5. Tag:
Frühstück in der Bar neben meinem Hotel war typisch spanisch. Es war prima, wirklich.......aber ich stand mit Hunger auf und wusste das ich unterwegs eine zweite Verpflegungsrast machen
sollte.
Es ging wie immer zeitig los bei mir. Der Himmel war dunkelgrau, durchgehend, die Temperaturen waren wieder kühl, um die 11 Grad............aber es regnete nicht, bei Abfahrt. Immerhin.
So machte ich gleich am frühen Tag Strecke über die Europa-Via in Richtung Süden, also nach Valdepenas, das berühmte und große Weinanbaugebiet und weiter Richtung Jaen. Die
letzten 100 km vor Jaen kam ich an geschätzten 200000 Olivenbäumen vorbei. Bäume....Bäume.....nichts als Bäume......und da hinten....ma glaubt es kaum......stand noch ein Baum.
Dazwischen auf der Auto-Via dann auf eine Via de servicio abgebogen und an der Tankstelle voll gezapft und im Restaurant dann Tortilla Patata caliente mit Wasser und Kaffee, also zweites
Frühstück.
So ging der Tag dahin, die letzten 100 km vor Granada waren echt nicht schlecht. Ich konnte weg von der Schnellstraße und mich auf den kleinen Provinz-Sträßleins ganz nett austoben.
Aber je näher ich an Granada kam um so dunkler wurde wieder der Himmel. Die Berge rings um Granada waren komplett eingenebelt mit Schlechtwetterwolken. Dazu war es kalt. Es
schneite also ganz sicher da oben in der Sierra Nevada.
Mein Hotel war in einem Vorstadt-Gürtel von Granada. Die kleine Stadt heißt Peligros.
1. weil ich eh keine Zeit für Sightseeing hatte für Granada weil ich ja ganz andere Ziele hatte.
2. weil wenn man vom Zentrum und der Alhambra weg ist die Unterkünfte etwas günstiger sind.
3. Kurzfristig die Alhambra besichtigen war auch dieses Jahr nicht möglich und auf ein zufälliges Tages-Slot zum Eintritt zu hoffen fehlte mir einfach die Zeit.
Schon den ganzen Tag über hielt ich Kontakt zu einem Langzeitreisenden, der von der Arbeit ein Jahr Auszeit nimmt, sich einen alten Mercedes gekauft hat, diesen zum WoMo umgebaut
hat, hinten am WoMo eine Plattform mit Mopped und E-Bike transportierte und mit seiner Partnerin und dem Hundilie seit Weihnachten 2021 unterwegs war, so ganz easy und relaxed in
den Tag rein lebten die Drei. Sehr sehr beneidenswert.
Ich kannte den Markus (im GS-Forum heißt er @Ampertiger und war früher mal Moderator dieses Forums) schon gute 13 Jahre, aber nur virtuell und vom schreiben im Forum. Ein
persönliches Kennenlernen war nie möglich oder terminlich nicht machbar. Es hat sich einfach nicht ergeben bis jetzt.
Aber Markus wusste wie meine Route aussieht und so fand er das Peligros-Granada sich ziemlich mit den Dreien Ihren Reiseplänen deckte. Wir verabredeten uns gegen 17.00 h in
der Nähe meines Hotels. Die zwei mit Hund wollten sich dort einen Stellplatz für die Nacht suchen und mir ein Killschalterbier spendieren im WoMo. Wir wollten auch an diesem
Freitag-Abend gemeinsam in einem Restaurant bei gutem Essen und kalten Getränken das kennenlernen feiern und einen tollen Abend genießen.
Echte deutsche Zuverlässigkeit mit der Präzision eines Uhrwerks, gepaart mit gründlicher Beamtengenauigkeit beschleunigten genau den Moment des aufeinandertreffens.
50 mtr. vor meinem Hotel kam mir Markus und Doro im WoMo entgegen, ich winkte und lichthupte wie wild, ein Feuerwerk der bayerischen Winkkunst schlug mir entgegen.
Wir hatten uns mitten in Süd-Spanien pünktlich um 17.00 h genau dort gefunden wo es geplant war. Echt geil, oder ?
Innerhalb von 5 min. hatten die beiden in einer Nebenstraße mit Grünflächen einen geigneten Stellplatz für Ihr Rolling-Home. Ich fuhr direkt hinterher mit dem Mopped.
Ins Hotel einchecken kann ich auch noch nach dem Begrüßungs-Bier.
Doro eröffnet die Bar.
Markus guggt was macht der Hund.
Die Zwei sind schon echt sehr zu beneiden.....Langzeit-Urlaub ohne festen Plan........man sieht es auch.....die sind mega-entspannt.
Quatschen über Gott und die Welt, übers Reisen....übers Mopped fahren......einfach herrlich. Ich graulte den Hund....und genoss das kalte Bier.
