Da ich vom Vortag doch etwas geschafft war, wählte ich eine deutlich kürzere Route als geplant (es kam aber doch anders) und fuhr über den Lukamanier zum Oberalppass. Dort machte ich eine Pause und bestellte mir für 12,50 Franken eine Kinderportion Spaghetti Bolognese.
Ein letztes Bild vom Parkhotel_Italy. Der auf dem Bild zu sehende Balkon war meiner.

Vor der Abfahrt machte ich noch einen kleinen Rundgang durch den Ort.

Der Lago:

Die nächsten Fotos stammen vom St-Gotthard und der Tremola:





Anschließend ging es über den Nufenen:



Wieder beim Hotel-Walser in Ulrichen angekommen trank ich dort auf der Terrasse bei Sonnenschein einen Latte Macchiato und beschloss noch einige Kilometer weiter zu fahren.
Geschwind über den Furka, Schoellenen-Schlucht und Susten erreichte ich nach rund 350 Tageskilometern Innertkirchen und begann mit der Hotelsuche. Im Ort Meiringen wurde ich fündig und buchte dort im gleichnamigen Hotel ein. Nach dem Duschen rundete ein kurzer Spaziergang durch den Ort meinen Tag ab. Relativ früh zog ich mich in mein riesiges Komfortzimmer zurück und sah beiläufig im TV die Hertha ihr Auswärtsspiel verlieren.
Während des Frühstücks am nächsten Morgen sprach mich eine Bedienstete des Hotels aufgrund meines Mopedkennzeichens an ... sie kam aus Leer, eine der schönsten Städte in Ostfriesland.

Ein hübsches Mädel, klar - echte Ostfriesin.

Seit gut vier Jahren arbeitet sie hier in der Schweiz in diesem Hotel und freute sich riesig dass ich ihr - zufällig - aktuelle, wenige Tage alte Bilder von ihrem direkten Wohnort/Haus (die Mutter wohnt noch dort) auf meinem Handy zeigen konnte.
Fehlt zur Vervollständigung die Rückfahrt von Meiringen in die Vogesen:
Schon bald nach der Abfahrt in Meiringen erreichte ich den Bruenig und war wiederum froh alleine unterwegs zu sein.

Flott an einigen Dosen vorbei kam ich zum schöneren Glaubenbergpass. Vor allem die Anfahrt oberhalb des Sarner See auf kleinster Strecke gefiel mir sehr gut. Pause, alleine, Seele baumeln lassen:


Als ich Nachmittags den Passwang erreichte, bewölkte sich so langsam der Himmel und die Straßen waren teilweise feucht. In Laufen machte ich eine weitere Kaffeepause um von dort auf kleinsten Strecken die Grenze nach Frankreich zu überqueren. Westlich an Basel und Mulhouse vorbei kam ich meinem Tagesziel immer näher. Das Wetter wechselte von 'teilweise Sonne' bis 'keine Sicht mehr'. Das Thermometer fiel unter 10 Grad.




Gegen 16:40 Uhr erreichte ich in den Vogesen das Hotel_LaVallee. Erster.
[Mein] Fazit:
Eine für mich schöne Anreise über vier Tage zu einem Treffen in den Vogesen bei fast durchgängigen Sonnenschein. Highlight war ganz klar der zweite Fahrtag von Ulrichen zum Lago Maggiore. Sobald die Hauptstraßen verlassen wurden war ich fast immer alleine unterwegs. Motorradfahrer habe ich, abgesehen von Einheimischen in größeren Städten, kaum gesehen.
Ich weiß, dass insbesondere die Schweiz, vor allem wegen des dortigen Preisniveaus und der Geschwindigkeitsbeschränkungen, von vielen Motorradfahrern nicht unbedingt Positiv gesehen wird. Selbst wenn mir einige Schweizer - dort im eigenen Land - aufgrund ihrer Langsamkeit (alle Verkehrsteilnehmer, auch Fußgänger) hin und wieder Falten auf meine glatte Stirn treiben, möchte ich auf die schönen Seiten, damit meine ich die 'Märklin-Landschaft', die kleinen/kleinsten Strecken und Pässe der Schweiz nicht verzichten. Gerne wieder ... und wenn möglich mit einem Abstecher zum Lago Maggiore verbinden.
'Bikertreffs' oder Ansammlungen von Motorradfahrern benötige ich nicht. Eher im Gegenteil. Abends oder nach der Tour darüber zu philosophieren welche Blümchenpflücker heute im Weg rumstanden, welche hirnlose Raser mich überholt haben oder wer 'meine Kurve geschnitten hat', geht mir total gegen den Strich. Ich habe es (wie immer) genossen alleine unterwegs zu sein. Dann Anzuhalten und Ausruhen oder Stopps zu machen wenn ich dies möchte, mein Tempo zu fahren, einfach die Zeit genießen und Eindrücke aufzunehmen und zu sammeln. Bei Bedarf Gesprächspartner zu finden ist überhaupt kein Problem. U. a. denke ich da an das Abendessen in einem schönen Restaurant am Lago zurück und natürlich an die Leeranerin in Meiringen. Umgekehrt war es dann für mich schön in den Vogesen gute und auch neue Bekannte zu treffen (Moin Antje aus dem Norden) und mit diesen zu Klönen und Spaß zu haben.
Alles hat seine Zeit! Tschüß!
Wer es noch nicht gefunden/gelesen hat:
Traditionspflege: Vogesen-WE am 21./22.10.2017