Mimoto's Reiseforum

Ja Servus Heiner
Schon mal ne erste ehrliche Antwort
Übrigens bin ich am Wochenende mal wieder Bei Daimler in Hedelfingen . Wohne in Altbach. Eventuell können wir ja mal Abends zusammen ein Bierchen trinken
Gruß
Jürgen

oggimann hat geschrieben:..
Ach ja noch ne kleinen Frage ans Forum
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Dylan und Valle ?????
Beide vermarkten Ihre Reisen . Bücher oder Internetbeiträge , Vorträge und organisierte Reisen. Der eine kommt anscheinend Super an der andere hat es immer ein wenig schwerer und wird als Komerz in Person dargestellt
..

Also für mein Empfinden kann man Dylan und Valle eigentlich überhaupt nicht vergleichen ..denn sie bedienen zwei komplett unterschiedliche Welten

lieber Jürgen, ich kann gerne versuchen diesen, in meinen Augen, himmelweiten Unterschied aus meiner Sicht zu zeigen:

Dylan hat diese Weltreise ursprünglich ausschließlich für sich selbst gemacht .. er ist dabei bis an seine Grenzen gelangt oder sogar noch ein Stück darüber hinaus .. und er hat auf dieser Reise etwas erlebt was er nun im Nachhinein weitergeben möchte .. was ihm auch hervorragend gelingt zum Einen in Form des genialen Buches, dass er mit Martina zusammen geschrieben hat und zum Anderen mit seinen Vorträgen .. seine Authentizität und sein Charisma, die Botschaft die er bei dem Vortrag rüberbringt, seine Leidenschaft für das was er tut die machen m.E. seinen großen Erfolg aus

Bei seinen organisierten Reisen geht es ihm darum, seine etwas 'andere' Art des Motorrad-Reisens weiterzugeben .. Land und Leute dabei möglichst authentisch kennenlernen, sich dem zu öffnen was passiert, wenn man aufhört alles bis ins Detail zu planen .. und auch sich auf sich selber, die Mitreisenden und Land und Leute einlassen .. das Motorrad fahren steht nicht unbedingt so dolle im Vordergrund, es ist mehr Mittel zum Zweck und macht einfach Spass .. eine Art des Reisens, die mir persönlich sehr entspricht

Logischerweise müssen Martina und Dylan auch von etwas leben, aber dennoch steht der Kommerz für sie niemals im Vordergrund .. sie lieben was sie tun, dass ist stets spürbar und so kommt es z.B. auch schon mal vor, dass Dylan seinen Vortrag hält auch wenn aus verschiedenen Gründen nur ein Zuhörer gekommen ist oder eben auch jetzt die Bhutanreise mit nur 3 Teilnehmern macht



Valle kenne ich nur kurz vom Sehen, kann also wenig über ihn als Mensch sagen, aber für mein Empfinden perfektioniert er den modernen 'Beruf' eines Influenzers, d.h. es geht ihm in erster Linie um Kommerz, also darum möglichst viel Profit machen / Likes sammeln / Sponsoren finden etc. mittels überaus professioneller Promotion durch Videos etc. .. er zeigt dabei diesen heutzutage im Netz üblichen, auf Hochglanz polierten und auf mich meist extrem unecht wirkenden Lifestyle, der sich m.E. auch durch seine Touren zieht .. da geht's in erster Linie um Motorrad fahren - tolle Maschine, tolles Outfit, tolles Zubehör, tolle Strecken und latürnich tolles Fahrkönnen

Ich bin gespannt wie lange er diese 'tolle Masche' durchhält .. ich kann mir vorstellen, dass er einer der ersten sein könnte, der sich bei einer 'Weltreise' nen Burnout einfängt


ERGO - ein bisschen erinnert mich dieser 'Vergleich' der beiden Lebenskonzepte an Bruttosozialprodukt versus Bruttonationalglück

oggimann hat geschrieben: Ach ja noch ne kleinen Frage ans Forum
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Dylan und Valle ?????
Beide vermarkten Ihre Reisen . Bücher oder Internetbeiträge , Vorträge und organisierte Reisen. Der eine kommt anscheinend Super an der andere hat es immer ein wenig schwerer und wird als Komerz in Person dargestellt

Hallo

Berechtigte Frage.
Vorweg, alles meine subjektive Meinung durch den Blick in den PC ins Internet.
Kenne keinen der beiden persönlich, habe auch nicht vor das zu ändern.
Will niemanden direkt oder indirekt beleidingen.

Beide haben ein anderes Konzept, wenn ich auf die jeweiligen Websites gehe sehe ich da sehr professionelle Arbeiten.
Beide verkaufen sich und ihre Leistungen.

Dylan hat seine "Weltreise" schon gemacht, hat also etwas vorzuweisen.
Valle steht am Anfang seiner "Weltreise", hat noch nicht so viel vorzuweisen.

"Weltreise" mit dem Motorrad, ist das was einmaliges?
Nein, nur für den der es macht ist es etwas spezielles und unvergessliches, global in der Geschichte des Motorradfahrens ist heute eine "Weltreise" nichts besonderes, haben schon sehr viele gemacht, viele sind gerade jetzt unterwegs, viele werden noch losfahren.

Das klassische Modell ist immer noch erst Geld ansparen und dann losfahren.
Die eigene "Weltreise" kann man mehr oder weniger "öffentlich" durchführen.
Manche haben einen Blog/Website/Facebook für die Familie und Freunde zuhause, manche gar nichts.
Einige haben Jobs mit denen sie via Internet ortsunabhängig Geld verdienen können wärend der Reise.
Andere wissen schon zum voraus oder erst wärend der Reise dass sie mit ihrer "Weltreise" Geld verdienen möchten.

Also wie kann man sich von anderen abgrenzen, was macht die eigene "Weltreise" für andere interessant?
Wie kann man damit Geld verdienen, berühmt werden?

Valle versucht es schon vor der Fahrt.
Dylan erst danach.

Wenn man Dylan googlet kommt man immer wieder auf die "Bootsfahrt".
Die hat ihn berühmt gemacht, damit kam er ins Fernsehen, seine über mehrere Jahre dauernde Reise mit dem Motorrad wird auf den Teil reduziert der mit einer "Motorradweltreise" nichts zu tun hat.
Ob das beim Bau des Bootes bereits seine Absicht war oder nicht weiss nur er, ich sehe nur das Ergebnis im Internet.
N.B. der Darien Gap ist wohl der einfachste der Motorradtransporte die es auf einer Weltreise gibt (ausgenommen reguläre Fähren), also kein Grund für so eine Aktion ausser "Schnappsidee" oder "Marketing Alleinstellungsmerkmal" generieren um die Reise zu vermarkten und damit ins Fernsehen zu kommen.

Diese "Bootsfahrt" unterscheidet ihn von allen anderen die ihre "klassische" Motorradweltreise im nachhinein vermarkten.
Um als Motivationssprecher aufzutreten gibt es wohl kein besseres Marketing.

Für mich ist er dadurch genauso irritierend wie Valle.
Wie schon oben gesagt, nur der subjektive Eindruck den ich aus dem Internet habe.

gruss sushi

Ich sehe hier (für mich) schon klare Unterschiede was einerseits damit zu tun hat dass ich Dylans Buch gelesen habe bevor ich wirklich von ihm hörte und ihn andererseits bis jetzt zwei Mal persönlich getroffen habe. Mein Eindruck den ich von Dylan habe: der Mann wurde bekannt durch das was er gemacht hat ohne dass es so geplant war. Er hat einfach irgendwann seine Koffer gepackt und ist losgezogen weil er ein Abenteuer erleben wollte. Das war nicht gross geplant und dementsprechend hat er auch erlebt was er erlebt hat. Und da waren durchaus auch ein paar weniger lustige Sachen dabei. Auch die Art und Weise wie Dylan und Martina auftreten ist eine komplett andere als bei Valle. Die beiden sind spontan und auf eine schöne Art und Weise auch ein bisschen tollpatschig wie man wieder am Vortrag sehen konnte. Da ist (fast) nichts perfekt was es für mich aber umso authentischer macht und mir die beiden viel, viel sympathischer. Klar profitieren sie jetzt von Dylans Bekanntheit und "schlachten" das ein bisschen aus. Das ist in meinen Augen jedoch absolut gerechtfertigt (schliesslich leben sie davon) und sie tun das auf eine sehr bescheidene Art und Weise.

Bei Valle ist es (für mich) genau umgekehrt. Valle plant alles akribisch genau bis ins kleinste Detail. Das was jetzt folgt wurde alles ganz genau so geplant und in den letzten Jahren daraufhin gearbeitet. Das sieht man ja aktuell sehr schön daran wie alles promotet wird und genau verfolgt werden kann. Valle ist für mich als Mensch nicht greif- oder spürbar sondern nur das was er tut. Ich kenne ihn allerdings nicht persönlich und will das deshalb auch nicht werten. Das ist eine rein auf (meinen) Tatsachen beruhende Feststellung. Das was er tut macht er perfekt und (auf gewisse Dinge) bin ich durchaus ein bisschen neidisch. Allerdings entfernt er sich so von mir (und für mich) als Mensch und ich nehme ihn eher als Firma oder Geschäftsmann wahr.

Bis zur Eröffnung des ersten Valle-Beitrages und der daraus folgenden Diskussion habe ich mich so gut wie nie mit Reisevorträgen oder das Lesen von Büchern dieser Art näher beschäftigt. Vorträge/Veranstaltungen habe ich in den letzten ~25 Jahren zwei besucht und gelesen habe ich hauptsächlich Asterix-Bücher. Ich bin also nicht der typische "Mimoto" bei dem diese Themen, dem Forum entsprechend, hoch angesiedelt sind.



Diese Aussage trifft es nach meiner Meinung ganz gut:

abcd hat geschrieben: Authentizität und ... Charisma, die Botschaft die er bei dem Vortrag rüberbringt, seine Leidenschaft für das was er tut die machen m.E. seinen großen Erfolg aus

Unabhängig von der Vorgehensweise wie was vorbereitet oder/und durchgeführt wird, haben wir es mit zwei unterschiedlichen Menschen zu tun. Jeder (Mensch) hat seine Berechtigung.

Charisma; von Menschen nicht/kaum zu lernen oder großartig zu trainieren. Es ist vorhanden, entwickelt sich von selbst oder auch nicht.

(off-topic) @Jürgen, am Sa. 13.04.2019 habe ich nochmal eine Filmaufführung vom Anhalter-Film: viewtopic.php?f=30&t=8509" onclick="window.open(this.href);return false; - falls Du da vorbei schauen willst, tu Dir keinen Zwang an. (/off-topic)

Die Antworten zeigen sehr deutlich die himmelweiten Unterschiede. Bei allen denkbaren Arten der Selbstvermarktung gilt meiner Meinung nach, dass nichts Verwerfliches daran ist, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Auch wir Amateur-Reisefilmer vermarkten unsere Produkte so gut wie möglich, nur mit dem komfortablen Unterschied, nicht den Lebensunterhalt damit bestreiten zu müssen.

Welche Art und Weise einem mehr oder weniger gefällt, liegt in der Beurteilung des Konsumenten.

Aus meiner Konsumenten-Sicht bekomme ich den Eindruck, dass Valle auf mich wirkt wie große Klappe und wenig dahinter. Großes Sponsoren-Tamtam, wirft mit Superlativen um sich und bezeichnet sein neues Moped schon jetzt als Weltreisemotorrad, obwohl geplant ist, damit vorerst nur im Inland herumzufahren. Was er bisher liefern kann, sind Träume, aber noch keine Erfahrungen. Das ganze hat für viele - auch für mich - gewissen Nervfaktor. Anderen gefällt's offenbar. Damit polairisiert er. Ich wünsche Valle, dass es genug Menschen gibt, die sich Träume verkaufen lassen wollen und sein Vorhaben in finanzieller und persönlicher Hinsicht ein Erfolg wird. Den Erfolgsdruck hat er sich selbst aufgebaut. Für mich ist die Erfolgsfrage im Wesentlichen das, was ich spannend an seinem Projekt finde und weshalb ich es verfolgen will, obwohl mich Valles auftreten oft nervt.

Beim Vortrag von Dylan und Martina neulich hatte ich einen ganz gegenteiligen Eindruck. Die stellten sich vor's Publikum und erzählten einfach über ihr Leben. Viel Persönliches und Intimes war dabei, wie sie sich kennengelernt haben, wie sie auf engstem Raum leben, worüber sie sich streiten, wofür sie ihre Toilette nutzen. Sie teilen ihre Erfahrungswerte, über die sie verfügen, weil sie ihre Träume längst leben und nicht nur von Zukunftsträumen erzählen. Um warum das ganze? Um mit Schmetterlingen frühstücken zu können. Den Vortrag fand ich zutiefst beeindruckend und emotional mitreißend, der ganz ohne Sponsoren-Tamtam auskam. Der einzige Markenname, den ich bewusst wahrnahm, war der von VW, was der schlichten Tatsache geschuldet ist, dass sie in einem VW Bus leben.

H.Kowalski hat geschrieben:... Der einzige Markenname, den ich bewusst wahrnahm, war der von VW...

Hein, wenn das tatsächlich so ist, muss ich mein Konzept komplett in Frage stellen

Andreas W. hat geschrieben:

H.Kowalski hat geschrieben:... Der einzige Markenname, den ich bewusst wahrnahm, war der von VW...

Hein, wenn das tatsächlich so ist, muss ich mein Konzept komplett in Frage stellen

Gut möglich! Dein Vanlife-Volvo hat möglicherweise doch zu wenig meine Aufmerksamkeit erregt.

Nein, Spaß beiseite: wenn ein Sponsoring, wie das durch das Autohaus Wagner, so gemacht ist, dass es mir nicht einmal bewusst aufgefallen ist (über nerven braucht man nicht ansatzweise nachzudenken), halte ich es für äußerst gut gemachte Werbung. Das zeigt doch nur, dass Werbung auch unaufdringlich funktioniert - ohne Tamtam und Merchandising-Selbstmarketing.