Na dann mal weiter mit dem 2. Tag!
Mit einem ausgiebigen Frühstück begann unser Hauptreisetag!
Wir hatten uns viel vorgenommen!
Zu viel?
Geplant ist Hahntennjoch, Ötztal, Timmelsjoch, Stilfser Joch, Umbrailpass, Reschenpass und Norbertshöhe.
Angesichts der Kilometeranzahl hatte ich da so meine Bedenken.
Die Sonne scheint uns ins Gesicht und das Tannheimer Tal empfängt uns mit schönen geschwungenen Kurven.
Vorbei geht´s am Haller See in Richtung Hahntennjoch.
Bei Kaiserwetter erklimmen wir das Hahntennjoch.
Strassenmäßig nichts spektakuläres. Wunderschön flüssig zu fahren und durchweg gut asphaltiert schraubt man sich durch eine wunderschön anzusehende Landschaft rasch in die Höhe.
Und wenn die Kurvenradien zu groß werden, sorgen frei laufende Kühe für einen ungeplanten Slalom!
Am Hahntennjoch
Wir bestaunten die sagenhafte Landschaft und diese Schwebfliege betrachtete derweil unsere Zweiräder
Die Abfahrt gestaltete sich dann wesentlich kurviger und beinhaltet dann schon einige Serpentinen.
Ich merke, dass ich letztes Jahr schon solche Strecken gefahren bin und fühle mich wohl. Immer ein Auge im Rückspiegel bei Helmut swingen wir talwärts. Ich freue mich dass Helmut mit der kleinen Kawa so gut zurecht kommt!
Das Timmelsjoch kann von mir aus kommen!
Wir geniessen die Ötztalstrasse, doch mein Allerwertester rutscht auf der Sitzbank schon hin und her.
Man ist einfach nichts mehr gewohnt. Kaum zu glauben, dass ich mal in den Club der "Bekloppten" aufgenommen wurde.
Zwischen Obergurgel und Hochgurgel liefen wir dann auf zwei GS-Fahrer auf.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie machte es plötzlich Spaß zu den beiden nicht abreißen zu lassen, obwohl die beiden gar nicht mehr so touristisch unterwegs waren. Selbst Helmut gab der Kawa die Sporen.
Die 800er GS ließen wir schnell hinter uns und ich war eigentlich schon drauf und dran die 1200er überholen zu wollen, als wir jäh vor der nächsten Kurve alle gebremst wurden. Stau!
In der nächsten Kurve sahen wir auch warum. Zwei Autos hatten einen heftigen Unfall. Kein schöner Anblick.
Eine Erinnerung für mich, dass ich meiner Hexe versprach wieder heil daheim anzukommen!
Aber der Poppes tat plötzlich nicht mehr weh
Timmelsjoch
Wir wurden mit einer grandiosen Weitsicht belohnt. Wir fühlen uns toll!
An obiger Mautstelle bekamen wir für teuer Geld dafür aber auch einen der begehrten Aufkleber
Wir schwingen uns auf die Mopeds und verfallen schon schnell wieder in einen Kurvenrausch.
Wenn wir auch immer wieder in die Berglandschaft schauen, vergessen wir dabei, dass man auch mal fotografieren könnte.
So kommen folgende Bilder schon fast vom Ende des Timmeljochs.
Schade eigentlich, aber irgendwie hatte ich auch immer noch die Uhr im Kopf, oder besser gesagt im Blickfeld.
Die Gegend hätte noch viele schöne Bilder hergegeben.
So fuhren wir weiter über die SS44 durch Meran (eine sehr schöne Stadt!) zur SS38.
Ich wollte unbedingt noch das Stilfser Joch mitnehmen!
Nach Meran zog sich die Strecke etwas und die Temperaturen wurden richtig hochsommerlich.
Irgendwo zwischen Naturns und Latsch war Pipipause angesagt und bei der Gelegenheit das langärmlige gegen das kurzärmlige Shirt getauscht.
Kurz nachdem wir die Fahrt wieder aufnahmen plagte mich unnötigerweise ein Hüftkrampf.
Ich also rechts raus und erst mal entkrampft.
Nachdem ich wieder ok war, wollte ich wieder nach rechts auf die Straße einbiegen. Dabei hab ich links von mir übersehen, dass da ein Auto aus der privaten Ausfahrt kam.
Ich konnte zwar einen Zusammenstoß vermeiden, da ich aber schon leichte Schräglage zum Abbiegen hatte, den Umfaller nicht mehr vermeiden.
Ich weiß nicht mehr wie, aber ich bin irgendwie im Fallen vom Bike gesprungen und hab es gaaaanz sanft über Koffer und Vorderrad zur Seite abgelegt. Dabei wurde auch gleich mal die Funktionalität des Neigungssensors getestet.
Funktioniert!
Der Italiener schaute erschrocken durch sein Fenster. Nachdem aber nichts passiert war schickte ich ihn gleich weiter.
Helmut war gleich zur Stelle und die CBF schnell wieder in der Senkrechten. Alles gecheckt. Nicht der kleinste Kratzer ist zu sehen.
Danach war aber die Konzentration völlig am Ende und der knochige Ar... meldete sich auch schon wieder.
Helmut ging es scheinbar ähnlich, denn er steuerte erst mal einen schön gelegenen Imbiss an. In dessen schattigen Garten genehmigten wir uns erst mal einen Espresso, was zu Trinken und ein
Bei dieser ausgiebigen Pause bemerkten wir dann auch, dass wir das Ziel gegen abend wieder in der Nähe von Imst zu nächtigen wohl nicht mehr erreichen werden.
Dem stand das entgegen, weil ich unter allen Umständen noch über das Stilfser Joch wollte.
Helmut merkte meine Entschlossenheit und schlug vor die beiden Pässe noch zu fahren um anschließend irgendwo eine Unterkunft zu suchen, wenngleich die Heimfahrt dann auch länger würde.
Ein Vorschlag den wir beide wohl nie mehr bereuen werden!
Ausgeruht setzten wir unser Fahrt fort, um bei Prad der SS38 weiter zum Passo di Stelvio zu folgen.
Der untere Teil ist ja noch recht unspektakulär. Das ändert sich aber schlagartig wenn man plötzlich diese ganzen Kehren vor sich im Berg sehen kann die sich da dem Hang entlang noch oben schrauben.
Ich, und später bestätigt mir Helmut das auch, empfinde den Anblick ehrfurchteinflößend.
Nichts desto trotz nehmen wir unerschrocken die ersten engen Kehren unter die Räder.
Wir laufen auf einen 1er BMW auf der auf den Geraden seinem Gefährt alles abverlangt. Ich kann seine Kamera sehen und wundere mich nicht, dass er uns nicht vorbei lässt.
Dann wurde aber auch er ausgebremst. Da fährt doch tatsächlich auch noch ein Linienbus den Pass hoch!
Respekt wie der Busfahrer gekonnt die Kehren nimmt!
Doch nach der dritten Kehre hatte ich genug, hab Helmut überholt und hab einen Seitenausgang in der Kehre genommen.
Da ein Überholen der beiden nicht möglich war, beschloß ich einen kurzen Fotostop einzulegen.
Als die Straße wieder frei wurde ging´s weiter.
Zweiter Gang...dritter...zweiter...Kehre...dritter...zweiter...Kehre bis wir oben an kamen um das allseits bekannte und obligatorische Foto zu schießen.
Aber auch andere Fotos
Ob die beiden wohl den Berg neu modellieren?
Ich hab Helmut dann noch empfohlen die berühmte Bratwurst mit Sauerkraut zu essen.
Bei einem Preis von 5,50€ war jeder Bissen kostbar. Ich durfte aber auch mal beißen!
Wir fühlten uns auch irgendwie mit Stolz erfüllt. Warum auch immer. Der imposante Ausblick auf die Kehren?
Oder die Höhe?
Egal... wir fühlten uns saugut!
Einmal sollte man den Pass auf alle Fälle gefahren haben!
Nachdem das zweite Ende der Luxusbratwurst ebenfalls vertilgt war waren wir schon auf den nächsten Pass gespannt.
Der Umbrail mit seinem unbefestigten Zwischenstück.
Um es vorweg zu nehmen...
Das unbefestigte Zwischenstück machte keine Probleme. Eher schon, dass zwischen den Streckenpfosten nur eine Schnur gespannt ist die im Falle eines Falles wohl nicht viel aufhält.
Helmut war dabei nicht ganz wohl, weswegen er es auch etwas gemütlicher angehen ließ.
Zeit für mich genug die herrliche Gegend zu genießen und wieder keine Fotos zu schießen.
Naja, wenigstens die Cam hab ich mitlaufen lassen.
Danach war bei uns dann aber ziemlich die Luft raus. Es war auch schon spät und wir hatten noch keine Bleibe für die Nacht.
Wir beschlossen die schöne Schweiz wieder zu verlassen um in Italien etwas zu suchen.
Im ersten Hotel war es uns zu teuer, im zweiten war nix frei.
Am Haidersee, unterhalb des Reschensees, wurden wir dann aber fündig.
Das Zimmer mit Blick auf den See war prima!
Zum Essen können wir das Restaurant am See empfehlen!
Beim Essen ließen wir den Tag noch mal Revue passieren und waren äußerst zufrieden.
Womit dieser 2. Tag dann auch endete.
Der 3. Tag ist schnell erzählt.
Angesichts knapp 500Km Heimreise beschlossen wir die Norbertshöhe auszulassen und über den Fernpass dann direkt heim zu fahren.
Leider gab´s am Fernpass dann einen ewig langen Stau. Bis zur Baustelle (was wir nicht wussten) konnten wir uns noch vorbeischlängeln.
Doch just als die Baustelle begann schlüpfte noch ein LKW vor uns durch. An Überholen war wegen des Kilometerlangen Staus aus der Gegenrichtung aber nicht zu denken.
Schade... der Pass hätte sich schöner fahren lassen.
Danach ging´s auf die Bahn, den Liebsten entgegen!
Fazit:
Wir fanden es insgesamt klasse!
Es wurde die Idee geboren eine jährliche Ausfahrt zu unternehmen.
Ich werde in Zukunft mehr Zeit für die Landschaft und Pausen einplanen.
Die kleine Kawa ist absolut reisetauglich und sehr sparsam, trotz Autobahn.
Ich muss mir was mit meiner Sitzbank einfallen lassen!
Ein Video ist noch geplant, wird aber erst später irgendwann produziert.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen!