Ab in den Staub! Greg und Bäda in den Seealpen

Reisen in der Alpenregionen Deutschland, Schweiz, Italien, Österreich, Slowenien usw.
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on any sunday
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Re: Ab in den Staub! Greg und Bäda in den Seealpen

#9 Ungelesener Beitrag von on any sunday »

mikettr600 hat geschrieben:Bin auch gespannt wie es weiter geht- hast einen schön flüssigen Schreibstil!
Ich fand die LGKS eher...- wir haben es damals Kindergeburtstag genannt. Wir waren mit KLE 500 unterwegs, hatten aber da auch schon ein paar mal die Enduromania mitgemacht. Ist glaube ich immer sehr von anhängig, was man vorher so gefahren ist und wie groß und schwer das Moped ist. Damals hätte ich es mir ohne weiteres mit der Varadero vorstellen können. Aber vielleicht sind die landschaftlichen Gegebenheiten mittlerweile auch ganz anders. Bin sehr gespannt wie es bei Euch war- also schnell weiter schreiben!
An dem landschaftlichen Gegebenheiten hat sich nichts geändert :mrgreen: , am Pistenzustand schon, die Strecke bis zum Rifugio Don Barbera ist quasi planiert worden. "Früher" war die Strecke zwischen Col dell Boaria

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und dem Rifugio für "Großenduros" eher kein Kindergeburtstag.

Da bin ich mal gespannt wie sich das Alteisen im Staub schlägt......................und die Adventure. :D

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Fat Lady
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Re: Ab in den Staub! Greg und Bäda in den Seealpen

#10 Ungelesener Beitrag von Fat Lady »

Immer die LGKS. Immer die Westalpen. Immer denke ich mir, "Oida da musst du heuer noch hin". Und nie geht sich das aus. Aber vielleicht ja heuer im Herbst. Jeden Falls, danke Bäda für´s Zähne machen.

LG, Hermann
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Bäda
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Re: Ab in den Staub! Greg und Bäda in den Seealpen

#11 Ungelesener Beitrag von Bäda »

Tag 2 fängt mit Kaffee und Sonne gut an. Auch das Frühstück aus Cappu und Croissant nach ein paar Kilometern Fahrt durch den zähen Berufsverkehr schmeckt hervorragend, lässt aber meiner Seits keine rechte Vorfreude auf den heutigen Fahrtag aufkommen. Zu langweilig sind die Kilometer, die jetzt folgen und ich schon kenne aus früheren Trips.
Und so is es dann auch, es zieht sich zäh. Es ist heiß und die Landschaft fad.
Kurzer Mittagsstopp irgendwo im Flachland, es gibt Panini und eiskalte Coke. Und viel Wasser.

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Natürlich lotst das Garmin uns mehr oder weniger direkt durch Turin, warum auch nicht?
Aber irgendwann sind wir durch und biegen ein ins Susatal, was für eine Freude!
Schnell zum Campingplatz der Staubliebhaber Gran Bosco, wo wir gerade noch mit Mühe ein Platzerl mit Stromanschluß bekommen. Ganz hübsch was los hier! Gefällt mir mit den ganzen Offroadern, egal ob 2 oder 4 Räder. Sehr lässig!

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Wir kommen ins Gespräch mit "alten Hasen", einer warnt uns vor der Assietta, wenn wir die falsch rum anfahren, müssten wir mit 10cm hohen Stufen rechnen, wir sollten sie unbedingt so rum fahren, das wir die Stufen runter kommen. Da ist sie wieder, die Sorge, ob ich fahrerisch fit genug bin für die Staubstraße!
Naja wird schon werden. Das Päärchen neben uns, sie mit einer 990R und er mit der pummeligen Motoguzzi Stelvio, geben mir aber wieder Zuversicht.

Am nächsten Morgen also auf zur Assietta. Unterwegs noch schnell ein Frühstück und etwas Proviant besorgt, gehts Richtung Staubstraße. Natürlich hab ich vergessen, in welche Richtung wir die fahren sollen, wir machen das jetzt einfach mal.

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Die Anfahrt macht schon mal Spaß, die ersten Kilometer sind richtig schöner Waldweg, keinerlei Schwierigkeiten.
Ja, und dann stehen wir auch schon am ersten Schild. Was, das war jetzt schon die Auffahrt? Okay...

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Der Ausblick macht schon mal Laune auf mehr....

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und das mehr macht auch direkt Laune!

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Weiter gehts auf der Schotterstraße, die jetzt wirklich noch keine besonderen Herausforderungen an uns stellt.
Lecker Essen bei der Mittagspause. Das mag ich auch so gern, es gibt keine große Auswahl, es gibt halt, was es heute gibt. Dafür dann in spitzen Qualität DD

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Frisch gestärkt gehts weiter auf der Assietta

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Bis zum Passschild keine Probleme an das Können des Fahrers, trotzdem bisl stolz :mrgreen:

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Auch der Rest ist dann gut fahrbar, weit weg von den Schauermärchen, die uns am Vorabend erzählt wurden.

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Im Gegenteil, auf einigen Abschnitten lassen wir es dann noch so richtig krachen (fühlt sich für mich zumindest so an, wahrscheinlich waren wir immer noch stehende Hindernisse).

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Abends dann noch bisl den Nerd beschäftigt, ein bisl Ratsch mit den Zeltnachbarn, herrlich!

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Fazit für mich nach Tag 1 der Staubstraßen: Alles halb so wild, der Kürbis kann das :mrgreen: Und mich hat es heute zumindest nicht wirklich gefordert. Lektion: Nicht so viel drüber nachdenken, einfach machen!

Schau mer mal, wie das bei der LGKS wird...

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Savethefreaks
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Re: Ab in den Staub! Greg und Bäda in den Seealpen

#12 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Euch folge ich doch gern in den Staub :L :L

Schön, dass sich die Bedenken (hält die Freundschaft den gemeinsamen Urlaub aus? Sind Ross und Reiter für die Strecken geeignet?) in Staub aufgelöst haben :lol:

Das mit den Schauergeschichten ist halt immer so eine Sache: entweder total untertrieben - oder alles heruntergespielt.. Wissen kann man's doch erst, wenn man sich's selber angeschaut hat! Und was für den einen eine gähnend langweilige Schotterautobahn ist für den anderen eine Blut-und-Wasser-schwitzende Grenzerfahrung. Und beide haben recht ;)

Ich freu mich, dass es für euch eine angenehmen ErFahrung war und freu mich auf die staubige Fortsetzung :Sl:
It's hard to be a Rock 'n Roller!

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hoppalla
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Re: Ab in den Staub! Greg und Bäda in den Seealpen

#13 Ungelesener Beitrag von hoppalla »

Savethefreaks hat geschrieben:Wissen kann man's doch erst, wenn man sich's selber angeschaut hat!
Und was für den einen eine gähnend langweilige Schotterautobahn ist für den anderen eine Blut-und-Wasser-schwitzende Grenzerfahrung. Und beide haben recht ;)
dem schließe ich mich an ... jeder wie er's mag - und/oder kann :D

Mit meiner kleinen leichten Beta Alp 200 war's für mich im Susatal gut machbar - ist ja auch ein Floh, die Beta.
Allerdings glaube ich zu meinen, daß grobe Unebenheiten mit einer "Dicken" und entsprechendem Federweg viel leichter weggebügelt werden können ...
Trauen tät ich's mich trotzdem nicht :lol: Hut ab, ihr StaubHelden ! DD
Ich bin gespannt, welche Berge ihr dort noch unter die Räder nehmt und wie Eure Erfahrungen auf groberem Untergrund mit Euren "Dicken" sind ... freu mich auf mehr :L
alla Hopp!
Hoppalla

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TomK
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Re: Ab in den Staub! Greg und Bäda in den Seealpen

#14 Ungelesener Beitrag von TomK »

"Fazit für mich nach Tag 1 der Staubstraßen: Alles halb so wild, der Kürbis kann das :mrgreen: Und mich hat es heute zumindest nicht wirklich gefordert. Lektion: Nicht so viel drüber nachdenken, einfach machen! "

Genau das ist die richtige Einstellung fuer einen solchen Tripp. :)

Freue mich auf die Fortsetzung :)

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Bäda
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Re: Ab in den Staub! Greg und Bäda in den Seealpen

#15 Ungelesener Beitrag von Bäda »

Danke für euer Feedback :)

Tag 3, Höhepunkt und Tiefpunkt der Reise.

Nachdem wir erfahren, das so gut wie alle Strecken zur Zeit gesperrt sind hier im Susatal, also Parpillon etc. und das Wetter ab Mittag Regen verspricht, machen wir uns auf Richtung Süden, um bei der LGKS das Basislager aufzuschlagen.
Ziel ist der Campingplatz Valle Gesso in der Nähe von Borgo San Dalmazzo.
Gemütlich zusammengepackt, ne schöne Strecke ausgesucht und losgefahren.
Am Col d'Izoard hat uns dann der Hunger gepackt und bei der Abfahrt halten wir Ausschau nach Futter.
Mittlerweile hab ich gelernt, das ich, wenn der Hunger kommt, nicht zu wählerisch sein darf, wenn man sich nicht auskennt in der Gegend. Und so nehmen wir das erste, was uns direkt vor die Räder kommt. Eine schnuckelige Futterbude direkt am Fuße vom Col. Es ist eine Creperie, kann man ja net viel falsch machen mit Pfannkuchen :)
Bedient werden wir von einer sehr sympathischen jungen Französin und sie empfiehlt uns die beiden Tagesgerichte.
Das eine ist "something like chicken" und das andere "some kind of sausage". Da ich ja gern mal ins kalte Wasser springe und bisher immer gut gefahren bin mit lokalen Spezialitäten, so versuche ich das auch hier und meine Wahl fällt auf die Wurst, der Greg nimmt das Geflügel.

Die Wurst sieht auch im ersten Moment noch gut aus:

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so zeigt sie ihren wahren Graus nach dem Anschnitt und dem ersten Bissen. Bzw. dem ersten Riechen.
Schon beim Servieren ist mir ein recht strenger Geruch nach Stall in die Nase gestiegen und ich hab noch gerätselt, woher das wohl kommen mag.
Naja, dank der hellen Soße, den tollen Pommes und knackigen Bohnen schaff ich 2/3 der Wurst. Dann gehts beim besten Willen nicht weiter.

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Ich will auch gar nicht wissen, was ich da esse, noch schnell nen Kaffee zum runterspülen und wieder raus aufs Mopped.

Die Wurst liegt schwer im Magen, als wir den Col d'Angel unter die Räder nehmen.

Der Versuch ein Drohnenvideo im schönen Hochtal zu erstellen wird fast zum Desaster, der Wind ist nicht zu unterschätzen. Aber, ich hab unverschämtes Glück als Pilot und kann zumindest die Drohne vor einem Totalverlust bewahren. Gibts halt nur a Foto:

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Oben ist der Wind dann weg, dafür gibts Wolken. Und da wir über der Wolkenuntergrenze sind, gibts auch keine Aussicht. Dann stellen wir uns halt noch ins Bild

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Die Wurst lässt mir, bzw dem Magen nicht so richtig Ruhe, bei jedem Aufstoßen stinkts im Helm nach Viehtransport.
Bei der nächsten Kaffeepause googel ich dann doch mal. Okay, das war wohl eine Andouillette. Mhhh, lecker. Nicht.
Da sie recht teuer war, beschließt der Schwabe, das bleibt drin und nach reichlich Espresso und Cola gehts dann auch bald wieder.

Wir fetzen also weiter. So gegen 17 Uhr sind wir in Cuneo und mir schießt so durch den Kopf, warum nicht heute Nacht wild campen am Fort Central. Da war ich 2017 schon mal oben, hatte den ähnlichen Gedanken, es aber dann nicht umgesetzt. Kurz dem Greg Bescheid gegeben, das wir kurz mal anhalten sollen und wir besprechen das Pro/Contra Wildcampen/Campingplatz. Es gewinnt das Wildcampen. Also kaufen wir noch schnell das Nötigste ein und machen uns auf den Weg den Tende rauf. Oben ist erstmal sehr viel Wind. Da brauchts a bisl, bis wir einen geeigneten Platz für unsere Zelte finden.
Ein anderer deutscher Moppedfahrer gibt uns noch den Tipp die Zelte erst aufzubauen, wenn es dämmert. Ansonsten könnte es sein, das einer der Wildhüter nachschauen kommt, weil eigentlich verboten und so.
Also warten wir noch etwas, bauen dann aber doch recht bald schon auf, zu sehr lockt das Abendessen und die Aussicht im Abendrot noch einen Kaffee zu schlürfen.

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Ums Eck liegen noch ein paar Reste von einem alten Zaun, die wurden schon für Brennholz genutzt, dann machen wir das auch und schon haben wir ein lustiges Feuerchen brennen. Klein und so, das man es von der Straße aus nicht sieht ;)

Männer-Abenteuer-Romantik pur!

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Die Sonne ist weg, das Feuer aus, es wird kalt, wir gehen noch ein paar Schritte und beschließen, Zeit fürs Bett. Nach dem Zähneputzen bin ich grad am Zusammenräumen, lass den Blick noch mal schweifen und bämm! Die Milchstraße kommt raus. Alter! Hab die ja schon paar mal gesehen, aber SO? Der Greg ist schon im Zelt, ich kann nicht anderst, das muss fotografiert werden. Auf meine entzückten Ausrufe kommt auch der Greg noch mal aus dem Zelt gekrabbelt und es folgt noch eine Fotosession.

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Das war definitiv ein mega Highlight der Reise! Und verdient nach der Wurst.

Zufrieden krabbel ich ins Zelt und kuschel mich in den Schlafsack. Gegen drei Uhr wach ich auf, zefix ist das kalt hier oben! Egal, eine Lage Moppedunterwäsche angezogen und wieder rein in Schlafsack. Nach 30min folgt noch der Hüttenschlafsack und es ist gerade so noch erträglich. Weiterschlafen!

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Noggi
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Registriert: Dienstag 30. November 2010, 13:38
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Re: Ab in den Staub! Greg und Bäda in den Seealpen

#16 Ungelesener Beitrag von Noggi »

Was für eine Fotosession :L :L :L :L :L :Sab:
Gruss aus der Schweiz

Bruno

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