Kowalskis Reisen im Lockdown (Kurzfilm 2020)
Verfasst: Mittwoch 30. Dezember 2020, 08:24
Liebe MiMotos,
vielleicht ist es aufgefallen, dass ich mich im vergangenen halben Jahr aus dem Forum etwas zurückgezogen habe. Etwas Ähnliches gilt für mein Privatleben: ich habe das Gefühl, nur noch funktioniert, aber nicht mehr wirklich mein Leben gelebt zu haben.
Um einen kleinen Einblick in meinen derzeitigen Arbeitsalltag zu geben:
Da ich beruflich in einem Teilbereich der sog. Rechtspflege tätig bin, hat die Bundespolitik im Sommer 2020 die Entscheidung gefällt, Menschen wie mich für Bürokratieprozesse zuständig zu erklären, die Unternehmen retten sollen, deren Existenz durch die Corona-Krise bedroht ist. So weit so gut oder auch nicht gut... wenn ich Mitmenschen von meiner Situation erzähle, bekomme ich meist als Spontanreaktion zu hören, dass es doch gut sei, wenn man als selbständig Tätiger viel zu tun habe. Dahinter steckt wohl die irrtümliche Annahme, dass viel Arbeitsaufkommen automatisch zu viel Verdienst führt. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall. Denn auch mein Tag hat nur 24 Stunden, die Kapazitäten sind also begrenzt. Meine eigentliche Arbeit, mit der Geld verdient wäre, musste ich vernachlässigen, Aufträge blieben liegen. Stattdessen herumärgern mit Programmierfehlern im Antragsportal (Überbrückungshilfe), mit nicht funktionierenden Bürokratieprozessen (Geld kommt nicht bei den Unternehmen an) und viel Zeit investieren in das Lesen und Verstehen neuer und sich ständig ändernder Verwaltungsvorschriften und FAQ zu den Staatshilfen, die alles andere als schnell, einfach und unbürokratisch umgesetzt wurden, wie es die Politik medienwirksamm versprochen hatte.
Letztendlich hat das Alles dazu geführt, dass auch mein Unternehmen als Freiberufler finanziell unter der Krise leidet. Zum Glück nicht existenzbedrohend, aber ich muss schon auch kämpfen. Auf Sommerurlaub hätte ich streng genommen verzichten "müssen", was ich aber zum Glück nicht getan habe! Denn sonst säße ich vermutlich jetzt in der Klappse.
Als Freizeitausgleich habe ich das Fahrrad fahren wieder für mich entdeckt. Das bereitet mir zurzeit großen Spaß, worüber ich sehr froh bin. Aber was fast vollständig zum erliegen gekommen ist, sind Lieblingsbeschäftigungen wie das Reisen und die Amateurfilmerei. Dazu fehlten mir Energie, Zeit, Muße aber auch die sprichtwörtliche Muse, also kreative Ideen. Was zum Glück blieb, waren regelmäßige Treffen zum Bier trinken und Schnitzel essen mit guten Freunden, mit denen ich sonst fast jedes Jahr an Fronleichnam eine Motorradtour unternommen hatte. Das gab Kraft und spendete Trost.
Als Anfang November der Lockdown Light kam, habe ich gespürt, dass es kein gesunder Dauerzustand sein kann, die Bedürfnisse nach kreativer Entfaltung zu unterdrücken, d.h. nur noch zu funktionieren statt zu leben.
Also hab ich doch mal wieder meine Videokamera ausgepackt und angefangen, die Lockdown-Situation in Bild und Ton zu inszenieren. Daraus hat sich nach und nach die Idee für einen 15-minütigen Kurzfilm entwickelt. Die Umsetzung der Ideen fand quasi gleichzeitig mit deren Entstehung statt, in einem Zeitraum von knapp 8 Wochen.
KOWALSKIS REISEN IM LOCKDOWN - Ein Kurzfilm über Pandemie-Einsamkeit und panierte Schnitzel kombiniert einen realen Reiserückblick auf das Jahr 2020 mit einer fiktiven Erzählung über Einsamkeit und Ausgrenzung, die die Corona-Kontaktbeschränkungen mit sich bringen. Das Filmprojekt hat mir großen Spaß bereitet und war eine super Möglichkeit, die insgesamt etwas unbefriedigende Gesamtsituation humorvoll aufzubereiten.
Ich wünsche viel Spaß beim anschauen. Heute am 30.12.2020 um 19:00 Uhr wird das Video auch auf Youtube öffentlich verfügbar sein. Exklusiv für MiMotos schon etwas früher.
https://youtu.be/WE0BTbky9nE" onclick="window.open(this.href);return false;
vielleicht ist es aufgefallen, dass ich mich im vergangenen halben Jahr aus dem Forum etwas zurückgezogen habe. Etwas Ähnliches gilt für mein Privatleben: ich habe das Gefühl, nur noch funktioniert, aber nicht mehr wirklich mein Leben gelebt zu haben.
Um einen kleinen Einblick in meinen derzeitigen Arbeitsalltag zu geben:
Da ich beruflich in einem Teilbereich der sog. Rechtspflege tätig bin, hat die Bundespolitik im Sommer 2020 die Entscheidung gefällt, Menschen wie mich für Bürokratieprozesse zuständig zu erklären, die Unternehmen retten sollen, deren Existenz durch die Corona-Krise bedroht ist. So weit so gut oder auch nicht gut... wenn ich Mitmenschen von meiner Situation erzähle, bekomme ich meist als Spontanreaktion zu hören, dass es doch gut sei, wenn man als selbständig Tätiger viel zu tun habe. Dahinter steckt wohl die irrtümliche Annahme, dass viel Arbeitsaufkommen automatisch zu viel Verdienst führt. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall. Denn auch mein Tag hat nur 24 Stunden, die Kapazitäten sind also begrenzt. Meine eigentliche Arbeit, mit der Geld verdient wäre, musste ich vernachlässigen, Aufträge blieben liegen. Stattdessen herumärgern mit Programmierfehlern im Antragsportal (Überbrückungshilfe), mit nicht funktionierenden Bürokratieprozessen (Geld kommt nicht bei den Unternehmen an) und viel Zeit investieren in das Lesen und Verstehen neuer und sich ständig ändernder Verwaltungsvorschriften und FAQ zu den Staatshilfen, die alles andere als schnell, einfach und unbürokratisch umgesetzt wurden, wie es die Politik medienwirksamm versprochen hatte.
Letztendlich hat das Alles dazu geführt, dass auch mein Unternehmen als Freiberufler finanziell unter der Krise leidet. Zum Glück nicht existenzbedrohend, aber ich muss schon auch kämpfen. Auf Sommerurlaub hätte ich streng genommen verzichten "müssen", was ich aber zum Glück nicht getan habe! Denn sonst säße ich vermutlich jetzt in der Klappse.
Als Freizeitausgleich habe ich das Fahrrad fahren wieder für mich entdeckt. Das bereitet mir zurzeit großen Spaß, worüber ich sehr froh bin. Aber was fast vollständig zum erliegen gekommen ist, sind Lieblingsbeschäftigungen wie das Reisen und die Amateurfilmerei. Dazu fehlten mir Energie, Zeit, Muße aber auch die sprichtwörtliche Muse, also kreative Ideen. Was zum Glück blieb, waren regelmäßige Treffen zum Bier trinken und Schnitzel essen mit guten Freunden, mit denen ich sonst fast jedes Jahr an Fronleichnam eine Motorradtour unternommen hatte. Das gab Kraft und spendete Trost.
Als Anfang November der Lockdown Light kam, habe ich gespürt, dass es kein gesunder Dauerzustand sein kann, die Bedürfnisse nach kreativer Entfaltung zu unterdrücken, d.h. nur noch zu funktionieren statt zu leben.
Also hab ich doch mal wieder meine Videokamera ausgepackt und angefangen, die Lockdown-Situation in Bild und Ton zu inszenieren. Daraus hat sich nach und nach die Idee für einen 15-minütigen Kurzfilm entwickelt. Die Umsetzung der Ideen fand quasi gleichzeitig mit deren Entstehung statt, in einem Zeitraum von knapp 8 Wochen.
KOWALSKIS REISEN IM LOCKDOWN - Ein Kurzfilm über Pandemie-Einsamkeit und panierte Schnitzel kombiniert einen realen Reiserückblick auf das Jahr 2020 mit einer fiktiven Erzählung über Einsamkeit und Ausgrenzung, die die Corona-Kontaktbeschränkungen mit sich bringen. Das Filmprojekt hat mir großen Spaß bereitet und war eine super Möglichkeit, die insgesamt etwas unbefriedigende Gesamtsituation humorvoll aufzubereiten.
Ich wünsche viel Spaß beim anschauen. Heute am 30.12.2020 um 19:00 Uhr wird das Video auch auf Youtube öffentlich verfügbar sein. Exklusiv für MiMotos schon etwas früher.
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