Samstag, 18.05.2019: Transit in Richtung Heimat
Die Fähre von Patras nach Venedig tuckert ca. 30 Stunden durch die ruhige Adria, damit erklärt sich auch warum es vom 17.05. keinen Fahrbericht gibt …
Die Ankunft am Samstagvormittag ist eigentlich kundenfreundlich gegen 9 Uhr geplant, aber natürlich wird man frühzeitig geweckt damit man in jedem Fall noch die Bordgastronomie zum Frühstück aufsuchen kann.
Dann öffnen sich die Schotten zu den Laderäumen und alle strömen in die Katakomben. Ich werde nie verstehen, warum es Auto-, aber auch Motorradfahrer gibt, die ihre Gurken im Laderaum ohne erkennbare Aussicht auf Ausfahrt anlassen und die ohnehin nicht besonders frische Luft mit Abgasen verpesten.
Die Mopeds sind in ansonsten nur schwer nutzbare Lücken auf einem niedrigen Zwischendeck platziert worden, also Helm auf und irgendwie durchmogeln bis zur Ausfahrt.
Ich fahre voraus, um in jedem Falle rechtzeitig beim KTM-Händler
Zanioli Moto in San Martino di Lupari einzutreffen.
Denn wie der aufmerksame Mitleser noch wissen tut, haben wir dort einen KNZ für Bernds 690er reserviert. Der Laden schließt aber um 12:00 Uhr, außerdem attestieren mir meine Mitreisenden mit ca. 10 Vokabeln die am weitesten entwickelten Italienischkenntnisse unserer Truppe. So mache mich ohne weitere Pausen auf den kürzesten Weg, Bernd, Martina und Katrin fahren „schaltfaul“ hinterher.
Mein Navi ist standardmäßig auf „kürzere Strecke“ eingestellt, in diesem Fall wäre „kürzere Zeit“ die bessere Wahl gewesen. Denn das Hinterland von Venedig besteht aus nicht enden wollenden Ortsdurchfahrten im Wechsel mit Gewerbegebieten, nur unterbrochen von Ampeln und Kreisverkehren alle 500 Meter.
Eigentlich kommt man gar nicht über den 3. Gang hinaus, wie ich es trotzdem schaffe in einer 70er-Zone mit knapp 90 km/h geblitzt zu werden (137€ bei Abzug aller Rabatte

) ist nur mit der überreichlichen Kraft der 1190er zu erklären.
Mit einsetzendem Regen erreiche ich nach einer guten Stunde die Fa. Zaniolo. Nachdem ich den KNZ in Händen halte erwerbe ich gleich noch eine neue Regenhose, denn die Vorhersage für den weiteren Weg bedeutet nichts Gutes.
Nur eine knappe Viertelstunde später trifft die Nachhut ein, da hätte ich mich gar nicht beeilen brauchen. Wir fragen ob die Werkstatt den KNZ gleich noch einbauen kann. Erst heißt es nein, dann greifen einige anwesende italienische Enduristen zum Telefon und flugs ist der ortsansässige Mechaniker doch zu einer Überstunde bereit.
Eine typische „Hinterhofwerkstatt“, aber gut ausgestattet und perfekter Service. Können wir weiter empfehlen
Der Einbau ist in ca. einer halben Stunde erledigt, inklusive aller Entlüftungen. Lohn der Arbeit: ohne Wochenendzuschläge, Bernd bezahlt den Mechaniker inklusive angemessenem Trinkgeld.
Dann werfen wir uns wieder in die Regenpellen und machen uns auf den Weg über Bassano ins Val Sugana. Wir wollen die gemeinsame Reise gemütlich ausklingen lassen und entscheiden uns für eine letzte Zwischenübernachtung beim
Klostersepp in Klausen.
Bei sehr leckeren Pizzen und gutem roten Hauswein lassen wir die vergangenen 3 Wochen Revue passieren und schmieden auch gleich Pläne für weitere Ausflüge.
Die Route des Tages:
