Mopedtour mit Propeller (Oktober 2021 in BaWü)
Verfasst: Mittwoch 20. April 2022, 08:48
Mopedtour mit Propeller
Ein ganz normaler Tagesausflug mit dem Motorrad im Oktober 2021. Nur ein paar Details sind anders. Was dahinter steckt, quasi das erzählte Making-Off, gibts exklusiv hier im Forum. Doch zunächst zum fiktiven Erlebnisbericht in Videoform:
https://youtu.be/z-3LT6hWfnE
Mopedtour mit Propeller
Kowalski-Kurzfilm 20 Minuten (Dreh-Momente 2021 #6)
Ein (frei erfundener) Erlebnisbericht eines Motorradreisenden - erzählt aus der Kowalski-Perspektive. Kowalski erzählt in diesem 20-minütigen Kurzfilm von seinem Motorradausflug Anfang Oktober 2021. Im Grunde ist es eine Motorradtour wie immer, nur ein paar kleine Details sind diesmal dann doch etwas anders. Der erste KowalskiFilm mit Luftaufnahmen!
Was in Wahrheit dahinter steckt
Wie so oft im Leben, man muss halt die richtigen Leute kennen.
So kenn ich da einen, der hat ne Privatpilotenlizenz (PPL). Sein Name ist Lutz. Die Berufspilotenlizenz (CPL) hatte er mal angestrebt, hat aber aus irgendwelchen Gründen bisher nicht geklappt. So wie ich das verstanden hab braucht es in gewissen Abständen einen Nachweis von Flugpraxis. Ist die Zeitspanne überschritten, braucht es für die nächsten Starts und Landungen wieder einen Fluglehrer, bevor alleine geschweigedenn mit Passagieren gestartet werden darf. Daraus ergibt sich für ihn ein gewisser Zwang, fliegen zu müssen, um in Übung zu bleiben. Da ist ne Begleitung auch gerne mal willkommen.
Eher zufällig ergab sich Anfang 2020 die erste Gelegenheit in Brandenburg. Ich hatte in Frankfurt (Oder) beruflich zu tun. Lutz kenne ich zwar aus Esslingen am Neckar, aber ursprünglich stammt er aus Brandenburg, wo er auch noch Verwandschaft hat (während meine Verwandtschaft in Berlin wohnt). Wir hatten damals nix geplant. An einem Samstag hatte er mir angeboten, mir mal den Flugplatz in Strausberg zu zeigen. Die Wahrscheinlichkeit, kurzfristig einen Leihflieger zu kriegen, war bei annähernd Null. Außerdem war dichte Bewölkung, schlechte Voraussetzungen für einen Sichtflug ohne Instrumentenunterstützung. Doch als wir dort waren, riss die Wolkendecke plötzlich auf und da stand auch gerade ein Flieger herum, frisch aus der Werft zurück.
. Februar 2020 in Strausberg, da steht ein Flieger rum
So ergab sich die Gelegenheit für einen Rundflug über Brandenburg, entlang der polnischen Grenze, der Oder, einmal über Berlin und auch den BER mal von oben anschauen. Der war zu dem Zeitpunkt noch nicht in Betrieb, wie praktisch.
. Berlin von oben
Sogar das Ruder durfte ich mal übernehmen, als wir auf 4.000 Fuß Höhe unterwegs waren, das entspricht in etwa 1.219 Meter über Meereshöhe. Erstaunlich, wie intuitiv sich so ein Teil steuern lässt. Auch wenn ich unbemerkt um 1.000 Fuß an Höhe gut gemacht hab.
Immer schön auf den Neigungsmesser achten, so merkt man den Anstieg kaum.
Was für ein Erlebnis! Wir waren uns einig: das wiederholen wir bei nächster Gelegenheit. Dann mit Videokamera, und mit Tonaufnahmen. Dann vielleicht in Stuttgart. Da Lutz dort noch Mitglied im Fliegerclub ist, aus der Zeit als er in Esslingen wohnte, hat er dort die nötigen Kontakte und auch einen Vereinsflieger zur Verfügung.
Aber wie das halt immer so ist, irgendwas ist halt immer. Erst kam Corona. Puh... Als sich eine erste Entspannung der Lage abzeichnete, starteten wir den erten Versuch. Das das klappt, hängt von vielen Faktoren ab. In erster Linie natürlich von unseren Terminkalendern. Das lässt sich absprechen, Flieger lässt sich buchen. Aber ob das Wetter passt und ob der Flieger dann auch wirklich parat steht, weiß man frühestens am Abend davor, manchmal erst am Morgen des gebuchten Flugtags. So waren alle bisher anvisierte Termine geplatzt: entweder war das Wetter Ausschlusskriterium, Sturm, Nebel, dichte Wolkendecke, Gewitter sind K.O.-Kriterien. Oder der Flieger war nicht verfügbar. Musste kurzfristig in die Werft nach Mannheim, oder kam von dort nicht rechtzeitig zurück.
Freitag 1. Oktober 2021
So saß ich auch am Freitag 1. Oktober halb arbeitend im Homeoffice, halb auf eine Nachricht von Lutz wartend, ob der für heute und morgen reservierte Flieger denn zur Verfügung steht. Immerhin passte dieses Wochenende das Wetter. Am Freitag kam gegen 11 Uhr die Antwort: die Cessna 172kam soeben aus Mannheim von der Werft zurück, wir können fliegen gehen! Kurz die Arbeit zum Feierabend erklärt, ins Auto gestiegen und durch den Stau nach Patonville gequält. Pattonville ist eine Wohnsiedlung nördlich von Stuttgart, die teilweise zu Kornwestheim und zu Remseck am Neckar gehört. Der Flugplatz gehörte mal den Amis. Heute landen dort V.I.P. denen eine Landung am Stuttgarter Flughafen zu zeitintensiv ist. In Patonville befindet sich direkt neben dem Rollhalt V.I.P. ein Parkplatz, wo ein Chauffeur wartet.
Vor allem aber ist dort der DRF-Rettungshubschrauber Christoph 51 stationiert und eine Hand voll Vereine hat dort ihren Sitz.
. Flugplatz Patonville, Rollhalt V.I.P.
Meine erste und seither letzte Erfahrung in einem Leichtflugzeug liegt nun schon mehr als eineinhalb Jahre zurück. Höhen- oder Flugangst habe ich nicht, aber irgendwie war ich dann doch wieder ziemlich aufgeregt. Vor allem, weil ich auch was vor hatte: einen Film drehen! Ich wollte unbedingt auch den Ton dazu haben, also die Gespräche, die wir über die Headset-Gegensprechanlage führen, die mit dem Funkgerät gekoppelt ist. Am Freitag hatte ich nicht die passenden Adapter dabei, um das Tonsignal anzuzapfen. Dann musste ich für heute halt nur mit dem Ton aus der Spiegelreflexkamera auskommen. Die Soundatmo in der Kabine kommt damit schon richtig gut rüber, nur die Gespräche fehlen, auch der Funk mit dem Tower.
Die Cessna 172 ist übrigens das gleiche Modell, mit dem Matthias Rust in den 1980er Jahren in Moskau illegal in der Nähe des Roten Platzes gelandet ist. Für den nächtsten Ausflug werde ich Lutz mal dieses Ziel vorschlagen, wäre doch spannend, wie Putin darauf reagieren würde.
(Sorry, Galgenhumor muss sein).
Jedenfalls stand die Cessna 172 mit randvollen Tanks in der Halle. Wie praktisch, keine Zeit verschwenden, losfliegen, Spaß haben. Was das Filmen anbelangt, hab ich diesen Tag eher als Übungsflug betrachtet. Es ging Richtung Ostalb, zwei Mal Ulm umrundet und von dort nach Süden bis Leutkirch.
. Das Münster zu Ulm
Kaffepause! Für mich eine neue und interessante Erfahrung, dass die Hobbyflieger in etwa das Gleiche tun wie wir Motorradreisende: in der Gegend rumfahren und zwischendrin irgendwo anhalten wo es schön ist, Kaffee trinken, was essen. Einige dieser kleinen Flugplätze haben ein Restaurant direkt neben der Rollbahn.
Spätestens an diesem Zeitpunkt hatte ich die Idee, wie ich den Film aufziehen werde. Aus der Kowalskiperspektive, der eines Motorradreisenden mit seinem begrenzten Erfahrungsschatz. Klar, so ein Flugtag ist genau das gleiche wie ein Motorradausflug - nur mit leicht veränderten Details.
. Die Cessna 172 geparkt in Leutkirch
In nordwestlicher Richtung ging es über die Schwäbische Alb zurück nach Stuttgart.
...Fortsetzung folgt irgendwann in den nächsten Tagen...
Ein ganz normaler Tagesausflug mit dem Motorrad im Oktober 2021. Nur ein paar Details sind anders. Was dahinter steckt, quasi das erzählte Making-Off, gibts exklusiv hier im Forum. Doch zunächst zum fiktiven Erlebnisbericht in Videoform:
https://youtu.be/z-3LT6hWfnE
Mopedtour mit Propeller
Kowalski-Kurzfilm 20 Minuten (Dreh-Momente 2021 #6)
Ein (frei erfundener) Erlebnisbericht eines Motorradreisenden - erzählt aus der Kowalski-Perspektive. Kowalski erzählt in diesem 20-minütigen Kurzfilm von seinem Motorradausflug Anfang Oktober 2021. Im Grunde ist es eine Motorradtour wie immer, nur ein paar kleine Details sind diesmal dann doch etwas anders. Der erste KowalskiFilm mit Luftaufnahmen!
Was in Wahrheit dahinter steckt
Wie so oft im Leben, man muss halt die richtigen Leute kennen.

Eher zufällig ergab sich Anfang 2020 die erste Gelegenheit in Brandenburg. Ich hatte in Frankfurt (Oder) beruflich zu tun. Lutz kenne ich zwar aus Esslingen am Neckar, aber ursprünglich stammt er aus Brandenburg, wo er auch noch Verwandschaft hat (während meine Verwandtschaft in Berlin wohnt). Wir hatten damals nix geplant. An einem Samstag hatte er mir angeboten, mir mal den Flugplatz in Strausberg zu zeigen. Die Wahrscheinlichkeit, kurzfristig einen Leihflieger zu kriegen, war bei annähernd Null. Außerdem war dichte Bewölkung, schlechte Voraussetzungen für einen Sichtflug ohne Instrumentenunterstützung. Doch als wir dort waren, riss die Wolkendecke plötzlich auf und da stand auch gerade ein Flieger herum, frisch aus der Werft zurück.
. Februar 2020 in Strausberg, da steht ein Flieger rum
So ergab sich die Gelegenheit für einen Rundflug über Brandenburg, entlang der polnischen Grenze, der Oder, einmal über Berlin und auch den BER mal von oben anschauen. Der war zu dem Zeitpunkt noch nicht in Betrieb, wie praktisch.

. Berlin von oben
Sogar das Ruder durfte ich mal übernehmen, als wir auf 4.000 Fuß Höhe unterwegs waren, das entspricht in etwa 1.219 Meter über Meereshöhe. Erstaunlich, wie intuitiv sich so ein Teil steuern lässt. Auch wenn ich unbemerkt um 1.000 Fuß an Höhe gut gemacht hab.

Was für ein Erlebnis! Wir waren uns einig: das wiederholen wir bei nächster Gelegenheit. Dann mit Videokamera, und mit Tonaufnahmen. Dann vielleicht in Stuttgart. Da Lutz dort noch Mitglied im Fliegerclub ist, aus der Zeit als er in Esslingen wohnte, hat er dort die nötigen Kontakte und auch einen Vereinsflieger zur Verfügung.
Aber wie das halt immer so ist, irgendwas ist halt immer. Erst kam Corona. Puh... Als sich eine erste Entspannung der Lage abzeichnete, starteten wir den erten Versuch. Das das klappt, hängt von vielen Faktoren ab. In erster Linie natürlich von unseren Terminkalendern. Das lässt sich absprechen, Flieger lässt sich buchen. Aber ob das Wetter passt und ob der Flieger dann auch wirklich parat steht, weiß man frühestens am Abend davor, manchmal erst am Morgen des gebuchten Flugtags. So waren alle bisher anvisierte Termine geplatzt: entweder war das Wetter Ausschlusskriterium, Sturm, Nebel, dichte Wolkendecke, Gewitter sind K.O.-Kriterien. Oder der Flieger war nicht verfügbar. Musste kurzfristig in die Werft nach Mannheim, oder kam von dort nicht rechtzeitig zurück.
Freitag 1. Oktober 2021
So saß ich auch am Freitag 1. Oktober halb arbeitend im Homeoffice, halb auf eine Nachricht von Lutz wartend, ob der für heute und morgen reservierte Flieger denn zur Verfügung steht. Immerhin passte dieses Wochenende das Wetter. Am Freitag kam gegen 11 Uhr die Antwort: die Cessna 172kam soeben aus Mannheim von der Werft zurück, wir können fliegen gehen! Kurz die Arbeit zum Feierabend erklärt, ins Auto gestiegen und durch den Stau nach Patonville gequält. Pattonville ist eine Wohnsiedlung nördlich von Stuttgart, die teilweise zu Kornwestheim und zu Remseck am Neckar gehört. Der Flugplatz gehörte mal den Amis. Heute landen dort V.I.P. denen eine Landung am Stuttgarter Flughafen zu zeitintensiv ist. In Patonville befindet sich direkt neben dem Rollhalt V.I.P. ein Parkplatz, wo ein Chauffeur wartet.


. Flugplatz Patonville, Rollhalt V.I.P.
Meine erste und seither letzte Erfahrung in einem Leichtflugzeug liegt nun schon mehr als eineinhalb Jahre zurück. Höhen- oder Flugangst habe ich nicht, aber irgendwie war ich dann doch wieder ziemlich aufgeregt. Vor allem, weil ich auch was vor hatte: einen Film drehen! Ich wollte unbedingt auch den Ton dazu haben, also die Gespräche, die wir über die Headset-Gegensprechanlage führen, die mit dem Funkgerät gekoppelt ist. Am Freitag hatte ich nicht die passenden Adapter dabei, um das Tonsignal anzuzapfen. Dann musste ich für heute halt nur mit dem Ton aus der Spiegelreflexkamera auskommen. Die Soundatmo in der Kabine kommt damit schon richtig gut rüber, nur die Gespräche fehlen, auch der Funk mit dem Tower.
Die Cessna 172 ist übrigens das gleiche Modell, mit dem Matthias Rust in den 1980er Jahren in Moskau illegal in der Nähe des Roten Platzes gelandet ist. Für den nächtsten Ausflug werde ich Lutz mal dieses Ziel vorschlagen, wäre doch spannend, wie Putin darauf reagieren würde.


Jedenfalls stand die Cessna 172 mit randvollen Tanks in der Halle. Wie praktisch, keine Zeit verschwenden, losfliegen, Spaß haben. Was das Filmen anbelangt, hab ich diesen Tag eher als Übungsflug betrachtet. Es ging Richtung Ostalb, zwei Mal Ulm umrundet und von dort nach Süden bis Leutkirch.
. Das Münster zu Ulm
Kaffepause! Für mich eine neue und interessante Erfahrung, dass die Hobbyflieger in etwa das Gleiche tun wie wir Motorradreisende: in der Gegend rumfahren und zwischendrin irgendwo anhalten wo es schön ist, Kaffee trinken, was essen. Einige dieser kleinen Flugplätze haben ein Restaurant direkt neben der Rollbahn.


. Die Cessna 172 geparkt in Leutkirch
In nordwestlicher Richtung ging es über die Schwäbische Alb zurück nach Stuttgart.
...Fortsetzung folgt irgendwann in den nächsten Tagen...