Danke, Klaus für
Ich wäre froh, wenn Du insbesondere auch zu CrazyPhilosoph die weiße Fahne schwenken könntest.

Missverständnisse entstehen hier im Forum leider ziemlich häufig, und die lassen sich auflösen, in dem man aufeinander zugeht und auch mal eine Kritik von Anderen an der eigenen Ausdrucksweise als Rückmeldung auch mal annimmt anstatt sich dagegen zu wehren - so wie Du auch Kritik an anderen üben kannst und darfst.
Zurück zum Thema:
Danke auch für den Beitrag zur Sache - insbesondere für das Diagramm am konkreten Beispiel am Shure SM11. Das passt finde ich auch ganz gut zur zuletzt gestellten Frage, da das Diagramm den Unterschied zwischen Frequenz
bereich und Frequenz
gang ganz gut verdeutlicht.
Die Grenzfrequenzen eines angegebenen Frequenzbereichs als solche sind natürlich nicht praxisrelevant, sondern der breite Bereich, der dazwischen liegt. Vor allem ist der Verlauf dieser Linie, der Frequenz
gang, bedeutsam für die Klangeigenschaften. Der Frequenz
bereich erlaubt aber immerhin in gewissem Rahmen einen Rückschluss auf die Grenzen des Systems.
Was man am Frequenz
gang (Diagramm) ganz gut erkennen kann ist, dass dieser kontinuierlich nach links (= Tiefen) abfällt und der Abfall schon bei 300 Hz einsetzt. Für meinen Einsatz am Auspuff macht sich dieser Abfall im hörbaren Ergebnis deutlich bemerkbar, lässt sich aber in der Nachbearbeitung weitgehend ausgleichen. Nebenbei angemerkt handelt es sich bei meinem Einsatz des Mikrofons um eine Zweckentfremdung, da es primär für die Sprachübertragung konstruiert wurde (Krawattenmikro). Auf Grund des Bauprinzips ist es für meine Einsatzzwecke trotzdem das geeignete Mikro.
Es ist bestimmt richtig, dass viele Zuschauer den Unterschied in den Tiefen nicht wahrnehmen können, bei denen er außerhalb der Grenzen des verwendeten Lautsprechersystems liegt (z.B. beim Film schauen auf einem Tablet). Nehmen wir mal, es sind 90% der Zuschauer. Die berücksichtige ich in der Postproduktion dadurch, indem ich
auch auf einen ausgeglichenen Signalanteil von Mitten und Höhen in der Tonspur achte. Diesen Zuschauern fehlen halt dann die Bässe, aber der Rest bleibt.
Den noch größeren Wert lege ich auf die anderen 10% der Zuschauer, die auf einen fundamenten Tieftonanteil wert legen, weil sie entsprechende Lautsprechersysteme nutzen, insbesondere für die Aufführung im Heim- oder öffentlichen Kino.
Um beiden Zuschauergruppen gerecht zu werden, ist
mir ein möglichst weiter Frequenzbereich
während der Aufnahme wichtig, um in der Postproduktion noch Einfluss darauf nehmen zu können.
Ich finde es aber genau so legitim, die Priorität nur auf die 90% zu legen und auf den Aufwand für die restlichen 10% zu verzichten. Da wir die Filmerei alle als Hobby betreiben, ist die Zeit dafür bei uns allen begrenzt. Nur die Prioritäten - auch hinsichtlich der Zielgruppe - setzt jeder individuell, und das finde ich auch gut so.
Während meiner Reise minimiere ich den Aufwand für's Filmen auch so weit wie möglich. Die Lösung mit dem SM11 soll auch dieser Zielsetzung gerecht werden, das sich in Großbritannien wegen des Regens die meiste Zeit unter der Sitzbank befand anstatt am Auspuff (Kompromiss). Bei längeren Aufenthalten, wie z.B. dieses Jahr in der Schweiz, betreibe ich auch gerne mal richtig Aufwand für Bild und Ton. Ich habe für den aktuell in Produktion befindlichen Film einige Spielfilmszenen gedreht. Mit einer authentischen Reisedoku hat das alles nichts mehr zu tun, das ist ein reines Kunstwerk, das daraus entsteht.