Hatte eigentlich schon alles auf „Word“ geschrieben.
Dann kam Mimotos Meisterwerk und ich musste es mir Sekunde für Sekunde reinziehen.
Fazit: Super gemacht ABER, wie auf jedem Film schaut es teilweise harmloser aus als es war.
Nach den paar Tagen hab ich behauptet: So, jetzt haben wir alle die Schotterweicheiprüfung abgelegt. Dazu stehe ich natürlich auch nach dem Film.
Im April hab ich einen Trialkurs gebucht – Aber bis zur Schotterharteiprüfung werd ich’s wohl trotzdem nicht schaffen
Es war eine Traumwoche – kein Wunder, bei den Typen.
Mimoto
Da braucht man nix zu schreiben, außer vielleicht, dass er mit der Freeride verwachsen zu sein scheint. Er fährt, nein er schwebt über die Landschaft und der Untergrund spielt überhaupt keine Rolle.
Diese Eigenschaft wird nur noch übertroffen von einem unglaublichen Gespür für Routen – Tracks – „Abwegigkeiten“ – dass es trotz (oder gerade wegen) der Herausforderung eine Freude war, ihm zu folgen.
Andrè
Gegenpoliger Partner von Mimoto. Die zwei pushen sich gegenseitig – und das nicht nur beim Fahren – da aber vor allem.
Pässefahrer
Der hat seinen Namen nicht umsonst. Er scheint einen Röntgenblick zu haben – so liest er die Strecken.
Tornante
Mein Gastgeber und Chauffeur – eine Seele von Mensch. Schlecht drauf sein? Unmöglich. Was er mit seiner etwa 25jährigen Hercules anstellt grenzt schon ans Unglaubliche.
Walle
Er trifft immer des Pudels Kern (Insider Witz) und ist trotz galaktisch großem Hämatom nicht von der guten Laune zu vertreiben. Er hat uns frühstückstäglich immer mit frisch gekochten Eiern verwöhnt und hat seine PS-unterlegene Beta Alp immer im vorderen Feld bewegt. Walle wünscht sich mich als Bruder - vielleicht als Bruder Leichtsinn.

Sammi
Wer die längsten Beine hat, fährt auch das schwerste Mopped. Das aber perfekt. Strahlt immer Ruhe aus und ist durch nichts zu erschüttern. Mit ihm würde ich überall hinfahren.
Schippy
Der Herr Bert hat sein neues Mopped richtig artgerecht eingeweiht. Musikalisch beschrieben: gleicht er auf dem Mopped dem Hummelflug – nicht auf dem Mopped eher einer Fermate. Einfach ein in sich Ruhender – dabei jederzeit zu jeder „Schandtat“ bereit.
Max
Gesichtsältester, der sich unheimlich gefreut hat, seine neue Beta Alp 200 so einzufahren, wie (er glaubt, dass) sie es sich wünscht. Bildete mit Tornante immer die Nachhut.
Also die eight shades of grey hatten eine phantastische Woche und ich kann nur von mir aus berichten, was mich besonders beeindruckt hat.
Die Zwanglosigkeit. So war es niemals ein Palaver wo wir das Abendessen genießen, wann wir uns zum Frühstück treffen, wann wir wegfahren, wann wir Pause machen. Alles war so selbstverständlich und nur die Erfahrung (die sicher jeder schon mit Gruppen hat) lässt erahnen, wie großartig es ist, wenn alles reibungslos, wie von selbst geht.
Auch dass die Gruppe immer auf uns gewartet hat (lt. Aussage der Gruppe zwischen 10 Sekunden und einer Minute). Warum warten?: Nun Tornante fuhr mit seiner Herucules als letzter, weil es ein Zweitakter ist und man(n) nicht gerne hinter einem Zweitakter herfährt. Ich machte den Vorletzten, weil meine Beta Alp mit knapp 15 PS und dem begrenzten Federweg das Tempo in den schnellen Schotterpassagen nicht so wirklich mitgehen konnte und ich aber für Tornante und seiner ca. 16 PSigen Hercules keine Bremse war.
Die Touren, die ich allein nie gefunden hätte und, falls doch, sie allein nie gefahren wäre.
Zum Verständnis muss ich sagen dass da Streckenabschnitte dabei waren, die hätte ich mich nicht zu Fuß gehen getraut – natürlich nicht nur, aber jeden Tag so zwei bis vier.
Aufschüttungen zwischen 40 und 80cm, Quergräben unterschiedlicher Längen und Tiefen und meterlange Längsrillen mit deutlich über 30cm Tiefe. Dazu Steigungen / Gefälle ... Da braucht es Power in den kleinen Gängen bzw. eine gute Motorbremse. Die Hercules hat keine Motorbremse (Zweitakter) und keine Scheibenbremsen. - Also, was Tornante da geleistet hat ... : tiefe Verbeugung!
Was mich besonders gefreut hat, war meine beta. Sie ist genau das Maschinchen, das ich mir vorgestellt habe. Sie kommt jeden Abhang rauf (wenn mann es kann und nicht im falschen Gang fährt), sie federt trotz des relativ kurzen Federweges genug weg um immer den nötigen Bodenkontakt zu haben – allerdings bei, im Vergleich zur Freeride, eher moderatem Tempo. Die Sitzbank (nicht Original) ist komfortabel genug, um auch nach 5 oder 6 Tagen noch keine Hornhaut am Hintern zu haben.
Sie ist fast spielerisch leicht und ebenso zu fahren. Wenn es eher trialmäßig wird, scheint sie in ihrem Element zu sein.
Durch die niedrige Sitzhöhe ist das Auf- und Absteigen leicht und, wenn mann wirklich mal fusseln muss (kann mich an einmal erinnern – wieder sowas, was ich zu Fuß nicht gemacht hätte - in Mimotos Film etwa bei Min. 31), dann ist das ganz easy. In den Tank passen 6 Liter (davon gut 1 Liter Reserve) und ich habe nie auf Reserve schalten müssen obwohl die längste Etappe gut 170km waren. Und wenn man (dank Mimotos genialer Streckenplanung) die richtigen Teerstraßen (zwischen den Schotterabschnitten) fährt, dann hält sie mit ihrer Höchstgeschwindigkeit von gut 100 kmh fast mit den großen mit, denn die können da auch nicht viel schneller.
Warum ich das so ausführlich schreibe? Nun, es war meine erste Tour mit der kleinen und ich war mir vorher nicht so sicher, dass sie mich so begeistert.
Jetzt schau ich noch , ob ich ein paar Bilder finde.
Ausblick vom Hotelbalkon:



Schippy, der verschmitzt stille Genießer, der in sich selbst ruht.

Bilder von unterwegs














Ein Bild sagt mehr aus 1.000 Worte

... immer wieder gerne