2. Schottertagebuch Piemont

Reisen in der Alpenregionen Deutschland, Schweiz, Italien, Österreich, Slowenien usw.
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dergraf
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2. Schottertagebuch Piemont

#1 Ungelesener Beitrag von dergraf »

Donnerstag 9.9.10
Nach problemloser Fahrt sind wir vormittags um halb 10 in Oulx eingetroffen.
Bei strahlendem Sonnenschein!
Noch eben den Tkc Radsatz auf meine Dicke montiert, jetzt kann es los gehen.
Monika war aber zu müde und hat ein Mittagsschläfchen gemacht, aber ich konnte trotz nur drei Stunden Schlaf nicht an mich halten und habe zum lockeren warmfahren eine Runde über Col de Finestre (Einstieg über die Susa-seite) und die Assietta gedreht.
Auf diesem Schotterteil des Finestre sind mir vorhin eine Speedtriple und eine KTM Supermoto weiß-nicht-wie-die-heißt begegnet. Die Jungs guckten leicht verzweifelt und etwas angestrengt aus ihren Helmen heraus.

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am Col de Finestre

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Die Bauarbeiten des letzten Jahres auf der Assietta sind alle abgeschlossen.
Neue Natursteinmauern, und ausgebesserte Stellen tragen dazu bei dass man die Strecke dieses Jahr schön flüssig fahren kann.
War ja auch nur zum warmfahren, bevor die nächsten neun Tage die heftigeren Strecken kommen.

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dergraf
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Re: 2. Schottertagebuch Piemont

#2 Ungelesener Beitrag von dergraf »

Freitag 10.9.

Nach 11(elf) Stunden Schlaf waren wir wieder hergestellt.
Ein wolkenloser Himmel , und die gute Seele des Hauses ,David, mit seinem gewohnt gutem und opulentem Frühstück begrüßten uns.
Heute wollte ich Monika auch was zum einschwingen bieten, den Colombardo.
Laut Denzel auch mit normal angetriebenem Pkw machbar.
Wir haben uns von der Nordrampe genähert und mussten dazu erst über den Col de Lys. Scheinbar rechnen die Anwohner nicht mit Gegenverkehr.
Es gab in den Kehren einige haarige Begegnungen.
Der Einstieg zum Colombardo war dank guter Vorarbeit schnell gefunden.
aber ich habe von Monika einen richtigen Einlauf bekommen, und sie hat Recht.
Zum locker Schotter- einschwingen taugt der nicht.
Die Assietta ist dagegen eine Autobahn.
Der Aufstieg war sehr anstrengend und schweißtreibend.

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Was passieren kann wenn man für das Forum einen Live Blog verspricht und unter vollem Einsatz Bilder macht, beim anfahren aber die Karre abwürgt und mit dem Fuß beim Halt suchen ins Leere tritt, sieht dann so aus:


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Belohnt wurde die Anstrengung mit einem Top Panorama und herrlichen hochalpinen Eindrücken.


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Die Südseite war nicht ganz so ruppig aber nicht minder eindrucksvoll.

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Weil die Assietta so schön auf dem Rückweg lag, Monika gestern nicht dabei war und ich gestern entdeckt hatte dass die Abfahrt nach Sauze ´d Oulx diese Jahr offen war entschlossen wir uns diesen Rückweg zu wählen, Murmeltiere und vierbeinige Kühe inclusive.

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dergraf
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Re: 2. Schottertagebuch Piemont

#3 Ungelesener Beitrag von dergraf »

Samstag 11.09.10

So die heutige Tour war ein wenig kurz, so ca 12 km.
Wir sind bis vor das olympische Dorf in Bardonecchia gekommen als ich auf einmal Monika im Rückspiegel verloren habe.
Rumgedreht.
Folgendes Bild bot sich mir:

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Fremdkörper entfernt, Reifen geflickt und dann die 12 km zurück nach Oulx.
Unser Hausherr hat schon die Augen aufgerissen dass wir schon wieder da sind, wurde aber gleich aktiv und griff zum Telefon.
Direkt gegenüber bei uns ist eine Esso Tankstelle mit Reifenservice, aber der hat Urlaub.
In Salbertrand und Susa hat er auch angerufen aber es ist halt Samstag.
Jetzt müssen wir bis 14.30 warten da macht wohl im Ort eine Werkstatt auf.
Meine Hoffnung ist dass die den Reifen von innen reparieren können, denn es ist schon ein gewaltiges Loch.
Wait an see.


11.9.10 zweiter Teil.

nachdem wir dann bis halb drei gewartet haben bis die Werkstatt wieder aufmacht, und David unser Hausherr bestimmt 6 mal angerufen hat und keiner ran ging, war klar: dieser Mensch möchte heute nicht arbeiten.
David hat es weiter versucht und dann jemand gefunden der Samstag nachmittags offen hat. Direkt im Ort.
Dort erklärte man uns dass derjenige der den Reifen von innen vulkanisieren könnte heute nicht da ist. Der Monteur hat dann den von uns geflickten Reifen in eine Wasserwanne gehalten und gemeint der wäre dicht.
Nahm dann aber trotzdem eine dicke Rohrzange und holte meinen Flicken mit Gewalt wieder heraus um dann das Loch mit genau den selben braunen schmalen Streifen, die wie Hundeflitzkacke aussehen und die ich auch verwendet hatte, zu flicken.
Mit dem Unterschied dass er mehr von der hellblauen Pampe zur Verfügung hatte und statt einem gleich zwei Flicken da reingestopft hat.
Monika hat das ungemein beruhigt und meinte sie wolle dann jetzt fahren.
Also Rad montiert und über Col ´d Echelle nach Briancon.
Dadurch mutig geworden sind wir zum Col Granon. Militär dass uns die Weiterfahrt zum Fort ´d olive gestattet hätte war leider nicht da.


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Aber das Fort Lenon in Sichtweite, und überhaupt auf dem (asphaltierten) Weg dahin grandiose Aussichten.

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Also wieder ein Stück den Granon hinunter, denn an der Einfahrt des Col de Buffere sind wir vorbei.
Also dann der Reifenflicken-Härtetest.
Dicker fetter loser Schotter. Immer mal wieder hat Monika vor mir fahrend faustgroße Brocken hochgeschleudert. Es war eine ganz schön rumplige Angelegenheit.


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Aber der Reifen hat gehalten und wir wurden mit einem atemberaubendem Panorama und absoluter Stille belohnt.


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dergraf
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Re: 2. Schottertagebuch Piemont

#4 Ungelesener Beitrag von dergraf »

Sonntag 12.09.10

Alles bleibt anders.
Geplant war heute über den Col d´Izoard zum Parpaillon, Bonette, Col de Moutiere und Roche Madeleine zu reisen.
Natürlich musste vorher wieder unsere letztjährig entdeckte Umfahrung von Briancon herhalten. Ich mag das Gewusel dort nicht und die Route Forrestier Umfahrung spuckt einen dirket auf der Izoard Route wieder raus.

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Über den Izoard haben wir es auch geschafft.
Die Gräfin im Kurvenfieber.

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Während der Abfahrt kam mir in den Sinn dass man doch unten statt rechts Richtung Parpaillon auch links abbiegen könnte um über den Col Agnello zur Varaita Maira zu kommen.
Rechts ran, Gräfin gefragt. Die Antwort kam prompt. Links. Parpaillon kennen wir schliesslich schon.
Also gut erstmal zum Col Agnello.

Die französiche Seite

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Auf der Passhöhe die Grenze

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Und die italienische Seite

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Aber wir sind ja zum schottern hier, also Schußfahrt ins Tal, Varaita Maira wir kommen.
Das mit dem Einstieg war trotz aller akribischen Planung irgendwie schwierig.
Zweimal wähnten wir uns sicher und standen dann auf dem Hinterhof eines Gehöfts. Durch die Rumgurkerei haben wir sehr viel Zeit verloren und ich war kurz davor aufzugeben.
Ein bißchen kamen mir dann aber doch meine sechs Semester Volkshochschul-Italienisch zu gute und wir wurden auf den richtigen Pfad geführt.
Der anfangs ja noch ganz manierlich und ohne Steigungen war.

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Aber ab dem Colle Birrone gings dann zur Sache.
Jetzt bloß keine Nanosekunde einen Gedanken daran verschwenden dass Monikas Reifen mit zwei dünnen braunen Streifen Hundeflitzkacke geflickt ist.


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Als es mehr und mehr Richtung Col de Sampeyre ging wurde es besser.

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Aber inzwischen war es spät geworden und wir waren so abgekämpft dass für Maira Stura, Colletta und Ciarbonette keine Zeit mehr blieb, denn wir hatten ja noch 140 km Heimfahrt vor uns.
Abends um sieben ist man auf Col Agnello und Izoard so gut wie alleine unterwegs.
Eine unglaubliche Stimmung. Keine Menschenseele. Warmes Abendlicht. Über den Wolken.....
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dergraf
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Re: 2. Schottertagebuch Piemont

#5 Ungelesener Beitrag von dergraf »

Montag 13.9.10

Für heute stand die direkte Umgebung auf dem Programm.
Jafferau und Sommeiler hatten bei uns einiges gut zu machen vom letzten Jahr.
Wir wollten die zwei Ziele einfach mal ohne Nebel, Wolken und Schneesturm erleben.
Ein Wochentag und wolkenloser Himmel.
Ideale Vorraussetzungen.
Ich mache jetzt auch garkeine großen Worte sondern lasse einfach Bilder sprechen.
Nur soviel sei gesagt: Auf dem Dach des Gipfelforts des Jafferau zu stehen und Aussicht in jede Richtung zu geniessen ist im wahrsten Sinne atemberaubend.

Auffahrt zum Jafferau

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Ruine unterhalb des Gipfelforts

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Auf dem Dach des Forts auf 2801 m (ohne Worte)

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Vor der Abfahrt nach Savoulx haben wir noch bei der Ruine Forte Foens vorbei geschaut. (dort keine Abfahrt möglich da die Trasse abgerutscht ist)

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Auffahrt zum Sommeiler oberhalb Rifugio Scarfotti

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weiter hoch..

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noch höher..

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eine der letzten Kehren

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und der Gipfel auf 3008 m (zumindest eine Zeit lang war es der höchste mit dem Kfz anfahrbare Punkt im ganzen Alpenraum)

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Re: 2. Schottertagebuch Piemont

#6 Ungelesener Beitrag von dergraf »

Dienstag 14.09.10

Heute etwas unentschlossen wohin die Reise gehen soll haben wir uns nach langem hin und her und den Strapazen der letzten zwei Tage dazu entschieden es gemütlich angehen zu lassen und dem Parpaillon nochmal einen Besuch abzustatten.
Gemütliches Asphalt-einschwingen über den Col d´Izoard, weiter Richtung Embrun bis an den Fuß des Parpaillon.

Noch unterhalb der Baumgrenze könnte das auch eine von meinen Vogesenschotterstrecken sein.

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aber der Wald lichtet sich und die Berge kommen in Sicht

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es wird karger...

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und immer einsamer.....

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nicht mehr weit und man steht.....

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vor dem berühmten 500m langen Tunnel. In der Mitte ganz aus blanken Fels gehauen....

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...es tropft von der Decke und es gibt in der Tunnelmitte Pfützen und schlammig rutschigen Untergrund.

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aber es gibt auch Aussicht vor dem Tunnelportal.

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aber Menschen waren wir die einzigen dort oben (Bild vom Autor gefällig)

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auch die SO Seite bietet Panorama..

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Tiefblicke auf die Strecke

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Keine Menschen aber Schafe!!

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und talwärts wieder Wald.

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Über den Col de Vars sind wir locker schwingend wieder Richtung "Heimat" gefahren.
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dergraf
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Re: 2. Schottertagebuch Piemont

#7 Ungelesener Beitrag von dergraf »

Mittwoch 15.09.10

Heute sollte der Tag der menschlichen Begegnungen werden.
Aber der Reihe nach.
Wir haben uns entschlossen heute den Lac Mont Cenis zu umrunden um von der französischen Seite den Col Frejus zu erklimmen.(von Bardonecchia, sprich Italien ist dies nur zum Teil möglich.)
Auf dem Weg zum Col Frejus wollte ich immer wieder Ausschau halten nach der neuen Auffahrt zum Col de la Met und eine vielleicht legale Möglichkeit zum Fort de la Turra zu finden. Kurz vor Lanslebourg sahen wir ein Militärbus und einen Haufen Soldaten mit Marschgepäck. Eine erste Begegnung die für den Verlauf des weiteren Tages noch von entscheidender Bedeutung sein sollte.
Der Einstieg zum Frejus war dank guter Vorarbeit prompt gefunden.
Rauch und Pipipause. Auf einmal kam ein Baustellenfahrzeug, drei Mann drin.Die nächste Begegnung. Ob wir da hoch wollen an die Grenze. "Jaja". "Oh das geht nicht". (Guckt unsere Mopeds an, schüttelt den Kopf) fährt weiter.
Ich war schon enttäuscht wusste aber dass oben eine Liftstation ist und das es Lifterhaltungswege gibt. Unser Entschluss: Wir probieren das. Wenig später noch ein Bauarbeiter.Noch eine Begegnung. Hochgezogene Augenbrauen. "Da hoch?" Kopfschütteln.
Beide meinten sicher wir wollen nach Bardonecchia runter. Das geht wirklich nicht. Der Beleg dazu folgt gleich.
Also die Auffahrt zum Col Frejus.

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Da die Strecke zur Punta Bagna Liftstation von Lkw´s (uns kam einer entgegen) und Lifterhaltern genutzt wird sieht es wie die Hauptroute aus und wir sind irrtümlich erstmal dort oben gelandet.(2731m)

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Um zum Col Frejus zu kommen hieß es also wieder ein Stück herunter und den verpassten Abzweig erwischen.

Col Frejus

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Und das ist die kaum handtuchbreite Fortführung des Col Frejus nach Bardonecchia runter.

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Wieder im Tal angekommen die Wahl zwischen zwei Alternativen.
"Linksrum" auf Asphaltpässetour über Telegraphe, Galibier und Lautaret, oder "rechtsrum" noch mal gucken was es zu schottern gibt.
(Auf dem Hinweg hatte ich gesehen dass das Schild direkt an der Strasse bei der Zufahrt zum Fort de la Turra [gesperrt nach 2km] weg ist.)
Also rechts rum.
An der Zufahrt zum Fort de la Turra sehe ich gerade einen Militärjeep einbiegen und hochfahren.Alter Hasenfuß der ich nun mal bin meine Gräfin angeguckt die bei so was mutiger ist. "Rein" ihr kurzes Kommentar, mehr als dass wir vor dem eigentlichen Geperrt Schild rumdrehen müssen kann uns nicht passieren.
Am Gatter mit besagtem Schild angekommen waren die beiden Militärs gerade dabei das Gatter zu öffnen.
Frech wie meine Gräfin nun mal ist und kein französisch kann haut sie die zwei an "interdit? moto?" und macht zickzack Bewegungen Richtung Berg.
Der Soldat zuckt die Schultern, hält uns das Gatter auf, der Kollege fährt den Jeep zu Seite dass wir vorbei kommen und drin waren wir.
Herzklopfen! Kamera raus. Zigarette. Jeep an uns vorbei.
Was dann folgte liest sich im denzel so:
eine extrem steile,enge S-Kurve mit losem Untergrund

Da Monika kurz zuvor angehalten hatte fehlt ihr Schwung und gab nach dem 6. Versuch auf.
Ich habe dann beide dicken Eisenschweine da durchgeprügelt, mit durchdrehendem Hinterrad, tanzendem Heck und stinkender Kupplung.Frag nicht nach Sonnenschein.

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Wenn man schon die offzielle Erlaubnis hat dann muss man da hoch, koste es was es wolle.
Die Auffahrt hatte noch ein paar knifflige Passagen aber auch tolle Ausblicke.

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Der berühmte Hinkelstein

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eine schräg abfallende Fahrbahn

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abfallende Kehren

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Aussicht

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Und das Fort selbst

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Dort fand eine militärische Übung statt.
Erst trauten wir uns garnicht ins Fort über die Holzbrücke zu laufen.
Überall Soldaten. Aber keiner sagte was, wir wurden nur aus dem Augenwinkel beobachtet.
Den Mut durch die Militärübung zu laufen lohnte sich:

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So ganz heimlich habe ich dann auch ein paar Soldaten vor die Linse bekommen. Es waren die die wir morgens gesehen hatten, die sind zu Fuß da hoch, und der Chef der uns hochgelassen hat, hat nur mal kurz mit dem Auto nach dem rechten gesehen. Monika kennt ja nix und hat den Major nach unserer Fortbesichtigung angehauen, der nach seinem übergekochten Kühler schaute, als obs ihr langjähriger Kumpel wär.Es ging da oben wohl um eine Übung um das Besetzen eines Gebäudes zu trainieren.


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Auf dem Weg runter war das dann die Umfahrung der kniffligsten Passage.

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Kurz nach uns ist dann wohl auch der Jeep abgefahren. Als erster am
Gatter ankommend, habe ich es geöffnet und als Geeste der Dankbarkeit für die Sondergenehmigung habe ich den Jeep durchgewunken und habe das Tor wieder vorschriftsmässig geschlossen, was mit freundlichem Winken beantwortet wurde.

Herr Graf mit Militärgeleit

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Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, hat uns diese letzte Begegnung das Geschenk beschert eine eigentlich verbotene Strecke fahren zu dürfen.
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dergraf
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Re: 2. Schottertagebuch Piemont

#8 Ungelesener Beitrag von dergraf »

Donnerstag 16.09.10

Tja den gestrigen Tag zu toppen, das war mir gestern schon klar, wird nicht einfach.
Aber eine Begegnung gabs auch wieder...........

Ich musste aber versprechen nichts allzu spektakuläres zu fahren wenn ich alleine unterwegs bin.
So entschied ich mich mich auf den Weg Richtung Maira Stura zu machen, ich wollte endlich mal den Rocca la Meja live sehen. Und den Abzweig zum Colle d´Ancoccia (von 35% Gefälle muss man zuhause nix erzählen)
Also los, die Strecke über den Izoard und auch Agnello kennt mein Eisenschwein schon langsam im Schlaf.
Dann abzweigen auf den Col de Saympere.

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Nur den Saympere wieder runter

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und "schon" stand mein erstes Zwischenziel auf den Programm. La Colletta.
Die Beschreibung im Denzel war derart abenteuerlich dass ich unbedingt da hoch wollte, was wohl nicht immer gelingt.
Aber erstmal auf Asphalt zu den letzten Bergdörfern.
Hoppla, ist der Belag schmierig oder warum rutscht das Hinterrad?
Dann beginnt die Schotterstrecke.

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...durch ein einsames Hochtal (Gias Traversiera) in dem im Sommer bis zu 400 Kühe weiden.

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von dort aus weiter hoch..

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es war rumpelig und rauh aber längst nicht so übel wie im Denzel beschrieben.

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Hoppla hat da gerade ein Stein hinten durchgeschlagen?

Diesen letzten steilen Stich, der auf meinem Bild breiter aussieht als er eigentlich ist, noch hoch und dann steht man auf 2830m an der ehemaligen militärischen Unterkunft.....

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und hat wieder mal Aussicht...

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Dort oben pfiff ein schneidend eisig kalter Wind.
Nix wie runter.


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Hoppla, die Hinterhand fühlt sich aber sehr soft an.

weiter runter, wieder vorbei an der netten Kapelle.

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"aber unten wenn es eben wird musst Du mal nach deinem Reifen schauen", dachte ich so, irgendwas stimmt da nicht.
Den Luftdruckprüfer habe ich zwar doch noch raus geholt, aber ein Tritt mit dem Fuß gegen den Reifen sagte alles. Gemessene 0,4 bar.

Das war der Übeltäter.

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also wieder flicken, ich hab ja schon Übung..

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es muss alles klappen. du bist "right in the middle of nowhere" und hast noch vier Gaspatronen, da darf nix schief gehen.
Aber es klappte.
Ich habe aber nur einen Streifen braune klebrige Hundeflitzkacke durch die Öse der Ahle bekommen und hatte keinen Mut weiter offroad zu fahren.
Also die ganze Route zurück.
Am Col de Saympere gings durch die Wolkendecke ins Tal....


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und am Col Agnello durfte ich aus dem Grau des Tales wieder durch Wolken hindurch.


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Kurz unterhalb der Passhöhe des Izoard fing es leicht an zu tröpfeln.
Es sollte mich mehr oder weniger stark bis Oulx begleiten
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