungsfreiheit will ich gar nicht sprechen. Ach, doof das!

Wenig später erreiche ich die A5 Richtung Norden und reihe mich mit 120 Sachen in den Verkehr ein. Es geht flüssig voran. Dauert aber nicht lange, da beginnt der Vollwaschgang bei niedriger Temperatur. PVC und Latex sei Dank, mir passiert gar nix! Weder kalt noch nass.

Auf Höhe Frankfurt ist plötzlich eine grüne Honda neben mir, der Fahrer nickt herüber. Was für ein Zufall, da ist ja unser Hamburger Kollege! In seinen Textilklamotten und ohne weiteren Regenschutz duckt er sich hinter seine große Scheibe und zieht in der allumfassenden Gischt an mir vorbei. Gute Reise wünsch ich Dir. Komm bloß heil an!

Irgendwann nach gefühlten Stunden, einem kurzen Stau unter`m Wasserfall und einer Autobahntankfüllung E10 (echt jetzt, Super 95 war kaputt!) darf ich die A5 wieder verlassen. Noch 18km bis Lauterbach, das ist ja absehbar. Wenn da nicht die Straßenvollsperrung kurz vor der Jugendherberge wäre. Ich fahre also am Abzweig vorbei, aber mein Navi will unbedingt, dass ich umdrehe. So unwillig kenne ich es gar nicht, was ist denn los? Grummelnd wende ich und fahre zurück. Von dieser Seite aus gibt es plötzlich eine gut ausgeschilderte Umleitung! Wieder raus aus der Stadt, auf der Strecke, die ich gerade gekommen bin. Am nächsten Ort rechts ab und rein in die Pampa.

Nur mal so ganz unter uns, ich bin echt genervt! Wenn ich nicht gleich da bin, ruf ich meine Schwester an und fahre die Etappe für morgen gleich noch mit. Einmal weniger Regenkombi an und aus und der kaputte Handschuh ist doch eh nicht mehr zu retten…
Aber da ist plötzlich die Herberge vor mir und ich kann mit dem Motorrad direkt neben der Eingangstür parken.
Sieht ja ganz schick aus hier! Und obwohl es erst um die Mittagszeit ist, darf ich auch gleich einchecken. „Und woll`n Sie noch `n Mittach? Kommse man gleich rein, ich hab noch was Warmes für sie.“ – Okay, ich bleibe.

Oben in meinem Zimmer verteile ich später die nassen Klamotten an allem, wo man was ranhängen kann. Geschafft.

Dann nochmal runter und einen Latte Macchiato bestellt. Lecker, nun geht`s mir wieder gut. Man muss einfach nur ein bisschen lieb zu mir sein!
Auf leisen Sohlen streicht die Herbergskatze um meine Beine und lässt sich kraulen. Und plötzlich vermisse ich unsere beiden Fellnasen Zuhause…

Was tun mit dem Rest des Tages? Wir sind nur drei Gäste in der Herberge, die beiden anderen aber unterwegs. Bei dem Wetter? Tauchkurs oder was?
Ich schnappe mir mein Netbook, die Kamera und das Navi und ziehe mich nach unten in die „Lobby“ zurück. Tourentagebuch schreiben! Bald schon liegt die Katze auf einem Stuhl neben mir und schnarcht leise vor sich hin.

Was für ein schöner (Pausen-)Tag!
Mich erreicht übrigens noch die Nachricht, dass unser Hamburger Kollege nach sieben Stunden Fahrt heil und gesund Zuhause angekommen ist. Respekt! Dann leg Dich erstmal ordentlich trocken, mein Lieber!

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Autor und Katze bei der Arbeit.


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Tagesetappe / Fahrt bisher