Nach 2016 war die Zeit wieder einmal reif einen Motorrad-Urlaub im Friaul zu verbringen. Davor waren wir schon einmal in 2011 und 2014 in der Region. Aber das aller erste mal im Friaul waren wir in 2002. Als Basislager wählten wir damals das Hotel Bellavista in Ravascletto. Aufmerksam auf diese Gegend wurden wir durch einen Reisebericht von hier in einem Heftchen das an Tankstellen auslag.
Das Friaul war mir sonst nur geläufig durch Zeitungsberichte über das Erdbeben das Mitte der siebziger Jahre dort war.
Die Bundeswehr damals sollte/wollte bei den Aufräumarbeiten helfen. Problem war die Durchfahrt durch Österreich. Das mußte von höchster politischer Ebene genehmigt werden. Die hatten wohl bedenken daß sie wieder heim ins Reich geholt werden. Egal. Heute ist nicht mehr zu erkennen ist das was noch verfallen rumliegt von damals vergessen worden oder natürlicher Verfall.
In den Jahren danach waren wir immer auf dem Campingplatz „Ai Pioppi“ in Gemona del Friuli.
Für die Anreise hatte ich mir heuer Donnerstag den 27.6, die Abreise fix für den 11.7.2024 vorgenommen.
Fahren wollte ich einen Teil der Strecken von damals bzw. Strecken die wir damals nicht kannten oder uns nicht getraut hatten zu fahren.
Die Track`s hatte ich auf dem Navi bereits geladen. Ich brauchte mich eigentlich dort nur noch für eine Tour entscheiden und losfahren.
Donnerstag 27.8.2024


Auch heuer wählte ich als Basislager den Campingplatz „Ai Pioppi“ in Gemona del Friuli.
Der Platz entspricht zwar nicht den Anforderungen die so manche/er an einen Campingplatz stellt wie z.B. Pool, Musik auf den Toilettenhäuschen usw. Wenn es eng wird stehen die Wartenden schon mal bis raus auf den Weg. Bestenfalls wurden da mal die Schlösser erneuert. Sonst ist halt wenig passiert. Doch, der Platz ist vergrößert worden. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen von Gästen die vom Süden kommen oder in den Süden fahren.
Für mich ist das in Ordnung. Der Chef ist freundlich, spricht deutsch und bei der Preisgestaltung rundet er auch mal ab damit er leichter rechnen kann.

Freitag 28.6.2024

Zum Eingewöhnen fuhr ich erstmal eine Tour die wir früher schon mal gefahren sind. Passo Monte Croce, Richtung Slowenische Grenze, Taipana usw. Immer in den Bergen entlang bevor es von der Landschaft her flach wird.


Aus dem Stehgreif würde ich die Tour nicht mehr so zusammen bringen. Aber besondere Vorkommnisse prägen sich ein. Wie hier in Prossenico. Da mußte ich im strömenden Regen, vor der Haustüre mit dem Balkon darüber, die Zündkerzen wechseln. Das war`s dann aber nicht sondern Wasser im Schwimmergehäuse.


Oder der Pausenplatz bei Subit. Mit Blick ins flache Land


Den Ort konnte ich nicht mehr finden. Das Panorama hat mir aber trotzdem gefallen

Eins von vielen überflüssigen Hinweisschildern

Die Entscheidung ist gefallen, es geht nach Cornappo


Abzweig Musi. Den Track, die 15 oder 20 km rüber nach Venzone. Auch ein Stück das man mal als Endurist gefahren sein muß aber dann einen Haken drunter setzen sollte. Er war damals schon ziemlich zugewachsen. Ehrlich gesagt es war auch eine gewisse Anspannung dabei, hoffentlich lauert uns keiner der Staatsdiener auf. Und heute ist das für mich, wenn ich alleine unterwegs bin, sowieso erledigt.

Slowenischer Grenzübergang. Seit dem EU Beitritt nicht mehr besetzt

Das ist wieder was Schönes zu fahren. Hinauf zur „Sella Carnizza“

Zumindest unter der Woche wenig befahren.


Rifugio Baita el Botton d` Oro
Mit guter Sicht auf die Passstraße
Das werde ich auch nicht vergessen weil bei einer Tour über die Sella Carnizza eine Dame unserer Gruppe sich hartnäckig weigerte unterwegs den „naturalen Toilettengang“ zu nutzen. Also mußte die ganze Truppe hier zum Kaffee trinken einkehren.

Was ist das? In der Mitte ein Kartoffelpuffer. Daneben ein gebratenes Stück Fleisch. Und davor? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall, es ging schwer runter.

Ich habe mir dabei so meine Gedanken gemacht wie der Wirt abends den Fensterladen schließt? Wahrscheinlich das Gitter abbauen. Ich komme da nochmal her und laß mir das erklären.

Da mußte der Wirt selber über so einen Schmarrn lachen

der Tischnachbar erzählte mir noch daß ganz in der Nähe im Wald eine Wallfahrtskirche steht mit guter Aussicht.

Kurze Zeit später war ich da. Chiese di Sant Anna di Carnizza. Von guter Aussicht konnte nicht der Rede sein.

Carnizza, das sieht man öfters, daß Gemeinden ihrem Ort den richtigen Rahmen verpassen.

Von hier aus wollte ich runter ins Val Resia und weiter bis zum Talende fahren. Das kannte ich noch nicht.

Eine Horde Wilder zeigte mir wie man hart an die Kehren ran fährt. Ich kannte die vom Rifugio.

Im Tal der Resia ging es erstmal ganz gemächlich voran.

Das änderte sich schlagartig ab dem Ort Stolvizza. So wie es steil runter ging ging es auch gleich wieder steil bergauf und das mehrmals.

Bis hierher. Dann gab ich auf. Der Karte nach müßten es bis zur Malga Coot noch ca. 300 Meter gewesen sein.

Nach einer kurzen Verschnaufpause fuhr ich das Tal wieder zurück bis Resiutta und weiter zum Cp nach Gemona.
Fortsetzung folgt