Nun hab ich wahrhaftig Unmengen an Berichten gelesen und meinen eigenen nicht fortgeführt.
Seelig dank des gesponsorten Bieres und den Ohrstöpseln geschlafen. Im Schlaf träumte ich von fernen Trommeln

warum auch immer.
Morgens gegen 06.00 hatte ich die spontane Idee, dass ich den Waschraum nebst dem "stillen Örtchen" aufsuchen wollte.
Es gibt doch wahrlich nichts schöneres und keine besser Zeit, als um 6 Uhr im Urlaub aufs Klo zu müssen
Vor dem Zelt stehend,

wurden mir zwei Dinge bewußt:
1. die nächtlichen Kriegstrommeln waren die Regentropfen auf dem Zeltdach
2. Die Motorradunterwäsche und das Handtuch, welches zum Lüften/Trockenen auf der Leine hing, wird im Regen nass
Super, Motorradunterswäsche hatte ich einen zweiten Satz dabei, vom Handtuch nicht. Aber das macht nichts, denn dies würde gleich sowieso nass werden (nur abtrocknen war doof).
Und wenn Frau das Klopapier vergißt, läuft sie nochmals hin und her.
Das Waschhäuschen war sauber, enthielt netterweise eine Steckdose, an der ich meine Telefon aufladen konnte.
Zurück beim Zelt, dachte Frau sich, das wird nie trocken. Aber erstmal Frühstücken.
Auf um kurz nach 7 in den Ort zu gehen. Auf der Strasse und an den Bushaltestellen herrschte schon hektischen Treibe.
Das Schild am Ortseingang ließ mich aufhorchen, bedeutet es bestimmt, dass es Interessante zu entdecken gäbe.
Auf der Suche nach einer boulangerie durchstreifte ich den kleinen Ort. Verschlafen, war er. Vereinzelt erblickte ich hinter den Fenstern, was die Menschen so früh am Morgen machen. Hach ich liebe es in die Fenster andere Leute zu schauen, das ist spannend. Die Einrichtung, das Gesehene, die Fantasie beflügelnd, wer da wohl wohnt und warum das genau so eingerichtet ist...
Aber auch Türen haben ihren Reiz. Sie sperren aus und lassen aber auch ein.
Da es sich um ein mittelalterliches Städtchen handelt, gab es natürlich auch dieses:
Der Ort war wirklich pittoresk. Ich kam an 3 Bäckerein vorbei und konnte mich gar nicht entscheiden.
So an der Strasse wartend beobachtete ich ein Schaupsiel, welches ich so bei uns nicht mehr kenne.
Als ich mir das Restaurant anschaute und überlegte, dort einen café zu trinken, standen noch keine Autos davor, wohl aber sassen schon ein zwei Personen an der Theke.
Die ersten Wagen fuhren vor, Handwerker stiegen aus. Gingen rein tranken café, rauchten und schwatzten. Weitere Handwerkerfahrzeuge erschienen, teils von der gleichen Firma teils andere. Sie alle gingen in das Restaurant, um vor der Arbeit einen café zu trinken.
Herrlich.
Ich besorgte mir 2 croissants.
Auf dem Rückweg fiel mein Blick auf die örtliche Jungen Schule, was nicht weiter erwähnenswert gewesen wäre, wäre sie nicht fliederfarbend gewesen.
Da das Wetter nicht wirklich besser werden wollte, machte ich mich auf den Weg, der mich heute nach
Rennes-les-Bains führen sollte.
Auf der D26A vor mich hinträumend sah ich in der Ferne eine Kirche.
Ich dachte, die schaue ich mir mal näher an. Es gab unten am Fuss des Hügels riesige Parkplätze

, die aber um diese Zeit leer waren.
Die Kirche war auf einem Hügel erbaut. Hach in Moppedklamotten rauflaufen

also soweit es ging raufgefahren und siehe da, es gab einen Parkplatz.
Viele Merchendise Geschäfte, Kaffees und Restaurants erwarteten mich in dem Bereich um die Kirche. Im Sommer tobt hier der Mob, dachte ich.
Die Kirche konnte man unter zwei Bedingungen besichtigen.
1. hätte ich kräftig zahlen müssen
2. zur richtigen Zeit da sein, damit 1. erledigt werden könnte und die Kirche geöffnet wäre
Ich widmete mich lieber den Boden der Tatsachen
Da kommt mit Holzrädern bestimmt Freude auf
Der Ort
Saint-Bertrand-de-Comminges nebst seiner
Kathedrale (wie ich später nachlas) ist wirklich geschichtsträchtig.
Wieder einmal dachte, Kultur erfahren ist einfach mit dem Motorrad, erwandern in den schweren Sachen ist keine Freude, bereitet aber ebendiese. Wäre eine WoMo vielleicht doch besser?
Ich machte mich weiter auf meinem Weg und war froh, diesen Abstecher gemacht zu haben.
Ein paar Minuten später machte ich ein Foto, um
_ mir zu merken wo ich gewesen war
_ den Tag zu wissen, an dem ich den TV anschalten muss, umd diesen Streckenteil zu sehen
Beides hatte ich dann zuhasue vergessen war ja klar
Ich folgte der D618 eine geraume Zeit, bis ich meinte, es wäre für eine Tankpause Zeit.
Garmin zeigte mir mit einem Pfeil die Richtung, ich besätigte und schwupps gab es eine Neuberechnung zur Tankstelle.
Es war ein lustiges hin und her (ver-)fahren. Die Menschen im Cafe in Aspet sahen mich mehrmals vorbeifahren.
Die D117, auch ein nettes Sträßchen, mal breiter mal schmaler führte mich durch
Foix
sehr hübsch.
Auf ging es auf die D209, ein sehr kleines sehr hübsches Sträßchen, welchs wirklich Spass machte.
Diese Strassen sind einfach toll. Kein Verkehr, kein Nix, bis Du um die nächste Kurve beinahe eine Fußgängerin? über den Haufen fährst, nur um in der nächsten Kurve von einem französischen Kleinwagen in irrwitzigen Tempo von der Strasse gehupt zu werden.

Von da hinten rechts oben kam ich her, ich sag Euch, es waldete sehr.
Die Strecke war im ganzen gut gewählt und hatte viel Fahrspaß zu bieten.
Gegen Abend landete ich dann auf den von mir erwählten
Campinplatz.
Als erstes fiel mir die Baustelle Pool auf, schön, der wird niegelanagelneu gemacht. Und die hübschen Mobilheime. Super!
Und dann hielt ich an der Schranke...
Mit meinen spärlichen französsich Kenntnissen, buchte ich ein Plätzchen für mich, mein Zelt und meinen

.
Ob ich einen großen oder einen kleinen Platz haben wolle?
Klein reicht sagte ich.
Und ich wolle 2 Tage bleiben, da ich mir von hier aus Carcasonne anschauen wollte.
Der Platz war am Ende der Strasse
Ich musste mir eine Parzelle mit 2 weiteren Zelten teilen. Die Besitzer zur linken waren mit dem Rad unterwegs, die zur Rechten vielleicht mit dem Auto?
Jedenfalls eine kleine Parzelle. Der ganze Platz war irgendwie nur mit kleinsten Parzellen ausgestattet, aber ganz hübsch.
Da ich noch immer keinen Hammer besass, ging ich vorne an die Info, dort liefen einige Menschen rum und auch sollte es dort eine Snackbar geben.
Zuerst den Hammer holen.
Was hieß doch noch mal gleich Hammer? Hatte ich gestern doch noch gewußt.
Yupp. "Mottek"
Ungläubiges anstarren meiner Person.
Ok anscheinend war meine Aussprache nicht gut genug. Dann per Handzeichen versucht. Nichts. Die Jungen Leute aus der "Snackbar", die geschlossen hatte und das schon ab 17.00

konnten alle kein Französisch, sonst hätten sie ja wohl "Mottek" verstanden, Deutsch konnten sie auch nicht, Englisch, ach komm, das glaubt Ihr doch jetzt nicht wirklich oder?
Irgendwann hatte ein junger Mann veranden was ich wollte. Er machte die Bewegung eines Hammers, der einen Nagel einschlug.
"MARTEAU?" fragte er.
Endlich, verstand er mich. Genau sagte ich "Mottek" Er ging zur Poolbaustelle und kam mit etwas wieder, das entfernt einem Hammer ähnelte. Gut die französichen "Motteks" sehen so aus...
JAAAA nun hatte ich es auch kapiert, nach dem ich mir schon dachte, warum mir das Wort so spielend über die Lippen kam, mich aber niemand verstand.
Ich Dumme
DIe Verständigung hinsichtlich des Nicht-Essen und Nicht-Trinken gestaltete sich einfacher. Sie zeigte auf die Bar und schüttelte den Kopf.
Ich ging mein Zelt aufbauen. In dem Moment kam aus dem rechten Zelt eine Junge Frau mit Ihrer Tochter auf mich zu. Sie redete und redete, herje dachte ich.
WAS willst Du? Dann mit in wenigen Worten Englisch: "Moto no parking, ici!" "Loud"
Warum sollte mein

laut sein wenn er parkt? Sie meinte bestimmt ich solle woanders parken. Na gut, schob ich die Katie 5m weiter und sie war zu frieden.
Nach der Arbeit vor dem Essen wollte ich duschen. So begab ich mich also zur Dusche. Lief um dieses Gebäude herum, und
Es gab zwei Räumlichkeiten identsichen Aufbaus.
Ein WC für Mädels (zum Stehen), ein WC für M und W zum sitzen und zwei Duschen.
Soso, Männlein und Weiblein alles geht zusammen los grrrr auf einem 3 Sterne Campinplatz.
Die Hygiene war gelinde gesagt unterirdisch. Ich fühlte den Virus an der Lippen aufkeimen

Der Rost tropfte runter.
Auch die Abwaschgelgenheiten waren ....
Mir war klar, hier bleibe ich keine 2 Tage.
Das highleight war mein Abendessen an dem Grillplatz mit den Nachbarn zur Linken.
Niederländer, die mit dem Trekkingrad durch die Pyrenäen fahren. WOW

Hut ab. Ich hatte mächtig Respekt.
Komischerweise hatten sie das vor meiner Reise auch.
Es war wirklich ein netter Abend mit guter Unterhaltung über unsere Reisearten.
Auch die Niederländer waren mehr als entsetzt über diesen Campingplatz.
Guten Abend, gute Nacht!