Die Art des Touchscreens halte ich für den Einsatz im Freien auch für entscheidend. Kapazititve Touchscreens wie beim Smartphone funktionieren mit Handschuhen nur mit solchen, die an den Fingerspitzen spezielle Materialien verbaut haben. Regentropfen auf dem Display können die Bedienbarkeit einschränken oder sogar ganz unmöglich machen. Einschlägige Erfahrungswerte mit verschiedenen Smartphones sind vorhanden,
für mich kommt das nicht mehr in Frage, kapazitives Display ist für mich ein Ausschlusskriterium geworden.
Das hängt halt vor allem von den eigenen Outdoorgewohnheiten ab. Auch bei den Handschuhen gibt es unterschiedliche Vorlieben. Wer nur bei "Schönwetter" unterwegs ist und kein Problem hat, seine Motorradhandschuhe bei Bedarf auszuziehen, dürfte sich kaum an einem kapazitiven Touchscreen stören. Ich gehöre eher zu der Kategorie, für die Regen kein Argument ist, auf Bewegung im Freien zu verzichten, und weder spezielle Handschue besitzt noch diese immer wieder ausziehen will.
Mit dem Montana der Serie 700 scheint Garmin einen Kompromiss zu finden. Der Touchscreen sei handschuhbedienbar, behauptet Garmin, was auf ein resistives System hindeuten dürfte. Ich behaupte, Straßennavigation sollte damit auch kein Problem sein, denn das kriegt sogar mein winziges eTrex 20 hin. Einen vorher am PC geplanten GPX-Track abfahren halte ich für eine Basisdisziplin, die so gut wie alle Garmins hinkriegen sollten.
Was im Vergleich zu nem Zumo bei nem Montana mit Topo-Karten möglicherweise fehlt, sind Funktionen, die speziell für die Straße gemacht sind: Straßenkarten (ließen sich aber bestimmt nachinstallieren), Karten-Lifetime-Update, Sprachnavigation, Verkehrsinfos, kurvige Routenberechnung, Motorrad-POIs, Media Player, Kraftstoffanzeige, VIRB-Fernbedienung, Rundtouren-Planer, Telefonie oder dergleichen. Von den Funktionen ist das regelmäßige Kartenupdate das einzige, die
ich bei meinem Zumo nutze, den Rest nutze ich ausnahmslos
nie.
Da kommt es halt auch wieder auf die eigenen Nutzergewohnheiten an. Wenn diese Funktionen wichtig sind, spricht das für zwei dedizierte Geräte für Straße (Motorrad, Auto) und Gelände (Fahrrad, zu Fuß). Wenn nicht, glaube ich, dass ein Montana ein geeigneter All-in-one-Kompromiss sein kann. Das hängt letztlich von den eigenen Prioritäten ab.
Die eierlegende Wollmilchsau wird es kaum geben, oder anders ausgedrückt: irgendwas ist imer.
