Das Schicksal hat Dir einen der schlimmsten Gründe, eine Reise abbrechen zu müssen, beschert.
Genauso hilflos, wie man gegen so einen Schicksalsschlag ist, genauso hilflos bin ich bei der Suche nach passenden Worten.
Ich kann nur hoffen, dass das alte Sprichwort "Die Zeit heilt alle Wunden" bei Dir und Deiner Familie schnelle Wirkung zeigt -allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass die Zeit gerade nach solchen Ereignissen unglaublich zäh verrinnt.
Ich glaube, Du/Ihr könnt Euch nur damit "trösten", dass eine Hirnblutung einen Menschen von Grund auf verändern kann und ein Weiterleben für alle, besonders für Deinen Vater, möglicherweise der Horror gewesen wäre.
Ich weiß, es ist ein schwacher Trost - aber, wie oben geschrieben, mir fehlen die Worte Dir handfeste Hilfe zu geben.
Grundsätzlich geht es aber ja um Deine Reise, Deine Reiseerlebnisse und da hat mir der Satz
Ich fand Rumänien letztes Jahr super, denn da ich wenig erwartet hatte, wurden meine Erwartungen übertroffen.
von Golem besonders gefallen und zu denken gegeben.
Ich glaube nämlich, dass das der springende Punkt ist.
Für mich (und da gehöre ich wahrscheinlich nicht zu einer Minderheit)ist es unglaublich schwer, keine Erwartung zu haben.
Irgendwas stell ich mir immer vor und erwarte daher auch immer irgendwas.
Nachdem ich im Westen schon oft war, weiß ich aus Erfahrung, was mich dort erwartet.
Im Osten war ich kaum und bin auf die in Reiseberichten geäußerten Erfahrungen und Eindrücke angewiesen.
Dadurch entstehen zwangsläufig Erwartungen, die irgendwie doch Vorurteile sind.
(NB.: Vorurteile müssen nicht zwangsläufig negativ sein - es gibt wahrscheinlich genauso viel positive Vorurteile)
Ich finde es großartig und den einzig richtigen Weg ein neues Land zu bereisen, wenn man keine Erwartungen hat - oder sie zumindest reduzieren kann.
Ich, für mich tu mich da unglaublich schwer und finde es großartig, wenn man es kann, wie Golem.
