Moin, und schöne Grüße aus dem regnerischen Stuttgart!
Hier ist nun auch der letzte Teil der Transalpina Reise. Die Etappen waren vom Start in Susa - Colle Delle Finestre - Assietta - Col D'Izouard - Col De Vars - Col De La Bonette - Ilonse - Pierlas - Nice - Gorges Du Verdon - Cayolle - Barcelonette - Lac De Serre-Ponçon - Gap - Die - Vercours - Grenoble - Saint Pierre De Chartreuse - Albertville - Chamonix d. Montblanc - Martigny - Home
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Auf der Strecke hatten wir mit allen möglichen Witterungsbedingungen zu tun. Als wir zum Col Della Bonette hochfuhren, hörten wir das Gewittergrummeln...und als wir oben ankamen, war das Gewitter grade zu Ende gegangen. Naja, einige Tage später und schon auf dem Rückweg vom Gorges Du Verdon hat es uns aber dann doch wieder eingeholt, und zwar ziemlich überraschend: Nachdem wir bei strahlendem Wetter den Französischen Grand Canyon bestaunt hatten, standen wir auf dem Weg nach Barcelonette an einer Baustelle, per "menschlicher Ampel" verkehrsgeregelt. Wir waren wegen der dunklen Regenwolken und wie es für Motards in Frankreich Vorschrift ist, bis ganz nach vorne an den Anfang der Autoschlange vorgefahren. Kaum standen wir vorn, ging ein Gewitter los, wie ich es selten erlebt habe. Wir waren innert 10 Sekunden pudelnass, so, als hätte man einen Eimer Wasser über uns ausgeschüttet. Der Baustellenwärter mit seinem Schild, das auf einer Seite grün, auf der anderen rot war, nutzte eben dieses, um seinen Kopf vor dem Regen ein wenig zu schützen, verzog aber ansonsten keine Miene. Er ließ uns dort geschlagene 6 Minuten stehen, ehe er die Baustelle zur Durchfahrt freigab. Wir haben uns dann einige Kilometer weiter in ein Müllhäuschen gerettet, wo wir vor rings um uns einschlagenden Blitzen halbwegs sicher waren und von wo aus wir die zunehmenden Wassermassen gut beobachten konnten.... Kein schönes Gefühl, man fühlt sich bei Gewitter auf Motorradreisen immer ziemlich ausgeliefert... Und nur einen Tag vorher hatte ich mir in Nizza am Strand noch einen Sonnenbrand abgeholt!
Die gemeinsame Tour endete für Berni und mich in Grenoble, von wo aus er gestern die Autobahn Richtung Köln ansteuerte. Ich bin für meinen Teil erst noch landschaftlich schöne Strecken über die Chartreuse nach Albertville und Chamonix gefahren. Im Rhonetal habe ich mich dann kurzerhand entschlossen, meinem inneren Magneten zu folgen und in einem Rutsch bis nach Hause zu meiner Süßen durchzufahren, durch strömenden Regen und 200 km Verkehrsstau. Am Ende der Etappe hatte ich ein Mal getankt und 687km mehr auf dem Tacho...
Diese Reise war so voll mit den unterschiedlichsten Eindrücken aus den verschiedenen Alpenregionen, mit ihren Menschen und den jeweils typischen Landschaften, mehr kann und sollte man wohl in so einen Zeitraum nicht reinpacken. Trotzdem hat es sich gelohnt, diese Strecke genau so zu fahren, wie sie angelegt war, mit immer neuen Steigerungen an Höhe und Landschaft. Mit vollem Herzen blicke ich auf diese Tour zurück, die einfach schön und erlebnisreich war.
Danke fürs Mitkommen
Ulf