Sonntag am 28.08.2022
Völlig unspektakulär von unserer Unterkunft zur nächsten, dem Hotel "Mediterraneo" in Livorno gewomot.
In dem Hotel kann man bis 2:00 einchecken, ab 6:00 gibt es Frühstück, wir können unser WoMo parken und es sind nur 15 Minuten zum Fährhafen.
(Liane hat nahezu panische Angst zu spät zur Fähre zu kommen, deshalb haben wir für die Hinreise 2 Tage gewählt, ein Hotel in Hafennähe gesucht und haben jetzt ein ausreichend großes Zeitpolster um sie völlig zu beruhigen, denn wir müssen morgen früh um 7:30 an der Fähre sein, die um 9:00 ablegen wird.)
Was ich spektakulär finde.
Die letzten Wochen gab es - bei JEDEM Fernsehprogramm - in den Nachrichten bezüglich Italien vor allem ein Thema.
Wahnsinnige Trockenheit.
So trocken war es die letzten hundert Jahre nicht.
(In Spanien hat es seit 1.200 Jahren nicht mehr so wenig geregnet und ich war überrascht, wie alt Spanier werden und sich dabei noch exakt an die Wetterverhältnisse der letzten 1.200 Jahre erinnern können.)
Aber, wir sind ja in Italien.
Die Berichte und Bilder kreierten vor meinem geistigen Auge folgendes Bild:
Die nördlichen Zuflüsse zum Po sind nahezu ausgetrocknet. Der Po ein Rinnsaal. Eine Ernte in der gesamten Po-Region wird ausfallen, denn diese Region ist eine einzige Wüste.
Keine Ahnung, woher die gezeigten Bilder stammen. Keine Ahnung ob auch nur einer dieser Reporter die Poebene bereist hat.
Da ich immer mein "blue-sky-navi" füttere habe ich in den letzten Wochen immer wieder das Wetter beobachtet.
Der Bogen von den französischen Seealpen bis fast zum Gardasee war täglich blau bis gelb und rot und das zeigte mir an, dass es da täglich regnen müsste.
In den Nachrichten war aber immer nur von verheerender Trockenheit die Rede.
Der langen Rede kurzer Sinn .... wir sind heute auf der Autobahn von Affi bis Livorno durch die Poebene gefahren und haben für euch die Wüste Norditaliens bildlich dokumentiert.
Kurz vor Affi
Als WoMo-Fahrer g'hört man einfach zur ner Minderheit.
Extrem kurz geschorener Rasen - wunderschön grün
Landwirtschaft in der Po-Ebenen Wüste
Flüsse ohne Wasser und alles ringsrum verdörrt
Der Po - ein Schatten seiner selbst.
Ich kann's nicht beurteilen ob ich so doof bin oder ob wir - da nur Katastrophen interessant sind - halt das aufgetischt bekommen, was Quote bringt, oder ob sich die Nachrichtenredaktionen einfach auf das verlassen, was sie zugespielt bekommen.
Und die kriegen halt das zugespielt, womit man evtl. Subventionen begründen kann.
Aber, solange unser kleiner Mikrokosmos für uns passt, ist's uns eigentlich wurscht - nur auffallen tut's uns halt.
ML