Mittwoch, 29. Juni
Jetzt sind wir wieder da, wo wir hinwollten,
also auf den vorab geplanten Routen.
Salt Lake City war ja schon gestern, also jetzt direkt nach Süden.
Gestern in Draper war die Übernachtung so geplant,
allerdings nach einer mit knapp 600 Km längsten Tagesetappe.
(inzwischen habe ich mich mehrfach gefragt, wie wir das an einem Tag hätten schaffen können)
Wir fahren durch die Vororte von Salt Lake City und bewundern die vielen Rohbauten.
Hier wird fast ausschließlich mit Holz gebaut,
ziemlich unscharf, war durch die Scheibe.
Holz, welches vielleicht sogar aus deutschen Wäldern stammt und hier die Preise durch die Decke gehen lässt.
Jedenfalls ist solch ein Bau sicherlich preiswerter als ein Massivhaus bei uns.
Allmählich wird die Gegend ländlicher und einsamer.
Nur selten kommt uns mal ein Truck oder Pickup entgegen.
Verlassene Häuser sehen wir öfters. Es kümmert sich anscheinend niemand um die Hinterlassenschaften,
alles verrottet.
Früher wurde hier viel Geld mit Silber- und Goldbergbau gemacht und entsprechend viele Menschen lebten hier.
An der historischen Tankstelle, die von 1917 - 1949 geöffnet war,
ist mir die Harley vom Ständer gerutscht, aber ein zufällig vorbeikommender Autofahrer sah meine Not,
hielt an und half beim aufrichten.
Nix passiert.
Dank der Sturzbügel kann sie ja gar nicht umfallen.
Ursprünglich stand die Tanke einige Meter weiter, wurde dann hier aber wieder aufgebaut.
Ein schöner, uriger Ort zum Sightseing.
Eureka, eine halbe Stunde weiter, ist so eine typische vergessene Stadt.
In den goldenen Zeiten war hier die Hölle los, Bergbau, Kneipen, Bordelle
Vor hundert Jahren lebten hier 3.600 Menschen, heute noch 600.
Wir fanden es sehr schön hier, viel zu sehen aber auch noch viel zu tun, um Touristen für diesem Flecken zu werben.
Hier das ehemalige Gefängnis:
Altes Blockhaus.
Wir trinken noch eine Cola
und fahren dann nach Delta, UT, unserem heutigen Etappenziel.
Um 14:30 ist es noch zu früh zum einchecken.
Wir besuchen wie geplant das Heimatmuseum und lassen uns von einem älteren feundlichen Herren,
wir waren die einzigen Gäste, alles in aller Ausführlichkeit erklären.
In diesem Haus lebte noch vor gut 50 Jahren eine Familie.
Im Sommer, wenn es warm genug war, schlief man draußen, im kalten Winter alle zusammen im einzigen Zimmer.
Ein alter Mähdrescher, zu der Zeit wurde in Europa noch alles mit der Hand gemacht.
Gleich nebenan ist das Topas Museum.
https://topazmuseum.org/
Hier wird an die Japaner erinnert,
die nach dem Angriff auf Pearl Harbour hier in riesigen Baracken für fast 4 Jahre interniert wurden.
Öfters kommen die Nachkommen der Menschen hierher.
Abends essen wir mexikanisch beim Mexikaner.
Es ist wieder alles sehr lecker und mal was anderes als Burger.
Der liegt zwischen der Tankstelle, wo ich noch ein paar kalte Bier hole und unserem Motel.
Fortsetzung folgt
Reiner