Mimoto's Reiseforum

Hallo,
ich möchte mal voranstellen, dass ich mich nicht mit den Film-Cracks hier im Forum messen möchte. Einfache Filme mit Movie Maker, bisschen Musik dazu und gut ist. So kommen dann 5-Minuten Filme zustande, aufgenommen mit einer Garmin Virb Standard. Daheim am PC bin ich mit der Qualität voll zufrieden. Nach dem Hochladen auf You Tube, gemäß der Einstellungsempfehlung von Movie Maker, könnte ich die Filme sofort wieder löschen, grottenschlecht. Die einzelnen Schnittsequenzen fangen immer unscharf an, bevor sie nach ca. 2 Sek. scharf weiter laufen. Ich hätte noch ein paar Stunden Film zu schneiden aber so nicht. Wo liegt der Fehler?
Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=p ...

GS-Tom hat geschrieben: ↑Dienstag 26. Oktober 2021, 19:42...könnte ich die Filme sofort wieder löschen, grottenschlecht. ... Wo liegt der Fehler?
Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=p ...

Falls es Dich tröstet, vermutlich hat jede/r Amateurfilmer/in schon diese Erfahrung gemacht, dass beim Hochladen bei YT die Qualität im Eimer ist.

Wo genau der Fehler liegt, lässt sich schwer sagen. Meiner Erfahrung nach hat die komplette Entstehungskette der Videos einen Einfluss auf das Endergebnis. Der letzte Dolchstoß erfolgt nach dem Upload, weil die Videos auf dem Server nochmals nachkomprimiert werden, um den Datenstrom beim streamen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Was Du im Ergebnis bei YT anschauen kannst, ist also nicht die Originaldatei, die Du hochgeladen hast, sondern eine datenkomprimierte Kopie davon. Das nur zum Verständnis, warum das so schlecht ist im Vergleich zur Originaldatei.

Bei diesen Schritten kann jeweils Qualität verloren gehen:

1. Auswahl des Motivs, kontrast- und detailreiche schnell bewegte Motive erfordern höhere Datenmengen, die durch Komprimierung verloren geht, und umgekehrt

2. Qualität der Kamera (Objektiv, Bildsensor)

3. Aufnahmeinstellungen der Kamera (detailreiche Aufnahmen verlieren bereits hier an Qualität durch Komprimierung) -> Hohe Auflösung wählen, Framrate mind. 50 bzw. 60 fps, Dateiformat/Codec und Stärke der Komprimierung -> Tipp: die GoPro erzeugt mit "Protunes" bessere Qualität als im Standardmodus

4. Projekteinstellung im Schnittprogramm (Auflösung, Framrate usw)

5. Qualität des Schnittprogramms

6. Qualität und Einstellungen des verwendeten Codes beim Export/Mastern
-> auch hier auf möglichst hohe Datenrate/geringe Komprimierung achten
Zusätzlich Empfehlungen von YouTube beachten:
https://support.google.com/youtube/answer/1722171?hl=de

7. Komprimierung bei YouTube
-> Ich habe manchmal das Gefühl, dass Kanäle mit mehr Abonnenten und Klickzahlen ein qualitativ höherwertiges Ergebnis bekommen. Reines Gefühl, keine Ahnung ob da was dran ist!

8. Einstellung bei der Wiedergabe auf YT
-> nicht auf "Automatisch" verlassen, sondern manuell die Auflösung den maximalen Wert einstellen, z.B. 1.080p

Mir hat im Laufe der Zeit meine Erfahrung geholfen, damit umzugehen und die Videos so zu produzieren, dass auch auf YouTube das Ergebnis ansehlich aussieht. Im direkten Vergleich mit der Originaldatei sieht es allerdings immer noch scheiße aus. Das liegt in der Natur der Sache.

GS-Tom hat geschrieben: ↑Dienstag 26. Oktober 2021, 19:42... Einfache Filme mit Movie Maker, bisschen Musik dazu und gut ist...

Nur ne Vermutung, aber im Windows Movie Maker könnte das Hauptproblem liegen.

Da Du beim vorhandenen Schnittmaterial die Stufen 1.-3. nicht mehr ändern kannst, würde ich bei 4.+5.+6. ansetzen, also ein semi-professionelles Schnittprogramm ausprobieren. Für Windows fällt mir da DaVinci Resolve ein, das es auch als kostenlose Version geben dürfte, wenn ich mich nicht recht erinnere? Am Mac ist das vorhandene iMovie ein guter Einstieg.

Heins Schlussfolgerungen im zweiten Posting decken sich auch mit meinen Erfahrungen auf Youtube.
Ein paar Anmerkungen dazu, die auf meinen Erfahrungen basieren:

Meine ersten Videos, die ich hochgeladen habe, waren nach dem Upload qualitativ katastrophal schlecht.
Die Originaldatei war hingegen markellos.
Daraus schließe ich:
1.) Die Videoclips werden von Youtube mit einem neuen Codec versehen (Kompimiert, siehe 2. Absatz bei Hein)
2.) Wer wenige Klicks und Abonennten auf seinem Kanal verbuchen kann, dem wird zuerst eine schlechte Qualität "zugewiesen" (Heins Punkt 7).
Auch damals bestätigte meine Recherche im Netz meine Vermutung.
Man stieß bei der Recherche schnell auf Einträge, in denen geschildert wird, dass alle Clips, die eine Auflösung kleiner als 4k haben, eine schlechte Qualität zugewiesen wird.
Ich habe dann versuchshalber mal mein 1080p-Video auf 4k von meinem Schnittprogramm hochrechnen lassen.
Technisch volliger Schwachsinn, aber ich wollte Youtube mal was vorgaukeln. Und???? Siehe da.... Mit 4k hatte ich zum Anfang auch eine gute Videoqualität. Wenn ich mich recht erinnere, war das Stichwort damal VP9-Codec. Das ist bei 4k wohl ein anderer als bei 1080p...

Die bei Heins Posting unter Punkt 6. verlinkten Einstellungen sind meiner Einschätzung nach Mindestanforderungen.
Anfangs (nachdem das Thema von oben bei mir durch war) habe ich mich daran gehalten. Auch das hat mich nicht zufrieden gestellt.
Wenn ich heute etwas hochlade, dann mit deutlich höheren Werten, als von YouTube empfohlen.

Die Kamera hat bei mir nie eine wirkliche Auswirkung auf die Qualität meiner Videos gehabt. Mein erstes YT-Video habe ich mit einem Samsung Galaxy S2 aufgenommen und ebenfalls im MovieMaker geschnitten.
Hier das genannte Video:



Auch meine erste Actioncam -eine Actionpro X7- liefert bis heute qualitativ gute Ergebnisse - auch wenn die Kamera nicht mehr auf dem Stand der Technik von heute ist.
Daher kann ich die Einschätzung nicht ganz teilen. Außer man verwendet eine 49€ Billig-Action-Cam....

Viele Grüße
Timo

Also das mit wenigen Views und schlechterer Qualität kann ich nicht so bestätigen. Ich habe echt nicht viele Aufrufe aber, ich bin letztendlich mit der optischen Qualität meiner Videos sehr zufrieden.

Ich rechne alles letztendlich auf 4K hoch (Quellen zwischen Handy 1080p und Fuji 4K) Ich schaue, dass die Quelle von dem Google alles runter rechnet und komprimiert so gut wie möglich ist. Ich hänge aber auch an einem Glasfaserkabel. Für 4K Videos stellt Google einfach mehr Bandbreite zur Verfügung. Da kann ich das Experiment von Tauchein nur bestätigen.

Ich bin auch ein Verfechter von 30 Frames, da pro Bild einfach mehr Datenmenge zur Verfügung steht. (Wurde mal in einem yiutubevideo erklärt und deckt sich mit meinen Erfahrungen.

Liebe Grüße

Hallo

Mir hat YT ein Video komplett vermurkst, löschen und wieder hochladen hat nichts gebracht:
ab 0.30s


Datei ist wie jeder meiner Filme nur mit einem gratis Programm geschnitten/angehängt.
Sonst keine Probleme für den Preis den ich dafür bezahle.

Lustig, seit kurzem gibt es bei meinen VIdeos Werbung, kann ich mich nun geehrt fühlen?

gruss sushi

sushi hat geschrieben: ↑Mittwoch 27. Oktober 2021, 07:47Mir hat YT ein Video komplett vermurkst, löschen und wieder hochladen hat nichts gebracht:
ab 0.30s
...
Lustig, seit kurzem gibt es bei meinen VIdeos Werbung, kann ich mich nun geehrt fühlen?

Ja, krass. In der ersten halben Minute des Videos ist die Qualität in Ordnung, dann schlägt der Kompressor zu.

W#re interessant herauszufinden, woran das liegt. Da könnte schon beim rendern der Masterdatei etwas schiefgelaufen sein, oder erst beim Kompressor auf dem YT Server oder eine Kombination aus beidem.

Videokompression ist ein komplexes Thema, wenn man die Funktionsweise verstehen will, lohnt es sich, dazu mal mehr nachzulesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Videokompression

Wichtig zum Verständnis ist, dass übliche Videokompressionsverfahren (z.B. MPEG, H.264) verlustbehaftet sind und auf mehreren Stufen stattfinden - in der Kamera, im Schnittprogramm, auf Youtube. Auf jeder Stufe gehen Informationen und damit Qualität verloren, wobei die stärkste Kompression bei YT stattfindet.

Falls die Ursache in der Masterdatei liegt, bringt erneutes hochladen eher nichts. Falls die Ursache bei YT liegen sollte, bringt es u. U. ebenfalls nix, wenn der Fehler dadurch lediglich reproduziert wird. Helfen könnte es allenfalls, daa Video geringfügig zu ändern (z.B. irgend einen Schnitt), komplett neu zu rendern, dann nochmals hochladen und schauen, ob der Fehler weg ist.

Ob an meinem Gefühl, dass Kanäle mit wenigen Abonnenten und Klicks besonders häufig davon betroffen sind, was dran ist, da bin ich mir nicht sicher. Es kann auch schlicht an der Unerfahrenheit der Betreiber dieser Kanäle liegen bzw. an deren technischer Ausstattung, dass da irgend was schief läuft. Das Phänomen der vermatschten Videos haben hingegen auch schon erfahrene User mit vielen Klicks und Abonnenten gemacht. Was hier beschrieben wurde, dass hochrechnen auf 4K das Problem umgeht, kann mit dem Grundprinzip zusammenhängen, dass die Chancen auf ein gutes Ergebnis umso besser sind, je größer die Menge an (nutzbaren) Informationen in der hochgeladenen Masterdatei ist. Klar, dass in 4K mehr Informationen drinstecken als in 1.080p, in 50 fps stecken mehr Infos als in 25 fps, mit mehr Informationen stehen die Chancen besser, dass YT ein gutes Ergebnis zusammenkomprimiert. Auf Videos mit höherer Auflösung und höherer Bildrate wendet YT angepasste Kompressionsverfahren an.

OT/ zur Werbeeinblednung: das kann ein Hinweis sein, dass Du entweder Monetarisierung aktiviert hast oder urheberrechltich lizenziertes Material verwendest (YT Musik-Richtlinien). Für beides bezahlt YT Geld, das über Werbung refinanziert wird. Hier wird beschrieben, wie man Anzeigen für einzelne Videos ausschalten kann:
https://support.google.com/youtube/answer/6332943?hl=de

GS-Tom hat geschrieben: ↑Dienstag 26. Oktober 2021, 19:42 Wo liegt der Fehler?

Ich kenne diesen Fehler auch von MovieMaker. Meistens steckt da ein Überblendeffekt dahinter, der beim Rendern diese Unschärfe solange erzeugt, bis die eingestellte Überblenddauer abgelaufen ist.
Schau mal nach, ob du an den fraglichen Stellen zwischen den Filmschnippseln Überblendeffekte oder Animationen aktiviert hast. Beim Einblenden der Texte ebenfalls.
Manche Effekte und Animationen werden von Youtube leider nicht sauber gerendert.

Es grüßt vom stark pigmentierten Wald
der Achim