BMW K 1100 RS... Nachruf auf eine treue Reisegefährtin
Verfasst: Montag 15. Februar 2021, 18:55
Nachdem ich seit 1975 zuerst mit einer BMW R 75/5 ...
später dann mit einer R 75/6 unterwegs gewesen war ...
überraschte mich, und vermutlich viele andere auch, BMW 1983 mit der neuen K 100. Hossa, eine BMW mit 4 Zyl. und satten 90 PS!
Gleich im Herbst 1983 tigerte ich zu meinem Freundlichen, machte mit einer K100 Basic eine ausgiebige Probefahrt durch den Spessart und war höchst beeindruckt von diesem Motorrad. Aber wie so oft im Leben kann man nicht alles haben, die Finanzierung eines Hauses hatte Vorrang!
1993 verkaufte ich schweren Herzens meine R75/6, da aufgrund meines Engagements als Nebenerwerbslandwirt (Pferdezucht und Pension) einfach keine Zeit mehr übrig war zum Motorradfahren!
Die Entzugserscheinungen waren hart, insbesondere wenn die anderen moppedfahren, man selbst jedoch in der Heuernte Schlepper fahren muß.
Richtig heftig meldete sich das "Virus" dann 1998, als mein Sohnemann seinen A2 Führerschein machte und mit einer 125 ccm Caviga Planet mir vor der Nase herumfuhr! So konnte das nicht weitergehen!
1999 war`s dann soweit: Eine BMW K 75 S zog bei mir ein ...
die ich dann 2003 gegen meine K 1100 RS in Zahlung gegeben habe.
So zog also am 8. Mai 2003 eine rote K 1100 RS bei mir ein. Die K, mit EZ 29.03.95, hatte gerade erst etwas mehr als 24 tkm auf der Uhr, war also nach Meinung der Flyingbrick-Gemeinde noch nicht mal "richtig" eingefahren.
Als sogen. "Sondermodell" 1994/1995 war die K in Marakeschrot lackiert, besaß ABS II und Heizgriffe, sowie einen Tankrucksack und 2 Tourenkoffer inklusive dem kleinen Topcase, genannt "Schminkköfferchen". Ihr Neupreis 1995 mag wohl bei ca. 28 TDM gelegen haben.
Ihren ersten Einsatz hatte die K am 09.05.03 beim Besuch des Flyingbrick Jahrestreffens auf dem Eisenberg in Nordhessen. Oberpeinlich war für mich, daß ich die K bei der Anfahrt zum Treffen an einer Kreuzung abwürgte, blitzartig vom Roß fiel und plötzlich einen losen rechten Spiegel in der Hand hielt. Seinerzeit wußte ich noch nicht, wie einfach ein Spiegel wieder eingeclipst werden kann - die K-ollegen auf dem Treffen lösten das Problem dann in 10 sec ....
Kurze Zeit später informierte mich mein Freundlicher, daß zu meiner K noch 2 komplette L & W (Lenhard & Wagner) Auspuffanlagen gehören, die der Vorbesitzer abgegeben hatte. Eine davon sollte eine Straßenzulassung haben, jedoch gab`s keine Dokus dafür. Die zweite war mehr oder weniger ein "Brüllrohr" für die Renne. Da L & W seinerzeit den Ruf hatte, ziemlich "klangstarke" Anlagen zu liefern, verzichtete ich auf eine Montage und veräußerte die Anlagen an einen "Soundliebhaber".
Die Sitzbank ging noch im Mai zum Abpolstern, da mir die Serienbank einfach zu hoch war und ich auf "Spitzentanz" keine Lust hatte. Trotz einer geringeren Sitzhöhe war ich mit dieser Bank aber nicht zufrieden, da sie im vorderen Bereich relativ breit war, sodaß das Schrittbogenmaß nicht soweit veringert wurde, wie ich es gerne gehabt hätte.
Die "Erlösung" kam dann kurz danach durch den Tipp eines K-ollegen, der mir die Sportbank (sogen. Einmannbank) von Fehrer (gab`s auch als So-Zubehör von BMW) empfahl: Diese Bank war nicht nur tiefer, sondern auch schmaler geschnitten! Flugs eine in der Bucht geschossen und montiert: Perfekt!
Auch der Sportlenker der K war mir zu schmal, so orderte ich einen Superbike-Lenker von LSL, der ursprünglich an der BMW R 1100 S verbaut wurde, sodaß alle Lenkarmaturen inkl. Heizgriffe der K problemlos montiert werden konnten.
So langsam gewöhnte ich mich an die K, die Rasten verloren etwas an Substanz, jedoch begrenzten die etwas älteren Michelin A89 bzw M89 meinen Tatendrang durch gelegentliches Rutschen. Die Saison 2003 mit rund 4500 km wurden aber problemlos abgespult.
Zu Beginn der Saison 2004 gab`s erstmal neue Michelin Pilot Road - was für ein Unterschied!
Im Mai 2004 bekam die K die 30 Tkm Inspektion und Ende Mai ging`s mit einem K-ollegen auf Pfingsttour in die Vogesen. Doch am Ortseingang von Straßbourg war Schluß mit lustig: Die K ging unvermittelt aus, sprang trotz aller Tricks nicht mehr an und stank stattdessen höllisch nach Sprit!
Also nutzte ich meinen Schutzbrief und ließ mich und die K nach Hause kutschieren - was für eine Entäuschung! Unterwegs im Transporter hatte ich viel Zeit über mögliche Ursachen nachzudenken und kam zu dem Schluß, daß entweder der Hallgeber, oder ein Temp-Fühler, oder gar beide zusammen die Ursache sein müßten. Mit dem Fahrer habe ich dann gewettet, daß die K zuhause problemlos anspringen würde: Und das tat sie auch!
Und dann packte mich der Ehrgeiz! Ich wollte herausfinden, unter welchen Bedingungen der Ausfall provoziert werden konnte. Also ließ ich die K laufen, jeweils bis der Kühlerventilator ansprang und pausierte danach unterschiedlich lang: Nach einem gewissen Intervall sprang die K nicht mehr an und zeigte genau die gleichen Symptome wie in Straßbourg!
Mein Freundlicher konnte anfangs keinen Fehler finden, als er jedoch meiner Prozedur folgte, stellte er einen sporadisch ausfallenden Hallgeber fest. Das Teil wurde erneuert, aber später im Jahr machte die K weitere Sperenzien, die erst mit Austausch eines Temp-gebers erledigt waren. So wurden in der Saison 2004 4600 km abgespult.
Nachdem ich meine Tätigkeit als Nebenerwerbslandwirt im Okt. 2004 bendet hatte, sollte im Jahr 2005 endlich mehr Zeit zum Motorradfahren bleiben. Zudem hatte ich beschlossen, die Wartung der K selbst durchzuführen, was mit dem zwischenzeitlich erworbenen Wissen und der Unterstützung des Forums www.flyingbrick.de letztlich keine Probleme bereit hat.
2005 habe ich zahlreiche Touren als Tourguide gemacht, besuchte sowohl das Jahrestreffen der K-emeinde in Immenreuth, als auch das BMW-Treffen in GAP.
So kamen am Ende der Saison erfreuliche 17.500 km zusammen.
Forsetzung folgt ...
später dann mit einer R 75/6 unterwegs gewesen war ...
überraschte mich, und vermutlich viele andere auch, BMW 1983 mit der neuen K 100. Hossa, eine BMW mit 4 Zyl. und satten 90 PS!
Gleich im Herbst 1983 tigerte ich zu meinem Freundlichen, machte mit einer K100 Basic eine ausgiebige Probefahrt durch den Spessart und war höchst beeindruckt von diesem Motorrad. Aber wie so oft im Leben kann man nicht alles haben, die Finanzierung eines Hauses hatte Vorrang!
1993 verkaufte ich schweren Herzens meine R75/6, da aufgrund meines Engagements als Nebenerwerbslandwirt (Pferdezucht und Pension) einfach keine Zeit mehr übrig war zum Motorradfahren!
Die Entzugserscheinungen waren hart, insbesondere wenn die anderen moppedfahren, man selbst jedoch in der Heuernte Schlepper fahren muß.
Richtig heftig meldete sich das "Virus" dann 1998, als mein Sohnemann seinen A2 Führerschein machte und mit einer 125 ccm Caviga Planet mir vor der Nase herumfuhr! So konnte das nicht weitergehen!
1999 war`s dann soweit: Eine BMW K 75 S zog bei mir ein ...
die ich dann 2003 gegen meine K 1100 RS in Zahlung gegeben habe.
So zog also am 8. Mai 2003 eine rote K 1100 RS bei mir ein. Die K, mit EZ 29.03.95, hatte gerade erst etwas mehr als 24 tkm auf der Uhr, war also nach Meinung der Flyingbrick-Gemeinde noch nicht mal "richtig" eingefahren.
Als sogen. "Sondermodell" 1994/1995 war die K in Marakeschrot lackiert, besaß ABS II und Heizgriffe, sowie einen Tankrucksack und 2 Tourenkoffer inklusive dem kleinen Topcase, genannt "Schminkköfferchen". Ihr Neupreis 1995 mag wohl bei ca. 28 TDM gelegen haben.
Ihren ersten Einsatz hatte die K am 09.05.03 beim Besuch des Flyingbrick Jahrestreffens auf dem Eisenberg in Nordhessen. Oberpeinlich war für mich, daß ich die K bei der Anfahrt zum Treffen an einer Kreuzung abwürgte, blitzartig vom Roß fiel und plötzlich einen losen rechten Spiegel in der Hand hielt. Seinerzeit wußte ich noch nicht, wie einfach ein Spiegel wieder eingeclipst werden kann - die K-ollegen auf dem Treffen lösten das Problem dann in 10 sec ....
Kurze Zeit später informierte mich mein Freundlicher, daß zu meiner K noch 2 komplette L & W (Lenhard & Wagner) Auspuffanlagen gehören, die der Vorbesitzer abgegeben hatte. Eine davon sollte eine Straßenzulassung haben, jedoch gab`s keine Dokus dafür. Die zweite war mehr oder weniger ein "Brüllrohr" für die Renne. Da L & W seinerzeit den Ruf hatte, ziemlich "klangstarke" Anlagen zu liefern, verzichtete ich auf eine Montage und veräußerte die Anlagen an einen "Soundliebhaber".
Die Sitzbank ging noch im Mai zum Abpolstern, da mir die Serienbank einfach zu hoch war und ich auf "Spitzentanz" keine Lust hatte. Trotz einer geringeren Sitzhöhe war ich mit dieser Bank aber nicht zufrieden, da sie im vorderen Bereich relativ breit war, sodaß das Schrittbogenmaß nicht soweit veringert wurde, wie ich es gerne gehabt hätte.
Die "Erlösung" kam dann kurz danach durch den Tipp eines K-ollegen, der mir die Sportbank (sogen. Einmannbank) von Fehrer (gab`s auch als So-Zubehör von BMW) empfahl: Diese Bank war nicht nur tiefer, sondern auch schmaler geschnitten! Flugs eine in der Bucht geschossen und montiert: Perfekt!
Auch der Sportlenker der K war mir zu schmal, so orderte ich einen Superbike-Lenker von LSL, der ursprünglich an der BMW R 1100 S verbaut wurde, sodaß alle Lenkarmaturen inkl. Heizgriffe der K problemlos montiert werden konnten.
So langsam gewöhnte ich mich an die K, die Rasten verloren etwas an Substanz, jedoch begrenzten die etwas älteren Michelin A89 bzw M89 meinen Tatendrang durch gelegentliches Rutschen. Die Saison 2003 mit rund 4500 km wurden aber problemlos abgespult.
Zu Beginn der Saison 2004 gab`s erstmal neue Michelin Pilot Road - was für ein Unterschied!
Im Mai 2004 bekam die K die 30 Tkm Inspektion und Ende Mai ging`s mit einem K-ollegen auf Pfingsttour in die Vogesen. Doch am Ortseingang von Straßbourg war Schluß mit lustig: Die K ging unvermittelt aus, sprang trotz aller Tricks nicht mehr an und stank stattdessen höllisch nach Sprit!
Also nutzte ich meinen Schutzbrief und ließ mich und die K nach Hause kutschieren - was für eine Entäuschung! Unterwegs im Transporter hatte ich viel Zeit über mögliche Ursachen nachzudenken und kam zu dem Schluß, daß entweder der Hallgeber, oder ein Temp-Fühler, oder gar beide zusammen die Ursache sein müßten. Mit dem Fahrer habe ich dann gewettet, daß die K zuhause problemlos anspringen würde: Und das tat sie auch!
Und dann packte mich der Ehrgeiz! Ich wollte herausfinden, unter welchen Bedingungen der Ausfall provoziert werden konnte. Also ließ ich die K laufen, jeweils bis der Kühlerventilator ansprang und pausierte danach unterschiedlich lang: Nach einem gewissen Intervall sprang die K nicht mehr an und zeigte genau die gleichen Symptome wie in Straßbourg!
Mein Freundlicher konnte anfangs keinen Fehler finden, als er jedoch meiner Prozedur folgte, stellte er einen sporadisch ausfallenden Hallgeber fest. Das Teil wurde erneuert, aber später im Jahr machte die K weitere Sperenzien, die erst mit Austausch eines Temp-gebers erledigt waren. So wurden in der Saison 2004 4600 km abgespult.
Nachdem ich meine Tätigkeit als Nebenerwerbslandwirt im Okt. 2004 bendet hatte, sollte im Jahr 2005 endlich mehr Zeit zum Motorradfahren bleiben. Zudem hatte ich beschlossen, die Wartung der K selbst durchzuführen, was mit dem zwischenzeitlich erworbenen Wissen und der Unterstützung des Forums www.flyingbrick.de letztlich keine Probleme bereit hat.
2005 habe ich zahlreiche Touren als Tourguide gemacht, besuchte sowohl das Jahrestreffen der K-emeinde in Immenreuth, als auch das BMW-Treffen in GAP.
So kamen am Ende der Saison erfreuliche 17.500 km zusammen.
Forsetzung folgt ...