Kapadokya 2013 - Ein modernes Märchen aus 1001 Nacht

Reiseberichte aus Asien
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pässefahrer
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Re: Kapadokya 2013 - Ein modernes Märchen aus 1001 Nacht

#9 Ungelesener Beitrag von pässefahrer »

Eine große Türkei-Rundreise, das fehlt mir noch in der Sammlung.
Deswegen freut mich dein Bericht und ich warte gespannt auf die Fortsetzung. :L

Den Mahmut habe ich auch mal vor über 10 Jahren als Guide kennengelernt auf einer Enduro-Wander-Woche im Januar rund um Antalya. Kann ich auch empfehlen!
http://www.taurus-motorrad.com/" onclick="window.open(this.href);return false;
Gruß Bernd

meine Reiseberichte
Unterwegs mit KTM 890 Adventure R und Yamaha WR 450 F
Ein Urlaub ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos.

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2wheeler
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Re: Kapadokya 2013 - Ein modernes Märchen aus 1001 Nacht

#10 Ungelesener Beitrag von 2wheeler »

Hi Steph

Das Deine tekstliche Kunst hier schon in aller munde ist, brauche ich nicht zu wiederholen.

Aber was Du hier bei der Osmanischen Tour - mit Deiner Lichtbildkunst zeigst ( zu deutsch = foddos Bild )

ist einfach nur Bild
Bild 3,3 L /100 km

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maxmoto
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Re: Kapadokya 2013 - Ein modernes Märchen aus 1001 Nacht

#11 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Steph,
Du bist a Schau. :L
(Jetzt solltest Du antworten: Ich weiß)
maxmoto
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steph
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Re: Kapadokya 2013 - Ein modernes Märchen aus 1001 Nacht

#12 Ungelesener Beitrag von steph »

max, ich weiß :lol:

:oops: danke 2wheeler
Wenn etwas gut gehen kann, geht es gut..

..sollte es einmal nicht gut gehen, tun sich stets viele andere gute Möglichkeiten auf


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steph
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Re: Kapadokya 2013 - Ein modernes Märchen aus 1001 Nacht

#13 Ungelesener Beitrag von steph »

Sonntag, 26.05.2013

Das sonntägliche Frühstück auf der Dachterrasse des Balikcilar lässt, ähnlich wie das Abendessen von gestern und besonders von der Aussicht auf das Mausoleum und die Stadt, nichts zu wünschen übrig. Nur mit dem in türkischen Hotels üblichen Nescafe können wir uns noch nicht so wirklich anfreunden und weichen daher auf den Çay, den türkischen Schwarztee aus – diesen sollte man allerdings noch mit heißem Wasser verdünnen, da er ansonsten sehr bitter schmeckt, was wir erst einmal lernen müssen.

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Nach dem allmorgendlichen Briefing für den Tag machen wir uns heute zunächst zu Fuß auf den Weg, zur Besichtigung des Mausoleums im Kloster des Derwisch-Ordens, welcher im Zuge der Säkularisation durch Atatürk als Bruderschaft verboten und die ganze Anlage in ein Museum umgewandelt wurde. Am Eingang herrscht heute ein reges Gedränge – etwa zwei Millionen Besucher kommen jährlich hierher – die meisten davon Türken. Die Wallfahrt zum Mevlânâ-Kloster, zur “Kaaba der Türken”, gilt vielen von ihnen als kleine Wallfahrt, einige meinen sogar, sie sei der großen Wallfahrt nach Mekka gleich.
Angesichts dieser Menschenmenge beschließen wir zu verzichten und lieber gleich loszufahren.

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Also flugs die Packrollen auf die Moppeds gepackt und los geht es auf eine schnurgerade Schnellstrasse, die uns durch die Konya-Ebene in Richtung Kappadokien führt. Easy Rider feeling macht sich breit und selbst so eingefleischte Kurvenfreaks wie wir, können hier in dieser genialen Landschaft dieser Art Motorrad zu fahren etwas abgewinnen.

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Reiner schießt auf einmal an allen vorbei nach vorne zum Tourguide und die ganze „Karawane“ fährt an die Seite – Reiners Stiefel ist etwas voll Öl, aber mit Mahmuts Leatherman sind die Schrauben am rechten Motorgehäuse flugs nachgezogen und das Problem taucht auch die restlichen Tage nicht mehr wirklich erwähnenswert auf.

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Immer geradeaus fahren, das macht mit der Zeit müde und so biegt unser „Karawanenführer“ am späten Vormittag bei Obruk links ab zu unserer ersten Karawanserei, die derzeit aber noch restauriert wird und daher sind erfreulicherweise keinerlei Touristen vorzufinden. Das Besondere an diesem Ort ist eine sogenannte Doline, eine geologischen Besonderheit, die uns ein traumhaftes Ambiente für die Teepause liefert.

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Mahmut erzählt uns beim Tee ein bisschen was zur Entstehungsgeschichte der Karawansereien. Ehemalige Militärbefestigungen in den seldschukischen Fürstentümern übernahmen im späten 10. Jahrhundert, als wehrhafte Herbergen – welche die reisenden Händler meist kostenlos als Schlaf- und Handelsstätte nutzen konnten – zunehmend wirtschaftliche und religiöse Funktionen. Im 13. Jahrhundert entstanden dann auch in Anatolien zahlreiche Karawansereien .. alle im Abstand von etwa 30 bis 40 Kilometer, da dies in etwa dem Tagespensum einer Karawane entsprach. Frisch gestärkt geht es nach der Teepause also ganz karawanengemäß, ca. 40 km weiter, bis zur wunderschönen Kervansary Sultanhani, die auf halben Weg zwischen Konya und Aksaray liegt.

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Und wen treffen wir dort vor dem großen Eingangstor..

..zwei deutsche Motorradfahrer, die hier auf ihrem 9 Monate währenden Trip nach Indien Rast machen. Ganz die Technikfreaks, werden von den Herren der Schöpfung sogleich die baulichen Veränderungen an den Motorrädern analysiert .. ich stell mir vor, wie dass wohl sein mag, für so lange Zeit Tag für Tag nur mit dem Motorrad unterwegs zu sein. Irgendwann werd ich das ausprobieren – die Faszination, auf diese Art die Welt zu entdecken, lässt mir ja doch keine Ruhe.

Im Inneren der sehr schön restaurierten Karawanserei werden diese Gedanken dann erneut wach. Wie es wohl damals in der Blütezeit hier zugegangen sein mag?
An solchen Orten würde ich immer so gerne die Augen schließen und wenn ich sie wieder öffne, sollte ich mitten drin sein im Geschehen von früher..

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Nach einem köstlichen Mittagessen im Garten hinter den Souvenirläden der Karawanserei, geht es weiter auf Strassen, die nun zunehmend wieder kurviger werden und auch die Landschaft wird hügeliger.

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Der nächste Stopp ist an einem wunderschönen Kratersee mit heißen Quellen, an dem sich eine große Schafherde mit ihrem Hirten, dem Esel und zahlreichen Hunden eingefunden hat. Hm.. so ein Leben als Schafhirte, stets auf Wanderschaft .. und schon ist es wieder präsent das Thema .. ich muss wohl aus einer alten Nomadenfamilie stammen. Bild

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Mahmuts Geduld wird hier einmal mehr auf die Probe gestellt, da wir völlig in Gedanken versunken die Gegend erkunden und er muss wieder einmal seine „Schäfchen“ einzeln einsammeln, damit es weitergehen kann.

Ein letzter, eher touristischer Programmpunkt, ist der Besuch einer der unterirdischen Städte in dieser Gegend, die sich über 8 und mehr “Etagen” tief in den Untergrund erstrecken, teils über eine Fläche von gut 4 Quadratkilometer und die bis zu 10.000 Menschen als Zufluchtsort gedient haben. Höhlen jeglicher Art haben ja schon eine gewisse Faszination, aber dort in diesen Tiefen leben zu müssen, das möchte ich mir dann lieber doch nicht vorstellen und ich bin froh wieder an die Oberfläche zu kommen. Nach einer Erfrischungspause bei einem Glas frisch gepressten Orangensaft, geht es dann noch die letzten verheißungsvollen Kilometer weiter, hinein in die ersten Vorboten des Zaubergartens.

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Bei der Ankunft im Hotel Bezirhane in Mustafapasa gibt es zur Begrüßung zuerst einmal das langersehnte Stiefelbier und wir beziehen die gemütlichen Zimmer für die nächsten 2 Tage. Während dem leckeren Abendessen auf der Terrasse sorge ich bei dem reichhaltigen Büffet mit einem etwas orientierungslosen Rundgang in den Felsgewölben für die allgemeine Erheiterung. Der Kellner wird mein spezieller Freund, der sich danach jedes Mal, wenn er mich sieht, ein breites Grinsen nicht verkneifen kann. Mich erinnert er in seiner ganzen humorvollen Art sehr an den Numerobis im „Asterix und Kleopatra“.

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Beim abschließenden Spaziergang in den Ort gönnen wir uns noch einen echten türkischen Mocca bei einer gemütlichen Kneipe und für heute Abend steht mein Entschluss fest – hier würde ich gerne länger bleiben!

..to be continued .. HIER =))
Zuletzt geändert von steph am Donnerstag 17. Dezember 2015, 22:26, insgesamt 3-mal geändert.
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Lidschlag
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Re: Kapadokya 2013 - Ein modernes Märchen aus 1001 Nacht

#14 Ungelesener Beitrag von Lidschlag »

Hallo Steph

Nach Kappadokien wollte ich immer schon mal.
Deine Reisebericht liest sich echt lecker.
Bin gespannt, was außer den tollen Bildern, noch so alles kommt.

Gruß Lidschlag
Zuletzt geändert von Lidschlag am Mittwoch 16. Dezember 2015, 01:00, insgesamt 1-mal geändert.

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steph
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Re: Kapadokya 2013 - Ein modernes Märchen aus 1001 Nacht

#15 Ungelesener Beitrag von steph »

:L mach das lidschlag .. danke für diese schöne rückmeldung aus wahrlich berufenem munde :oops: und ich freu mich jetzt schon auf deine fotos von kapadokya ;)
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2wheeler
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Re: Kapadokya 2013 - Ein modernes Märchen aus 1001 Nacht

#16 Ungelesener Beitrag von 2wheeler »

Da wird's dem Klaus(ton) warm ums Herz wenn er Deinen Bericht so liest 8-) :L
Bild 3,3 L /100 km

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