Re: Ab in den Staub! Greg und Bäda in den Seealpen
Verfasst: Mittwoch 4. März 2020, 08:14
Danke Greg fuer deine Perspektive der Tour 
Gestern also die LGKS bezwungen. Was soll da jetzt noch kommen?
Ach ja die Maira Stura würde noch auf der To-Do-Liste stehen. Ein kurzer Check und ein Gespräch mit dem Campingplatzbesitzer bringt Ernüchterung, die ist für uns gesperrt. Zumindest heute und morgen
Was mach mer denn da jetzt?
Mich gelüstet es nach frischem Fisch und der Greg hat auch Nachholbedarf an Mittelmeer, also fahren wir halt mal Richtung großes Wasser. Ohne große Schnörkeleien direkt nach Menton. Warm und schwül ist es, die Fahrt ist fast schon anstrengend. Belohnt aber mit schönen Ausblicken immer wieder.
Am Meer ein wenig die Promenade entlang gefahren und schließlich ein gut aussehendes Lokal angesteuert. Da genießen wir feines Essen und die Ausblicke auf natürliche und künstliche Sehenswürdigkeiten.
Noch schnell ein Beweißfoto am Meer, dann drängen die schwarzen Wolken am Horizont (Richtung CP) schon zum Aufbruch.
Die Dummen habens Glück und wir fahren gerade in den Tende-Tunnel ein, als der Wolkenbruch losgeht und brauchen auch ziemlich genau so lange durch, wie die Wolken zum Abregnen. Lediglich ein wenig angefeuchtet gehts noch zum Einkaufen und abends die leckere Brotzeit am Zelt. Nach zwei Abenden Pizza vom Lieferdienst.
Während wir uns Salami und Baguette schmecken lassen, beratschlagen wir, wie wir weitermachen. Maira Stura fällt wohl aus, das Wetter soll auch nicht so berauschend bleiben, also ziehen weiter. Die Schlucht von Verdon soll ja auch ganz nett sein, wurde uns gesagt.
Also packen wir am nächsten Morgen gemütlich zusammen und tuckern los. Irgendwann überkommt uns der Hunger und wir halten an einer Pizzeria. Mit leicht flauem Gefühl, man erinnere sich an die Wurst, setzen wir uns unter den Sonnenschirm. Ich nehme mir vor, nur etwas zu essen, das ich auch kenne.
Die Bedienung kommt und erzählt uns, das sie hier alles von Hand zubereiten, keine vorgefertigten Speisen verwenden und so weiter. Wir nehmen die Karten, bestellen schon mal ne Cola und ein großes Wasser. Leicht irritiert überlege ich, was hier jetzt falsch gelaufen ist. Entgegen meinem Vorsatz bestellen wir das Tagesgericht, Trüffelravioli in Parmesansauce. Dann fällt es mir auf, die Bedienung hat von sich aus mit uns Englisch gesprochen und war ausgesprochen freundlich. Da muss ich nachfragen. Es stellt sich heraus, das Wirtspaar ist aus Belgien, lebt in Italien und hat in Frankreich eben diese Lokal.
Das Essen kommt und ich bin geflasht. Noch nie in meinen bisher 41 Jahren hab ich so dermaßen gute Ravioli gegessen wie heute. Wenn also irgendjemand in der Nähe ist, macht die Essenspause bei der grünen Katze!
Vollgefressen (wir essen mittags nur ne Kleinigkeit...), gehts weiter.
Viel passiert unterwegs nicht mehr, Kleinststraßen und die Hitze fordern körperlich schon was ab und wir fahren eigentlich viel zu schnell durch die Schlucht, ohne es recht zu genießen. Der Campingplatz, wo wir unsere Ferienhäuser aufbauen ist nicht so der Brüller, so ein typischer Partyplatz für junge Leute. Zum Glück sind davon nicht viele da, bleibts immerhin ruhig. Aber der Platz ist halt schon arg rustikal. Dafür passt die Aussicht.
Natürlich haben wir unterwegs nichts eingekauft, der Platz hat ja ein Restaurant. Das ist ähnlich dem ganzen CP, aber nach der Wurst schockt mich nix mehr. Der Burger ist überraschend lecker und verdient fast das Prädikat "komm ich nochmal für".
Für Unterhaltung wird auch gesorgt, die Live-Performance "Auto versenken und anschließend bergen" gibt alles!
Satt und amüsiert begeben wir uns bald zurück den Hang hinauf zum Zelt, da trinken wir noch ein halbes Bier und schon bald schnarchen wir um die Wette. Oder so.
