XV. Hirtshals Wischhafen-Neuland Köln
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Aber bei der Ankunft in Hirtshals ist die See so glatt wie ein Baby Popo. Die KTM befindet sich noch auf 2 Rädern und einem Ständer, sehr gut. Da steht der Rückfahrt ja nichts mehr im Wege und mein Wetterglück hält an, über 20 Grad, Sonnenschein, was will man mehr. Die westlich Route durch Dänemark ist ganz hübsch und weniger befahren als auf der Hinfahrt, eine Pause mit Sprung in die malerische Bucht ist auch zeitlich drin.
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Es wird die heimatliche Grenze überschritten und vor Husum wäre ich doch glatt nass geworden. Nicht mit mir, die fette Schauer wird beim Dönermann ausgesessen. Zur Elb Fähre in Glückstadt sind es noch 100 km, also Endspurt. Der Norden zeigt sich wieder von seiner schönen Seite.
Für mich die letzte Fähre des Tages.
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Ganz schön breit so eine Elbe.
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So tief im Süden zeigt einen wieder die Sonne an, wann Schlafenszeit ist, sehr praktisch. Kurz hinter der Fähre steuere ich deswegen die zweitbeste Gelegenheit an, den Gasthof Kurbjuweit
https://stade.city-map.de/de/gasthof-kurbjuweit.
Zimmer ist kein Problem, wie mir der Hausherr in bewehrter, norddeutscher Redseeligkeit mitteilt. Endlich wieder fernsehen, oder auch nicht. Gute Nacht. Am Morgen ist der Himmel schon wieder blau, also steht einem ausgiebigen Frühstück nichts im Wege. Vor der Abreise muss ich noch anderen Bikern, die mit der Klingel, Rede und Antwort stehen. Und der Rückweg durch den Norden, mehr oder weniger entlang der niederländischen Grenze, hat deutlich mehr zu bieten als die Hinwegroute, mehr Kurven, mehr Landschaft und z.B. die Überfahrt auf der Hochbrücke bei Brunsbüttel.
Als Motorradurlaubsziel würde ich die Gegend aber trotzdem nicht ansteuern, die Eingeborenen mögen mir verzeihen. Da habe ich es zu Hause mopedtechnisch schöner, ganz abgesehen von Zielen fern der Heimat. Das hält mich aber nicht ab, 5 Minuten davon weg noch ein Eis auf Island zu verspeisen.
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Was soll ich ziehen? Ach so, ein Resümee.
Island ist toll, freundliche Eingeborene, einmalige Landschaften, einfach ein empfehlenswertes Reiseland. Nur ob man es unbedingt mit dem Motorrad bereisen muss? Ehrlich gesagt, nicht unbedingt.
Wer im Motorradurlaub Fahrspass ohne Ende haben möchte ist dort falsch. Dafür gibt es einfach zu wenige kurvige Strecken und schneller wie 90 darf man nicht fahren. Ganz abgesehen vom Wetter. Bei allen Berichten, die ich gelesen habe, kommt immer das Wort Regen in auffälliger Häufung vor. Da kann man meine Trockenzeit wohl nicht als Massstab nehmen.
Wer im Urlaub mit dem Motorrad durch einmalige Landschaften fahren möchte, bei Stopps auch bereit ist, zu Fuß unterwegs zu sein, wettertechnisch nicht über unseren Spätherbst hinaus kommen möchte, durch das Motorrad fast überall mit anderen Leuten ins Gespräch kommen möchte, gerne ausgiebig Schiff fährt, dem kann ich Island empfehlen.
Würde ich nochmal die KTM nach Island verschiffen? Ja, um zu zweit, dritt etc. doch noch das Hochland unsicher zu machen.
Nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht, die 2 Wochen auf Island waren sicherlich eine meiner besten Reisen auf zwei Reifen.
Aber ich kann mir auch gut vorstellen durch Island mit einem kleinen Camper zu reisen oder einen Roadtrip incl. Mountain Bike zu machen.
Ich danke für die Aufmerksamkeit und warmen Worte.
So, jetzt ist auch die Belohnung für den Urlaub gekommen, als Ausgleich für das Leiden und als Erinnerung, wurde schliesslich auf Island bestellt.
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