Re: Frühstück mit Keas, Neuseeland 2018
Verfasst: Dienstag 3. April 2018, 10:32

Etappe 12 Mapua – French Pass

Die Zutaten für das Frühstück befinden sich in der Küchenzeile und werden auf der Terrasse angerichtet, also Toast, Jam, Müsli, Milch, O-Saft, Tee. Darunter befindet sich eine neuseeländisch/englische Spezialität, Marmite. Zur Warnung, sieht aus wie Rübenkraut, schmeckt allerdings vollkommen anders, eindeutig nicht mein Geschmack. http://www.mystisches-england.de/mystis ... rmite.html.
Der Hausherr gesellt sich für einen morgendlichen Plausch zu mir. Das Wetter soll heute noch sonnig werden, der Sommer war aber viel zu feucht, normalerweise wäre der Rasen jetzt braun und längere Trockenperioden normal, Orkane ganz ungewöhnlich. Am schönsten wäre dort aber der Winter, wenn man bei klaren Wetter bis in die Berge sehen könnte.
Da ich nicht bis zum Winter warten möchte, werde ich freundlich verabschiedet und fahre Richtung Westen, da der direkte Weg zum French Pass nicht tagesausfüllend ist. Mal schauen was die vorgestern ausgelassenen Strecken zu bieten haben. Aber erst geht es durchs grüne Hügelland.

schön gewellt durch das Holzfällerland.

wo die nächsten 30 km wieder zielsicher durch Asphaltentzug glänzten.


Über den Hope Sattel

noch ein kleiner, lohnender Schlenker

durch die grüne Hölle mit lauter, vierrädriger Begleitung.

Apropo laute, vierrädriger Begleitung. Wer an sowas Gefallen findet, sollte in Nelson das WOW Classic Car Museum besuchen. Eine etwas gewagte Mischung aus tragbarer Kunst und Automuseum.


Der schnellste Mini der Welt.

alt

Youngtimer

tierisch

neu

und aus der Zukunft.

Mehr Exponate https://www.flickr.com/photos/stollenve ... 247079008/
Hinter Nelson wird es schön kurvig, leider mit Baustellen und vielen Campern.
Hätte fast den Abzweig zum French Pass wegen eines Kiwi Schreibfehlers verpasst,

Das ist eine Sackgasse, hat aber weder mit Sack oder Gasse was zu tun, ein 60 km Träumchen von Strasse.

Ein kurzer Stopp in der Okiwi Bay

und schon zeigen sich die Marlborough Sounds von ihrer malerischen Seite.

Die letzten Kilometer sind wieder asphaltfrei, dafür nicht von Aussichten frei.


Das Ende ist nah,

in der Elmslie Bay


auf der French Pass Campside.

Da ich anscheinend nicht der Einzige war, der die Marlborough Sounds als Alternative zu dem Abel Tasman Nationalpark gewählt hatte, war der Campingplatz entsprechend voll, aber ein paar freundliche Kiwis haben ihren Anhänger zur Seite gestellt und mir den Platz auf dem Seitenstreifen freigeräumt, für eine Nacht reichts.
Der kleine Laden macht bald zu bzw. wechselt den Besitzer, da muss ich mich für das Abendessen mit den vorhandenen Restbeständen begnügen, aber Aunt Betty leistet, der Isländer bekommt auch seine Krümmel ab. Der fühlt sich fast zu Hause, als ein paar Delphine in der Bucht Sprungübungen machen, dinner with dolphins, hat auch nicht jeder.

Noch ein kleiner Abendspaziergang auf den Anlegesteg, wo ein Kiwi reichlich Fische am angeln ist. Auf meine Frage, was das denn für Mereresgetier sei, kommt die Antwort, eigentlich nur Köderfische, als Räucherfische noch geniessbar. Fischen ist hier die Hauptbeschäftigung der meisten Camper, aber anscheinend auch von den Rochen, die sich unter dem Steg vergnügen. Kurz vor der Schlafsackruhe kommt noch die Campside Betreuerin vorbei und entschuldigt sich, das ich keinen besseren Platz bekommen habe. Ich meine, das wäre schon alles ok so für one night. Puh, soviel ungewohnte Freundlichkeit ist ganz schön stressig.
