Das Notstromaggregat wurde eine halbe Stunde nach Ende des Abendessens abgeschaltet und wir verbringen eine absolut ruhige Nacht.
Das unerwartet umfangreiche Frühstück wird wieder auf der Terrasse vor dem Haus mit wundervollem Talblick serviert.



Dann tragen wir das Gepäck über die 125 Stufen wieder hinunter zu den Motorrädern und verabschieden uns von unserer Gastgeberin.




Über die P1737 fahren wir weiter nach Westen bis wir bei Aoulouz auf die N10 treffen.
Nach der sandigen Kurvenorgie des gestrigen Tages kommt uns diese Nationalstraße wie ein Interstate-Highway in den USA vor, denn die Straße führt schnurgerade zum Horizont.
Nach 30 schnellen Kilometern biegen wir rechts ab auf die R203 zum Tizi n'Test, der uns nach Marrakech führen soll, unserem nächsten Etappenziel.



Die Passstraße ist anfangs recht holprig, wechselt dann nach knapp 5 km zu neuem Gourmet-Asphalt. Das lädt zu etwas beschwingterer Fahrweise ein,
die geringe Verkehrsdichte im Vergleich zur Straße über den Tichka-Pass tut ein Übriges.



An einem Aussichts-Café kurz vor dem Scheitel stehen mehrere Motorräder. Ich verlangsame die Fahrt und erkenne die alte


der parallel zu uns mit einer anderen Gruppe aus München durch Marokko tourt. Wir hatten zwar den Transport der Mopeds gemeinsam gebucht,
aber wegen unterschiedlicher Flüge und Vorstellungen zu den Zielen uns bisher nicht gesehen. Aber so klein ist die Welt...

Wir tauschen uns ein wenig über die bisherigen Routen und Erlebnisse aus, dann fährt Steffen mit seinem Team weiter und wir trinken noch unseren Tee und Cola aus.


Auf der Passhöhe halten wir ein weiteres Mal. Eigentlich nur für das Passfoto, aber sollte länger dauern.

Denn irgendetwas beschäftigte meinen Verdauungstrakt in einem unerwarteten Ausmaß, und das obwohl ich den goldenen ADAC-Auslandsschutzbrief habe ...





Die weitere Fahrt bis Marrakech kämpfe ich nach Einnahme entsprechender Medikamente mit Aufmerksamkeitsstörungen,
war froh das Wolfgang die Führung übernahm und uns geruhsam und sicher bis zum Hotel Racine in Marrakech führte.



Der Verkehr in Marrakech toppte alles bisher in Marokko gesehene, man hält zwar an roten Ampeln, aber erst wenn der Querverkehr auch erkennbar losfährt.
Man biegt auf der zweispurigen Straße von ganz rechts ungeniert kurzfristig nach links ab, im Kreisverkehr verjüngen sich 2 Spuren zu einer aber irgendwie passen dann doch 3 PKW und ein Moped hindurch,
dann wieder Spurts von dicken schwarzen Limousinen und SuFF's auf knapp 100 km/h bis zur nächsten roten Ampel...

Wir sind froh das gewählte Hotel Racine in einer vergleichsweise ruhigen Nebenstraße dank Navi auf dem schnellsten Weg zu erreichen.
Im modernen Foyer werden wir freundlich empfangen und füllen routiniert den Meldezettel aus. Hoffentlich wird der nie zentral ausgewertet,
denn ich habe jedes Mal eine andere Berufsbezeichnung eingetragen.

Ein Bediensteter lädt unser Gepäck auf einen Kofferkuli und geleitet uns mit dem Aufzug in die 5. Etage.
Die Mopeds werden direkt gegenüber des Hauses geparkt - der hoteleigene Sicherheitskollege hievt dafür kurzerhand diverse einheimische Roller zur Seite.

Nun noch schnell duschen und ich lege mich erstmal schlafen.

Katrin, Daniela und Wolfgang gehen später zum Essen ins hauseigene Restaurant. Es gibt passable Pizza um ein wenig Abwechslung zum bisherigen Standard Tajine oder Brochette zu erhalten.
Ich bekomme aus dem gut sortieren Supermarkt gegenüber ein paar Vollkornkekse und Cola, großen Appetit verspüre ich ohnehin nicht.
Die Route des Tages:
