Französische Alpen, Verdon, Vercors im September 2012

Cote Azur, französiche Alpen und Pyrenäen, Normandie, Bretagne, Zentralmassiv uvm.
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Crestfaktor
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Französische Alpen, Verdon, Vercors im September 2012

#1 Ungelesener Beitrag von Crestfaktor »

Hallo zusammen,

da ich vor meiner Frankreich-Rundreise sehr von den Berichten hier profitiert habe, möchte ich meine Erlebnisse und Erfahrungen hier auch zum Besten geben.
Dies ist mein erster Reisebericht und ich bitte um Nachsicht, wenn das alles etwas unbeholfen klingt ;) .

Tag 1:
Meine Reise beginnt an einem Samstag im September, das Wetter in Frankfurt ist gut, zwar etwas kühl, aber es scheint ab und an sogar die Sonne durch die dünnen Wolken.
Um 9 Uhr hab ich meine dicke bepackt, verabschiede mich von meiner Familie und fahre los. Wow, die Dicke fährt sich mit dem Gepäck wie ein Panzer. Vielleicht hätte ich die Campingausrüstung doch besser zu Hause gelassen. Naja, werd mich noch dran gewöhnen. Erst mal ein Stück auf die A5 und bis Baden-Baden. Je weiter ich nach Süden komme umso dunkler wird der Himmel. Bei Karlsruhe blicke ich auf tief wolkenverhangene Berge. Bevor ich endgültig von der Autobahn abfahre, ziehe ich schnell auf ner Raststätte die Regenpelle an. Durch Baden-Baden und schon fängt es an zu Regnen. Hinauf in den Schwarzwald. Leider sehe ich von meiner sorgsam ausgearbeiteten Route durchs Murgtal und die Schwarzwaldhochstraße nicht viel. Immer wieder tauche ich in den dichten Nebel ein und es regnet, mal mehr, mal weniger. je höher ich komme umso kälter wird es auch, ich fange an zu frieren und beschließe erst mal ne Pause in ner Kneipe zu machen und was zu essen und mich aufzuwärmen.
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Schwarzwald im Regen
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Frisch gestärkt geht es weiter. Die geplanten Abstecher in kleinere Täler verkneife ich mir aber. Ich will möglichst heute noch bis nach Lörrach kommen. Nach und nach verstärkt sich der Regen. Oben auf der Feldberg-Passhöhe gießt es richtig und ich fahre einfach weiter. Als ich mich meinem Hotel in Maulburg nähere lässt der Regen glücklicherweise wieder etwas nach, trotzdem fahre ich stur weiter. Mir ist kalt, ich will nur noch eine warme Dusche und was zu Essen. Am Hotel angekommen sieht das alles sehr merkwürdig geschlossen aus. Am Eingang ein Schild auf dem steht dick was von Betriebsferien (ich hatte nicht gebucht, sondern mir nur im Vorfeld Möglichkeiten aus dem Netz rausgesucht). Erst beim zweiten hingucken sehe ich, dass es wohl nur das Restaurant betrifft. Also trotzdem mal angeklingelt und siehe da, mir wird geöffnet und obwohl ich der einzige Gast in dieser Nacht bin sogar für den Sonntagmorgen ein Frühstück angeboten. Der Wirt ist supernett, selbst Motorradfahrer und hat immer einen kessen Spruch auf der Lippe. Da sein Restaurant geschlossen hat, bietet er mir sogar an, mich mit dem Auto in die nächste Kneipe zu fahren, aber da es nur noch tröpfelt, nutze ich die Gelegenheit noch ein paar Schritte zu laufen. Nach dem Essen falle ich total fertig in mein Bett.

Buntspecht64
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Re: Französische Alpen, Verdon, Vercors im September 2012

#2 Ungelesener Beitrag von Buntspecht64 »

Hallo Manni,

der Anfang klingt doch sehr vielversprechend, schade nur, dass das Wetter ja so gar nicht mitgespielt hat.

Gerne mehr davon :mrgreen:

Herzliche Grüße

Kirsten
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ryna
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Re: Französische Alpen, Verdon, Vercors im September 2012

#3 Ungelesener Beitrag von ryna »

an einem kühlen regnerischen Samstag im September,... da ist ein Bekannter von mir auch in diese Richtung gestartet. Die Zufälle des Lebens; Ich bin mal auf deinen weiteren Bericht gepannt, ob dir eine Cagiva Navigator über den Weg gelaufen ist. ;)

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Doris
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Re: Französische Alpen, Verdon, Vercors im September 2012

#4 Ungelesener Beitrag von Doris »

Na, hoffentlich ist es nicht so feucht-fröhlich weitergegangen :D
Freu mich auf die Fortsetzung
Liebe Grüße
von einer, die auszog, die Welt zu entdecken...


Doris


Die Kuh einfach mal (f)liegen lassen

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Crestfaktor
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Re: Französische Alpen, Verdon, Vercors im September 2012

#5 Ungelesener Beitrag von Crestfaktor »

Hey, danke für das positive Feedback und schon gehts weiter...

Tag 2:

Ich hab mir den Wecker recht früh gestellt, die Nacht war angenehm ruhig. Der Blick aus dem Fenster fällt mittelprächtig aus. Die umliegenden Berge immer noch wolkenverhangen und diesig, aber immerhin trocken. Das Frühstück, welches nur für mich aufgefahren wurde, ist fürstlich. Es fehlt einfach an nichts.
Nachdem ich meine Dicke wieder bepackt habe, fahre ich los in Richtung Schweiz. Leider fängt es bald wieder an zu regnen und am Weissensteinpass stehe ich im dicken Nebel.
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Weissensteinpass im dicken Nebel
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Etwas unterhalb der Passhöhe, dann eine lustige Ampel, die ausgerechnet am Wochenende in Betrieb ist und nur alle 35 Minuten den Verkehr von Unten, bzw. Oben freigibt. Offensichtlich ist sie grade vor ein paar Minuten auf Rot gesprungen. Ausgerechnet jetzt als ich da stehe und warte fängt es wieder an zu schütten. Ich lasse mein Mopped grade so da stehen und flüchte mich ein paar Meter weiter unter einen kleinen Dachvorsprung und warte bis die Ampel auf Grün springt. Rechtzeitig schwinge ich mich auf mein Mopped und endlich ist die Fahrt frei. Bei trockener Straße, sicher eine ganz tolle Abfahrt. Jetzt eiere ich mehr durch die Kurven und hoffe, dass es bald vorbei ist. Als ich weiter den Berg hinunter und aus dem Nebel heraus komme, sehe ich dass der Himmel heller wird und in Solothurn hört es endlich auch auf zu regnen. Ein Stück weiter und der Himmel reißt auf. Yippie, endlich Sonne. Es folgt eine wunderschöne Fahrt durchs Simmental, wenn auch mit viel Ausflugsverkehr. Es ist warm und ich kann endlich mal die Berge sehen. Hier habe ich einen kurzen Tiefpunkt, denn ich bin todmüde. Regenfahrt in den Bergen schlaucht doch ganz schön. Also erst mal ne ausgiebige Pause auf einer der Almwiesen gemacht.
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Je weiter ich Richtung Frankreich und Col de la Croix komme umso weniger wird auch der Ausflugsverkehr und ich habe endlich mal freie Bahn. Endlich kann ich die ganzen Kurven und Spitzkehren geniessen, auch wenn ich mich mit der gefühlten halben Tonne Gepäck immer noch nicht so recht an das Fahrverhalten meiner CBF gewöhnt habe. Als ich meinem geplanten Etappenziel Morzine näher komme zieht sich der Himmel zwar wieder zu, aber es bleibt den Abend über trocken. In Morzine, ein typischer französischer Skiort, sind viele Hotels schon geschlossen, aber mein zu Hause ausgesuchtes Hotel hat offen und sogar noch ein Zimmer für mich. Zwar nicht ganz billig, aber sauber und wie sich herausstellt auch mit durchaus annehmbarem Frühstück.

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Crestfaktor
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Re: Französische Alpen, Verdon, Vercors im September 2012

#6 Ungelesener Beitrag von Crestfaktor »

Tag 3:

Mein erster hoffnungsvoller Blick aus dem Fenster bekommt an diesem Tag wieder einen Dämpfer. Die Wolken hängen tief und mit nur 12°C ist es recht kühl. Aber was solls, es kann ja nur besser werden, denke ich und fahre los um meine nächsten Pässe in Angriff zu nehmen. Direkt hinter Morzine erwartet mich auch schon der Col de Joux Plane. Aber je höher ich komme, desto Nebel. Aber als ich um eine Kurve fahre reißt plötzlich der Nebel auf und gibt einen super Blick auf die umliegenden Berge und ins Wolkenverhangene Tal frei. Na also, geht doch. Die Sonne scheint und alles ist super!!!
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Kurz hinter Cluses führt mich mein Navi auf irgendwelche Abwege, welche zwar asphaltiert aber am Ende mit sehr frischen Kuhfladen übersät sind. Es platscht richtig, als ich zwangsläufig durchfahre, denn ausweichen ist nicht. Die Straße schwimmt förmlich in der Sch… Wenig später muss ich an einer Ampel anhalten und mir steigt der Duft des trocknenden Kuhdungs von meinem Krümmer in die Nase, einfach lecker... :roll:

Kurz hinter Crest Volant, einem winzigen Skiort, der hauptsächlich aus Skiliften und im Moment geschlossenen Hotels besteht, kommt mir auf dem Weg zum Col de Saisies ein anderer Moppedfahrer wild winkend entgegen. Offensichtlich will er mir sagen, dass ein Stück weiter die Straße gesperrt ist. Aber da nix von Absperrung zu sehen ist und wir ja eh schlauer sind (also mein Ego und ich), fahre ich munter weiter. Nur um dann etwa 10 km weiter festzustellen, dass der Kollege wohl doch recht hatte und ich vor einer dicken Betonabsperrung stehe. Den Hinweisschildern entnehme ich, dass hier eine neue Skipiste gebaut wird und die Straße deshalb (übrigens seit gestern) bis auf weiteres gesperrt ist. Also wenden und zurück nach Notre Dame de Bellecombe und weiter die D218B zum Col de Saisies. Diesmal klappt aber alles. Also weiter zum Lac de Roselend. Dort mache ich erst mal eine ausgiebige Pause und genieße die Sonne und die wunderschöne Landschaft. Leider wird es hier sehr windig und der Himmel zieht sich merkwürdig milchig zu. Es bleibt aber trocken. Zwischenzeitlich fühle ich mich mit meiner Honda ziemlich fehl am Platz, da hier fast nur BMW’s und meist GS unterwegs sind. Naja, als Ex-BMW Fahrer darf ich ja bissl lästern. Offensichtlich sind die (Eisen) Kühe hier oben um die lebenden Kühe von der Alm zu treiben :P
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Am Cormet de Roselend werden grade irgendwelche Dinge mit dem Heli transportiert, leider komme ich etwas zu spät und das Spektakel ist schon fast vorbei, schade. Also weiter nach Bourg St. Maurice mit kurzem Tankstopp und gleich weiter zum Pt. St. Bernard. Leider zieht es sich immer mehr zu und kurz vor dem Col wird es stürmisch und es fängt an zu regnen. Am kleinen Bernhard daher nur kurzer Fotostopp und wieder runter. Der Regen lässt wieder nach und hört ne Weile sogar ganz auf, aber in Richtung Val d’Isere sieht es extrem dunkel aus. In Val d’Isere angekommen schüttet es. Nach etwas überlegen beschließe ich den Isaran trotzdem heute noch zu fahren. Als es aber immer heftiger regnet und auch verdammt kalt wird breche ich ab und kehre um. Da fällt mir ein, dass ich kurz vor Val d’Isere am Straßenrand ein kleines Schild für Bed &Breakfast gelesen habe und beschließe dort hin zu fahren. Es ist jemand da und das Ding ist absolut urig, aber sehr sauber und gemütlich. Kurz nach mir treffen noch 2 holländische Motorradfahrer ein und man sitzt abends ein wenig zusammen und quatscht etwas. Einer der beiden spricht zwar recht gut Deutsch, aber da der andere ja auch was mitbekommen will, haben wir uns nach kurzer Zeit auf Englisch verständigt.
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Crestfaktor
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Re: Französische Alpen, Verdon, Vercors im September 2012

#7 Ungelesener Beitrag von Crestfaktor »

Tag 4:

Heute hab ich mir das Frühstück schon für 7 Uhr geordert. Beim Aufstehen ist es noch fast dunkel, aber als es hell wird schaut der Blick aus dem Fenster gar nicht so schlecht aus. Das Frühstück hier ist noch etwas spartanischer als französisch üblich. Es gibt nur aufgebackenes Brot, dessen Kruste so hart und trocken ist, dass es mehrere Tassen Kaffee braucht um das Ganze in eine schluckbare Form zu bekommen. Aber was solls, es macht satt und der Kaffee ist dafür richtig gut. Also nach dem Frühstück meine Dicke bepackt und los geht’s Richtung Col de l’Iseran. Ab Val d’Isere sind die Straßen zwar nass aber es regnet nicht mehr. An der Stelle, an der ich gestern Kehrt gemacht habe, läuft eine kleine Herde mit Pferden auf die Straße. Drei Fohlen und 3 größere. Eins der Größeren, vermutlich die Stute, läuft ganz hinten und beäugt mich misstrauisch. Da die kleine Herde die ganze Straße einnimmt, kann ich auch nicht überholen, also Kamera raus und ein schnelles Foto geschossen. Nach einer kleinen Weile begibt sich die Herde wieder auf die Wiese neben der Straße und ich kann vorbei.
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Sehr schöne Ausblicke auf der Fahrt nach oben, aber es wird merklich kälter und es tauchen immer wieder, auch frische Schneereste am Straßenrand auf.
Gut dass ich gestern nicht hier hoch gefahren bin, wer weiß was mich da erwartet hätte. Auf dem Iseran ist es ungemütlich kalt und als ich die Fahrt Richtung Bonneval Sur Arc ins Tal aufnehme fängt es auch wieder etwas an zu tröpfeln. Inzwischen habe ich auch herausgefunden, dass ein Tiefdruckwirbel über Korsika immer wieder regenreiche Wolken in die Westalpen führt. Naja, vielleicht hab ich ja etwas Glück und ich erwische heute die trockenen Phasen.
Als ich in Bonneval sur Arc ankomme, hat es fast aufgehört zu regnen und ich beschließe mein Mopped am Ortsrand abzustellen und einen kleinen Gang durch den Ort zu unternehmen. Der Ort ist echt sehenswert und da ich noch vor 10 Uhr hier bin, sind auch noch keine anderen Touris da. Also kann ich in Ruhe alles anschauen und ein paar Bilder machen.
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Bonneval s. Arc
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Die weitere Strecke nach Lanslebourg ist zwar ganz nett aber eher unspektakulär. Zum Glück sind die Straßen wieder trocken hier und es geht zur Abwechslung mal flott voran. Auf einigen Nebenstraßen fahre ich weiter nach St. Michel de Maurienne, dort nur kurzer Tankstopp und weiter zum Col du Télégraph. Die Wolken haben sich inzwischen aufgelockert und es ist warm und trocken. Die Fahrt zum Télégraph ist super. Auf dem Télégraph mache ich erstmal ausgiebig Pause. Danach geht’s weiter zum Galibier. Auf dem Weg halte ich mehrmals an und genieße den Ausblick. Oben angekommen, wow, was für eine Aussicht! Ich erklimme sogar den kleinen Weg zum Tableau de Info. Einfach toll was man hier alles sehen kann. Allerdings bin ich wegen der Höhenluft total außer Puste und mein Respekt für die Radfahrer die hier hochstrampeln wächst extrem.

Nachdem ich wieder Luft bekomme (nein ich hab kein Sauerstoffzelt gebraucht) fahre ich weiter zum Lauretat. Es ist kühl und leider zieht es sich von Süden her wieder langsam zu. Aber ich fahre weiter. Die Fahrt nach Briancon geht flott und ist weitgehend unspektakulär. Eigentlich wollte ich mir Briancon anschauen, aber es tröpfelt schon wieder und da es noch zu früh für die Hotelsuche ist, fahre ich weiter zum Izoard. Auf dem Weg nach oben muss ich dann anhalten um meine Pelle wieder anzuziehen, denn der Regen wird stärker. Trotzdem ist die Fahrt gut. Am Izoard regnet es und es ist neblig. Komme mit einer Truppe aus Unna kurz ins Gespräch. Netter Smalltalk und ich treffe sie beim nächsten Fotostopp an den Casse Déserte wieder. Leider regnet es hier wieder stärker und ich mache nur schnell die wichtigsten Bilder (die wahrscheinlich eh jeder hier macht) und fahre weiter. Leider habe ich die nette Truppe danach nicht wieder getroffen. Am Col der Vars lässt der Regen wieder nach und ich schöpfe Hoffnung, lasse aber meine Regenpelle noch an. Auf der Südseite wird es wieder schlechter, kurz drauf wird es aber wieder trocken. In Jausiers an der Auffahrt zum Bonette ist es trocken und so beschließe ich den Bonette heute noch zu nehmen, was sich wettertechnisch leider als Fehler herausstellt, denn es wird saukalt und regnet. Oben am Cime de la Bonette angekommen, ist Sturm, Regen und Nebel bei knapp 5°C. Na Supi. Ich bin Mutterseelenallein hier oben. Also nur schnell das Beweisfoto geschossen und nix wie wieder Runter. Es regnet unaufhörlich auf der Südseite des Bonette und es ist immer noch keine Menschenseele zu sehen. In einer Spitzkehre erschrecke ich, weil mir ein Murmeltier direkt vors Mopped läuft. Ich kann aber noch bremsen und wir beide kommen mit dem Schreck davon. Die Strecke ist trocken sicher der Hammer. :(
Weiter geht’s nach St. Etienne de Tinée. Ich überlege mir hier ein Hotel zu suchen, will aber weiter, vielleicht ist es weiter südlich ja trocken. Vor St. Savoir sur Tinée biege ich rechts ab in Richtung Beuil. Plötzlich lässt der Regen nach und die Straße wird trocken. Die kleine Straße die sich am Berghang entlang schlängelt ist wieder super und entschädigt etwas für den versauten Bonette. Weiter Richtung Beuil, wo ich mir ein Hotel ausgesucht hatte. Das Hotel ist aber Geschlossen. Bei der Suche nach einer weiteren Übernachtungsmöglichkeit entdecke ich wenige Meter vorher ein kleines Hotel. Der Wirt spricht Englisch und sogar etwas Deutsch. Er macht mir ein Angebot für das Zimmer mit Halbpension für 65 €. Ich schlage zu, weil ich todmüde bin. Beim Abendessen, was sehr gut ist, spendiert mir der Wirt noch ne halbe Flasche roten und ich falle um halb 10 in mein weiches französisches Bett, in der Hoffnung auf besseres Wetter morgen.
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Hotel in Beuil
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kuno
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Re: Französische Alpen, Verdon, Vercors im September 2012

#8 Ungelesener Beitrag von kuno »

Vielen Dank fürs bisher gezeigte, nur weiter so..... ;)

Schade ums Wetter welches scheinbar nicht so toll war (zumindest bisher)
Gruss
Kuno

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