Wo bitte scheint die nächste Woche die Sonne ?
Die Langfrist-Prognosen waren sich alle einig : In den Pyrenäen und weiter Richtung Spanien.
Also ging´s am Samstag gegen 11 Uhr in Karlsruhe los, nachdem Töchterlein ihre Abschiedstränen von meinem Bruder weggewischt bekommen hatte.
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Uns war klar, daß es erst einmal ein paar Stunden durch Regenwolken quer durch Frankreich gehen wird - also auf die AB, erst mal die französische A35 gen Straßbourg und dann weiter Richtung Lyon. Kurz vor Lyon hatte dann auch Petrus mit uns ein Einsehen, uns wurde nicht nur spürbar wärmer sondern es kam auch die Sonne wieder zum Vorschein - und wie !
Wir haben dann Samstag Nacht in Valence-Nord das "Formule 1" aufgesucht, das ist zwar nicht besonders toll gelegen, aber ruhig. Im Einkaufszentrum 500m weiter gab´s gegen Visa-Karte kostengünstigen Sprit, und selbst das "All-you-can-Eat" Buffet beim Chinesen gegenüber war lecker.
Sonntags war es vormittags dann zwar noch etwas frisch, wir sind aber Richtung Ales in die Chevennen abgebogen und haben u.A. die D998, die wir schon bei unserem ersten Besuch 2007 dort schätzen gelernt haben, wieder mal gefahren.
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Dann weiter Richtung Tarn Schlucht - wir sind dann zwar nicht direkt die Schlucht gefahren, aber einige wunderschöne, z.T. bekannte, Strässchen drumherum.
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Unten im Ort geht der Schalk mit mir durch : Wasser, Schotter, ein Parkplatz - sollten wir etwa...? Und ob wir sollten ! Wozu sind denn schließlich Heidenau´s montiert ?
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Unser Tagesziel Maison des Clauzes haben wir dann nicht mehr geschafft, sondern sind in Millau hängengeblieben. Schönes Städtchen, wir werden bei der Ankunft an Hotel von einer Dame aus England eingeladen uns doch zum Essen zu ihnen zu setzen.
Machen wir dann auch - nachdem wir die Altstadt angeguckt und unsere Haxen ein wenig bewegt haben. Die Truppe aus UK besteht aus 6 Leuten, die Dame Sozia, 5 Mopeds. Es geht hoch her, nachdem ich ein paar der üblichen Pub-Witze kenne
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Als wir zum Hotel zurückkommen, stehen sage und schreibe 9 weitere KTM´s mit Wüstenreifen kreuz und quer auf dem Vorplatz dem Hotels, zwischen den Tischen und Stühlen. Natürlich alles Engländer. Wir kriegen uns vor Lachen kaum noch ein - als ich zwecks Zimmer-Angucken an gleicher Stelle geparkt habe, hätte ich beinahe kein Zimmer gekriegt...
Montag dann gemütlich weiter in Richtung Carcasonne. Es ist ein wenig neblig, es hat über Nacht geregnet und wir wollen erstmal zur Millau-Brücke. Doch die Baustelle erweist sich für uns als Glücksfall : Ich fahre auf den neu geteerten Abschnitt rüber, wir können kurz halten und uns die Brücke von unten angucken. Dann geht es weiter - mein Bruder fährt voran.
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Nach dem dritten Wegweiser in Richtung Roquefort Änderung des nicht vorhanden Plans : Ich mag Roquefort-Käse, und in 7km Entfernung daran vorbeifahren ? Neee, lieber hinfahren und probieren gehen ;D
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Im Office de Tourisme versteht man Englisch und gibt uns den Tip, daß die nächste Führung beim Hersteller Societe um 12 Uhr auf Englisch sei. Also nix wie hin !
Bei Societe lösen wir zwei Tickets á 5 Euro - spottbillig, schließlich ist die Führung eine Stunde und die Verkostung inbegriffen. Ich frage die Dame, die durch die Keller führt "Do you speak English" - und bekomme wie aus der Pistole geschossen eine französische Antwort. Ertappt !
Wir haben das Glück, nur zu zweit zu sein, und nachdem die Dame schon einen Prospekt mit den Englischen Begriffen in der Hand hat, überwindet Sie sich und macht die Führung auf Englisch - und zwar gar nicht so schlecht ! Ab und zu fehlt mal eine Vokabel, aber Sie gibt sich alle Mühe und das ganze wird super.
Der Aufwand, mit dem das ganze per Lightshow in den Gewölben gezeigt wird, ist beträchtlich, die Entdeckung des "Penicillum Roqueforte" wird erklärt, die Reifung der Käselaibe und daß nur 6 Monate im Jahr ( Jan-Juli ) produziert wird - auch neu für mich.
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Die Höhlen sind zwar im Moment mit Plastik-Laiben ausgestattet, aber so wird deutlich, wie das ganze funktioniert.
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Natürlich gibt´s bei der Verkostung nicht nur eine Sorte, sondern alle drei, die Societe herstellt. Und da ich eine Kühltasche sowie eine Styroporkiste für lau mit dazubekomme, nehme ich einen viertel Laib mit - ca. 600 Gramm.
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Am frühen Nachmittag gegen 4 Uhr kommen wir dann bei der Maison des Clauzes an und kriegen das Appartment, was besonders meinen Bruder freut. Angeblich schnarche ich - kann gar nicht sein. ICH höre mich NIE schnarchen
![Fetzig 8-)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Abends sitzen wir dann nach dem vorzüglichen 4-Gänge-Menü mit ein paar anderen Gästen zusammen und kriegen ein paar Tips, wo´s hingehen könnte. Gorge de Galamus -da klingelt es bei mir, also Garmin raus und eine schöne Strecke dorthin programmiert.
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In der Gorge lassen wir uns Zeit, ein paar Bilder zu machen und halten auch noch kurz beim Einsiedler.
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Auf dem Marktplatz in Saint-Paul gönnen wir uns dann einen schönen Salat, aber die Bauarbeiten gegenüber vertreiben uns doch recht schnell wieder - ich mag keinen Bauschutt im Essen...also gibt´s am nächsten Intermarche neben dem obligatorischen Sprit noch eine Portion Hägen-Das für jeden.
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Wir fahren auf dem Heimweg dann zum ersten Mal die D611 zurück zur Maison, und neben den typischen Gerüchen, die in den Ortschaften während der Weinlese zu auftreten, bekommen wir ein immer breiteres Grinsen im gesicht - so kann das bleiben !
Statt der geplanten 2 Tage bleiben wir nach einem Blick auf die Wetterkarte(n) deren vier in der Maison, und unternehmen dann noch einen Ausflug ans Meer bei Perpignan, wo wir am Strand immerhin eine kostenlose Mopedwäsche kriegen. Wir sitzen derweil drinnen im Cafe und lassen den Herrgott einen guten Mann sein.
Leider pfeift der Wind an der Küste ziemlich stark, so daß wir den Anblick der Landschaft bei Port Locante nicht so wirklich geniessen können, dafür geht es dann wieder über die D611 zurück - ohne wind !
Am dritten Fahrtag haben wir uns einen Abstecher nach Spanien vorgenommen, rein über die Landstrasse eine ziemlich heftige Tour mit 450km. Aber, sie sollte die Mühe wert sein !
Wir starten um kurz vor 9, bei noch recht frischen 9 Grad Richtung Carcassonne, dann die D118 zum Wasserkraftwerk hinab.
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Die Strasse wird immer schmäler, das Fahrwerk muss Überstunden schieben - aber Spaß macht´s ! Wir fahren durch Skigebiete, am Staudamm vorbei und dann der erste Blick auf die Pyrenäen.
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Hat was !
Ein paar Meter weiter haben die Franzosen dann noch eine Erklärung für den "merkwürdigen" Strassenverlauf - nee, die Strassenbauer waren nicht besoffen, das ist die Route des Cols ! Alles Klar
![Daumen :L](./images/smilies/icon_daumen.gif)
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In Bourg-Madame überqueren wir die Grenze nach Spanien, und statt des Mautpflichtigen Tunnels drehen wir um und nehmen die N152 über den Pass. GOTTSEIDANK !
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45km feinster Asphalt, die drei Kuhfladen werden von einer ganzen Armee von Arbeitern mit Schaufel und Schubkarre beiseite geräumt - ich habe mehr Arbeiter als Viecher gesehen. Auch nicht schlecht ! Die Straße ist vom aller-allerfeinsten, so etwas kenne ich aus D überhaupt nicht mehr. 45km Kurven, Kehren, ein- oder zweimal eine Ortschaft mit ein paar wenigen Häusern. NUR GEIL !
In Ripoll machen wir dann kurz Rast, und weiter geht es zurück nach Frankreich auf der C38, wieder hoch auf den Pass, der gleichzeitig die Grenze nach Frankreich darstellt.
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Aber - müssen weiter. Auf der D115 Richtung le Boulou kommen wir dann komplett in den Feierabendverkehr - dank Baustellen ist unten im Talkessel nicht an ein Fortkommen zu denken.
Wie beratschlagen uns kurz uns streichen den Autobahnabschnitt - er wäre eh nicht sonderlich lang gewesen, stattdessen geht´s über die D615 wieder retour gen Thuir, dann die D612 nach Milas um - was wunder - wieder auf der heissgeliebten D611 zu düsen. Diesmal im "Eilgang" - das Essen wartet
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Nach dem Essen dann der neuerliche Blick auf die Wettervorhersage : Ab Samstag großflächig Regen in Südfrankreich und beinahe ganz Spanien. So fällt der Entschluß, den Heimweg anzutreten.
Freitag geht es dann über gut ausgebaute Straßen längs der Autobahn in Richtung Ales, und nach dem obligatorischen Tankstop beim Intermarche geht es dann in Montelimar-Sud wieder auf die Bahn, gen Heimat wo wir Samstag beide müde, aber glücklich ankommen.
In grad mal einer Woche viel neues gesehen, die Pyrenäen kennengelernt ( und beschlossen. wiederzukommen ) rd. 3500 Kilometer gefahren, davon ca. 1600 "Bahn".