Libyen vor (fast) 30 Jahren

Bilder und Reisegeschichten aus früheren Tagen fotografiert mit analogen Kameras die Bilder eingescannt oder abfotografiert auch mit wenig Text.
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kradventure
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Re: Libyen vor (fast) 30 Jahren

#25 Ungelesener Beitrag von kradventure »

LIBYEN 1994, Teil 11, Tag 16 bis 18 (Tesawa bis Sebha)

Die Arztpraxis (oder Krankenstation) befand sich in einem Beton-Pavillon am Ortsrand von Tesawa. Zunächst bedeutete mir eine Krankenschwester, auf dem Flur zu warten, nach etwa einer Viertelstunde wurde ich dann in das Behandlungszimmer gebeten. Der Arzt, klein, rundliche Figur, graue Haare, war wohl vom Polizeichef schon informiert, worum es ginge. Er machte nicht sonderlich viele Worte, die Untersuchung, er auf seinem Stuhl sitzend, ich vor seinem Schreibtisch stehend, lief – ich schwöre! - genau folgendermaßen ab:

Arzt: „Move your legs“

Ich: Hebe nacheinander rechtes und linkes Bein – soweit es die Schmerzen zulassen. Nicht weit, wie ich glaube.

Arzt: „O.k. Move your arms“

Ich: Hebe nacheinander beide Arme, komme gerade so auf Schulterhöhe.

Arzt: „O.k., Nothing, you`re fine!“

Er kritzelte etwas auf einen Schreibblock und wünschte mir noch einen guten Tag. Sprachlos, und offen gestanden nicht wirklich beruhigt nach dieser Diagnose, verließ ich die Praxis.

Zurück in der Polizeistation, die wohl auch als eine Art Rathaus oder Gemeindeverwaltung diente, wurde ich ein Büro gebracht, in dem der eigentliche Polizeichef (oder eher der Bürgermeister?) residierte, jedenfalls offensichtlich der oberste Chef in Tesawa. Traditionell mit weißem Umhang bekleidet, faltiges Gesicht, weißer Bart, mit seiner gesamten Erscheinung eine große Würde ausstrahlend. Er bot mir Tee und Kekse an, die ich dankend annahm. Von ihm erfuhr ich, dass Arend in der Zwischenzeit aktiv gewesen war: Mithilfe des gut englisch sprechenden Dorflehrers hatte er die Verbringung meines Motorrades in eine Werkstatt veranlasst und brachte wohl gerade unser Gepäck in das gegenüberliegende Schulgebäude, wo wir für die Nacht untergebracht werden sollten.

Dort angekommen nahm ich erst einmal zwei Schmerztabletten aus der Reiseapotheke, dann packte ich, ohne überhaupt zu wissen, ob oder wann mein Motorrad repariert werden könnte, mein Nähzeug aus und begann, den Reißverschluss des Tankrucksacks wieder an die Grundplatte zu nähen – irgendwie musste es ja weiter gehen, und ich versuchte meine Verzweiflung durch Entschlossenheit zu verdrängen. Jetzt erst recht! Außerdem brachte die mühsame Arbeit etwas Ablenkung. Zum Abendessen waren wir dann bei dem leitenden Ingenieur des Bewässerungsprojektes eingeladen, der Dorflehrer und der (vermeintliche) Bürgermeister waren ebenfalls anwesend. Wir saßen traditionell auf Kissen auf dem Boden (schwierig für mich, eine halbwegs schmerzfreie Sitzposition zu finden) und es wurden auf großen Platten zahlreiche Köstlichkeiten serviert. Nach dem Essen wurde die Diskussion mehr und mehr politisch, und gerade der junge Dorflehrer erwies sich als glühender Anhänger Ghadafis. Immer wieder zitierte er dessen „Grünes Buch“, eingeleitet jeweils mit den Worten „Our Leader told us...“. Wir fühlten uns etwas unwohl und versuchten, in unseren Antworten so diplomatisch wie möglich zu bleiben.

Die Nacht war für mich eine überwiegend schlaflose: Der Körper konnte keine wirklich schmerzfreie Lage finden, der Geist wollte einfach keine Ruhe geben, ständig kreisten die Gedanken um den Unfall und die Folgen. Wie würde mein Motorrad am nächsten Tag aussehen? Nach einem schnellen Frühstück führte mich mein erster Weg deshalb auch gleich in die Werkstatt, wo die Mechaniker die halbe Nacht fleißig gewesen waren: Der Kofferträger und die gebrochene Lenkerstrebe waren geschweißt, der Lenker selbst zumindest halbwegs gerade gebogen. Die Verkleidung war mit Draht geflickt. Ebenso der Handprotektor mit Draht wieder befestigt. Der Auspuff nach außen gebogen, der Blinker „geschient“. Als ich auf den Hof der Werkstatt kam, wurde gerade noch – eigentlich rührend – mit gelber Farbe der Cockpit-Bügel ausgebessert. Was mich dann aber wirklich tief gerührt hat und meine Verzweiflung vom Vortrag endgültig in Zuversicht verwandelt hat, war der Anblick dieses kleinen Mädchens, das mich und mein Motorrad mit großen Augen und einer Mischung aus Neugierde und Erstaunen beobachtet hat:

Bild

Die Reparatur kostete mich (umgerechnet nach unserem Schwarzkurs aus Tripolis) ca. 40 DM, ein mehr als fairer Preis für die Nachtschicht. Ich fuhr zur Schule, wo wir die Motorräder bepackten um uns dann von unseren Helfern zu verabschieden, nicht ohne uns noch zigfach zu bedanken. Dann ging es auf der Asphaltstraße zunächst nach Murzuq. Das Fahren war eine Herausforderung: Erstens schmerzte der Rücken immer noch gewaltig, zweitens war der Lenker eben immer noch etwas krumm, was zu einem sehr merkwürdigen Fahrgefühl führte. Ich sollte mich aber noch daran gewöhnen. In Murzuq aßen wir zu Mittag, und als wir gerade wieder losgefahren sind Richtung Sebha, überholte uns ein weißer Pickup, stoppte direkt vor uns und zwang uns so ebenfalls zum Anhalten. Der Fahrer (in Zivil) stieg aus, meinte etwas von „Police“ und bedeutete uns, ihm zu folgen. Tatsächlich fuhren wir zu einer Polizeistation, wo er nicht nur unsere Reisepässe, sondern erstmals auch die an der Grenze zu den Kennzeichen erhaltenen Versicherungsunterlagen akribisch prüfte. Dann mussten wir ihm noch auf einer großen Landkarte an der Wand unsere gefahrene und die weiter geplante Reiseroute zeigen.

Wir fuhren dann nach Sebha und bezogen (diesmal ein anderes, etwas günstigeres) Hotel. Sind dann noch hoch zur Burg gelaufen und haben anschließend in der Stadt gegessen. Als wir zum Hotel zurückkamen, stand neben unseren Kühen eine weitere BMW mit deutschem Kennzeichen (HPN-Umbau), den Fahrer trafen wir im Innenhof und verbrachten den Abend gemeinsam mit dem Austausch unserer Reiseerfahrungen – ich hatte ja genug zu berichten. Wir beschlossen, meinem Rücken vor der langen Pistenetappe Idri-Darj noch einen Tag Ruhe zu gönnen und verbrachten den nächsten Tag überwiegend mit Faulenzen und kleineren Wartungsarbeiten (Luftfilter reinigen z.B.). Nachmittags, im Innenhof des Hotels sitzend, habe ich dann folgendes im Reisetagebuch notiert:

„Meine Stimmung ist gemischt: Einerseits Lust auf Piste (jetzt erst recht usw.), andererseits steckt mir der Unfall noch in den Knochen (wobei der schmerzende Rücken eher das kleinere Problem ist, der mentale Dämpfer ist schlimmer!). Ein Teil von mir möchte am liebsten auf Asphalt nach Hause, „Wunden lecken“. Der andere Teil weiß natürlich, dass das Quatsch ist. Was passiert ist, ist passiert, und wird nicht dadurch ungeschehen, dass ich Arend und mir den Rest der Reise vermiese.“

(Fortsetzung folgt...)
Zuletzt geändert von kradventure am Dienstag 24. Oktober 2023, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Libyen vor (fast) 30 Jahren

#26 Ungelesener Beitrag von kradventure »

maxmoto hat geschrieben: Montag 23. Oktober 2023, 23:17 Ich glaube, nach so einer Selbsterfahrung und dem hoffentlich relativ guten Ende (zumindest vermute / erwarte ich das), hat man diese Freiheit intus, die Konstatnin Wecker in seinem Lied / Chanson "Willi" so treffend beschreibt: Freiheit hoast koa Angst hom vor Nix und Nearmand. (Freiheit heißt keine Angst vor Nichts und Niemanden zu haben.)
Ja! Und: Nein. Ganz so einfach ist das leider nicht. Was mich persönlich betrifft, so habe ich tatsächlich keine (oder besser: wenig) Angst, und die Erfahrungen von damals haben da sicher ihren Anteil. Aber inzwischen bin ich ja seit langem Vater, und um seine Kinder hat man immer Angst (oder zumindest: Sorge)!

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Re: Libyen vor (fast) 30 Jahren

#27 Ungelesener Beitrag von kradventure »

2wheeler hat geschrieben: Dienstag 24. Oktober 2023, 10:47 Eine Nacht alleine in der Wüste wäre viel beschissener gewesen. Ich denke mal ihr hatte auch kein Holz dabei.
In dieser Situation wäre das in der Tat sehr schlecht gewesen, aber grundsätzlich sind Nächte in der Wüste mit das Tollste, was ich je erlebt habe. Die unglaubliche Stille (man hört das eigene Blut in den Adern rauschen!) und der unbeschreibliche Sternenhimmel (klare, extrem trockene Luft und keine andere Lichtquelle in weitem Umkreis) sind einzigartig! Aber das weißt Du ja sicher! Wir haben ja auch auf der Tour auch oft genug in der Wüste campiert.

Und zum Holz: Du spielst vermutlich auf die kalten Saharanächte an: So kalt waren die im März '94 gar nicht, normaler Schlafsack war völlig ausreichend.

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Re: Libyen vor (fast) 30 Jahren

#28 Ungelesener Beitrag von kradventure »

LIBYEN 1994, Teil 12, Tag 19 bis 20 (Sebha – Idri – Darj, Etappe 1 und 2)

Der Plan war, von Sebha nach Brak nicht auf der Straße (kleiner Umweg) zu fahren, sondern direkt durch die Dünen. Nachdem Arend sich einmal und ich mich zweimal eingegraben hatte, ich beim zweiten Mal absolut keine Kraft mehr hatte, mich zu befreien, und mir außerdem der Schmerz die Tränen in die Augen trieb, beschloss ich, dass das für mich absolut nicht ging. Die Piste ab Idri, deren Umfahrung keinen kleinen, sondern einen riesigen Umweg erfordern würde, würde noch genügend Herausforderungen bringen (ich ahnte noch nicht, wie viele wirklich!), die Dünenetappe musste ausfallen. Arend war sichtlich enttäuscht, aber weder wollte er die Dünen alleine angehen, noch mich alleine lassen, also fuhren wir gemeinsam auf Asphalt nach Brak und weiter nach Idri. Dort galt es, vor allem zwei Dinge zu erledigen: Erstens mussten wir uns auf der Polizeistation für die Piste nach Darj abmelden, zweitens galt es, Tanks und Kanister zu füllen und Essens- und Wasservorräte aufzufüllen. Es stand eine Pisten-Etappe von 464 km ohne Versorgungsmöglichkeit bevor. Arend hatte einen 45-Liter-Tank, ich einen 35-Liter-Tank und zwei Fünf-Liter-Kanister, außerdem hatten wir 10 Liter Trinkwasser im Kanister und nochmals je 1 Liter pro Person in Trinkflaschen. Die Kühe brauchten im Sand – je nach Beschaffenheit – 6 bis 10 Liter auf 100 km, so dass unsere 45 Liter pro Motorrad reichen sollten, aber keinen allzu großen Spielraum für Navigationsfehler ließen.

Meine Laune, durch die Dünenepisode vom Morgen ohnehin schon nicht die beste, sank dann bereits nach wenigen Kilometern Piste auf einen absoluten Tiefpunkt: Weichsand, steinige Passagen und übles Wellblech lösten einander ab, und bescherten mir schlimme Rückenschmerzen. Bei einer Pause bemerkte ich außerdem, dass der Kofferträger an der Schweißnaht erneut gebrochen war, mit Packriemen konnte ich das zumindest provisorisch befestigen. Arend hatte einen kleineren Sturz, wobei aber zum Glück nichts passiert ist. Schon recht früh am Nachmittag hielten wir Ausschau nach einem geeigneten Übernachtungslatz, der Weg dorthin führte durch weichen Sand, ich stürzte, fiel auf den Rücken, und der verbliebene Rückspiegel brach ab. Ich war, nachdem das Motorrad wieder aufgerichtet war, fix und fertig, außerdem stinksauer und ich ließ meine schlechte Laune ungerechterweise an Arend aus. Wortlos half ich noch beim Zeltaufbau, dann nahm ich zwei Schmerztabletten (viele waren nicht mehr übrig) und ließ Arend mit dem Kocher allein, erklomm einen Hügel hinter unserem Zeltplatz und setzte mich dort auf einen Stein. Ich musste jetzt einfach alleine sein! Die unglaubliche Stille der Wüste und die einsetzende Wirkung der Schmerztabletten beruhigten mich dann allmählich, und ich genoss noch eine Weile genau diesen Anblick:

Bild

Anschließend kletterte ich wieder hinunter, entschuldigte mich bei Arend und genoss mit ihm gemeinsam die einfache Tütensuppe, die er zubereitet hatte.

Am nächsten Morgen bereitete die Rückfahrt zur Piste wieder viel Mühe im weichen Sand, gelang aber ohne Sturz. Nach einigen Kilometern erreichten wir einen aus zwei kleinen Wellblechbaracken bestehenden Militärposten (im Reiseführer als Polizeiposten erwähnt, auf uns wirkte das aufgrund der Fahrzeuge und Uniformen nach den Erfahrungen mit bisherigen Polizeikontrollen aber eher militärisch). Bei der Ausweiskontrolle ahnten wir noch nicht, wie wichtig dieser Posten noch für uns werden sollte! Kurz danach stieg die Piste auf ein Hammada-Plateau an und nach weiteren gut 60 km wurden wir langsam nervös, weil die Piste immer noch nach Norden führte, obwohl sie längst nach Westen hätte abbiegen müssen, um dann in nordwestlicher Richtung nach Darj zu führen. Nach weiteren 20 km hielten wir an, berieten uns und entdeckten in westlicher Richtung Gebäude – ob dort die richtige Piste verläuft? Wir fuhren querfeldein zu den Gebäuden, die sich als Ölförderanlagen herausstellten, die aber offensichtlich schon lange stillgelegt waren. Eine alte Piste war zu erahnen, aber wohl schon ewig nicht mehr befahren. Wir trafen die wohl einzig richtige Entscheidung: die gesamte Strecke bis zum Militärposten zurück zu fahren. Der Weg dorthin hielt aber noch ein paar Schwierigkeiten für uns bereit: Kurz, nachdem wir gewendet hatten, handelte sich Arend auf dem steinigen Untergrund einen Plattfuß vorne ein – erstmals war Reifen flicken angesagt:

Bild

Nur 30 Kilometer später: Wieder Plattfuß vorne bei Arend. Erneut Radausbau, Reifen flicken, Radeinbau, wieder anziehen, Motorrad vom Hauptständer schieben. Vorne platt! Ob die Sahara jemals zuvor solch deutsche Flüche gehört hat? Radausbau, Ersatzschlauch einziehen, Radeinbau und weiter Richtung Militärposten. Dort lud man uns zum Essen ein, gab uns Benzin – das wir nach diesem Umweg dringend brauchten, um Darj zu erreichen - und eskortierte uns dann mit einem Jeep zur Abzweigung der richtigen Piste – so unscheinbar, dass wir sie schlicht übersehen hatten. Mittlerweile war es spät geworden, aber wir mussten noch ein paar Kilometer gut machen und fuhren noch eine Weile Richtung Sonnenuntergang, bevor wir direkt neben der Piste das Zelt aufschlugen. 280 Kilometer gefahren, aber effektiv nur 130 Kilometer der Strecke absolviert!

Bild

(Fortsetzung folgt...)

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Re: Libyen vor (fast) 30 Jahren

#29 Ungelesener Beitrag von kradventure »

LIBYEN 1994, Teil 13, Tag 21 bis 22 (Idri – Darj, Etappe 3, Ghadames)

In der Nacht kam ein starker Wind auf, der kräftig an unserem Zelt rüttelte, und Kaffee kochen war am Morgen nur im Windschutz eines Kilometersteins neben der Piste möglich. Kurz nach dem Start trafen wir zwei Österreicher auf XT 600, die in die Gegenrichtung fuhren. Die Piste war jetzt sehr gut zu fahren: Sand, nicht zu weich, nicht zu fest – der ideale Zustand, der das Fahren zu einer Art schwerelosem Gleiten macht und zu einem regelrechten Rausch führen kann:

Bild

Wie das im Rausch so ist: Man verpasst gerne mal eine Abzweigung, so auch wir. Haben wir aber schon nach wenigen Kilometern gemerkt. Dann wurde die Piste wieder sehr holprig, vorbei war der Rausch, und wir waren dann, als kurz vor Darj die Piste in Asphalt überging, regelrecht erleichtert. (Es gibt in „Long Way Round“ eine Szene, wo Charley und Ewan nach einer langen Pisten-Etappe wieder Asphalt erreichen und Charley vor Freude die Straße küsst – ich konnte, als ich den Film sah, diesen Moment nur allzu gut nachvollziehen!). Wir küssten zwar nicht den Asphalt, machten aber beide einen kleinen Freudenwheelie. Unser erster Weg in Darj führte zur Polizeistation, wo wir uns weisungsgemäß nach der Abmeldung in Idri zurückmelden wollten. Die dortigen Beamten wussten aber anscheinend gar nicht so genau, was wir eigentlich von ihnen wollten. Wir bekamen große Zweifel, ob uns überhaupt irgendjemand gesucht hätte, wenn wir uns nicht in Darj gemeldet hätten. Es ging dann weiter nach Ghadames, die dortige Altstadt, die seit 1986 zum UNESCO-Welterbe zählt, wollten wir uns am nächsten Tag ansehen. Wir suchten (und fanden nach einigem Umherirren) die Jugendherberge. Die Rezeption war gerade nicht besetzt, wir warteten im Foyer und vertrieben uns die Zeit mit Billard spielen. Erst gegeneinander, dann gegen zwei anwesende Libyer. Nach dem einchecken dann zu einer Tankstelle mit Werkstatt, wo ich Spiegel und Kofferträger schweißen ließ. Nach einem anschließenden Essen (gebratenes Hühnchen mit Reis) ging es zurück zur Jugendherberge, wo eine ziemlich eklige Überraschung auf mich wartete: Als ich auf dem Weg zur Dusche frische Wäsche aus dem Alukoffer holen wollte, musste ich feststellen, dass die Dose Reifenpilot, die ich dummerweise im Koffer transportierte, explodiert war. Statt einen defekten Reifen zu füllen und Löcher zu verkleben, verklebte der Doseninhalt jetzt alles, was sonst noch im Koffer war. Eine riesige Sauerei! Dass die Dusche dann, wie schon häufiger zuvor, nur tröpfelndes kaltes Wasser zu bieten hatte, konnte da auch nicht mehr schrecken. Die eindeutig positive Nachricht des Tages (neben der Tatsache, dass wir die längste Pisten-Etappe der Tour gemeistert hatten) bestand darin, dass ich deutlich weniger Schmerzen verspürte.

Am nächsten Tag erst etwas Motorradpflege (Arend musste schon wieder Reifen flicken, ich eine Schraube für das Windschild passend zurechtsägen, die verloren gegangen war), dann zur Post, nach Deutschland telefonieren (eine ziemlich aufwendige Prozedur). Dort war alles klar, und auch Henning war inzwischen wieder gut angekommen. Danach haben wir dann die beeindruckende Altstadt besichtigt: Ein verschlungener Komplex aus Lehmbauten, mit engen Gassen, die großteils überdacht sind (feste Dächer oder zumindest Schilfmatten). Durch die spezielle Bauweise herrscht ein angenehm kühles Klima, selbst bei großer Hitze. Deshalb ziehen auch viele der Bewohner, die in eine eigens errichtete Neustadt umgesiedelt wurden, zumindest in den Sommermonaten in ihre alten Häuser in der Altstadt.

Bild

Abends sind wir noch einmal Essen gegangen, dazu gab es tatsächlich ein Bier! Alkoholfrei, gewöhnungsbedürftiger Geschmack, aber eine willkommene Abwechslung zum ewigen Pfefferminztee! Irgendwann, es war schon spät, ging es dann zurück zur Jugendherberge. Die war aber schon geschlossen, und wir mussten über den Balkon in unser Zimmer im ersten Stock klettern. Noch eine Herausforderung für meinen geschundenen Rücken, und vielleicht gut, dass das Bier alkoholfrei war!

(Fortsetzung folgt...)

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Re: Libyen vor (fast) 30 Jahren

#30 Ungelesener Beitrag von kradventure »

LIBYEN 1994, Teil 14, Tag 23 bis 25 (Ghadames – Kerkenah, Tunesien)

So langsam fühlte es sich tatsächlich schon nach Rückreise an, aber noch hatten wir mehr als eine Woche vor uns, und der Plan war, in Zuwara an der Küste noch ein oder zwei Badetage einzulegen – etwas „normalen“ Urlaub hatten wir uns redlich verdient. Von Ghadames ging es zunächst zurück nach Darj, dann weiter nach Nalut. Hier begann ein starker Wind zu wehen, der später noch zu einem regelrechten Sandsturm werden sollte. Hinter Nalut führte die Straße in einigen Kehren hinunter ins Tal – nach langer Zeit mal wieder so etwas wie Schräglage. Das war aber das einzige fahrerische Highlight, danach war die Straße schnurgerade, die Landschaft trostlos und der Sturm hatte zahlreiche kleine Dünen auf die Straße geweht, und drohte teilweise, uns von der Straße zu wehen. Bei Zuwara angekommen, machten wir uns entlang der Küstenstraße auf die Suche nach einer Feriensiedlung „Abu Keshfa“, die sich dort laut Reiseführer befinden sollte. Fehlanzeige, eine Ansammlung von Bungalows, die tatsächlich den Namen „Abu Keshfa“ trug, erwies sich als Wohnanlage für die ausländischen Mitarbeiter einer Fabrik (wie uns ein Deutscher „Gastarbeiter“ bestätigt hat). Über eine Piste fuhren wir auf einem Damm bis zur Insel Farwa, doch das Hotel, das sich ebenfalls laut Reiseführer dort befinden sollte, existierte auch nicht. Nächster Versuch: Ras Ajdir. Auf dem Weg dorthin erwischte uns erst ein Gewitter, dann stellte ich fest, dass das Cockpit (samt Scheinwerfer) meiner GS locker hin und her wackelte, was einen kurzen Stop und den Einsatz von reichlich Draht erforderte.

In Ras Ajdir – eigentlich ein ziemlich trostloses kleines Kaff, wie ich im Reisetagebuch notiert habe - gab es dann aber wirklich ein recht gutes Hotel mit Restaurant. Wir checkten also ein und beschlossen, hier unseren Badeurlaub zu verbringen. Das Abendessen war vielversprechend: Vorsuppe, Salat, Fischfilet mit Pommes und Reis, recht lecker zubereitet. Am nächsten Morgen aber war von Badewetter keine Spur: Bedeckt, Nieselregen, kalter Wind – wir entschieden beim Frühstück, doch schon weiter zu fahren und den Badeurlaub in Tunesien nachzuholen. Natürlich wollten wir bei den hiesigen Spritpreisen unbedingt noch einmal volltanken, aber es gab in Ras Ajdir keine Tankstelle, also sind wir zurück gefahren bis Abu Kammash. Vor der dortigen Tankstelle war eine lange Schlange, da gerade ein Tankwagen Nachschub lieferte. Wir reihten uns ein, und waren gleich von vier Jungs umringt, die von uns und unseren Motorrädern geradezu fasziniert waren:

Bild

Da wir uns einig waren, dass wir die Nummernschilder, die jetzt über Tausende Kilometer unsere Motorräder geschmückt hatten, unbedingt als Souvenir behalten wollten, hielten wir kurz vor der Grenze noch einmal an und versteckten je eines der beiden erhaltenen Exemplare unter der Sitzbank. An der Grenze dann gaben wir mit den Papieren ganz unschuldig blickend nur ein Kennzeichen zurück. „Only one?“, fragte der Beamte. „Yes, Motorbike, got only one!“. Er studierte die vor ihm liegenden Papiere - ohje, ob da die Zahl der ausgegebenen Schilder vermerkt war? Offensichtlich nicht, denn er stempelte die Papiere ab und gab uns die vollen 50 Dinar Pfandsumme zurück. Wieder in Tunesien tauschten wir bei den Schwarzhändlern unsere verbliebenen libyschen Dinar in tunesische und steuerten dann in Ben Guerdane ein Café für einen Mittagssnack an. Bei nach wie vor recht starkem Wind fuhren wir dann auf Asphalt weiter bis Medenine, bogen dann auf eine Piste nach Matmata ab, um dort im Wohnhöhlen-Hotel „Marhala“ einzuchecken. Arend war genauso beeindruckt, wie ich selbst ein halbes Jahr zuvor bei meiner ersten Übernachtung dort. (Das Hotel gibt es noch heute, wie mir gerade das Internet zeigt: https://maps.app.goo.gl/Fwhdx8qMzrBabpYg7).

Beim gestrigen Abendessen war beim Kartenstudium der Plan gereift, unseren Badeurlaub auf der Insel Kerkenah zu verbringen, und so fuhren wir nach dem Frühstück in Matmata auf direktem Weg nach Sfax und dort gleich in den Hafen. Die kleine Fähre nach Sidi Youseff auf Kerkenah wollte gerade ablegen, ich bin noch schnell darauf gefahren. Es zeigte sich aber, dass für Arends Motorrad kein Platz mehr gewesen wäre, also begann ich, füßelnd mein Motorrad wieder zurückzuschieben, um die Fähre wieder zu verlassen – die aber bereits langsam losfuhr, als mein Hinterrad schon auf der Hafenmole, das Vorderrad aber noch auf der Rampe der Fähre war. Zwei Tunesier auf dem Schiff reagierten geistesgegenwärtig und gaben meinem Motorrad einen kräftigen Schubs, so dass ich – am ganzen Körper zitternd – tatsächlich plötzlich ganz auf der Hafenmole stand, anstatt, wie schon befürchtet, mit samt GS ins Hafenbecken zu fallen! Auf diesen Schreck hin fuhren wir in die Innenstadt von Sfax und landeten in genau dem Straßencafé, in dem wir schon drei Wochen zuvor gesessen hatten – noch mit Henning und der Zuversicht, dass er in Sfax sein Visum erhalten würde! Wir vertrödelten die Zeit bis zur nächsten Fähre mit Kaffee, Tee und Pizza.

Die Überfahrt auf der kleinen Fähre war dann etwas wackelig, aber sonst ereignislos. Auf Kerkenah angekommen fuhren wir auf einer Piste zu dem alten spanischen Fort „Borj Elhsar“, wo wir übernachten wollten. Bei der Besichtigung der Festungsanlage trafen wir einen Wächter der uns klar machte, dass wir direkt beim Fort nicht übernachten dürften, empfahl uns aber dazu einen Strand in nur zwei Kilometer Entfernung. Den Tipp nahmen wir dankbar an, und nur wenig später stand unser Zelt direkt an besagtem Strand, nur 5 m vom Meer entfernt. Meine damalige Stimmung wird vielleicht am besten beschrieben durch meinen Tagebucheintrag von diesem Abend im Original-Wortlaut: „Liege im Schlafsack, blicke auf die Lichter einer Bohrinsel o.ä. und lausche dem Rauschen des Windes in den Palmen, der Brandung und den Schreien einiger Möwen. Der Anblick, den die Insel heute bot, das blaue Meer, weiße Häuser, bunte Fischerboote und grüne Palmen – einfach herrlich. Genau das, was man nach der Wüste braucht. (…) Ich glaube, ich war reif für diese Insel!“ Kurz darauf zauberte dann der Sonnenuntergang diese Lichtstimmung als perfekten Tagesausklang:

Bild

(Fortsetzung folgt - noch eine letzte!)

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Re: Libyen vor (fast) 30 Jahren

#31 Ungelesener Beitrag von kradventure »

LIBYEN 1994, Teil 15, Tag 26 bis 31 (Kerkenah – Nabeul - Kassel)

Am folgenden Morgen sprangen wir als allererstes direkt in das kühle Meer – eine herrliche Erfrischung! Danach begaben wir uns auf eine Inselrundfahrt, teils auf Pisten, teils direkt am Strand entlang. Mittagessen in Remla, dann zurück zu unserem Strand, nochmal ins Meer gesprungen, danach die Isomatten in den Sand gelegt und noch ein Sonnenbad genommen. Abends haben wir uns zunächst ein Süppchen gekocht, und dann bekamen wir noch Lust auf ein kühles Bier, sind deshalb zum nahegelegenen Hotel gefahren und haben dort den letzten Inselabend auf der Terrasse ausklingen lassen. Glück hatten wir dann am Folgetag: Als wir im Hafen ankamen, war die Fähre gerade abfahrbereit und hatte noch Platz für uns, so ging es ohne Wartezeit an Bord. Von Sfax sind wir dann auf direktem Weg nach Hammamet gefahren, unterwegs gab es gegrillte Lammkoteletts am Straßenrand. In Hammamet haben wir uns noch kurz die Festung angeschaut, dann ging es nach Nabeul zum Camping Jasmin. Unsere Wintersachen, die wir auf der Hinfahrt dort hinterlegt hatten, waren noch da, versehen mit einer Nachricht von Henning: Er hatte auf seiner Tunesientour leider ziemlich viel Regen. Wie üblich trafen wir auf dem Campingplatz zahlreiche andere Afrika-Touristen, u.a. ein Pärchen, das mit den Motorrädern in Algerien gewesen war. Die beiden waren ziemlich fertig, hatten auf ihrer Tour viele Probleme - technisch (z.B. ein Reifen von der Felge gesprungen), aber auch, was die Lage in Algerien betraf: Die Versorgungssituation war dort so schlecht, dass zeitweise an Touristen kein Brot verkauft wurde und die beiden wohl so manchen Hungertag hatten. Mir schien aber, dass sie etwas weniger mit ihrem Schicksal haderten, nachdem ich von meinem Unfall erzählt hatte.

Es blieb uns noch ein letzter Afrikatag, bevor uns die Habib wieder nach Europa bringen würde, und den verbrachten wir mit einer Tour zum Cap Bon – eine Tour, die noch einmal einiges an Enduro-Einlagen brachte: Auf Straße ging es zunächst bis Kelibia, dann auf einer Piste weiter zum Cap. Die letzten Kilometer bis zum Leuchtturm waren damals eine ziemlich kernige, grob geschotterte Piste, die sich in einigen steilen Kehren zum Leuchtturm wand. Danach ging es auf weiteren schmalen Pisten und Eselwegen über die Halbinsel, auch eine recht tiefe Furt war zu überwinden. Die Landschaft mit grünen Weiden und grasenden Kühen wirkte dabei eher alpin als afrikanisch. Zurück am Campingplatz gönnten wir uns ein kühles Bier, dann eine heiße (!) Dusche und danach ging es nach Nabeul zum Essen.

Am nächsten Tag dann eine kühle Fahrt nach Tunis, dort einschiffen. Nachdem wir die letzten tunesischen Dinar noch vor dem Hafen ausgegeben hatten, sollten wir jetzt plötzlich noch eine Gebühr von 10 Dinar zahlen (wohl wegen der Umbuchung, da wir ja ursprünglich für drei Personen gebucht hatten und Henning vorzeitig zurück gefahren war). Zum Glück lieh uns ein Paar aus Reutlingen, das hinter uns am Fährschalter stand, den nötigen Betrag. Dieses Mal teilten wir uns die Vierbett-Kabine mit einem schweizer Pärchen, das auf einer Cagiva Elefant eine Tunesienrundfahrt gemacht hatte. Die Nacht war recht unruhig wegen ordentlichem Seegang, der obendrein der Fähre eine erhebliche Verspätung einbrachte. Unser Plan, in Deutschland noch eine Zwischenübernachtung einzulegen, war damit hinfällig geworden – durchfahren war angesagt. Es war dann nach der Ausschiffung auch schon 19:00 Uhr und es dämmerte bereits in Genua, als wir die allerletzte Etappe der Tour in Angriff nahmen – die natürlich auch nicht ganz ohne Probleme verlief: ein kaputtes Rücklicht, ein Tankautomat, der unsere Karten nicht lesen konnte und schließlich noch Schnee in den Kasseler Bergen. In Kassel sind wir von der Autobahn direkt zum Bäcker, Brötchen kaufen, dann zu mir nach Hause. Wir klingelten Henning, der damals im gleichen Haus, ein Stockwerk unter mir wohnte, aus dem Bett und tauschten bei einem langen gemeinsamen Frühstück unsere Reisegeschichten seit der Trennung in Tunesien aus. Dann noch ein extra starker Kaffee für Arend, der noch bis kurz hinter Hildesheim musste. Als er dort ankam, lag ich längst tief schlummernd in meinem Bett und träumte von Dünen, Palmen, Wellblech, von Polizisten mit Trenchcoat und Sonnenbrille, von fliegenden Kühen – kurz: Von einem unglaublichen Abenteuer!

ENDE

Epilog:

So, das war nun also mein Rückblick auf das (fast) 30 Jahre zurückliegende Libyenabenteuer. Erstaunlich und faszinierend, wie intensiv ich selbst es beim Schreiben noch einmal erlebt habe! Ich hoffe, dass auch Ihr unser Abenteuer beim Lesen zumindest ein wenig nacherleben konntet, danke an alle, die so lange ausgehalten (und z.T. auch zwischendurch Feedback gegeben) haben! Und noch der Vollständigkeit halber: Auf Anraten von Freunden und Familie habe ich kurze Zeit nach der Rückkehr einen Orthopäden konsultiert und den Rücken röntgen lassen – nichts. Der Arzt in Tesawa hatte also wohl richtig gelegen mit seiner Diagnose, und ich hatte einfach ein unglaublich riesiges Glück!

Vieles ist seit damals passiert, in meinem Leben, aber vor allem auch in Libyen. Ghadafi wurde 2011 gestürzt, es folgte Bürgerkrieg und eine bis heute andauernde Teilung in Ost und West. Wie ist es wohl in dieser Zeit all den Menschen ergangen, deren Lebensweg sich auf dieser Reise kurz mit dem meinen gekreuzt hatte? Was machen Omar und Akim, die uns an unserem ersten Abend am Strand von Sabratah bewirtet haben? Wie geht es der hübschen Sekretärin aus der Balladyia in Tripolis? Wie Abdul Atif, der uns zu den Mandara-Seen chauffierte oder seinen Mitarbeitern? Was ist mit den Einwohnern von Tesawa, die uns in einer Notlage so großzügig halfen? Dem kleinen Mädchen aus der dortigen Werkstatt? Den Jungs von der Tankstelle in Abu Kammash, kurz vor der Ausreise? Ob ihnen allen auch so viel Glück vergönnt war, wie mir?

Und hier nun, ganz zum Schluss, noch unsere gefahrene Route:
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Re: Libyen vor (fast) 30 Jahren

#32 Ungelesener Beitrag von 2wheeler »

@ Achim

nochmal vielen dank für's dabei sein dürfen.

Unsere Reise war damals nicht auf 2 sonderen auf 4 Rädern, und dann in einer Gruppe von 7 Auto's. Einer davon war ein Lybier mit einem Pickup und Fässern mit Diesel, ca. 250 Liter. Ich habe hier allen Respeckt - das Ihr das nur zu Zweit gemacht habt. In den Weiten der Dünenfelder ein Problem zu bekommen - oder Abseits der Pisten - haben mich bei dieser Reise Nachdenklich gemacht. Die Navigation in der Zeit, war auch eine ganz andere. Das unser Lybischer Freund auch in den Dünenfeldern ohne Probleme von A nach B Navigieren konnte , da waren wir halt alle schon zu Europäisch.

Die Um el Ma Oase habt Ihr wohl auch besucht - nach der Karte zu beurteilen. Das Wasser war salzig und die Fliegenplage in der Oase war unerträglich. so blieben wir damals weit oben in den Dünen zur Nacht.

Sorry es ist Dein Bericht, aber die Erinnerungen und die Vorstellung wie es Euch so ergangen ist , es wird alles wieder nach oben gespült.

Also nochmals tausend Dank für diesen supertollen Bericht.

Von einem der im letzten Urlaub Roller gefahren ist :lol: :lol:

<daf> :Pr:
Bild 3,3 L /100 km

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