Montag am 20.04.2015
Muss - völlig grundlos aber zum besseren Verständnis - mal wieder was loslassen, oder klarstellen oder einfach sagen.
Wir wollen mit unseren Reiseberichten Euch nur ein wenig teilhaben lassen.
Teilhaben lassen an der Gegend, der Landschaft die wir bereisen. Manchmal an Begebenheiten und vielleicht auch mal an Begegnungen. Das sind alles subjektive Momentaufnahmen, die ein wenig widerspiegeln, wie wir das erleben.
Genauso verhält es sich auch mit den Bildern. Sie zeigen lediglich in Momentaufnahmen die Landschaft und das, was uns spontan gerade aufgefallen ist.
Ich will auch nicht schulmeisterlich rüberkommen, sondern nur das wenige, das ich weiß ein wenig mitteilen.
Warum ich das schreibe?
Bin ein wenig verunsichert, weil wir nun schon fast eine Woche unterwegs sind und noch immer kein WiFi haben. D.h. dass ich – mehr oder weniger regelmäßig – auf „Word“ die Tagesberichte tippe und abspeichere und die Bilderwust ein wenig ausmiste und sortiere und dann nach Tagen ablege um irgendwann mal das Ganze tagesmäßig zueinander (einigermaßen) passend als Forumsreisebericht zu bringen.
Es ist einfach ein neues und komisches Gefühl, wenn man überhaupt kein Feedback bekommt (weil man ja auch keines bekommen kann).
Was wir so mitbekommen, soll’s ab morgen schön werden. Schön im Sinn von sonnig.
Regen hatten wir heute auch nicht aber in den Bergen (bis knapp 1.000 m) war’s so 12° bis 14°, sodass wir relativ zeitig wieder am WoMo am Meer waren, wo es so um die 18° hatte.
Wo waren wir denn? Nur so gut 150km in den Bergen.
Auf „Umwegen“ auf teilweise nicht 1A-Teerstraßen durch, wie wir es empfunden haben, Steinwüsten haben wir uns vor allem einen Ort angeschaut.
Spannungsbogen …
San Marco in Lámis und dann … genau San Giovanni Rotondo.
Der Ort hat uns auch nichts gesagt, aber dann haben wir gelesen:
„Der 1968 verstorbene Kapuzinerpater Padre Pio soll als junger Mann die Wundmale Christi empfangen und Todgeweihte geheilt haben. Seine Bilder und Segenssprüche finden sich überall zwischen Brenner und Palermo in Taxis und Supermärkten, Wohnzimmern und Tankstellen, Restaurants und Büros. Millionen besuchen Zelle und Grab des heiligen in San Giovanni Rotondo.
Renzo Piano* baute eine riesige Kirche.“
*Renzo Piano müsste den Berlinern bekannt sein, steht doch ein von ihm gestalteter Komplex in Berlin – schön bunt.
Nachdem uns Pater Pio auf diversen Italienreisen immer wieder auf Bildern begegnet ist, (und weil wir einfach ein Ziel haben wollten) wollten wir einfach mal diese Stadt sehen.
Nun, es ist eine Stadt, wie es viele gibt in Süditalien, aber eben mit einer Pater Pio Kathedrale, einer Pater Pio Schule, einem Pater Pio Krankenhaus und natürlich extrem vielen Hotels (großes Paradies z.B. – es muss also mindestens 2 Paradiese geben, das kleine haben wir nicht gefunden). Einmal gemütlich durchzufahren hat uns gereicht. Es ist erstaunlich, mit welchem selbstsicheren Selbstverständnis nordic-walking bestückte Pilger einfach vor einem die Straße überqueren oder auf selbiger – trotz nicht unwesentlichem Verkehr – ihren zielstrebigen Weg in irgendein Nirvana verfolgen. (Das Pater Pio Krankenhaus scheint schon seine Berechtigung zu haben).
Eigenartig, lächeln sieht man nur Einheimische, wie den Ober, der uns Cappuccino servierte.
Nach so einer gemütlichen Fahrt durch den Ort weiß man jedenfalls, dass ohne Pater Pio gar nichts geht, oder abgeschwächt: Mit ihm scheint alles besser zu gehen. Er wirbt für Immobilienmakler genauso wie für Elektroartikel oder original Pater Pio braune Kutten. Auch die Autos, vor allem die LKW’s scheinen mit einem Bild vom Pater Pio die eingebaute Vorfahrt zu haben.
OK, jeder soll nach seiner Facon … aber man muss es nicht verstehen.
Vielleicht sind wir die bösen Antichristen, aber wir fühlen uns in Gottes freier Natur einfach irgendwie wohler. Jedenfalls ist uns der kurvenreiche Rückweg zum in der Sonne stehenden WoMo leicht gefallen.
Morgen geht’s weiter nach Süden.
(NB.: Gerade, wie ich „Süden“ schrieb, hab ich mich vertippt und „Sünde“ geschrieben. Ein Buchstabendreher – völlig andere Bedeutung!?? Oder haben die zwei Worte irgendwie etwas miteinander zu tun??? )
Wieder durch den Wald
Über die Berge
Zur Padre Pio Kirche
Dem Padre Pio Theater?, Denkmal??
Über die Padre Pio Werbung
Zur Padre Pio Gedächtnisallee
In "Gottes freie Natur" in der die Menschen allerhand merkwürdig Ding zu verlieren scheinen.
Durch Steinwüsten
Auf nicht gerad 1A Teer
Mit außergewöhnlichen Verkehrsteilnehmern (in diesem Gebiet: gewöhnliche Verkehrsteilnehmer)
An "putzigen" oder "pitoresken" Dörflis vorbei
zum highway to mare
zum selbigen
Und da im Hintergrund auf dieser Halbinsel waren so eigenartige Gebäude.
Beim Näherkommmen stellten sie sich als noch relativ stabile Ruinen heraus.
Ich musste an Rügen denken, wo - viel größer als hier - der GröFaZ - für die Jüngeren: Größter Feldherr aller Zeiten - (ich glaube) nie in Betrieb genommene KdF (Kraft durch Freude) Erholungstätten hat bauen lassen.
Ich kann mich völlig täuschen und auch absolut daneben liegen, aber mir kam es so vor, als wäre das Mussolinis Gegenstück.
Unterwegs mal den Strand angeschaut und dabei die Kuh grasen lassen
Warum ich am Anfang vom Gargano nicht begeistert war: Das ist der normale Verkehr auf der ewig geraden Straße vor unserm Campingplatz:
Auf dem Weg zum Campingplatzeigenen Naturstrand sahen wir auch die blitzblanken Eukalyptusbäume
Eine bemuschelte angeschemmte Boje
Und der zu unserm (und wahrscheinlich angrenzenden Campingplätzen) Campingplatz gehörende Naturstrand im Vorsaisonzustand.
Danach mussten wir noch was schönes knipsen
Keine Angst.

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