Kroatien-/Bosnien und Herzegovina-Rundreise 24.5. - 8.6.2014
Re: Kroatien-/Bosnien und Herzegovina-Rundreise 24.5. - 8.6.
Hi Micha,
Das diskutier ich jetzt nicht nochmal, das hatten wir bereits bei der Ausschreibung.
http://www.bilder-upload.eu/" onclick="window.open(this.href);return false; scheint derzeit down zu sein. Hoffe, dass das kein Dauerzustand ist, sonst gurkt es mich dann gewaltig an.
Gruss - Kermit
Das diskutier ich jetzt nicht nochmal, das hatten wir bereits bei der Ausschreibung.
http://www.bilder-upload.eu/" onclick="window.open(this.href);return false; scheint derzeit down zu sein. Hoffe, dass das kein Dauerzustand ist, sonst gurkt es mich dann gewaltig an.
Gruss - Kermit
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Re: Kroatien-/Bosnien und Herzegovina-Rundreise 24.5. - 8.6.
Kermit hat geschrieben:Hi Micha,
Das diskutier ich jetzt nicht nochmal, das hatten wir bereits bei der Ausschreibung.
http://www.bilder-upload.eu/" onclick="window.open(this.href);return false; scheint derzeit down zu sein. Hoffe, dass das kein Dauerzustand ist, sonst gurkt es mich dann gewaltig an.
Gruss - Kermit


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Gruß aus dem niederen Sachsen
Michael
Gruß aus dem niederen Sachsen
Michael
Re: Kroatien-/Bosnien und Herzegovina-Rundreise 24.5. - 8.6.
Ist ganz verdächtig. Der Server selbst lässt sich noch anpingen, aber der Webdienst scheint gestorben oder angehalten worden zu sein. Im Moment kann ich da leider nicht viel tun, denn zum erneuten Upload aller Dateien der ersten 9 Berichte auf einen anderen Dienst fehlt mir einerseits die Zeit, andererseits auch das Recht, die Beiträge nachträglich zu editieren. So vom letzten Bericht würde ich es sonst nochmals machen, wenn mir Micha das Recht geben würde, meine eigenen Beiträge zu editieren.
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Re: Kroatien-/Bosnien und Herzegovina-Rundreise 24.5. - 8.6.
Da schau her, bilder-upload.eu ist wieder auferstanden. Na ja, die lange Downzeit spricht eher dafür, künftig einen anderen Service zu benutzen.
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Re: Kroatien-/Bosnien und Herzegovina-Rundreise 24.5. - 8.6.
Nun denn, ihr mögt es an der abfallenden Kadenz meiner Berichtsverfolständigungen erkannt haben: Ich bin derzeit mit vielem anderem beschäftigt. Natürlich hat das goldene Herbstwetter gelockt, vielmehr jedoch beschäftigt mich meine Arbeit. Nichtsdestotrotz hier mal Tag 10:
Der Tag begann mit schönem Wetter. Wir frühstückten auf der Terrasse des Hotels Venezia zu Imotsiki. Buffet gabs keins, man sagt einfach, was man haben möchte und kriegt dann davon reichlich aufgetragen.

Die Ebene von Imotski, eingebettet zwischen hügeligen Gebirgszügen, ist eine der wenigen landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen Dalmatiens. Ihre Fruchtbarkeit verdankt sie unter anderem dem im Landschaftsschutzgebiet Prološko Blato gelegenen Stausee.

In der Ferne lockte der Sveti Jure, mit 1763 MüM unser heutiges Tageshighlight.
Zunächst folgten wir der kroatisch-bosnischen Grenze nordwestwärts einem kleineren Stausee entlang, dem Zeleno jezero. Auf teils holprigen Nebensträsschen durchfuhren wir ein dünn besiedeltes Tal, um in Studenci auf einer äusserst gut ausgebauten Überlandstrasse wieder in die entgegengesetzte Richtung, Direktion Donji Proložac einzubiegen. Rund 2 km vor dem Ortseingang Donji Proložacs zweigten wir scharf Rechts ab Richtung Dolića Draga, wo wir auf eine weitere Einsturzdoline, den Jezero Galjipovac und dahinter oben angesprochenen Bewässerungs-Stausee stiessen.



Und immer noch lockt im Hintergrund der Sveti Jure.
In Bekavi zweigten wir links hinunter in die Ebene, folgten ihr ein paar wenige Kilometer bis Lokvičići, um dann wieder hoch zur E60 zu gelangen.
Unsere usprünglichen Pläne waren, von da aus nun auf Nebenstrassen nach Kozica zu gelangen, um dann die Verbindungsstrassen Vrgorac-Makarska zu nehmen, die uns zum Biokovo Naturpark führen sollte. Ich hatte aber bereits am 6. Tag, als wir uns der Küste entlang südwärts bewegten in Baška Voda ein grosses Schild bemerkt, das über einen Felssturz auf dieser Strasse informierte und Reisende nach Vrgorac auf den neuen Tunnel durch den Sveti Jure aufmerksam machte. So hatte ich am Abend zuvor auf meinem TomTom die Route umgeplant und wir fuhren in die andere Richtung, teils über wunderbare Nebenstrassen via Lovreć, Šestanovac nach Makarska, wo fast Ausgangs Ortschaft links weg eine kurze Strecke zum Eingang des Parks führt.

Unterwegs machten wir mal halt in einem kleinen Café, keine Ahnung mehr, wo das gewesen ist. Rein chronologisch müsste es aber an dieser Stelle im Reisebericht stehen.

Getrunken wird, was auf den Tisch kommt! Prost!
Jetzt habe ich so viele kroatische Ortschaften aufgezählt, da muss ich mal endlich was über die Aussprache dieser Namen schreiben. Nur rudimentär, denn ich kann die Sprache auch nicht wirklich, aber bemühe bei dem wenigen, was ich kann um eine einigermassen verständliche Aussprache. In slawischen Sprachen wird sehr oft auf die erste Silbe betont. Also Makarska, nicht Makarska, Vrgorac, nicht Vrgorac, Biokovo, nicht Biokovo. Sodann muss man noch wissen, dass das s in der Aussprache ungefähr dem deutschen z entspricht, das z umgekehrt dem s. Die verschiedenen Cirkumflexe definieren unterschiedliche Abstufungen in der Schärfe. Das c ist ein kurzes tsch und mehr braucht man eigentlich gar nicht zu wissen, die Einheimischen verstehen einem auch ohne diese Detailkenntnisse. Und so heisst es denn eben beispielsweise Kositscha und nicht Kozigga, wenn Kozica ausgesprochen wird. Probiert es mal aus, macht echt Spass!

Auf dem Weg hoch zum Sveti Jure machten wir mal kurz einen Fotohalt und genossen die Aussicht auf die Adria

Blick zurück von weiter oben.

Zutrauliche Pferde nähern sich einem neugierig.

Oben auf dem Sveti Jure war dann leider der Himmel stark bewölkt.
Um mir etwas Zeit zu sparen verweise ich für Fotos vom Sveti Jure auf den Film. Die Fahrt dauert in Eine Richtung je nach Fahrstil und Verkehrsaufkommen nach oben etwa 3/4 h, nach unten eine gute 1/2 h.

Am frühen Nachmittag waren wir wieder herniedergestiegen und wollten uns in Makarskas Jachthafen an der Promenade im Restauran Mornar verköstigen. Doch wir warteten, und warteten, und warteten, trotzdem kam niemand. Selbst als wir aufstanden, kümmerte das niemanden. So verschoben wir ins nahe gelegene Restauran Adriatik, wo man uns mit Freude empfing und uns zuvorkommend bediente.
Anschliessend fuhren wir nach Baška Voda, wo ich zu nächtigen gedachte. Doch erstmals auf unserer Reise gings mit der Unterkunft nicht so problemlos, wie bis anhin. Die Saison hatte am 1.6. begonnen. Das eine Hotel wollte denn auch 80€. Pro Person. Was ich dankend ablehnte. Das zweite am Platz war ausgebucht. Schon wollte ich ein Stück vom Zentrum weg, da kam mir ein Kellner des vollen Hotels nach und fragte, ob wir ein Zimmer brauchen. Als ich bejahte, rief er seine Mutter an, beschrieb mir den kurzen Weg dorthin und ich düste los zur Besichtigung, während Glider die Gegend im Hafen abknipste:

Die Frau wartete schon auf der Hauptstrasse, winkte mich hinein, wies mir den Parkplatz an und führte mich in eine äusserst geräumige Ferienwohnung. Einfacheren Ausbaustandards zwar, aber für 100€ die Nacht (für alle zusammen) kann man ja nicht wählerisch sein, solange es sauber ist.
Den Abend beschlossen wir in Restaurant Karlo, das uns unsere Zimmerwirtin empfohlen hatte. Natürlich arbeitet ihre Tochter dort, in Kroatien schaut die Familie eben zueinander
Es hat sich allerdings auch kulinarisch wirklich gelohnt.
Und nun viel Vergnügen beim Film:
Der Tag begann mit schönem Wetter. Wir frühstückten auf der Terrasse des Hotels Venezia zu Imotsiki. Buffet gabs keins, man sagt einfach, was man haben möchte und kriegt dann davon reichlich aufgetragen.

Die Ebene von Imotski, eingebettet zwischen hügeligen Gebirgszügen, ist eine der wenigen landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen Dalmatiens. Ihre Fruchtbarkeit verdankt sie unter anderem dem im Landschaftsschutzgebiet Prološko Blato gelegenen Stausee.

In der Ferne lockte der Sveti Jure, mit 1763 MüM unser heutiges Tageshighlight.
Zunächst folgten wir der kroatisch-bosnischen Grenze nordwestwärts einem kleineren Stausee entlang, dem Zeleno jezero. Auf teils holprigen Nebensträsschen durchfuhren wir ein dünn besiedeltes Tal, um in Studenci auf einer äusserst gut ausgebauten Überlandstrasse wieder in die entgegengesetzte Richtung, Direktion Donji Proložac einzubiegen. Rund 2 km vor dem Ortseingang Donji Proložacs zweigten wir scharf Rechts ab Richtung Dolića Draga, wo wir auf eine weitere Einsturzdoline, den Jezero Galjipovac und dahinter oben angesprochenen Bewässerungs-Stausee stiessen.



Und immer noch lockt im Hintergrund der Sveti Jure.
In Bekavi zweigten wir links hinunter in die Ebene, folgten ihr ein paar wenige Kilometer bis Lokvičići, um dann wieder hoch zur E60 zu gelangen.
Unsere usprünglichen Pläne waren, von da aus nun auf Nebenstrassen nach Kozica zu gelangen, um dann die Verbindungsstrassen Vrgorac-Makarska zu nehmen, die uns zum Biokovo Naturpark führen sollte. Ich hatte aber bereits am 6. Tag, als wir uns der Küste entlang südwärts bewegten in Baška Voda ein grosses Schild bemerkt, das über einen Felssturz auf dieser Strasse informierte und Reisende nach Vrgorac auf den neuen Tunnel durch den Sveti Jure aufmerksam machte. So hatte ich am Abend zuvor auf meinem TomTom die Route umgeplant und wir fuhren in die andere Richtung, teils über wunderbare Nebenstrassen via Lovreć, Šestanovac nach Makarska, wo fast Ausgangs Ortschaft links weg eine kurze Strecke zum Eingang des Parks führt.

Unterwegs machten wir mal halt in einem kleinen Café, keine Ahnung mehr, wo das gewesen ist. Rein chronologisch müsste es aber an dieser Stelle im Reisebericht stehen.

Getrunken wird, was auf den Tisch kommt! Prost!

Jetzt habe ich so viele kroatische Ortschaften aufgezählt, da muss ich mal endlich was über die Aussprache dieser Namen schreiben. Nur rudimentär, denn ich kann die Sprache auch nicht wirklich, aber bemühe bei dem wenigen, was ich kann um eine einigermassen verständliche Aussprache. In slawischen Sprachen wird sehr oft auf die erste Silbe betont. Also Makarska, nicht Makarska, Vrgorac, nicht Vrgorac, Biokovo, nicht Biokovo. Sodann muss man noch wissen, dass das s in der Aussprache ungefähr dem deutschen z entspricht, das z umgekehrt dem s. Die verschiedenen Cirkumflexe definieren unterschiedliche Abstufungen in der Schärfe. Das c ist ein kurzes tsch und mehr braucht man eigentlich gar nicht zu wissen, die Einheimischen verstehen einem auch ohne diese Detailkenntnisse. Und so heisst es denn eben beispielsweise Kositscha und nicht Kozigga, wenn Kozica ausgesprochen wird. Probiert es mal aus, macht echt Spass!

Auf dem Weg hoch zum Sveti Jure machten wir mal kurz einen Fotohalt und genossen die Aussicht auf die Adria

Blick zurück von weiter oben.

Zutrauliche Pferde nähern sich einem neugierig.

Oben auf dem Sveti Jure war dann leider der Himmel stark bewölkt.
Um mir etwas Zeit zu sparen verweise ich für Fotos vom Sveti Jure auf den Film. Die Fahrt dauert in Eine Richtung je nach Fahrstil und Verkehrsaufkommen nach oben etwa 3/4 h, nach unten eine gute 1/2 h.

Am frühen Nachmittag waren wir wieder herniedergestiegen und wollten uns in Makarskas Jachthafen an der Promenade im Restauran Mornar verköstigen. Doch wir warteten, und warteten, und warteten, trotzdem kam niemand. Selbst als wir aufstanden, kümmerte das niemanden. So verschoben wir ins nahe gelegene Restauran Adriatik, wo man uns mit Freude empfing und uns zuvorkommend bediente.
Anschliessend fuhren wir nach Baška Voda, wo ich zu nächtigen gedachte. Doch erstmals auf unserer Reise gings mit der Unterkunft nicht so problemlos, wie bis anhin. Die Saison hatte am 1.6. begonnen. Das eine Hotel wollte denn auch 80€. Pro Person. Was ich dankend ablehnte. Das zweite am Platz war ausgebucht. Schon wollte ich ein Stück vom Zentrum weg, da kam mir ein Kellner des vollen Hotels nach und fragte, ob wir ein Zimmer brauchen. Als ich bejahte, rief er seine Mutter an, beschrieb mir den kurzen Weg dorthin und ich düste los zur Besichtigung, während Glider die Gegend im Hafen abknipste:

Die Frau wartete schon auf der Hauptstrasse, winkte mich hinein, wies mir den Parkplatz an und führte mich in eine äusserst geräumige Ferienwohnung. Einfacheren Ausbaustandards zwar, aber für 100€ die Nacht (für alle zusammen) kann man ja nicht wählerisch sein, solange es sauber ist.
Den Abend beschlossen wir in Restaurant Karlo, das uns unsere Zimmerwirtin empfohlen hatte. Natürlich arbeitet ihre Tochter dort, in Kroatien schaut die Familie eben zueinander

Und nun viel Vergnügen beim Film:
Kermit ist mit seinem eigenen Forum hier zu finden: >Motorradreiseforum.ch<
Re: Kroatien-/Bosnien und Herzegovina-Rundreise 24.5. - 8.6.
Tag 11 unserer Kroatien-/Bosnien-Rundreise war unser grosser Bosnien-Tag: Der Livno-Staudamm (Buško jezero), rechts am über 2000m hohen Cincar-Gerbirge vorbei auf die Hochebene von Kupres, über den Scheiteltunnel Kupreška vrata und Donji Vakuf nach Jajce, wo die Banja-Schlucht beginnt und uns bis in die Aglo von Banja Luka führte, weiter über weitgehend unberührte Ebenen nach Čađavica, von wo uns die Magistralstrasse 5 (oder E761) fahrerisch anspruchslos, jedoch landschaftlich äusserst interessant nach Bihać führte. Von da aus war es dann ein Katzensprung über die Grenze zurück nach Kroatien, wo uns in der Villa Lika in Plitvička Jezera ein Nachtlager erwartete.
Da wir in einem Privatappartement übernachtet hatten, was nach Aufstehen und Douchen erst einmal Packen angesagt. Wir fuhren ein paar 100 Meter an den Hafen von Baška Voda, wo wir im Hotel Palac, das Nachts zuvor ausgebucht war, für 5 Euros ausgiebig am Frühstücksbuffet teilhaben konnten. Ein wunderschönes Wetter kündigte sich an und wir genossen die ersten Sonnenstrahlen des Tages und hofften, dass wir die Sonne mit nach Bosnien-Herzegowina nehmen konnten.

Frühmorgens liegt Baška Voda noch im Schatten des mächtigen Biokova-Massivs.

Der Hafen von Baška Voda in der Morgensonne.
Nachdem die Mägen gefüllt waren, schwangen wir uns auf unsere treuen fahrbaren Untersätze und bretterten ein letztes Mal über die Jadranska Magistrale, der Strasse mit Suchtpotential, um sie zwischen Brela und Pisak Richtung Zadvarje mit einem weinenden und einem lachenden Auge zu verlassen. Weinend, weil ich wusste, dass ich diese Strasse, die es mir so angetan hatte, mit dem Motorrad nicht so schnell wieder befahren werden würde. Lachend, weil ich mich einerseits riesig auf Bosnien und die Banja-Schlucht freute, andererseits weil ich ja wusste, dass ich zwecks Familienurlaub in sieben Wochen bereits wieder hier sein würde.

Ein letztes Mal der Jadranska Magistrale entlang.
Von Zadvarje, wo wir noch kurz einen Tankstopp eingelegt hatten, ging es weiter, direkt auf die kroatisch/bosnische Grenze zu. Der Zöllner forderte mich auf, meine Videokamera auszumachen und auf meine Antwort, sie sei bereits aus, verlangte er - tata! - die grüne Versicherungskarte. Obwohl ich in der Ausschreibung darauf hingewiesen hatte, dass das passieren könnte, hatten zwei von uns die Karte nicht dabei. Ohne sei kein Durchkommen, beschied mir der Zöllner und wir hätten einen Umweg von 20 km zu fahren, um beim nächst grösseren Zollamt eine Wochenversicherung zu lösen. Ich fand, es sei effizienter, dieser Auforderung nach zu kommen, als noch stundenlang mit denen zu diskutieren, um dann am Ende doch nicht durch gelassen zu werden. Immerhin bestand ja die Chance, dass am anderen Zoll nicht danach gefragt werden würde. Schliesslich waren wir ja bereits zwei Mal nach Bosnien eingereist, ohne dass wir sie benötigt hätten. Leider falsch gedacht, erneut das Vollprogramm, wenigstens ohne Gepäckkontrolle. Deshalb: Egal, was euer Versicherungsmensch euch sagt, eine nicht abgelaufene, grüne Karte ist für Bosnien unverzichtbar.
Nun gings aber weiter zum Livno-Staudamm. Eigentlich heisst der See ja Buško jezero, aber aus irgendwelchen Gründen hat sich bei mir Livno-See eingebürgert, wohl nach der sich in der Nähe befindlichen, grösseren Stadt. Der See mit einer Fläche von 57,7 km² und einem Fassungsvermögen von 800 Mio. m³, dient einerseits als Reservoir des Pumpspeicherkraftwerks Buško blato, andererseits wird aus ihm über einen Tunnel das Kroatische Kraftwerk Hidroelektrana Orlovac gespiesen.

Die Staumauer des Buško jezero ist ein klassischer Steinschüttdamm.

Buško jezero

Steinschüttdämme werden meist mit Material aus lokalen Steinbrüchen errichtet. Ob der Steinbuch im Hintergrund auch davon zeugt, ist mir allerdings nicht bekannt.

Über das karge Cincar-Gerbirge führt eine herrliche Passtrasse von Livno auf die Hochebene von Kupres.

Die Hochebene von Kupres.
Auf eine Besonderheit weist die Kirche von Kupres hin. Die bereits im zweiten Weltkrieg stark zerstörte Stadt wurde vor dem Bosnienkrieg vor allem von Serben, gefolgt von Kroaten bewohnt. Bosniaken bildeten seit jeher eine Minderheit. Heute leben fast ausschliesslich Kroaten hier. Im ansonsten muslimischen Bosnien gibt es im Grenzgebiet zu Kroatien etliche christliche Kirchen. Jene von Kupres ist aber besonders imposant, denn die an sich 1969 erbaute Wallfahrtskirche hat für die bosnischen Katholiken hohen Symbolwert. Die Pfarrkirche zur Heiligen Familie war 1992 während des Bosnien-Krieges von Einheiten der Jugoslawischen Volksarmee gesprengt worden. Seit ihrem Wiederaufbau erklingen aus ihren zwei Glockentürmen die acht Glocken, die im Jahr 2004 vom Innsbrucker Traditionsbetrieb Grassmayr für den Katholikentag in Mariazell gegossen worden sind.

Die imposante Kirche von Kupres mit ihren zwei Glockentürmen.
Langsam kam Hunger auf, doch in Kupres fand sich nur ein Schnellimbiss, was nicht unserem Begehren entsprach. Also fuhren wir weiter und stiessen in Bugojno auf ein Motel, das einen heimeligen Eindruck machte.

Motel Restaurant Alibey, Bugojno.
Die Speisekarte war sogar in Deutsch und der Wirt zeigte sich erfreut über unseren Besuch. Das Essen war nicht schlecht, aber auch nicht gerade das, was wir in den letzten Tagen gewöhnt gewesen sind, so dass wir hier das einzige Mal mit einem "na ja" unsere Reise fortsetzten. Immerhin hat es dreimal nichts gekostet.
Via Donji Vakuf fuhren wir nach Jajice, wo die Banja-Schlucht beginnt.


Weitere Eindrücke aus der Banja-Schlucht finden sich im Film.
Eingangs Banja Luka zweigten wir links ab auf die R411. Auf meinem TomTom fehlte sie, so dass ich Kartenmaterial mitgenommen hatte. Gemäss Google Maps musste sie geteert sein, allerdings wies die Michelinkarte sie als unbefestigte Strasse aus, so dass ich gespannt war, was wir antreffen würden. Es war eine wunderbare, zweispurige, geteerte Strasse, die uns über weite Ebenen und hügeliges Gelände zur Magistralstrasse 5 führte. Dieser folgten wir in Richtung Bihac. Unterwegs, dort wo der Film endet, in Ključ, erfrischten wir uns noch in einem Café am Strassenrand. Danach folgten rund 93km Fahrt über die M5 entlang elend weiter Ebenen Richtung Bihać, wo wir nur durch fuhren.


Es war, nicht nur wegen der Zollgeschichte am Morgen, etwas später geworden, als geplant und mindestens in meiner Erinnerung war das eine der anstrengenderen Tagesetappen gewesen. Wir fanden Zimmer in der Villa Lika, meiner aufgrund ihrer Lage zu den Plitvicka jezero bevorzugten Unterkunft. Eva, die künftige Schwiegertochter des Hauses, sprach leidlich deutsch und bot uns das Doppelzimmer im gerade neu erstellten Haus zu 70 € an, einem "Spezialpreis" wie sie mir mit bedeutungsschwangerem Blick zuraunte, an den sie aber bei der Rechnungsausstellung zwei Tage später nochmals erinnert werden musste. Die Zimmer waren geräumig und stilvoll eingerichtet. In Anbetracht, dass wir uns in einer klassischen Touri-Hochburg befanden, war das Angebot angemessen.

Müde von der Tagesetappe entluden wir unsere Packesel, wobei uns Eva zuschaute.
Den Abend beschlossen wir bei einem herrlichen Menü aus der lokalen kroatischen Küche. Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich Schweinebraten. Auch der Rotwein ist mir noch in bester Erinnerung. Trotz Müdigkeit war die Stimmung in der Gruppe sehr gut und wir unterhielten uns bis spät in die Nacht vorzüglich. Am nächsten Tag würde das Motorrad ohnehin ruhen.
Da wir in einem Privatappartement übernachtet hatten, was nach Aufstehen und Douchen erst einmal Packen angesagt. Wir fuhren ein paar 100 Meter an den Hafen von Baška Voda, wo wir im Hotel Palac, das Nachts zuvor ausgebucht war, für 5 Euros ausgiebig am Frühstücksbuffet teilhaben konnten. Ein wunderschönes Wetter kündigte sich an und wir genossen die ersten Sonnenstrahlen des Tages und hofften, dass wir die Sonne mit nach Bosnien-Herzegowina nehmen konnten.

Frühmorgens liegt Baška Voda noch im Schatten des mächtigen Biokova-Massivs.

Der Hafen von Baška Voda in der Morgensonne.
Nachdem die Mägen gefüllt waren, schwangen wir uns auf unsere treuen fahrbaren Untersätze und bretterten ein letztes Mal über die Jadranska Magistrale, der Strasse mit Suchtpotential, um sie zwischen Brela und Pisak Richtung Zadvarje mit einem weinenden und einem lachenden Auge zu verlassen. Weinend, weil ich wusste, dass ich diese Strasse, die es mir so angetan hatte, mit dem Motorrad nicht so schnell wieder befahren werden würde. Lachend, weil ich mich einerseits riesig auf Bosnien und die Banja-Schlucht freute, andererseits weil ich ja wusste, dass ich zwecks Familienurlaub in sieben Wochen bereits wieder hier sein würde.

Ein letztes Mal der Jadranska Magistrale entlang.
Von Zadvarje, wo wir noch kurz einen Tankstopp eingelegt hatten, ging es weiter, direkt auf die kroatisch/bosnische Grenze zu. Der Zöllner forderte mich auf, meine Videokamera auszumachen und auf meine Antwort, sie sei bereits aus, verlangte er - tata! - die grüne Versicherungskarte. Obwohl ich in der Ausschreibung darauf hingewiesen hatte, dass das passieren könnte, hatten zwei von uns die Karte nicht dabei. Ohne sei kein Durchkommen, beschied mir der Zöllner und wir hätten einen Umweg von 20 km zu fahren, um beim nächst grösseren Zollamt eine Wochenversicherung zu lösen. Ich fand, es sei effizienter, dieser Auforderung nach zu kommen, als noch stundenlang mit denen zu diskutieren, um dann am Ende doch nicht durch gelassen zu werden. Immerhin bestand ja die Chance, dass am anderen Zoll nicht danach gefragt werden würde. Schliesslich waren wir ja bereits zwei Mal nach Bosnien eingereist, ohne dass wir sie benötigt hätten. Leider falsch gedacht, erneut das Vollprogramm, wenigstens ohne Gepäckkontrolle. Deshalb: Egal, was euer Versicherungsmensch euch sagt, eine nicht abgelaufene, grüne Karte ist für Bosnien unverzichtbar.
Nun gings aber weiter zum Livno-Staudamm. Eigentlich heisst der See ja Buško jezero, aber aus irgendwelchen Gründen hat sich bei mir Livno-See eingebürgert, wohl nach der sich in der Nähe befindlichen, grösseren Stadt. Der See mit einer Fläche von 57,7 km² und einem Fassungsvermögen von 800 Mio. m³, dient einerseits als Reservoir des Pumpspeicherkraftwerks Buško blato, andererseits wird aus ihm über einen Tunnel das Kroatische Kraftwerk Hidroelektrana Orlovac gespiesen.

Die Staumauer des Buško jezero ist ein klassischer Steinschüttdamm.

Buško jezero

Steinschüttdämme werden meist mit Material aus lokalen Steinbrüchen errichtet. Ob der Steinbuch im Hintergrund auch davon zeugt, ist mir allerdings nicht bekannt.

Über das karge Cincar-Gerbirge führt eine herrliche Passtrasse von Livno auf die Hochebene von Kupres.

Die Hochebene von Kupres.
Auf eine Besonderheit weist die Kirche von Kupres hin. Die bereits im zweiten Weltkrieg stark zerstörte Stadt wurde vor dem Bosnienkrieg vor allem von Serben, gefolgt von Kroaten bewohnt. Bosniaken bildeten seit jeher eine Minderheit. Heute leben fast ausschliesslich Kroaten hier. Im ansonsten muslimischen Bosnien gibt es im Grenzgebiet zu Kroatien etliche christliche Kirchen. Jene von Kupres ist aber besonders imposant, denn die an sich 1969 erbaute Wallfahrtskirche hat für die bosnischen Katholiken hohen Symbolwert. Die Pfarrkirche zur Heiligen Familie war 1992 während des Bosnien-Krieges von Einheiten der Jugoslawischen Volksarmee gesprengt worden. Seit ihrem Wiederaufbau erklingen aus ihren zwei Glockentürmen die acht Glocken, die im Jahr 2004 vom Innsbrucker Traditionsbetrieb Grassmayr für den Katholikentag in Mariazell gegossen worden sind.

Die imposante Kirche von Kupres mit ihren zwei Glockentürmen.
Langsam kam Hunger auf, doch in Kupres fand sich nur ein Schnellimbiss, was nicht unserem Begehren entsprach. Also fuhren wir weiter und stiessen in Bugojno auf ein Motel, das einen heimeligen Eindruck machte.

Motel Restaurant Alibey, Bugojno.
Die Speisekarte war sogar in Deutsch und der Wirt zeigte sich erfreut über unseren Besuch. Das Essen war nicht schlecht, aber auch nicht gerade das, was wir in den letzten Tagen gewöhnt gewesen sind, so dass wir hier das einzige Mal mit einem "na ja" unsere Reise fortsetzten. Immerhin hat es dreimal nichts gekostet.
Via Donji Vakuf fuhren wir nach Jajice, wo die Banja-Schlucht beginnt.


Weitere Eindrücke aus der Banja-Schlucht finden sich im Film.
Eingangs Banja Luka zweigten wir links ab auf die R411. Auf meinem TomTom fehlte sie, so dass ich Kartenmaterial mitgenommen hatte. Gemäss Google Maps musste sie geteert sein, allerdings wies die Michelinkarte sie als unbefestigte Strasse aus, so dass ich gespannt war, was wir antreffen würden. Es war eine wunderbare, zweispurige, geteerte Strasse, die uns über weite Ebenen und hügeliges Gelände zur Magistralstrasse 5 führte. Dieser folgten wir in Richtung Bihac. Unterwegs, dort wo der Film endet, in Ključ, erfrischten wir uns noch in einem Café am Strassenrand. Danach folgten rund 93km Fahrt über die M5 entlang elend weiter Ebenen Richtung Bihać, wo wir nur durch fuhren.


Es war, nicht nur wegen der Zollgeschichte am Morgen, etwas später geworden, als geplant und mindestens in meiner Erinnerung war das eine der anstrengenderen Tagesetappen gewesen. Wir fanden Zimmer in der Villa Lika, meiner aufgrund ihrer Lage zu den Plitvicka jezero bevorzugten Unterkunft. Eva, die künftige Schwiegertochter des Hauses, sprach leidlich deutsch und bot uns das Doppelzimmer im gerade neu erstellten Haus zu 70 € an, einem "Spezialpreis" wie sie mir mit bedeutungsschwangerem Blick zuraunte, an den sie aber bei der Rechnungsausstellung zwei Tage später nochmals erinnert werden musste. Die Zimmer waren geräumig und stilvoll eingerichtet. In Anbetracht, dass wir uns in einer klassischen Touri-Hochburg befanden, war das Angebot angemessen.

Müde von der Tagesetappe entluden wir unsere Packesel, wobei uns Eva zuschaute.
Den Abend beschlossen wir bei einem herrlichen Menü aus der lokalen kroatischen Küche. Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich Schweinebraten. Auch der Rotwein ist mir noch in bester Erinnerung. Trotz Müdigkeit war die Stimmung in der Gruppe sehr gut und wir unterhielten uns bis spät in die Nacht vorzüglich. Am nächsten Tag würde das Motorrad ohnehin ruhen.
Kermit ist mit seinem eigenen Forum hier zu finden: >Motorradreiseforum.ch<
Re: Kroatien-/Bosnien und Herzegovina-Rundreise 24.5. - 8.6.
Eine entspannte und entspannende Rundreise ... so kommt's für mich rüber.
Teilweise Landstriche, die Lust machen, dorthin zu fahren.
Gefühlt scheinen aber ca. 98% der Straßen mit einem weißen Mittelstrich versehen zu sein.
Bei kaum Verkehr kein Problem - aber bei "normalem" Verkehrsaufkommen könnte es - bei entsprechenden Kontrollmechanismen - schon problematisch werden.
Oder wird das erfreulicherweise etwas großzügig gehandhabt?
Teilweise Landstriche, die Lust machen, dorthin zu fahren.
Gefühlt scheinen aber ca. 98% der Straßen mit einem weißen Mittelstrich versehen zu sein.
Bei kaum Verkehr kein Problem - aber bei "normalem" Verkehrsaufkommen könnte es - bei entsprechenden Kontrollmechanismen - schon problematisch werden.
Oder wird das erfreulicherweise etwas großzügig gehandhabt?
Re: Kroatien-/Bosnien und Herzegovina-Rundreise 24.5. - 8.6.
Hi Max
98% sinds nicht, aber es ist schon so, dass sie bei kurviger Strecke recht rasch durchgehend markieren. Auch ist vor Serpentinen oft nur 20 oder 30 km/h signalisiert, nur interessiert das keinen. Sind wohl eher Haftungsgründe, die dahinter stecken.
Nur im Hochsommer ist das Verkehrsaufkommen gewaltig und dann würde ich der Hitze wegen nicht mit dem Motorrad fahren wollen. Nun, ich will jetzt da niemanden zu etwas animieren, aber ich sags mal so: Wenn du nicht gerade einem entgegenkommenden Streifenwagen den Weg versperrst, wird das im allgemeinen locker gesehen. Ich habe auch mal überholt, als ein Streifenwagen entgegenkam. Der hat mich zweifellos gesehen, aber es ist nichts passiert. Zwei andere hatten weniger Glück, aber die haben nach eigenen Aussagen auch etwas unvernünftiger überholt. Die Polizeipräsenz ist allerdings in Kroatien recht hoch. Höher als in der CH auf jeden Fall. Oft sind sie fahrend unterwegs oder sie stehen am Strassenrand. Machen auch etwa mit Lasergeräten Geschwindigkeitskontrolle. Habe diesen Sommer erstmals auch bei zwei Gelegenheiten Motorradpolizisten gesehen, die am Strassenrand gewartet haben. In Bosnien möchte ich mich nicht an einen einzigen Streifenwagen erinnern.
Gruss nach München - Kermit
Edith ist was aufgefallen: Da ich dazu neige, eher kurvenreiche Strecken in den Film zu schneiden, kann natürlich ein etwas anderer Eindruck wegen den Sicherheitslinien entstehen, als es in Wirklichkeit ist.
98% sinds nicht, aber es ist schon so, dass sie bei kurviger Strecke recht rasch durchgehend markieren. Auch ist vor Serpentinen oft nur 20 oder 30 km/h signalisiert, nur interessiert das keinen. Sind wohl eher Haftungsgründe, die dahinter stecken.
Nur im Hochsommer ist das Verkehrsaufkommen gewaltig und dann würde ich der Hitze wegen nicht mit dem Motorrad fahren wollen. Nun, ich will jetzt da niemanden zu etwas animieren, aber ich sags mal so: Wenn du nicht gerade einem entgegenkommenden Streifenwagen den Weg versperrst, wird das im allgemeinen locker gesehen. Ich habe auch mal überholt, als ein Streifenwagen entgegenkam. Der hat mich zweifellos gesehen, aber es ist nichts passiert. Zwei andere hatten weniger Glück, aber die haben nach eigenen Aussagen auch etwas unvernünftiger überholt. Die Polizeipräsenz ist allerdings in Kroatien recht hoch. Höher als in der CH auf jeden Fall. Oft sind sie fahrend unterwegs oder sie stehen am Strassenrand. Machen auch etwa mit Lasergeräten Geschwindigkeitskontrolle. Habe diesen Sommer erstmals auch bei zwei Gelegenheiten Motorradpolizisten gesehen, die am Strassenrand gewartet haben. In Bosnien möchte ich mich nicht an einen einzigen Streifenwagen erinnern.
Gruss nach München - Kermit
Edith ist was aufgefallen: Da ich dazu neige, eher kurvenreiche Strecken in den Film zu schneiden, kann natürlich ein etwas anderer Eindruck wegen den Sicherheitslinien entstehen, als es in Wirklichkeit ist.
Kermit ist mit seinem eigenen Forum hier zu finden: >Motorradreiseforum.ch<