Ob das so eine gute Idee ist? Im Vorfeld der Reise haben wir immer wieder gehört, wie busy der Ring of Kerry geworden wäre und wir wollen ausgerechnet an einem Sonntag mit strahlend blauem Himmel die Runde machen. Da die Reisebusse der großen Veranstalter den Ring nur gegen den Uhrzeigersinn befahren dürfen, nehmen wir natürlich die andere Richtung. Aber Vorsicht: man spart sich zwar die aufgrund fehlender Geraden fast unmöglichen Überholvorgänge, muss aber in jeder Kurve mit Gegenverkehr auf der eigenen Fahrspur rechnen, da die Fahrbahn für zwei Fahrzeuge nur knapp ausreicht.
Landschaftlich ist die Kerry Halbinsel nicht unbedingt schöner als die z.B. Beara dafür ist sie aber so gut erschlossen, dass sie eben bedingt bustauglich und damit massenkompatibel ist. Trotzdem würden wir den Besuch unbedingt empfehlen, da sich überall tolle Blicke bieten und gerade der äußerste Westen inklusive Valencia Island noch ruhigere Abschnitte bietet.
Bei Caherdaniel öffnet sich ein riesiger Sandstrand, der an seinem westlichen Ende von einem Friedhof mit typischer Ruinenkapelle überwacht wird. Irgendwie hat es mir dieses Motiv angetan.
Auf dem weiteren Weg wollen wir noch zum Gap of Dunloe, einer Passstraße am höchsten Berg Irlands, dem 1041 m hohen Carrauntoohil. Aber hier ist so viel los. dass wir schnell wieder umdrehen und unseren Weg Richtung Norden fortsetzen. Schließlich finden wir in Banna Strand einen Zeltplatz direkt hinter den Dünen des weitläufigen Strandes, den wir noch ausgiebig bewandern.
Für den nächsten Tag haben wir uns die letzte der Halbinseln vorgenommen: Dingle. Schon nach wenigen Kilometern haben wir den ersten Grund, den Seitenständer wieder auszuklappen. Bei Inch ragt eine sandige Nehrung ins Meer, die mit Fahrzeugen befahren werden darf und kilometerlangen Spaß bietet.
Im Ort Dingle gönnen wir uns beim
wohl besten irischen Gelatiere ein Eis mit abgefahrenen, aber extrem leckeren Sorten wie Schokoladensorbet oder Meersalz. Hauptattraktion des Städtchens ist aber der Delphin Fungie der seit 1983 in der Bucht "wohnt".
Dass der Pub von Dick Mack's im katholischen Irland eine Konkurrenz zur Kirche darstellt, ist offensichtlich.
Am Slea Head bieten sich grandiose Blicke auf Blasket Island.
Kurz darauf lockt der kleine Hafen von Dunquin zum nächsten Stop. Eine steile Rampe führt zu einem winzigen Steg, an dem sich mit geteertem Tuch bespannte Kanus drängen.
Schließlich führt der Weg noch über den Connor Pass, der auf drei Seiten den Blick auf den Atlantik freigibt.
Der nächste Tag ist eigentlich als Verbindungsetappe Richtung Norden gedacht und macht uns dieses Vorhaben aufgrund heftigen Regens und dichten Nebels auch leicht. In Tarbert nehmen wir die Fähre nach Killimer (9,- €) und sparen damit einen Landweg von ca. 100 km und umgehen die Stadt Limerick. Die Cliffs of Moher wollen wir natürlich trotz des miesen Wetters besuchen, angesichts der mangelnden Sicht in Kombination mit hunderten Reisebussen und 11,- € Eintritt nehmen wir aber Abstand von dem Vorhaben und finden am Hafen von Doolin zufällig einen Blick auf die Schokoladenseite der Klippen.
Der weitere Weg führt durch die Karstlandschaft des Burren mit seinen charakteristischen Gesteinsritzen.
Zum Abschluss des Tages durchqueren wir noch die Außenbezirke von Galway und quartieren uns ca. 20 km westlich auf dem Campingplatz in Spiddle für zwei Nächte ein, da wir am nächsten Tag Galway besichtigen wollen.
tbc