Danke für euer Feedback
Tag 3, Höhepunkt und Tiefpunkt der Reise.
Nachdem wir erfahren, das so gut wie alle Strecken zur Zeit gesperrt sind hier im Susatal, also Parpillon etc. und das Wetter ab Mittag Regen verspricht, machen wir uns auf Richtung Süden, um bei der LGKS das Basislager aufzuschlagen.
Ziel ist der Campingplatz Valle Gesso in der Nähe von Borgo San Dalmazzo.
Gemütlich zusammengepackt, ne schöne Strecke ausgesucht und losgefahren.
Am Col d'Izoard hat uns dann der Hunger gepackt und bei der Abfahrt halten wir Ausschau nach Futter.
Mittlerweile hab ich gelernt, das ich, wenn der Hunger kommt, nicht zu wählerisch sein darf, wenn man sich nicht auskennt in der Gegend. Und so nehmen wir das erste, was uns direkt vor die Räder kommt. Eine schnuckelige Futterbude direkt am Fuße vom Col. Es ist eine Creperie, kann man ja net viel falsch machen mit Pfannkuchen
Bedient werden wir von einer sehr sympathischen jungen Französin und sie empfiehlt uns die beiden Tagesgerichte.
Das eine ist "something like chicken" und das andere "some kind of sausage". Da ich ja gern mal ins kalte Wasser springe und bisher immer gut gefahren bin mit lokalen Spezialitäten, so versuche ich das auch hier und meine Wahl fällt auf die Wurst, der Greg nimmt das Geflügel.
Die Wurst sieht auch im ersten Moment noch gut aus:
so zeigt sie ihren wahren Graus nach dem Anschnitt und dem ersten Bissen. Bzw. dem ersten Riechen.
Schon beim Servieren ist mir ein recht strenger Geruch nach Stall in die Nase gestiegen und ich hab noch gerätselt, woher das wohl kommen mag.
Naja, dank der hellen Soße, den tollen Pommes und knackigen Bohnen schaff ich 2/3 der Wurst. Dann gehts beim besten Willen nicht weiter.
Ich will auch gar nicht wissen, was ich da esse, noch schnell nen Kaffee zum runterspülen und wieder raus aufs Mopped.
Die Wurst liegt schwer im Magen, als wir den Col d'Angel unter die Räder nehmen.
Der Versuch ein Drohnenvideo im schönen Hochtal zu erstellen wird fast zum Desaster, der Wind ist nicht zu unterschätzen. Aber, ich hab unverschämtes Glück als Pilot und kann zumindest die Drohne vor einem Totalverlust bewahren. Gibts halt nur a Foto:
Oben ist der Wind dann weg, dafür gibts Wolken. Und da wir über der Wolkenuntergrenze sind, gibts auch keine Aussicht. Dann stellen wir uns halt noch ins Bild
Die Wurst lässt mir, bzw dem Magen nicht so richtig Ruhe, bei jedem Aufstoßen stinkts im Helm nach Viehtransport.
Bei der nächsten Kaffeepause googel ich dann doch mal. Okay, das war wohl eine Andouillette. Mhhh, lecker. Nicht.
Da sie recht teuer war, beschließt der Schwabe, das bleibt drin und nach reichlich Espresso und Cola gehts dann auch bald wieder.
Wir fetzen also weiter. So gegen 17 Uhr sind wir in Cuneo und mir schießt so durch den Kopf, warum nicht heute Nacht wild campen am Fort Central. Da war ich 2017 schon mal oben, hatte den ähnlichen Gedanken, es aber dann nicht umgesetzt. Kurz dem Greg Bescheid gegeben, das wir kurz mal anhalten sollen und wir besprechen das Pro/Contra Wildcampen/Campingplatz. Es gewinnt das Wildcampen. Also kaufen wir noch schnell das Nötigste ein und machen uns auf den Weg den Tende rauf. Oben ist erstmal sehr viel Wind. Da brauchts a bisl, bis wir einen geeigneten Platz für unsere Zelte finden.
Ein anderer deutscher Moppedfahrer gibt uns noch den Tipp die Zelte erst aufzubauen, wenn es dämmert. Ansonsten könnte es sein, das einer der Wildhüter nachschauen kommt, weil eigentlich verboten und so.
Also warten wir noch etwas, bauen dann aber doch recht bald schon auf, zu sehr lockt das Abendessen und die Aussicht im Abendrot noch einen Kaffee zu schlürfen.
Ums Eck liegen noch ein paar Reste von einem alten Zaun, die wurden schon für Brennholz genutzt, dann machen wir das auch und schon haben wir ein lustiges Feuerchen brennen. Klein und so, das man es von der Straße aus nicht sieht
Männer-Abenteuer-Romantik pur!
Die Sonne ist weg, das Feuer aus, es wird kalt, wir gehen noch ein paar Schritte und beschließen, Zeit fürs Bett. Nach dem Zähneputzen bin ich grad am Zusammenräumen, lass den Blick noch mal schweifen und bämm! Die Milchstraße kommt raus. Alter! Hab die ja schon paar mal gesehen, aber SO? Der Greg ist schon im Zelt, ich kann nicht anderst, das muss fotografiert werden. Auf meine entzückten Ausrufe kommt auch der Greg noch mal aus dem Zelt gekrabbelt und es folgt noch eine Fotosession.
Das war definitiv ein mega Highlight der Reise! Und verdient nach der Wurst.
Zufrieden krabbel ich ins Zelt und kuschel mich in den Schlafsack. Gegen drei Uhr wach ich auf, zefix ist das kalt hier oben! Egal, eine Lage Moppedunterwäsche angezogen und wieder rein in Schlafsack. Nach 30min folgt noch der Hüttenschlafsack und es ist gerade so noch erträglich. Weiterschlafen!