Gestern gegen 9 Uhr bin ich vom CP in Cremona abgereist. Die Nacht hat € 25,- gekostet. Bieten tut der Platz so gut wie nix ... aber für mich liegt er sowohl bei der Heimreise als auch bei der Hinreise (z.B. nach Genua) günstig, da er Nahe der Autobahn liegt, komplett umzäunt ist und das ganze Jahr über geöffnet ist.
Gegen 11 Uhr bin ich dann in Genau am Fährhafen angekommen.

Gerne gehe ich da ein paar Schritte um div. Reisemöglichkeiten zu bestaunen. Das hier ist ein Vertreter der eher größeren Art.

Zwei ehemalige Kfz des österr. Bundesheeres haben es auch hierher geschafft.

Viele Motorräder sind auch zugegen.

Dann beginnt es vor mir unruhig zu werden. Erst zwei, dann vier Polizisten filzen das Auto vor mir, während rundherum schon die Verladung im Gange ist. Gefühlt hundert Mal nehmen sie die Stellen, wo wahrscheinlich die Fahrgestellnummer eingeprägt ist in Augenschein.

Aber scheinbar finden sie keine Hinweise, denn den Lenker des Peugeots sehe ich später an Deck.
Obwohl auf meinem ausgedruckten Zettel "Ticket" steht, werde ich kurz vor meiner Verladung drauf aufmerksam gemacht, dass ich damit nicht an Bord komme ... ich brauche Tickets!

Wer zuletzt kommt, so wird sich morgen herausstellen, darf dann als erster wieder runterfahren - aber das weiß ich jetzt noch nicht.
Nach dem Beziehen der Kabine - die Zuteilung funktioniert rasch und problemlos - ist es Zeit für das Ablegen-Bier an Deck.

Dann wird aufs Ablegen gewartet ... vom Passagier fordert man Pünktlichkeit und zumindest 3 Stunden vorheriges Eintreffen am Fährterminal, die Fähre lässt sich meist ein wenig Zeit. Diesmal sind es 40 Minuten Verspätung. Ich bin in den letzten 25 Jahren wirklich schon oft mit Fähren gefahren ... in meiner Erinnerung ist noch nie eine pünktlich abgelegt ... meist auch nicht pünktlich angekommen. Morgen soll auch das nicht anders sein ... aber anders rum - aber auch das weiß ich jetzt noch nicht.
Es ist daher Zeit die Umgebung des Hafens zum gefühlt 10. Mal zu fotografieren. Das wievielte Mal es wirklich ist, kann ich grad nicht mehr nachvollziehen - aber von Genua sind wir schon oft zu verschiedenen Reisen weggefahren.


Ein Selfie darf auch nicht fehlen ... ist aber ein bissl unscharf geworden

Zu guter Letzt beginnen die Schornsteine zu qualmen - wir legen ab und nehmen rasch Fahrt auf.

Leider bläst draussen am offenen Meer eine ziemliche Brise - zusätzlich zum Fahrtwind und es bewölkt sich recht rasch. Nix ist es mit einer sonnigen Überfahrt bei der man ein wenig Farbe tanken könnte. Schade, da hätte ich mich drauf gefreut.
Ich ziehe mich in den überdachten Bereich zurück und verbringe die Zeit mit Hörbuch hören (Barack Obama - ein verheißenes Land), Lesen am eBook (irgendein Roman) und Musik hören.
Um 18 Uhr verdrücke ich meine mitgebrachen Vorräte und gönne mir noch zwei Bierchen und gehe gegen 20 Uhr zu Bett. Aber dann beginnt es lästig zu werden. Alle 5-8 Minuten erschallt im Lautsprecher, der in jeder Kabine installiert ist, der Hinweis, dass nun das Restaurant geöffnet sei - und das in vier Sprachen (ital., franz., engl., und arabisch - es sind viele Marokkaner auf der Fähre). Bei Durchsage 8 - also gegen 21 Uhr - höre ich zum zählen auf, packe meinen Leatherman aus, schraube den Lautsprecher ab und schließe ein Kabel ab - morgen in der Früh werde ich das wieder rückbauen.
Gerade sehe ich, dass gestern der 2. Tag des islam. Ramadan war ... das wird auch der Grund dafür sein, warum die Marokkaner bis zum Einbruch der Dunkelheit an Bord so gut wie nicht zu sehen waren und der Hinweis fürs Restaurant so oft durchgesagt wurde. Denn, wenn es dunkel ist, und Allah es nicht sieht, dann darf man ja essen, trinken und rauchen.
Merke für mich!: Bei der Rückfahrt drauf aufpassen, dass ich nicht gerade am ersten Tag nach dem Ramadan auf der Fähre bin. Das Ende des Ramadan wird ja üblicherweise ausgelassen gefeiert.
In der Nacht schaukelt es ein wenig ... aber nicht unangenehm - ganz im Gegenteil.

Um 6 Uhr höre ich dann von den Ganglautsprechern, dass wir kurz vor Barcelona sind und die Fähre um 7 Uhr anlegen wird. Planmäßig wäre 9 Uhr gewesen ... also zwar unpünktlich aber zu bald. Wie das Schiff das geschafft hat einerseit die 40 Minuten Verspätung aufzuholen und andererseits zwei weitere Stunden reinzufahren ist mir nicht klar. DIe Putz- u. Räumkommandos beziehen vor den freiwerdenen Kabinen Stellung sodass nicht daran zu denken ist noch für eine halbe Stunde die Bettwärme gemütlich auszunutzen.
Also Katzenwäsche, Gepäck zusammen packen aber noch nicht mitnehmen, in die Bar gehen und einen Cappuccino und ein Croissant kaufen und frühstücken. In der Nacht scheint es auch geregnet zu haben ... alles ist nass. Dann Gepäck holen und die HAfeneinfahrt nach Barcelona genießen. Die Silouhette ist beeindruckend ... wie Barcelona überhaupt. Vor 11 Jahren haben wir mal die Stadt ein paar Tage besichtigt - wie rasch die Zeit vergeht.

ein wenig gezoomt ... im Hintergrund die "Sagrada Familia"

Ein Fischer kommt heim ... begleitet von einem großen Schwarm Möwen, die auf den Beifang aus sind.

nochmal gegen die aufgehende Sonne fotografiert


Natürlich hat die Fähre nicht um 7 Uhr angelegt ... aber um 8 Uhr fahre ich als eines der ersten Fahrzeug von der Fähre runter. Nach weiteren rund 460 km bin ich am Nachmittag am Campingplatz "Slow Life Camping" in Venta del Moro angekommen, wo ich ein paar Tage bleiben will. DUrch die Ortschaft verläuft der spanische TET ... da werd ich mich nördlich und südlich ein wenig herumtreiben. Zudem ist auch das Gebiet östl. von Teruel nicht weit ... mal schauen, was sich ergibt.
So, ich hoffe keinen gelangweilt zu haben ....


Bei mir steht jetzt Abendessen am Programm.
