Re: Reisebericht Düsseldorf Formentera und zurück
Verfasst: Donnerstag 9. August 2012, 09:09
30.05.2012
Auf nach Formentera – 2 km Moppedfahrt
Die Fähre soll so gegen 7.30 auf Ibiza ankommen, letztlich sind wir aber viel früher da. Gegen 06.30 stehe ich an der Bar und
ordere einen Cafe con Leche und ein Croissont, frühstücke und etwa eine halbe Stunde später stehe ich im Laderaum und begutachte
meine GS. Nix passiert, die See war auch spiegelglatt, nix schwankte mehr als der Typ, der sich gestern noch die Kräuterzigarette
reingezogen hat. Wir legen an und somit beginnt der kürzeste Teil meiner Reise.

Anfahrt auf Eivissa, Ibiza
Eínmal kurz ums Hafenbecken von Eivissa herumzufahren bedeutet, eine Wegstrecke von etwas unter 2 Kilometern zurückzulegen.
Am Hafengebäude angekommen, das selbe Spiel wie gestern Abend in Barcelona. Ticketreservierung gegen Originalticket tauschen
und auf die Abfahrt warten.
Mit Andi war verabredet, dass wir uns am Hafen auf Ibiza treffen. Nun bin ich also wesentlich früher hier, als erwartet und sie sitzt
noch im Flieger, also keine Möglichkeit, sie direkt zu erreichen. Ich schicke ihr ein SMS mit der Info, dass ich eine Fähre früher nehme.
Los geht’s um 10.00 Uhr anstatt ursprünglich geplant um 11.30 Uhr. Bis dahin ist eh noch Zeit, also vertreibe ich mir diese am Hafen
mit rumbummeln und dem Beobachten des für den Hafen üblichen Schauspiels. Auf einmal spricht mich jemand von hinten an:
„Ay Hombre, René!“. Ich drehe mich um und da steht Manuel vor mir. Den Typen kenn ich von Formentera. „Bisse du grad angekomm
mit de Moto?“ Ich bekomm nur ein kurzes „Si“ heraus und schon hat er mich am Schlawittchen, zieht mich über die Strasse und
wandert in die nächste Kneipe mit mir rein. Ich ahne schlimmes, jedoch trinken wir nur Kaffee, denn scheinbar ist es auch ihm
um die Zeit schon zu heiss für einen Carajillo. Er erzählt mir, dass die Finanzkrise mittlerweile auch auf Ibiza und Formentera
zugeschlagen hat und stellt mir die Frage, ob ich sein Boot kaufen will. Die Krise hat ihn offensichtlich auch erwischt, denn wer
verkauft schon ein Boot ohne Grund auf den Inseln.
Mein Telefon klingelt. Andi meldet sich und teilt mir mit, dass sie grad gelandet ist und versucht ebenfalls die Fähre rechtzeitig zu
erwischen. Sie braucht nur noch ihr Gepäck. Das ist für mich die Möglichkeit zum geordneten Rückzug. Ich zahle an der Theke die
beiden Kaffees für mich und Manuel, verabschiede mich von ihm und gehe wieder rüber zu meinem Mopped, denn es ist auch Zeit für
die Verladung. Die Nixe – meine Fähre – steht mit weit geöffneter Laderampe da und spuckt zwei Autos und drei LKW aus.

Warten auf die Verladung zur Überfahrt nach Formentera
In der Hitze sitze ich auf der Q und warte auf das Zeichen vom Lademeister, auf die Rampe zu fahren. Da, er hebt den Arm, der
Typ vor mir schläft, worauf er sofort einen Anschiss vom Lademeister kassiert und ich kann an ihm vorbei ziehen, da der Typ
noch die letzten Sprüche vom Lademeister verdaut. Ich zeige an der Rampe mein Ticket und genau wie in Barcelona wird mein
Mopped so gesichert, als würde ich ne Fahrt über den Rhein mit der Autofähre machen und nicht über eine der gefährlichsten
Meerengen des Mittelmeers. Ich schau mir genau an, wie die Gurtbänder meine GS sichern sollen, gebe ein paar Tipps und hoffe,
dass das nun hält. Ich schnappe mir meinen Tankrucksack, verziehe mich aus dem Laderaum aufs offene Achterdeck und hole mir
meinen nächsten Kaffee. Mit dem Koffein - handlich abgefüllt in einen Becher - vor mir, schaue ich ab und an über die Reling
und habe noch einen letzten Schimmer Hoffnung, dass Andi es doch noch rechtzeitig schaffen könnte. Wir haben uns immerhin
4 Tage nicht gesehen und ich habe in den vier Tagen gefühlt eine Paris Dakar hinter mich gebracht. Ohne Schlangenbiss, immer
genug Wasser im Camel Bag gehabt, also nicht verdurstet. Da freu ich mich ja glatt doppelt auf das Wiedersehen!
Aber es ist nichts von ihr zu sehen. Scheinbar ist es doch zu knapp für sie, denn regulär fahren wir vom Flughafen immer mit dem
öffentlichen Bus. Einerseits aus Kostengründen – die Fahrt vom Flughafen bis zum Hafen kostet nur einen absoluten Bruchteil der
Taxikosten – und andererseits ist es auch netter.
Ich schlürfe also alleine meinen Kaffee als wir ablegen und träume so vor mich hin. Irgendwann schaue ich auf. Ich blicke wieder
herunter und denke „Hm, da war irgendwas bekanntes...“. Ich blicke wieder auf in gleiche Richtung und da strahlt mich
jemand an: Andi! Die Freude ist riesig, sie in diesem Moment zu sehen. Unsere Rechnung ist im wahrsten Sinne des Wortes bis
auf die Sekunde genau aufgegangen – obwohl ich die Fähre früher genommen hatte, hat sie es wirklich geschafft. Wir fallen uns
in die Arme und es plätschert nur so aus uns heraus, wie sehr wir uns freuen und wie sehr wir uns gefehlt haben. Es liegen nun
14 Tage Urlaub auf einem der schönsten Plätze der Erde vor uns:
Formentera!
Nach einer guten halben Stunde Überfahrt kommen wir im Hafen von Formentera an. Und ich das erste Mal mit der Q. Ich sitze
schon wieder auf dem Motorrad und habe vor, das die nächsten 14 Tage nicht mehr zu tun, denn – so blöd das auch klingen mag – es
ist mir hier zu gefährlich mit dem Ding. Ich fahre lieber quer durch Europa als unnötiger Weise über die kleine Insel. Es macht auch
keinen Sinn, denn die Insel ist eigentlich nur eine Strasse von der ein paar andere Strassen abgehen. 13 Kilometer lang. Mehr nicht.
Und dazu kommen viele Touristen, die aus den Caminos mit den Rollern rausgeschossen kommen und einmal im Jahr auf zwei
Rädern unterwegs sind. Von den Italienern ganz zu schweigen. Kamikaze, mehr muss man nicht sagen. Aber soweit ist es noch
nicht, wir stehen erstmal am Hafen und warten auf Andreas, der Andi vom Hafen abholen soll.
Wir warten nicht lange und da kommt er auch schon mit dem klapprigen Peugeot 205. Er springt aus dem Wagen und ich hüpfe
galant von der Q, die sich sofort bedankt und in die Knie geht. Rumms, liegt sie wieder auf dem Euter. Zweimal umgekippt in
4 Tagen, davor noch nie! Aber irgendwie macht es nicht mehr sooo viel aus und ich glaube, dass ein Mopped grundsätzlich
erstmal entjungfert werden muss... Der Schmerz, der sich in mir breit macht, sticht nicht mehr so arg, wie auf dem Schotterstück
und die zwei helfen mir, die Kuh wieder auf die Beine zu stellen. Hätte ich die doch auf der Tour dabei gehabt... das hätte viel Schweiss
gespart und diese dämlichen Piepmätze hätten weniger zu Lachen gehabt.
Andis Koffer ist schnell in den 205 geschoben, somit findet das Treffen am Hafen ein Ende und ich fahre mit der Q vor den beiden her.
Natürlich schwitzend!
Einmal quer über die Insel und endlich bin ich nach etwas mehr als 2000 Km am Ziel.

14 Tage gemeinsamer Urlaub liegen vor uns. Wir genießen die Zeit, treffen neue und alte Bekannte und ich freu mich wie Bolle, dass
alles auf der Hinfahrt so glatt gelaufen ist . Gut, der Verlust meiner Brille war nicht eingeplant, die Kratzer im Sturzbügel und
Seitenkoffer auch nicht, aber letztlich bin ich wirklich zufrieden – mit mir, meiner GS und mit meinem Abenteuer bis hierher.
Da es mir ja so gut auf der Hinfahrt bei Holger und Susanne gefallen hat, reserviere ich nach ein paar Tagen schon für die Rückfahrt
die Übernachtung dort und die Erfahrung, dass die Fahrt entlang der Küste so übel war, lassen mich einen neuen Plan schmieden, der
auch in Zusammenhang mit der Fährverbindung ab Ibiza zum Festland steht. Leider schaffe ich es auf der Rückfahrt nicht rechtzeitig
in Barcelona anzukommen, denn wenn ich die Fähre ab Ibiza dorthin nehmen würde, würde ich in der Dunkelheit in Barcelona ankommen,
was mir ein schlechtes Gefühl macht. Statt dessen plane ich die Rückfahrt über Denia mit der Schnellfähre. Das bedeutet eine Fährzeit
von rd. 2 Stunden.
Auf nach Formentera – 2 km Moppedfahrt
Die Fähre soll so gegen 7.30 auf Ibiza ankommen, letztlich sind wir aber viel früher da. Gegen 06.30 stehe ich an der Bar und
ordere einen Cafe con Leche und ein Croissont, frühstücke und etwa eine halbe Stunde später stehe ich im Laderaum und begutachte
meine GS. Nix passiert, die See war auch spiegelglatt, nix schwankte mehr als der Typ, der sich gestern noch die Kräuterzigarette
reingezogen hat. Wir legen an und somit beginnt der kürzeste Teil meiner Reise.

Anfahrt auf Eivissa, Ibiza
Eínmal kurz ums Hafenbecken von Eivissa herumzufahren bedeutet, eine Wegstrecke von etwas unter 2 Kilometern zurückzulegen.
Am Hafengebäude angekommen, das selbe Spiel wie gestern Abend in Barcelona. Ticketreservierung gegen Originalticket tauschen
und auf die Abfahrt warten.
Mit Andi war verabredet, dass wir uns am Hafen auf Ibiza treffen. Nun bin ich also wesentlich früher hier, als erwartet und sie sitzt
noch im Flieger, also keine Möglichkeit, sie direkt zu erreichen. Ich schicke ihr ein SMS mit der Info, dass ich eine Fähre früher nehme.
Los geht’s um 10.00 Uhr anstatt ursprünglich geplant um 11.30 Uhr. Bis dahin ist eh noch Zeit, also vertreibe ich mir diese am Hafen
mit rumbummeln und dem Beobachten des für den Hafen üblichen Schauspiels. Auf einmal spricht mich jemand von hinten an:
„Ay Hombre, René!“. Ich drehe mich um und da steht Manuel vor mir. Den Typen kenn ich von Formentera. „Bisse du grad angekomm
mit de Moto?“ Ich bekomm nur ein kurzes „Si“ heraus und schon hat er mich am Schlawittchen, zieht mich über die Strasse und
wandert in die nächste Kneipe mit mir rein. Ich ahne schlimmes, jedoch trinken wir nur Kaffee, denn scheinbar ist es auch ihm
um die Zeit schon zu heiss für einen Carajillo. Er erzählt mir, dass die Finanzkrise mittlerweile auch auf Ibiza und Formentera
zugeschlagen hat und stellt mir die Frage, ob ich sein Boot kaufen will. Die Krise hat ihn offensichtlich auch erwischt, denn wer
verkauft schon ein Boot ohne Grund auf den Inseln.
Mein Telefon klingelt. Andi meldet sich und teilt mir mit, dass sie grad gelandet ist und versucht ebenfalls die Fähre rechtzeitig zu
erwischen. Sie braucht nur noch ihr Gepäck. Das ist für mich die Möglichkeit zum geordneten Rückzug. Ich zahle an der Theke die
beiden Kaffees für mich und Manuel, verabschiede mich von ihm und gehe wieder rüber zu meinem Mopped, denn es ist auch Zeit für
die Verladung. Die Nixe – meine Fähre – steht mit weit geöffneter Laderampe da und spuckt zwei Autos und drei LKW aus.

Warten auf die Verladung zur Überfahrt nach Formentera
In der Hitze sitze ich auf der Q und warte auf das Zeichen vom Lademeister, auf die Rampe zu fahren. Da, er hebt den Arm, der
Typ vor mir schläft, worauf er sofort einen Anschiss vom Lademeister kassiert und ich kann an ihm vorbei ziehen, da der Typ
noch die letzten Sprüche vom Lademeister verdaut. Ich zeige an der Rampe mein Ticket und genau wie in Barcelona wird mein
Mopped so gesichert, als würde ich ne Fahrt über den Rhein mit der Autofähre machen und nicht über eine der gefährlichsten
Meerengen des Mittelmeers. Ich schau mir genau an, wie die Gurtbänder meine GS sichern sollen, gebe ein paar Tipps und hoffe,
dass das nun hält. Ich schnappe mir meinen Tankrucksack, verziehe mich aus dem Laderaum aufs offene Achterdeck und hole mir
meinen nächsten Kaffee. Mit dem Koffein - handlich abgefüllt in einen Becher - vor mir, schaue ich ab und an über die Reling
und habe noch einen letzten Schimmer Hoffnung, dass Andi es doch noch rechtzeitig schaffen könnte. Wir haben uns immerhin
4 Tage nicht gesehen und ich habe in den vier Tagen gefühlt eine Paris Dakar hinter mich gebracht. Ohne Schlangenbiss, immer
genug Wasser im Camel Bag gehabt, also nicht verdurstet. Da freu ich mich ja glatt doppelt auf das Wiedersehen!
Aber es ist nichts von ihr zu sehen. Scheinbar ist es doch zu knapp für sie, denn regulär fahren wir vom Flughafen immer mit dem
öffentlichen Bus. Einerseits aus Kostengründen – die Fahrt vom Flughafen bis zum Hafen kostet nur einen absoluten Bruchteil der
Taxikosten – und andererseits ist es auch netter.
Ich schlürfe also alleine meinen Kaffee als wir ablegen und träume so vor mich hin. Irgendwann schaue ich auf. Ich blicke wieder
herunter und denke „Hm, da war irgendwas bekanntes...“. Ich blicke wieder auf in gleiche Richtung und da strahlt mich
jemand an: Andi! Die Freude ist riesig, sie in diesem Moment zu sehen. Unsere Rechnung ist im wahrsten Sinne des Wortes bis
auf die Sekunde genau aufgegangen – obwohl ich die Fähre früher genommen hatte, hat sie es wirklich geschafft. Wir fallen uns
in die Arme und es plätschert nur so aus uns heraus, wie sehr wir uns freuen und wie sehr wir uns gefehlt haben. Es liegen nun
14 Tage Urlaub auf einem der schönsten Plätze der Erde vor uns:
Formentera!
Nach einer guten halben Stunde Überfahrt kommen wir im Hafen von Formentera an. Und ich das erste Mal mit der Q. Ich sitze
schon wieder auf dem Motorrad und habe vor, das die nächsten 14 Tage nicht mehr zu tun, denn – so blöd das auch klingen mag – es
ist mir hier zu gefährlich mit dem Ding. Ich fahre lieber quer durch Europa als unnötiger Weise über die kleine Insel. Es macht auch
keinen Sinn, denn die Insel ist eigentlich nur eine Strasse von der ein paar andere Strassen abgehen. 13 Kilometer lang. Mehr nicht.
Und dazu kommen viele Touristen, die aus den Caminos mit den Rollern rausgeschossen kommen und einmal im Jahr auf zwei
Rädern unterwegs sind. Von den Italienern ganz zu schweigen. Kamikaze, mehr muss man nicht sagen. Aber soweit ist es noch
nicht, wir stehen erstmal am Hafen und warten auf Andreas, der Andi vom Hafen abholen soll.
Wir warten nicht lange und da kommt er auch schon mit dem klapprigen Peugeot 205. Er springt aus dem Wagen und ich hüpfe
galant von der Q, die sich sofort bedankt und in die Knie geht. Rumms, liegt sie wieder auf dem Euter. Zweimal umgekippt in
4 Tagen, davor noch nie! Aber irgendwie macht es nicht mehr sooo viel aus und ich glaube, dass ein Mopped grundsätzlich
erstmal entjungfert werden muss... Der Schmerz, der sich in mir breit macht, sticht nicht mehr so arg, wie auf dem Schotterstück
und die zwei helfen mir, die Kuh wieder auf die Beine zu stellen. Hätte ich die doch auf der Tour dabei gehabt... das hätte viel Schweiss
gespart und diese dämlichen Piepmätze hätten weniger zu Lachen gehabt.
Andis Koffer ist schnell in den 205 geschoben, somit findet das Treffen am Hafen ein Ende und ich fahre mit der Q vor den beiden her.
Natürlich schwitzend!
Einmal quer über die Insel und endlich bin ich nach etwas mehr als 2000 Km am Ziel.

14 Tage gemeinsamer Urlaub liegen vor uns. Wir genießen die Zeit, treffen neue und alte Bekannte und ich freu mich wie Bolle, dass
alles auf der Hinfahrt so glatt gelaufen ist . Gut, der Verlust meiner Brille war nicht eingeplant, die Kratzer im Sturzbügel und
Seitenkoffer auch nicht, aber letztlich bin ich wirklich zufrieden – mit mir, meiner GS und mit meinem Abenteuer bis hierher.
Da es mir ja so gut auf der Hinfahrt bei Holger und Susanne gefallen hat, reserviere ich nach ein paar Tagen schon für die Rückfahrt
die Übernachtung dort und die Erfahrung, dass die Fahrt entlang der Küste so übel war, lassen mich einen neuen Plan schmieden, der
auch in Zusammenhang mit der Fährverbindung ab Ibiza zum Festland steht. Leider schaffe ich es auf der Rückfahrt nicht rechtzeitig
in Barcelona anzukommen, denn wenn ich die Fähre ab Ibiza dorthin nehmen würde, würde ich in der Dunkelheit in Barcelona ankommen,
was mir ein schlechtes Gefühl macht. Statt dessen plane ich die Rückfahrt über Denia mit der Schnellfähre. Das bedeutet eine Fährzeit
von rd. 2 Stunden.