Die Richtung stimmt.
Ich - sehr gut geschlafen, pünktlich um 8 Uhr zum Tisch
(im fantastischen Restaurant) fürs Frühstücken geschlurft.
Heute Morgen gibt es hier im Hotel die ersten echten Pluspunkte, das Frühstück ist nicht nur für französische Verhältnisse sehr gut. Ich denke hier kann man es nochmals versuchen wenn, ja wenn das fantastische Restaurant auch wirklich geöffnet hat.
Die Tagesplanung, wenn man es so nennen mag, beginnt mit den Wetterapp’s, die zeigen uns eindeutig - wer braucht die TET wenn die französischen Alpen so nah, wir wollen schliesslich schottern und nicht schlammen. Allgemeiner Tenor - gestern die Ankunft am Hotel war es doch recht spät, hab ich auch so empfunden, heute steht daher im Raum früher mit der Hotelsuche zu beginnen ergo nicht so lange fahren, sowas merk ich mir.
Zum Col du Parpaillon soll es heute tatsächlich gehen - Hurra - wer braucht TET. Ich schiel so aus Gewohnheit auf die Navi.app, Grenoble liegt voll im Weg, eine Route nördlich im Uhrzeigersinn über den kleinen Col du Coq würde passen und Grenoble wäre dann kein Thema, aber ich fahr ja hinten, die Route die ich auf die schnelle takte ist reine Gewohnheit. Errechnete Ankunftzeit 19Uhr, uii mal weniger kleine Pässe und etwas mehr Nationalstraße einbauen das es passt.
Bei Zeiten und guter Laune gehts wieder auf die Bikes. Also ich finde gerade keinen Grund mich nicht einzuladen, fühle mich richtige wohl bei den Man’s.
Auf gehts, hier grob die sich ergebende Route. Les Abrets, Saint Beron, Saint Laurent du Pont und über den Col du Coq und alles im trockenen, was ein Unterschied zu gestern.
Kurz hinter Saint Laurent du Pont setzt Barney der vorfährt den Blinker, ein Tunnel aber direkt links daneben eine Umfahrung die wird erkundet, dort ist auch eine schöne alte Brücke und eine dem Zerfall ausgesetzte alte Industrieruine, hier wird es Zeit das erste mal die Kamera auf den Helm zu klemmen.
(Im ersten Clip zu sehen)
Die Umfahrung des Tunnels war nicht möglich, bietet aber schöne Einblicke.
Das Vorausfahren wechselt danach Barney, Pässefahrer, Schippy und ich. Sammi mag’s auf der gesamten Reise im Sandwich mittendrin oder höchstens am Ende, der muss sich keine Gedanken machen so wie ich, Beilagen werden immer gefragt.
Es geht über recht schöne kurvenreiche Straßen, rauf runter über den Col du Coq
(Kragen des Hahns im ersten Clip zu sehen, da wo ich die Arme öffne) und es wird langsam wieder deutlich wärmer was keiner von uns so recht gut haben mag.
Dann kommen die Vorstädte bei Grenoble die wir queren müssen. In Saint-Ismier links der Strasse eine kleine Bar in Orange, erst beim Parken sieht man ist wohl eher ein Dönerladen.
Den
grande Cafe ole gibt es in Pappbechern in Schnapsglasgröße, ist ja wieder wie ein Hauptgewinn. Aber wir sitzen im Schatten der ein oder andere isst ne Kleinigkeit wo aber auch kein Neid aufkommt.
Weiter gehts Richtung der N85, es folgt ein ödes Vorstädtisches mit Ampel gespicktes in der Sonne fahren.
Macht auch mir kein spass. Pässefahrer ist neben und ruft aus dem Helm mir zu das es links
/östlich tolle kurvenreiche Strecken gibt, ich ruf zurück wir kommen erst nach 17 Uhr am Parpaillon an und er ruft mir nur sowas wie
„Och…“ entgegen.
Ich interpretier das nun so:
„Verdammt so spät schon wieder.“ Erst später wird mir klar der meinte eigentlich
„Mir doch egal, ich will schöne kurvenreiche Strecke fahren und nicht diesen Scheixx!“.
Wir fahren noch ca. 5-6 Kilometer weiter und an einem Parkplatz im Schatten machen wir Pause als Bernd aka Pässefahrer das ziemlich genauso sagt wie ich es nicht verstanden hatte. Der Rest der Man’s siehts wohl auch so, na gut ich bin ja flexibel und ausserdem wollte ich ja hinten fahren.
Ich setzt mich ans Ende des Sandwitch’s und Pässefahrer fährt den
Col de la Morte an, mein Navi springt nun auf Ankunftszeit irgendwas um 18 Uhr aber ja die Strecke ist definitiv schöner.
Bei
Cops am Lac du Sautet treffen wir wieder auf die N85 die wir nun länger befahren, später geht es spektakulär über die Brücke des
Lac de Serren Poncon, die Sonne steht schon tief und dass sich zeigende Licht ist ein Traum, herrlich.
Lac de Serien Poncon
Pause, wo gibts Café?
Zügig gehts Richtung Parpaillon, kurz wird überlegt wo man noch einen Cafe trinken könnte, ich erinnere mich das da wo der Schotter anfängt, so wie wir kommen, links ein Restaurant mit Terrasse ist. Barney fragt nach wo genau aber irgendwie will es ihm nicht einfallen, später wird mir auch klar warum, wir fahren über das kleine Bergdorf Crevoux und biegen dort scharf links auf eine Schotterverbindung zur Parpaillonroute, das Restaurant was ich meinte ist Ortsende von La Chalp was wir so umfahren. Wenn Barney immer so fährt kann er La Chalp nicht kennen.
Dorf Crevoux
Die gefahrene Route über Crevoux lohnt sich, schönes Fleckchen mit einem Trinkwasserbrunnen wo wir die Wasserblasen bzw. Flaschen wieder auffüllen, dafür wieder kein Cafe.
(Halt die Klappe DU bist eingeladen, kommt ja nicht so oft vor) Jetzt gehts zum Tunnel, unweigerlich muss ich an die Reise mit André denken wo wir da wegen Eis fasst nicht durchgekommen wären.
Blick nach La Chalp
Exkurs:
Der Barney, mit ihm bin ich mal in einer Gruppe im Bayrischen - Tschechien Grenzgebiet ausschliesslich Straße gefahren, das war bei einem Forumstreffen wo er mit seiner Katrin unterwegs war. Er fährt auf der Straße einen sicheren sehr lebensbejahenden Fahrstiel ohne dabei langsam zu sein und er lässt sich auch nicht zu einem anderen Tempo als seinem eigenen provozieren. Die andere Seite der Medaille, wenn man im Reiseforum schaut ich sag nur seine Endurotour Oman und einige andere wirkliche Lese und Sehenswert!
Er fährt mit seiner 1190er Strecken wo ich eigentlich max nur die 690 nehmen würde (wenn ich noch eine hätte). Die 1190er hatte ich selber mal aber wirklich auf Schotter so wie mit der 990 damals mit André hab ich mich nie getraut. Nun auf Schotter, anders wie auf der Straße, setzt Barney gleich mal ne Duftmarke und ich als Kameramann hab meine liebe Mühe ihm zu folgen. Da mir ja selber kein Grund einfällt mich einzuladen bleibt ja nur das Filmen und präsentieren also muss ich mir schon etwas Mühe geben. EXEnde
Ok, es ist jetzt später als heute morgen noch gewünscht aber die Sonne steht tief die Temperaturen gehen auch wieder langsam je höher wir schottern runter, tolles Licht wirklich ein Traum. Barney gibt Stoff und wir prügeln unsere Katies über Stock und Stein den Berg hinauf. Macht eine Riesen Spass ihn zu verfolgen.
Schippy und Sammi
Barney gibt das Tempo vor.
Wollt unbedingt mit drauf.
Endurofahren, hat was abseits der Straßen zu fahren.
Oben am Tunnel stehen zwei fremde Katie’s, Schweizer glaube ich. Die erste Frage:
„Hat’s Eis im Tunnel?“ die wird bejaht. Einer erzählt das einer von Ihnen umgedreht sei, sie hätten es aber gut geschafft durch zu kommen.
Grüezi... noch ist wie Welt in Ordnung.
Bei den Man`s kommt ne Diskussion auf, nicht alle wollen da durch -
(Mein Film mit André hat Eindruck hinterlassen) aber Barney merkt man an und so argumentiert er vorsichtig aber bestimmt "das schaffen wir Leute." ....Als ich dem ganzen einen Strich durch die Rechnung machen muss.
MEIN HANDY IST WEG!!! Faul wie ich nun mal bin, in der RAMMount Halterung hab ich die Gummisicherung nicht angelegt, mache ich eigentlich nie weil bisher wurde das Handy immer super gehalten, ich bin aber auch noch nie so über Stock und Stein jemandem hinterher gejagt.
Handy-Ortung geht nur da wo man auch Empfang hat. Kein Plan wo das auf den letzten 10km verloren ging. Ach Du Scheixxe so langsam wird mir brühwarm klar was das erstmal bedeutet, hab nicht mal mehr Telefonnummern im Kopf um der Familie bescheid zu geben.
Sorry Leute heut wird das nix mit dem Tunnel, wenn ich so die Man’s anschaue hab ich bei dem ein oder anderen den Eindruck man sei ganz froh das es nun erstmal nicht hier weiter geht. Wir fahren langsam suchend die Strecke zurück finden aber nix. Im kleinen Crevoux finden wir tatsächlich ein Unterkunft mit 5 Einzelzimmer und einem Restaurant keine 100 Meter entfernt.
Zum Glück hab ich noch ein Pad dabei, Telefonnummer sind hinterlegt kann der Familie bescheid geben. Dann fällt mir ein ich hab ja gefilmt, also schau ich im Minidisplay der Insta360 Cam nach und kann tatsächlich erkennen wo in etwa das Handy aus der Halterung gesprungen ist. Und über die Zeit zum Tunnel können wir über den Track in etwa eingrenzen wo das war.
Links war eine einzelne und rechts 3 Fichten zu erkennen.
Viel Hoffnung hab ich nicht aber wir versuchen es morgen einfach nochmal mit dem Suchen.
GN8 Man'S
Erkenntnis das Tages: "Es kann ein schmaler Grat sein, sich einer Gruppe helfend einbringen zu wollen oder dem Anschein sich in den Vordergrund spielen zu müssen."
Es folgt, der Tunnel....KLICK!