Tag 2 - So., 12. Mai - ca. 400 Km:
In der Nacht hat es stark geregnet. In meinem Mansardenzimmmer hatte ich ein großes Dachflächenfenster, welches sehr authentisch die jeweilige Stärke des Regens erklärte und an genug Schlaf nicht zu denken war. Aber was soll`s - shit happens
Zeitig am Morgen ging es unter dem wolkenverhangenen - aber mittlerweile regenfreien - Himmel in das gegenüberliegende Lokal zum Frühstück, weil unsere Herberge Sonntag geschlossen ist. Das Frühstück glich einer deftigen Jause zu Nachmittag (mit Speck, Hartwurst, Pfefferoni, Zwiebel, usw...), war aber sehr gut und feudal. Eine Vielzahl an Einheimischen war schon anzutreffen und so genoss` ich den Trubel.
Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen und wir "sattelten die Hühner" Richtung Grenze nach Kroatien und dann weiter nach Rijeka. Es war so gut wie kein Verkehr und somit war Rijeka in einem "Pflutsch" durch. Nun stieg die Freude auf die Küstenstraße

Nicht jedoch die Rechnung ohne Petrus gemacht zu haben. Es begann wieder zu regnen. Na ja, was soll`s - wird sicher besser Richtung Süden. So dachten wir zumindest.
Bis Zengg (Senj) nur Regen, dafür aber null Verkehr. Das genießen der landschaftlichen schönen Küste war leider nicht möglich und so ging es vorbei an so schöne Orte wie Crikvenica, welches wir jedoch rechts liegen ließen und machten unseren ersten Halt im schon erwähnten Zengg, wo wir gleich 2 Reservecappus

mehr tranken.
Danach immer weiter auf der E65 bis Karlobag und auf meinen nun absoluten Lieblingsabschnitt bis Tribanj

. Und wie wenn Pertus mein Flehen erhört haben muss, ließ der Regen nach und hörte schließlich ganz auf. Im Hier und Jetzt versetzt zogen sich meine Mundwinkel immer weiter nach oben und genoss den Kurvenrausch auf bestem Asphalt. Und es ist nicht gelogen, dass wir auf ca. 50 Km keine 10 Fahrzeuge vor uns hatten - und dass ohne die Beschränkungen immer einzuhalten
Nach einer weiteren (Tank-) Pause kurz vor Zadar kam es, wie der Himmel es dennoch schon den ganzen Tag prophezeite: es regnete wieder. Was heißt regnete - es goss wie aus Kübeln

.
Somit ist der Rest kurz erzählt. Mit sehr schlechter Sicht und Unmengen an Wasserfontänen fuhr wir nun auf der B56 und B27 bis Sibenik und ohne an zu halten auf der B58 (Abkürzung von -18 Km gegenüber der Küstenstraße) weiter bis zum Etappenziel, den Hafen von Split. Wo wir eine gute Stunde früher als geplant geschlaucht, aber froh ankamen.
Schnell das Ticket gelöst und was zu futtern gesucht. Ehrlich gesagt war mir egal was es zu Essen gab, ich hatte nur Hunger. Schlussendlich konnten wir auf die Fähre - so dachten wir
Das plötzliches Starten der Motorräder anderer Biker ließ uns ein letztes Mal aufsitzen, doch nur, um ein paar Meter zu rollen

Dann war Schluss. Da Kroatien ja nicht beim Schengen Abkommen dabei ist, musste man durch den Zoll. Und was soll ich sagen: Für 10 Meter vor dem Zollhäuschen, wo 1 (ein) Zöllner saß, brauchten wir eine gute 1/2 Stunde

um gleich darauf vor offener Laderampe nochmals 30 min. bei strömenden Regen zu warten
Anm.: Auch wenn ich Goretex Kleidung trage, und diese bis zum Hafen von Split gute Dienste leistete war es mit der Dichtheit im oberen Körperbereich nun vorbei. Über den Hals drang mittlerweile Wasser ein und setzte seinen Weg bis zum A... fort
Doch irgendwann ging es wirklich los und ich ging zum einchecken für die Kabine. Aber wo war mein Ticket? Die letzten Reste meines mittlerweile platschnassen Tickets breitete ich in Teilen am Pult der Reception aus und alle fingen an zu lachen. Bekommen habe ich die Kabine dennoch

und waren dann auch um 19:00 Uhr uunter der Dusche. Nach der Kultivierung meines Körpers, richtete sich mein einziger Gedanke nur mehr nach etwas essbarem

Nach der Zufuhr von mehreren (fettreichen) Kalorien, ging ich in den Relaxmodus über und wollte mit den Kumpels noch den Abend genießen.
Doch wiederum unter der Prämisse, die Rechnung ohne den Wirt gemacht zu haben: die Bedienung war eine Beleidigung des Berufsstandes und derart unprofessionell sowie gelangweilt, ohne jetzt über Details zu schreiben.
Aber eines weiß ich zu diesem Zeitpunkt bereits: SNAV von Split nach Ancona - für uns dreien künftig ein No-Go!
Dennoch ging`s mit Zuversicht auf den nächsten Tag ins Bett und freute mich schon auf die ABRUZZEN
Anm.: Bilder vom heutigen Tag gibt es wetterbedingt leider kaum.