Neues von den Zerfledderten
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2023, 19:01
Adventure Country Track ( ACT ) Portugal
Letztes Jahr haben wir ( Alen, mein Bruder Klaus und ich ) uns vorgenommen dieses Jahr mal die ACT Portugal zu fahren. Zum einen sind die Tracks auf fünf Tage angesetzt, was den Zeitbedarf überschaubar macht und der arbeitenden Bevölkerung sehr entgegen kommt. Zum anderen wird der ACT Portugal als „leicht“ eingestuft und kommt somit uns alten Herren von der Kraft- und Konditionsanforderung eher entgegen. ppe.jpg
Die Anfahrt ist mit zwei Tagen ziemlich lang und die Mautkosten ( ohne Schweizer Vignette ) sind mit ca. 300 Eur ( Hin- und Rückfahrt ) ziemlich hoch. Ist natürlich alles relativ, weil die Hotelkosten die Mautkosten deutlich übersteigen.
Das Land bietet eine facettenreiche Struktur. Im Norden karstig und schroff wird es im Süden sehr lieblich und mediteran. Die Menschen sind freundlich distinguiert. Soll heißen, daß man nicht das Gefühl vermittelt bekommt, daß man nur wegen des Geldbeutels willkommen geheißen wird. Die Sprache ist allerdings sehr schwer einzuordnen. Die Lateiner unter uns haben es vielleicht ein bißchen leichter, weil sich der eine oder andere Ausdruck mit Lateinkenntnissen herleiten läßt. Ansonsten sprechen die Portugiesen meist englisch oder französisch. Glücklicherweise haben wir hin und wieder auch einen Kellner kennengelernt, der in Deutschland gearbeitet hat und wir uns somit auch auf der ansonsten unverständlichen Speisekarte zurechtfinden konnten. Das Essen haben wir tendenziell als unterdurchschnittlich empfunden. Eine Reise WEGEN der Kulinarik muß also anders geplant werden. Der Strecke merkt man inzwischen an, daß sie die erste ACT Tour ist, die 2016 aus der Taufe gehoben wurde. Prinzipiell für Reiseenduros gedacht wird sie meistens mit den einschlägigen Adventure Bikes von 600 – 1.260 ccm gefahren. Wir hatten mit unseren „Hüpfern“ wie der Alen so gerne sagt, nicht das Gefühl untermotorisiert zu sein. Im Gegenteil : schon meine DRZ kommt einem wie ein Schlachtschiff im Vergleich zu den beweglichen EXCs vor. Und die schlagen sich besser als von vielen angenommen. Beide 350er EXCs haben inzwischen mehr als 7.000 km hinter sich, fahren, springen an und hören sich an wie am ersten Tag. Den Einstieg in die Tour würde ich beim nächsten Mal etwas anders gestalten. Wir gehen prinzipiell gerne so vor, daß wir uns ungern vorschreiben lassen eine Tour nach vorgegebenem Muster abzufahren. D.h. wir fahren so lange wir Spaß haben und suchen uns dann ein Quartier. Wir haben letztes Jahr auf der ACT Pyrenäentour gute Erfahrungen damit gemacht, den Track am Ende wieder so zurückzufahren wie wir hingekommen sind ( track back ). Das hat den Vorteil, daß wir nicht über Straßen zurückfahren müssen sondern den maximalen Geländeanteil nutzen. Ist natürlich eine Frage der zur Verfügung stehenden Zeit. Da auch wir keine 10 Tage einplanen konnten, sind wir nach Tag drei umgekehrt und wieder zurückgefahren.
Zurück zum Einstieg : die ACT Portugal sieht als bisher einzige Tour zwei sog. „Hardenduro“-Passagen vor. Die sind nicht lang, ca 5 km und die sind im Prinzip nicht unbedingt „hard“. Allerdings ist auf der Strecke ein ca 10-20m ( Meter ) langer Abschnitt, der dir die Freude am Urlaub zunichte machen kann. Je nach Fahrtrichtung ein ca. 20%iger Auf- oder Abstieg mit seehr großen Steinen und einer 90 Grad Kehre. Für den ersten Tag, vor allem mit wenig Übung, eine stattliche Herausforderung. Alen hat immer noch eine „blaue“ Erinnerung daran. Ist inzwischen zwar grün oder gelb aber wir waren froh, daß nichts ernsthafteres passiert ist. Und mir tut ein Schienbein immer noch weh, obwohl ich da eigentlich kein großes Schmerzempfinden kenne…
Am zweiten Tag wechselt gerne mal der Untergrund. Von einer Sandvertiefung überrascht, mußte mein Moped auch mal aufgehoben werden. Spaß hatten wir trotzdem. Die Bäche führen tendenziell wenig Wasser. Das haben wir für eine Erfrischungsdusche ausgenutzt. Tag drei haben die Temperaturen ansteigen lassen bis auf 31 Grad Celsius und führten uns in etwas lieblichere Landschaften. Erinnerungen an Italien werden wach. Einerseits hat es uns leid getan wieder den Rückweg antreten zu müssen, andererseits waren uns 1.000 Kilometer Feldweg ausreichend um unseren offroad-Durst fürs Erste zu stillen.
Fazit : Portugal ist eine Reise wert und ich bin überzeugt, daß man auf den Straßen dort ebenso viel Spaß haben kann wie wir im Gelände. Die Menschen sind freundlich und, als Schwabe muß das auch gesagt werden, das Preisniveau ist grundsätzlich überzeugend.
Euer Michael tornante
Letztes Jahr haben wir ( Alen, mein Bruder Klaus und ich ) uns vorgenommen dieses Jahr mal die ACT Portugal zu fahren. Zum einen sind die Tracks auf fünf Tage angesetzt, was den Zeitbedarf überschaubar macht und der arbeitenden Bevölkerung sehr entgegen kommt. Zum anderen wird der ACT Portugal als „leicht“ eingestuft und kommt somit uns alten Herren von der Kraft- und Konditionsanforderung eher entgegen. ppe.jpg
Die Anfahrt ist mit zwei Tagen ziemlich lang und die Mautkosten ( ohne Schweizer Vignette ) sind mit ca. 300 Eur ( Hin- und Rückfahrt ) ziemlich hoch. Ist natürlich alles relativ, weil die Hotelkosten die Mautkosten deutlich übersteigen.
Das Land bietet eine facettenreiche Struktur. Im Norden karstig und schroff wird es im Süden sehr lieblich und mediteran. Die Menschen sind freundlich distinguiert. Soll heißen, daß man nicht das Gefühl vermittelt bekommt, daß man nur wegen des Geldbeutels willkommen geheißen wird. Die Sprache ist allerdings sehr schwer einzuordnen. Die Lateiner unter uns haben es vielleicht ein bißchen leichter, weil sich der eine oder andere Ausdruck mit Lateinkenntnissen herleiten läßt. Ansonsten sprechen die Portugiesen meist englisch oder französisch. Glücklicherweise haben wir hin und wieder auch einen Kellner kennengelernt, der in Deutschland gearbeitet hat und wir uns somit auch auf der ansonsten unverständlichen Speisekarte zurechtfinden konnten. Das Essen haben wir tendenziell als unterdurchschnittlich empfunden. Eine Reise WEGEN der Kulinarik muß also anders geplant werden. Der Strecke merkt man inzwischen an, daß sie die erste ACT Tour ist, die 2016 aus der Taufe gehoben wurde. Prinzipiell für Reiseenduros gedacht wird sie meistens mit den einschlägigen Adventure Bikes von 600 – 1.260 ccm gefahren. Wir hatten mit unseren „Hüpfern“ wie der Alen so gerne sagt, nicht das Gefühl untermotorisiert zu sein. Im Gegenteil : schon meine DRZ kommt einem wie ein Schlachtschiff im Vergleich zu den beweglichen EXCs vor. Und die schlagen sich besser als von vielen angenommen. Beide 350er EXCs haben inzwischen mehr als 7.000 km hinter sich, fahren, springen an und hören sich an wie am ersten Tag. Den Einstieg in die Tour würde ich beim nächsten Mal etwas anders gestalten. Wir gehen prinzipiell gerne so vor, daß wir uns ungern vorschreiben lassen eine Tour nach vorgegebenem Muster abzufahren. D.h. wir fahren so lange wir Spaß haben und suchen uns dann ein Quartier. Wir haben letztes Jahr auf der ACT Pyrenäentour gute Erfahrungen damit gemacht, den Track am Ende wieder so zurückzufahren wie wir hingekommen sind ( track back ). Das hat den Vorteil, daß wir nicht über Straßen zurückfahren müssen sondern den maximalen Geländeanteil nutzen. Ist natürlich eine Frage der zur Verfügung stehenden Zeit. Da auch wir keine 10 Tage einplanen konnten, sind wir nach Tag drei umgekehrt und wieder zurückgefahren.
Zurück zum Einstieg : die ACT Portugal sieht als bisher einzige Tour zwei sog. „Hardenduro“-Passagen vor. Die sind nicht lang, ca 5 km und die sind im Prinzip nicht unbedingt „hard“. Allerdings ist auf der Strecke ein ca 10-20m ( Meter ) langer Abschnitt, der dir die Freude am Urlaub zunichte machen kann. Je nach Fahrtrichtung ein ca. 20%iger Auf- oder Abstieg mit seehr großen Steinen und einer 90 Grad Kehre. Für den ersten Tag, vor allem mit wenig Übung, eine stattliche Herausforderung. Alen hat immer noch eine „blaue“ Erinnerung daran. Ist inzwischen zwar grün oder gelb aber wir waren froh, daß nichts ernsthafteres passiert ist. Und mir tut ein Schienbein immer noch weh, obwohl ich da eigentlich kein großes Schmerzempfinden kenne…
Am zweiten Tag wechselt gerne mal der Untergrund. Von einer Sandvertiefung überrascht, mußte mein Moped auch mal aufgehoben werden. Spaß hatten wir trotzdem. Die Bäche führen tendenziell wenig Wasser. Das haben wir für eine Erfrischungsdusche ausgenutzt. Tag drei haben die Temperaturen ansteigen lassen bis auf 31 Grad Celsius und führten uns in etwas lieblichere Landschaften. Erinnerungen an Italien werden wach. Einerseits hat es uns leid getan wieder den Rückweg antreten zu müssen, andererseits waren uns 1.000 Kilometer Feldweg ausreichend um unseren offroad-Durst fürs Erste zu stillen.
Fazit : Portugal ist eine Reise wert und ich bin überzeugt, daß man auf den Straßen dort ebenso viel Spaß haben kann wie wir im Gelände. Die Menschen sind freundlich und, als Schwabe muß das auch gesagt werden, das Preisniveau ist grundsätzlich überzeugend.
Euer Michael tornante