3 Wochen Norwegen

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Quhpilot
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Re: 3 Wochen Norwegen

#25 Ungelesener Beitrag von Quhpilot »

Sehr schön das Du uns Deine Traumreise erzählst. Ich bin ganz gespannt dabei. Fühle da echt mit. Ich wollte mir 2020 auch den jahrzehnte langen Wunsch erfüllen und endlich ans Nordkapp fahren. Verschoben auf 2021....und dieses Jahr hat es auch nicht geklappt. Aber es gibt so Reisen......die hören nicht auf
in einem zu bohren und zu brodeln.....wie ein Vulkan.......irgendwann bricht das durch durch die dünne Kruste und dann aber gewaltig......ich freue mich
auf die Fortsetzung und viele tolle Bilder. Hau rein ! DD :Pr:

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Lucky-Luke
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Re: 3 Wochen Norwegen

#26 Ungelesener Beitrag von Lucky-Luke »

Tag 2: 29.08.2021
Von Nyborg nach Halmstad

Ist eigentlich nichts nennenswertes passiert.
Die Devise lautet erst mal Kilometers machen. Auf dem schnellsten weg zum Nordkapp!
Da haben wir auch keine besonderen Ziele festgemacht ….. was sich nachher noch als blödes Missgeschick rausstellt.
Aber eins nach dem anderen.
Unser Tagesablauf sieht für den Moment folgendermaßen aus. Früh aufstehen, in unserem Fall immer so um 6:30 Uhr. Kaffee kochen, Frühstücken, schauen das die Plane / Zelt einigermaßen abtrocknen um alles halbwegs trocken zu verstauen.
Es gibt nix schlimmeres auf so einer Tour als das Zeug Nass oder Feucht ständig aus und ein zu packen. Wir hatten auch bis auf 3-4 Tage immer Glück das es zumeist morgens tatsächlich trocken war und wir in ruhe Frühstücken konnten. Spätesten 8:30 Uhr sich auf den Weg machen und soviel Kilometers machen wie möglich.
Am heutigen Tag wurden es 404 km.
Los ging es von Nyborg direkt auf die Beltbrücke. Das ist schon ein Mega Bauwerk. Aber es sollte ja noch größer werden.
Aus Dänemark raus nach Schweden rein kommt ja noch die Oeresundbrücke.
Kurz vor der Überfahrt der Brücke wollte Harald nochmal seine Getränke auffüllen und musste an die Küche von meinem Teardrop. Die Verschlüsse sind ein wenig Tricky und es muss 3 mal kontrolliert werden ob sie auch wirklich zu sind. Harald hat das wohl nicht wirklich getan……
Ich freute mich schon auf eine entspannte überfahrt der Oeresundbrücke um die Aussicht zu genießen. So ziemlich auf dem höchsten Punkt der Brücke ist es dann passiert. Meine Heckklappe ging auf. Ich habe auch gleich so kleine Utensilien wie Zahnbürste, Abwaschlappen, Geschirrtuch und Zewarolle auf der Brücke verteilt. Die Anderen Autofahrer haben mich durch Lichthupe und Gehupe darauf aufmerksam gemacht.
Auf der Brücke anhalten ist absolut verboten. Also fuhr ich soweit rechts wie möglich und bin im Schneckentempo über die Brücke geeiert.
Direkt vor der Mautstelle, was ja auch der Grenzübergang ist, habe ich kurz angehalten, bin aus dem Auto gesprungen und habe die Klappe verschlossen. Dann ging es an die Mautstelle.
Dort habe ich gleich einen fürchterlichen Anschiss des Mautbeamten bekommen das ich da absolut nicht Halten durfte. Ich wollte ihm das erklären der hat mich aber nicht zu Wort kommen lassen und die Scheibe gleich wieder geschlossen. Ich habe meine Maut entrichtet und bin durchgefahren. Puuhhh easy, nochmal Glück gehabt dachte ich und bin … wollte weiter fahren.
Ja denkste.
Ein Schwedischer Zollbeamte hat mich gleich mal rausgewunken und in eine Spezielle Fahrspur geleitet. Dort wurde ich gleich von 3 Schwer bewaffneten Zollbeamten in Empfang genommen.
Einer Trat mit Hand an der Waffe vorsichtig zu mir ans Fenster und teilte mir mit, das er von dem Mautbeamten darauf Aufmerksam gemacht wurde das ich vor der Mautstelle stehen geblieben bin und diverse Sachen aus dem Auto entsorgt hätte !! Mann würde doch gerne mein Auto und meinen Wohnwagen durchsuchen.
Ich erklärte dem Zollbeamten das meine Hecklappe vom Teardrop aufgefangen ist und ich diese geschlossen habe. Mehr nicht. Ich zog meinen Schlüssel aus dem Zündschloss und streckte ihm den Beamten entgegen. Ich fragte ihn ob ich Aussteigen solle was hier in dieser Fahrspur sehr schwierig ist da ich den Rollstuhl wegen dem hohen Randstein nicht platzieren könne. Also müsse er das aufschließen und durchsuchen selber erledigen.
Oder mir den Rollstuhl aus dem Auto nehmen und mir sicher auf dem Gehweg platzieren damit ich aussteigen kann.
Mann konnte es sichtlich laut klicken hören in dem Gehirn des Zollbeamten….. 21…. 22…. 23…..
Es kam ein fragendes „What ???? „.
Du sitzt im Rollstuhl ?? Ja
Du bist alleine unterwegs?? Naja. Zumindest im Auto Ja
Du hast nichts aus dem Auto geworfen sondern nur dein Fahrzeug überprüft?? Ja
Junge Junge das darfst du nicht vor einem Grenzübergang !!!!! Nuja. Das weiß ich jetzt auch……
Nach 5 Minuten Smalltalk und viel Gelächter wurde ich dann nach Schweden zur weiterfahrt entlassen…… pühhh……. Das war ja was. Es gab weder eine Pass noch eine Covid Kontrolle.
Ich wurde mit einem „ You didn’t look like a criminal guy „ verabschiedet.
Ja danke ! Weiß ich das jetzt auch

Nun ging es auf Bundesstraßen unserem nächsten Ziel / Campingplatz entgegen. Es wurden 404 KM bis Halmstad. Dort haben wir den Campingplatz Hagöns bezogen und auch gleich die Nachtruhe eingeläutet. War doch alles sehr aufregend heute.

Unterwegs beim Tanken hab ich dann noch diesen Schnappschuss auf einem Parkplatz gemacht.
Wir kamen so von Teardrop Besitzer zu Teardrop Besitzer auch gleich ins Gespräch.
Einen selber gebauten Teardrop hat er noch nie gesehen so musste ich alles zeigen und genau erklären.

IMG_8560.jpg
und die gefahrene Strecke
Tour Nyborg-halmstad.jpg
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heiko aus hb
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Re: 3 Wochen Norwegen

#27 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

Moin,

was für ein Erlebnis auf der Öresundbrücke, kleiner Albtraum. Gut das die Schweden es so locker genommen haben. Da bin ich mal gespannt wie eure Reise weitergeht.

Gruß Heiko
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Lucky-Luke
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Re: 3 Wochen Norwegen

#28 Ungelesener Beitrag von Lucky-Luke »

Tag 3. 30.08.2021
Halmstad nach Sunne am Frykensee

Heute morgen bin ich um 5:30 Uhr aus dem Wohnwagen gefallen. Ich konnte durch das Dachfenster einen stahlblauen Himmel erkennen und der Mond schien hinein. Da muss ich doch gleich ein paar Fotos machen.
So getan. Im Westen stand der Mond und im Osten konnte die Sonne am Horizont erahnt werden.
Wir stehen hier direkt am Wasser. Das ist der Kattegat. Das ist ein Meeresgebiet zwischen Dänemark und Schweden. Entsprechend kalt war es am Morgen dafür war die Luft glas klar und duftend nach Meer. Ich habe ein paar Bilder von unserem Camp gemacht.
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Re: 3 Wochen Norwegen

#29 Ungelesener Beitrag von Lucky-Luke »

Weiter geht es mit dem üblichen Prozedere….. Strecke angeschaut während dem Frühstück. Kurz besprochen in welche grobe Richtung es geht. Jeh nach vorankommen wird dann der nächste Campingplatz rausgesucht. Camp abgebaut und alles verstaut. Getränke aufgefüllt und Essen bereit gelegt was so während der Fahrt verzehrt werden kann. Und los geht es auf die Bahn.
Das grobe ziel war Sunne das wir erreichen wollten.
Wir haben uns für die E26 gen Norden entschieden. Heute keine kleinen Nebenstraßen. Wir wollen voran kommen.
Das ging auch ganz gut bis ich ein kleines Schild gesehen habe mit dem Hinweis auf einen Badesee mit Rastplatz. Das Wetter hat sich von seiner besten Seite gezeigt und wir waren früh dran. Also warum nicht mal einen gescheiten Rastplatz anfahren.
So getan. Wir haben den Rastplats Isaberg angefahren.
Der liegt direkt an dem See Algutstorpasjön. Das ist nicht nur ein Rastplatz sondern auch ein Badesee wunderschön gelegen inmitten eines Naturreservat. Hier gibt es ein großes Badehaus mit Duschen, kleiner Küche, Toiletten und wunderschön angelegt. Sitzgelegenheiten sind teils überdacht. Zum Badestrand geht es über eine Terrassenförmig angebrachtes System aus Holzstufen und Rampen die für Rollstühle und Kinderwägen ausgelegt ist. Der ganze Bereich hat einen angelegten Holzpfad über dem das ganze Areal abgefahren werden kann. Hab ich so noch nie gesehen. Hier lud es zum verweilen ein und wir sind länger geblieben als wir eigentlich geplant haben….. Die Zeit verging wie nix. Uns hetzt ja keiner.

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Re: 3 Wochen Norwegen

#30 Ungelesener Beitrag von Lucky-Luke »

Leider doch viel Zeit verloren.
Jetzt aber los….. Sunne heißt das Ziel.

Ach ja… noch ein Wort wie wir unsere Campingplätze ausgewählt haben.
Ich benutze die App NorCamp. Wenn wir uns unser grobes Ziel rausgeschaut haben wird kurz vor Ankunft auf der App gecheckt welche CP in unmittelbarer Nähe sind. Hauptkriterium für mich war immer das eine Behinderten Toilette vorhanden ist. Duschen kann… kein muss und Strom muss sein. Ist nachts doch sau kalt und ich bin froh wenn ich kurz die Heizung laufen lassen kann. Das hat eigentlich die ganzen 3 Wochen super funktioniert.
Ja bis wir in Sunne angekommen sind
Der CP hatte schon geschlossen weil wir nach 19 Uhr ankamen. Es gab keine Möglichkeit Elektronisch ein zu checken…… sau blöd das.
So haben wir das erste mal auf einem normalen Rastplatz übernachtet. Als wir ankamen konnten wir feststellen das wir nicht die Einzigen waren denen das passiert ist. Na also nicht alleine blöd.
Das gute ist hier gibt es an jeder Ecke Toiletten. Und dazu garantiert immer eine Behinderten Toilette. Und mit ganz viel Glück ist da auch noch eine Dusche dabei.
Wir standen auf dem Rastplatz Stamfrändemonumentet direkt am Frykensee. Hier ist auch ein großer Golf Club angeschlossen.
Wir reihten uns zwischen 2 großen Wohnmobilen ein und bauten minimalistisch auf. Noch eben ne warme Suppe, Bilder sortiert die ich über den Tag gemacht habe und auf einem Medium gesichert. Das wurde dann auch zu einer Routine die ich jeden Abend so ablaufen ließ.
Hier habe ich noch ein Bild auf den See.

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Re: 3 Wochen Norwegen

#31 Ungelesener Beitrag von Lucky-Luke »

Und noch die gefahrene Strecke.
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Re: 3 Wochen Norwegen

#32 Ungelesener Beitrag von Lucky-Luke »

Was uns auffällt ist hier der Verkehr und wie relaxt die Schweden Auto fahren.
Das geht alles um längen gemächlicher zu und es wird auch nicht gehetzt oder gedrängelt. Mit dem Buggy mit Anhänger ist zumeist eine Gangart mit 70-80 Km/h die bevorzugte Geschwindigkeit. Die Autofahrer bleiben da hinter einem obwohl sie locker überholen könnten. Zumeist brennt mal ein LKW vorbei und überholt wenn genügend Platz ist. Es fällt aber sofort auf das es meist Fahrzeuge aus Lettland, Polen oder Litauen sind. Die haben keine Zeit und fahren wie vom Teufel geritten. Da gab es öfter mal Situationen da dachte ich jetzt werde ich mit meinem Bulli weg gebommt weil es doch sehr eng zugeht.
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