Tag 5 - Ramlia nach Sidi Ali: Salzsee und Fes-fes Sand
Ich hatte ja schon erwähnt, dass A. schon öfters in Marokko war. Es gibt also immer so etwas wie einen Masterplan, von dem man abweichen kann. Eine solche Abweichung stellt die heutige Erkundungsfahrt dar: Wenn auf Google Maps einen Weg von Ramlia nach Sidi Ali sucht, wird man etwa 120km rundum geleitet. A. findet auf Google aber Reifenspuren von Autos, d.h. es muss dort einen Weg geben. Fast zwei Stunden schaut sich A. alles an, und wir entscheiden uns für das uns die sichersten und besten geeignete Variante:
Aufbruch 7:00 Uhr, 6l Wasser und volle Sprittanks. Wir satteln im Morgengrauen die Pferde. Die Etappe "einmal rund ums Erg Chebbi" lassen wir aus, aber es ist unbeschreiblich, als die Sonne das Erg bescheint, als wir uns nach Ramlia aufmachen, was von Merzouga nur etwa eine Stunde enfternt ist. Aufbruch Hotel Panorama, Merzouga, 6:58
Zwar gibt's auch an der Ortstafel von Ramlia schon Sand, aber das ganze beginnt sehr harmlos:
Hamada Boden, nahe Ramlia
Die Bäume erinnern mich an die Serengeti und der Soundtrack in meinen Kopf ist "Toto-Africa"
Zeit für Tee in der Auberge Oasis
Etwas kurios, kommt eine Gruppe mit Leihmotorrädern, alle auf Yamaha WR450F mit deren Tourguide und wir kommen ins Reden. Es stellt sich heraus, dass der Tourguide Dakar Fahrer ist. Sagen wir so, die betagten Tourteilnehmer haben ein bisschen komisch dreingeschaut. Jedenfalls gibt's von Ramlia zwei Straßen, und der Tourguide empfiehlt uns dringend, die leichtere zu nehmen. "Bisschen Fes-Fes" sagt er noch.
Mittlerweile weiß ich auch, was er meint. Im dritten Teil der Sandraiders von Harry's Garage, die ich im zweiten Beitrag verlinkt habe, kommen die über einen Pass, genau von der anderen Seite. Tiefer Sand und Steigungen, so was ist auch mit der Hardenduro anspruchsvoll.
Hier ansehen: Minute 18:00 bis 20:20 da kommen sie bei der Auberge Oasis an:
https://youtu.be/-tgF7F4Eo58?t=1076
Leider hab ich von der sandigen Etappe keine Bilder. Jedenfalls kommt man dann in eine Ebene, mit den Bergen vis a vis sollte die Orientierung leicht fallen. Im Fes Fes sand suchen A. und ich jeder seine eigene Spur, und es ist meine Schuld, dass wir uns verlieren: Ich folge den Tracks der einheimischen Berber, die dort auf den Rollern mit den kleinen Reifen immer den härtesten Untergrund suchen.
Ich irre umher, komme bei einer Mine vorbei, und erst als mich ein Berber einsammelt finde ich den wutschnaubenden A. nach über einer Stunde. Gott sei dank.
Ich gebe dem Berber ein paar Dirhan für den Sprit und der Ärger ist schnell verflogen. Ohne dass wir es wissen, haben wir die 5km tiefen Sand und damit den schwierigen Teil nun schon hinter uns gelassen, und kommen in eine trockene Ebene.
Ähm, Fotos!
KTM Werbebild
Einfach mega!
Nicht ohne meinen Integralhelm ;-)
Und wenig später sind wir auch schon in Sidi Ali angekommen. Es ist 12:20 wir trinken Tee und bestellen Mittagessen. In Sidi Ali angekommen, könnte der Urlaub kaum schöner sein, als jetzt. Wir sind beide zufrieden.
Ankunft in der Kasbah Maggaman:

Fazit:
Im Nachhinein betrachtet waren die 18km Luftlinie jetzt halb so wild, aber wir kannten das Gelände nicht. Nachdem ich es auch schon andersherum erlebt habe, nämlich ohne Plan zu spät ins Gelände reinfahren und ohne Zelt und Proviant liegen bleiben, ist das aus meiner Sicht ein echtes Luxusproblem. Langsam merke ich, ich bin jetzt wirklich geistig in Marokko angekommen und dadurch, dass ich mich beim Fahren so konzentrieren musste, denke ich auch nicht mehr an die IT-Landschaft daheim. Endlich Urlaub.
Etappenplanung von Ramlia nach Sidi Ali:
Start: Ramlia, z.b. Hotel Kasbah Ramlia 30°43'993N 4° 23'953""W
Zwischenstop: Auberge Oasis
Ende: Sidi Ali, Kasbah Maggaman 30°41'08.6"N 4°41'22.3"W