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Re: Rumänien | Den Karpatenbogen entlang | Ein Häppchen

Verfasst: Freitag 7. Februar 2020, 20:26
von Dr. Doolittle
Nordmann hat geschrieben: Bei mir herrscht bei Rumänien immer noch das Vorurteil der unsicheren Verhältnisse vor, vielleicht kannst du dazu etwas berichten und in welcher Sprache du dort am besten weiterkamst?
Sorry, bin zwar nicht Alex, hab aber auch meine Erfahrungen.

Welche unsicheren Verhältnisse meinst du? Kriminalität?
Da kann ich dich beruhigen ... die Bösen sind alle bei uns. In Rumänien nur ehrliche, freundliche Menschen kennen gelernt. Am 4 Tag, bevor wir nach Wischnau/Viseu kamen, hab ich mir in einer Off Road Passage mein rechtes Handgelenk verknackst ... ab in die Apotheke um nebst einer Salbe etwas stützendes Bandage o.ä. zu kaufen. In zwei Apotheken haben sie quer durch die Stadt telefoniert um das, was ich suchte zu finden, weil es im Geschäft nicht vorrätig war. Am nächsten Tag in der Früh wurde mir dann so eine Handgelenksstütze geschenkt, weil sie aus privaten Beständen kam und dort nicht mehr benötigt wurde. Zustand quasi neu. Finanzielle Gegenleistung durfte nicht erbracht werden ... wir haben dann eine Tafel Schokolade vorbei gebracht.

Straßen?
Na gut, da kann es schon mal sein, dass sie nicht dem mitteleuropäischen Standard entsprechen, aber es wird immer besser. Im Vergleich zu 2006, als wir das erste Mal das Land bereisten, schon ein erheblicher Unterschied hin zum Positiven.

Sprachen?
In Siebenbürgen - also auf der Innenseite des Karpatenbogens --> Deutsch! Da wohnen noch viele Nachfahren deutscher und altösterr. Auswanderer/Vertriebener (--> Prostestanten)
Sonst ... Englisch. Vor allem die jüngere Generation spricht das recht passabel. Bei der älteren Generation kommt es auf den Bildungsstand an. Unsere Apothekerin z.B., war sicher schon in den 60ern, hat aber tadellos in englisch mit uns kommuniziert.

Re: Rumänien | Den Karpatenbogen entlang | Ein Häppchen

Verfasst: Freitag 7. Februar 2020, 20:31
von alexonroad
Nordmann hat geschrieben:Am Ende des Trailers kann man in deinem Gesicht sehen, dass du dir mit deinem Wahlspruch: Mit jeder Reise auf zwei Rädern mache ich mir ein Geschenk für die Sinne, ein weiteres schönes Geschenk gemacht hast.

Bei mir herrscht bei Rumänien immer noch das Vorurteil der unsicheren Verhältnisse vor, vielleicht kannst du dazu etwas berichten und in welcher Sprache du dort am besten weiterkamst?

Gruß

Nik
Hallo Nik, oh, Du hast einen guten Blick :D ich kann mich an den Moment oben auf der Transfagarasan gut erinnern, da war ich so beseelt von diesem Pass und hatte mir vorgenommen, die rumänische Fahne dort auf meinem Koffer zu "hissen", ja das war wirklich ein Geschenk für die Sinne, dieser Pass und diese Tour.

Als ich losfuhr, bekam ich von einem Freund zwei Dosen Pfefferspray geschenkt, weil es ja dort ja angriffslustige Hunde geben soll. Ich erinnere mich an eine Szene; ... da stürmte in einem kleinen Ort irgendwo in den Karpaten ein bellender Hund hinter mir her. Das waren meine Hunde-Angirffs-Erfahrungen. Im Gegenteil, die Hunde können einem echt leid tun.

Die Tour habe ich im Norden in der Provinz Maramures begonnen und bin über Transsylvanien und über das Banat wieder nach Ungarn gereist, bin also auf einer Nord-Süd-Ost Achse gefahren. Die meiste Zeit habe ich mich in Transsylvanien aufgehalten. Ich habe mich nie unsicher gefühlt, im Gegenteil. Eine Szene: Ich halte am Seitenstreifen an und schaue nach meinen diversen Kameras. Kurze Zeit später hält ein LKW an und der Fahrer fragt mich, ob ich Hilfe brauche.

Mit Englisch bin ich gut durch die Lande gekommen. Wenn die Leute nur rumänisch geprochen haben, dann bin ich Hände und Füßen gut weitergekommen, denn die Rumänen sind sehr verständigungsfreundlich. Mit italienisch geht es auch gut, da beides romanische Sprachen sind. In Siebenbürgen sprechen viele auch Deutsch, da viele von den Siebenbürger Sachsen abstammen.

Bei meinen Übernachtungen habe ich immer nach einem sicheren Parkplatz gefragt und immer einen guten Platz angeboten bekommen. Die Straßen sind mittlerweile in einem TOP Zustand, wenige Nebenstrecken sind wirklich grottenschlecht. Die Einfallstraßen zu den großen Städten unterscheiden sich fast nicht mehr von den Unseren, Du findest alle gängigen Baumärkte etc. .... dann wiederum auf dem Land bist Du wieder in einer anderen Zeit und Pferde - oder Eselfuhrwerke kommen Dir entgegen.

Auf dieser Reise habe ich meine Vorurteile (die gängigen hatte ich natürlich auch) echt verloren.

Re: Rumänien | Den Karpatenbogen entlang | Ein Häppchen

Verfasst: Freitag 7. Februar 2020, 20:38
von alexonroad
Dr. Doolittle hat geschrieben:
Nordmann hat geschrieben: Bei mir herrscht bei Rumänien immer noch das Vorurteil der unsicheren Verhältnisse vor, vielleicht kannst du dazu etwas berichten und in welcher Sprache du dort am besten weiterkamst?
Sorry, bin zwar nicht Alex, hab aber auch meine Erfahrungen.

Welche unsicheren Verhältnisse meinst du? Kriminalität?
Da kann ich dich beruhigen ... die Bösen sind alle bei uns. In Rumänien nur ehrliche, freundliche Menschen kennen gelernt. Am 4 Tag, bevor wir nach Wischnau/Viseu kamen, hab ich mir in einer Off Road Passage mein rechtes Handgelenk verknackst ... ab in die Apotheke um nebst einer Salbe etwas stützendes Bandage o.ä. zu kaufen. In zwei Apotheken haben sie quer durch die Stadt telefoniert um das, was ich suchte zu finden, weil es im Geschäft nicht vorrätig war. Am nächsten Tag in der Früh wurde mir dann so eine Handgelenksstütze geschenkt, weil sie aus privaten Beständen kam und dort nicht mehr benötigt wurde. Zustand quasi neu. Finanzielle Gegenleistung durfte nicht erbracht werden ... wir haben dann eine Tafel Schokolade vorbei gebracht.

Straßen?
Na gut, da kann es schon mal sein, dass sie nicht dem mitteleuropäischen Standard entsprechen, aber es wird immer besser. Im Vergleich zu 2006, als wir das erste Mal das Land bereisten, schon ein erheblicher Unterschied hin zum Positiven.

Sprachen?
In Siebenbürgen - also auf der Innenseite des Karpatenbogens --> Deutsch! Da wohnen noch viele Nachfahren deutscher und altösterr. Auswanderer/Vertriebener (--> Prostestanten)
Sonst ... Englisch. Vor allem die jüngere Generation spricht das recht passabel. Bei der älteren Generation kommt es auf den Bildungsstand an. Unsere Apothekerin z.B., war sicher schon in den 60ern, hat aber tadellos in englisch mit uns kommuniziert.
Schöne Geschichte, die Du erzählst... hatte zwar keinen Grund für einen Apothekenbesuch, aber die Hilfsbereitschaft habe ich 1zu1 so erlebt.

Re: Rumänien | Den Karpatenbogen entlang | Ein Häppchen

Verfasst: Freitag 7. Februar 2020, 20:58
von Mimoto
Jetzt muss ich mal Kritik üben... :Kn:
Zwei Minuten ist eindeutig zu kurz, da bin ich länger gewohnt. :Ni:

Ernsthaft, sehr Interessanter Einblick, den Pass kenne ich aus ein paar
Reiseberichten hier im Forum nur so weit im Osten war ich bisher nie,
bin mir aber sicher das er mir gefallen würde.

Beste Grüße

Re: Rumänien | Den Karpatenbogen entlang | Ein Häppchen

Verfasst: Freitag 7. Februar 2020, 21:11
von alexonroad
Mimoto hat geschrieben:Jetzt muss ich mal Kritik üben... :Kn:
Zwei Minuten ist eindeutig zu kurz, da bin ich länger gewohnt. :Ni:

Beste Grüße
:( :( mache es so rasch als möglich fertig :L :L

Re: Rumänien | Den Karpatenbogen entlang | Ein Häppchen

Verfasst: Freitag 7. Februar 2020, 21:13
von alexonroad
Mimoto hat geschrieben:Jetzt muss ich mal Kritik üben... :Kn:
Zwei Minuten ist eindeutig zu kurz, da bin ich länger gewohnt. :Ni:

Ernsthaft, sehr Interessanter Einblick, den Pass kenne ich aus ein paar
Reiseberichten hier im Forum nur so weit im Osten war ich bisher nie,
bin mir aber sicher das er mir gefallen würde.

Beste Grüße
Hi Michael, oh da bin ich mir ziemlich sicher, dass sie Dir gefallen würde. :L

Re: Rumänien | Den Karpatenbogen entlang | Ein Häppchen

Verfasst: Samstag 8. Februar 2020, 06:30
von marco1971
Fängt gut an und macht mich neugierig auf mehr.
Steht auch noch auf der erweiterten Liste von möglichen Zielen. Freu mich auf die langversion.
Grüße Marco

Re: Rumänien | Den Karpatenbogen entlang | Ein Häppchen

Verfasst: Samstag 8. Februar 2020, 08:10
von barney
Moin Alex,

ein sehr schöner Appetitanreger für den Morgen :L :L
Auch ich freue mich auf die Langversion, aber immer daran denken: Gut Ding will Weile haben ;)

Ciao Bernd