Andreas Wagner hat geschrieben:H.Kowalski hat geschrieben:….. Bei ner Dauer von unter 5 Minuten bietet sich schon an, nur ein einziges Musikstück zu wählen. Die Herausforderung besteht dann darin, ein Stück zu finden, das einen ähnlichen Stimmungsbogen aufweist von ruhig über flott zu ruhig, wenn die Musik die Stimmung unterstützen soll. ....
@ Hein,
irgendwo hast Du mal geschrieben, dass man mit Musik ohne Gesang oft besser bedient ist. Diese Aussage und die obigen Worte im Hinterkopf, habe ich die Musik hier nochmal geändert...
Geschrieben gefühlt zig mal, ja.

Wobei ich das nicht generell meine. Wenn der Inhalt der Lyrik zu den Bildern passt, die Aussage der Bilder unterstützt oder die Lyrik eine Aussage liefert, die den Bildern fehlen würde, dann kann Musik mit Gesang kreativ eingesetzt werden. Dabei kann aber auch manches schief laufen, weshalb man mit Instrumentalmusik auf der sicheren Seite ist.
Andreas Wagners "4 C Alpencross 2018" (Instrumentalmusik-Version)
Inhaltlich hat sich durch die Instrumentalmusik insofern etwas verändert, dass das Thema italienisch/französisch nun vom Tisch ist. Die beruhigende Wirkung ist geblieben, zusätzlich unterstützt diese Musik die Spannung, die mich als Zuschauer vor dem Bildschirm fesselt.
Die Einblendung "unterwegs in den französischen" Alpen habe ich dieses mal auch wahrgenommen.

Die kommt an der Stelle, wo ich gespannt den Überholvorgang vorbei am Motorradfahrer verfolge - wohl hatte ich sie deshalb letztes Mal übersehen - und ich war nicht mehr durch italienische Musik voreingenommen, dass es sich um italienische Alpen handeln müsse.
Auf mich wirkt die neue Version viel stimmiger und noch emotionaler.
Wobei ich auch Jojos Anregung sehr wertvoll finde: bei dem geilen Motorsound hätte das Video Musik gar nicht nötig. Ich wette, niemandem wäre es aufgefallen, wenn keine Musik zu hören gewesen wäre (quasi noch mehr auf der sicheren Seite).
Im Mittelteil der neuen Version wird die Musik vorrübergehend auch ausgeblendet. Das kommt sehr gut.

Durch den Wegfall des beruhigenden Elements der Musik und der vollen Präsenz der Geräusche erzeugst Du einen kleinen Spannungsbogen. Gleichzeitig öffnest Du Dir damit die Möglichkeit, das in der Länge nicht zwangsläufig passenden Stücks auf die Filmlänge anzupassen, sodass die Musik mit dem Film endet.
Noch eine Anmerkung, die unmittelbar mit
Inhalten der Bilder zusammenhängt: Hier wurde relativ oft die einzige Kameraperspektive kritisiert, sogar als NoGo bezeichnet. Ich empfinde das aus Zuschauersicht ganz anders:
Es macht für mich gerade den besonderen Reiz aus, angespannt und ununterbrochen in Fahrtrichtung schauen zu können, anstatt von der Bildregie "bevormundet" zu werden, wo ich hinzuschauen habe. Wenn ich selbst fahren würde, würde ich auch nicht nach hinten oder zur Seite schauen können, von einem drehenden Rad oder von der arbeitenden Fahrwerksfederung etc. ganz zu schweigen. Es gibt daher schlicht keine alternative Perspektive, die ich vermisst hätte. Etwas Anderes wäre es, wenn das Video 20 oder 30 Minuten dauern würde. Da könnte ich ein wenig Abwechselung vertragen. Aber nicht bei den paar Minuten.
Ganz ähnlich geht es mir übrigens bei Livemitschnitten oder Liveübertragungen von Musikkonzerten (Pop, Rock) im kommerziellen Fernsehen. Da kriege ich regelmäßig das k...., weil die Bildregie häufig restriktiv nach der Regel arbeitet, dass alle 4 bis 5 Sekunden ein Perspektivenwechsel folgen muss. Mir wird so die Chance genommen, auch mal länger einem einzelnen Musiker zuzuschauen, so wie ich es auf einem echten Livekonzert machen würde.
Und genau so wüde ich es machen, wenn ich bei Dir im 4C sitzend über die Alpen crossen würde. Ich würde immer nach vorne zum Fenster rausschauen wollen. Genau diese Möglichkeit hast Du mir gegeben, und dafür bin ich Dir dankbar!
