Channel Islands 2010

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Olli56
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Channel Islands 2010

#1 Ungelesener Beitrag von Olli56 »


Die Reise zu den Kanalinseln 2010




1.Tag

Montag, 13. September 2010



Phil heiratet am Freitag, 17. September um 15:00 Uhr.

Eigentlich nichts besonderes, aber Phil lebt auf Guernsey und hat so ziemlich alle Güllepumpentreiber eingeladen.

Und bei so einer Veranstaltung darf ich ja nicht fehlen...

Im Juni hatte ich schon die Fährplätze gebucht. Das war eine Tortur für sich, denn online waren alle in Frage kommenden Fähren ausgebucht. Aber mit Phil´s Hilfe hat es doch geklappt.

Ein Blick auf http://www.buienradar.nl" onclick="window.open(this.href);return false; sagte mir das ich schon Montags los muss um keinen nassen Arsch zu kriegen. Das Mopped steht reisefertig im Carport und um 11:30 Uhr bin ich auf der Fähre zum Eemshaven.

Aus zeitlichen Gründen fahre ich Autobahn, zuerst die A50. Ich kann mich noch gut daran erinnern das es hier mal nur die N50 gab, aber auf der Strecke nach Arnheim wird diese Autobahn jetzt sogar auf 6 Spuren erweitert. Ein riesiges Verkehrsaufkommen in den Niederlanden, zumal wenn man in den Ballungsgebieten den Feierabendverkehr erwischt. Aber fairer Weise muss ich sagen, dass niederländische PKW-Fahrer die mittlere Spur für Motorräder öffnen und ein halbwegs zügiges Vorankommen möglich ist.

Gegen 19:30 Uhr erreiche ich das heutige Tagesziel, die Jugendherberge in Bergen op Zoom.

Diese liegt mitten im Wald und ein Plätzchen, eines der Letzten, für mich war noch frei. Die Wohnung teilte ich mir mit einem jungen Briten, der das zweite Schlafzimmer bewohnt.

Zum Tagesabschluss gibt es noch ein Bier und etwas Smalltalk in der jugendherbergseigenen Kneipe.



416 km, um 18°C, kein Regen viel Wind







2. Tag

Dienstag, 14. September 2010



Auf Empfehlung der netten Dame aus der Jugendherberge schaue ich mir erst mal die Altstadt von Bergen op Zoom an, ein wirklich schöner alter Ortskern.



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Es folgt ein Ausflug Richtung Middelburg auf Zeeland. Vor 35 Jahren sind wir auf dem Weg zum Surfen nach Domburg diese Strecke annähernd jedes Wochenende gefahren, aber heute erkenne ich dort Nichts wieder. Auch die Fähre über die Schelde gibt es nicht mehr und so muss ich zurück Richtung Antwerpen. Auch die Belgier bauen was das Zeug hält. Mein Navi kennt diese neuen Tunnel nicht und so wird das ein ziemliches Gegurke bis ich auf dem Weg zur Küste bin.

Ganz aktuell: Tunnelgebühr für ein Motorrad: 5,50€!

Denn ich will sehen ob es dort um Ostende und De Panne wirklich so ätzend ist wie ich es auf der Fahrt zurück von Dover 2009 wahrgenommen hatte.

Ja, es war ätzend.

An der Promenade Hotels mit 9 oder 10 Stockwerken, die zweite Reihe kein Deut besser.

Wer macht hier Urlaub???



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Bis Boulogne-sur-Mer fahre ich wieder Autobahn.

Ab und an hatte ich das Gefühl, als wollte mir jemand den Helm vom Kopf schlagen, solche hammerharten Windböen bekomme ich ab. Und es ist auch das erste mal für mich , dass ich halten muss um mein Visier und die Brille vom Salz zu reinigen. Mit max. 80km/h über die Bahn geschlichen, aber 160km/h gefühlt. Schon interessant.

Über kleine Stichstraßen fahre ich zum Strand, überall das aufgewühlte Meer und Bunker, die langsam im Meer versinken.


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Die Dünengelände kann man durchaus mit den unsrigen Dünen vergleichen, Sanddorn, Strandhafer und Krüppelkiefern.

Nur die Badeorte an der französischen Küste machen einen ganze anderen, besseren Eindruck als auf der belgischen Seite. Viele bunte Fassaden, kein Haus ähnelt dem anderen.



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Die Strände allerdings gefallen mir hier nicht, sie bestehen meistens aus großen Kieselsteinen.

Als Endpunkt heute war die Jugendherberge in Eu eingeplant, bei meinem Eintreffen um 19:30 Uhr ist diese jedoch voll belegt. Ein andere Motorradfahrer hatte unterwegs per Telefon das letzte Bett gebucht. Übrigens ein ganz netter Mensch, ich habe ihn noch getroffen. Er war nach 8.000 KM Portugal/Spanien jetzt auf dem Heimweg nach Dortmund.


Das empfohlene Hotel war nicht so der Burner, das war alles schon etwas älter und ein wenig ungepflegt. ( ich werde auch keinen Link einstellen, da muss niemand hin...) Aber abends um 20:00 Uhr wird es langsam dunkel, ich hatte keinen Bock mir etwas anderes zu suchen. Dafür hatte mein Mopped eine eigene Garage!!

Die zugehörige Bar schloss auch pünktlich um 20:15, im Umkreis von 15 Laufminuten war nichts Anderes geöffnet geschweige vorhanden.

Um 21:00 bin ich dann pünktlich zum Hochklappen der Bürgersteige wieder am Hotel gelandet. Zum Glück hatte ich noch ein Bier und ein paar Bifi´s im Topcase.



410 KM, 15 – 20° Grad, kein Regen teilweise heftiger Wind







3. Tag

Mittwoch, 15. September 2010



Beim Genuss des frugalen „petit du jeneur“ für 9,-€ sehe ich ein Prospekt mit einer schönen Bucht, der Bucht von Le Treport.

15 Minuten später bin ich dort, wirklich eine tolle Aussicht. Die Atlantikwellen rollen hier heftig auf den Strand, ich kann es bis oben auf meinen Standpunkt auf den Steilklippen hören.


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Danach ist wieder Küstenstraße angesagt, über Dieppe und Fecamp geht’s Richtung Le Havre, immer noch bei recht kräftigem Wind von vorne rechts.

Und diejenigen, die schon mal in Le Havre waren wissen: um nach Honfleur zu gelangen muss man über zwei riesige Brücken fahren. Umdrehen ist nicht da =>Autobahn, also Augen zu und durch. Hammer. Mit 40 km/h die Brücke hoch, mit 35km/h die andere Seite wieder runter. Zum Glück hatte ich meine Fahrt so gewählt das ich keinem LKW die Bahn blockierte.......

Nee, dachte ich, die zweite Brücke nicht mehr, das tust du dir nicht an..

Zwischen den Brücken ist ein Kreisverkehr:

Abfahrt 1: zum Restaurant

Abfahrt 2: zum westlichen Hafengelände

Abfahrt 3: Sackgasse

Abfahrt 4: wieder zurück

Naja, egal was ich jetzt mache, ich muss wieder über eine Brücke, und bevor ich –zig Kilometer Umweg fahre habe ich dann taktisch ohne LKW´s im Rücken Brücke Nr. 2 bezwungen.

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Ich bin viel Wind gewohnt, aber das war grenzwertig. Wäre das die Fehmarnsund-Brücke gewesen, wäre die bestimmt gesperrt worden für LKW´s und Mopped´s , Frauen mit Kinderwagen.. und Fahrradfahrer ohne Helm.

Honfleur ist lieblich, ein Besuchermagnet. Die Gegend am Hafen ist voll mit Touristen.


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Immer wieder mal ein Blick auf den Strand werfend fahre ich über Deauville nach Caen.

Da mir die Zeit wegläuft fahre ich wieder ein Stück Autobahn bis zur Abfahrt 33. Auf dem Weg nach St. Malo kann ich in etwa 20 km Entfernung den Mont St. Michel sehen, das sieht gut aus.



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Die gebuchte Unterkunft



http://www.hihostels.com/dba/hostels-Ju ... 150.de.htm


war schnell gefunden und ich bekomme ein top² sauberes Zimmer mit D/WC und Frühstück für 35,-€.

Da ich zu müde bin noch irgendwo hin zu gehen esse ich auch in der JH zu Abend.

Aber erst mal kalt duschen.

Ein Anruf bei der Homebase verrät mir das es dort immer noch, seit Montag Mittag , regnet.

Es war mal wieder lustig mit 60 Jugendlichen und auch 20 Oldie´s in +/- meinem Alter in einer Reihe vor der geschlossenen Tür zu einem Speisesaal zu stehen.

Das Essen war gut und im Lunch-Paket war 1/4Liter Merlot inbegriffen.....super gut.

Das Mopped steht in der riesigen Fahrradgarage, die Herbergsbar „Melting Pot“ hat geöffnet.

Noch zwei Bier und dann schnell schlafen.

Wesentlich besser als die Nacht davor.



474 KM, 18 – 23°, kein Regen viel Wind







4. Tag

Donnerstag, 16. September 2010



Um 05:45 ist die Nacht beendet. Koffer und Tankrucksack befestigt und ab zum Frühstücksbuffet, jetzt sind die Türen zum Speisesaal offen und ich bin der Erste!

Die erste Fahrt bei Nacht seit ewigen Zeiten zeigt mir das ich ein brauchbares Licht an der Güllepumpe habe.

Nach 4 KM Fahrt stehe ich am Fähranleger und etwas später ...pöttpöttpött...kommt die nächste Güllepumpe – Dieter aus Kiel, verabredungsgemäß. „Hallo“ und „wie war deine Fahrt“ und um 7:45 dürfen wir auf die Fähre fahren,
http://wapedia.mobi/en/HSC_SpeedOne


Aber leider ist an der Highspeed-Fähre eine Maschine defekt und die 48 Knoten Geschwindigkeit werden nicht erreicht und so dauert die Überfahrt nach Jersey etwas länger.

St. Hellier ist sehr geschäftig und wir verlassen die Stadt im Uhrzeigersinn.

Am nächsten Strand trinken wir einen Kaffee, ich schaue mir etwas die Sandfauna an.

Sonne, Ruhe, Urlaub.



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Dieter schlägt vor mal zum Flugplatz zu fahren, zum Fliegerclub. Nach etwas suchen haben wir den auch gefunden und Dieter fragt: “Bock auf einen Rundflug?“ „Ja, wenn es bezahlbar ist“. Dieter verschwindet und kommt wieder: „50€ für 45 Minuten in Ordnung?“ „Jau“.

Dieter macht alles klar und für 12:00 Uhr haben wir einen Rundflug gebucht. Erst mal die schweren Motorradklamotten im Clubhaus abgelegt, die Bilder im Clubhaus gucken war sehr interessant, um kurz nach 12:00 Uhr kommt unser Pilot und führt uns zur Piper Warrior II. Ich steige als erstes hinten ein, dann Dieter auf den Pilotensitz, dann der Instructor vorne rechts.

(Auch in England ist left hand flying!!)





Dieter bekommt eine Einweisung, ( nicht die Fußpedale benutzen, hier ist Gas, Flughöhe 1000Fuß....) und nachdem ein Düsenflieger und ein großes Propellerflugzeug gestartet sind fährt...Dieter!!! zur Startbahn. Nach Freigabe Motor auf 2.500 Umdrehungen und ab geht´s nach oben.

Klar war ich überrascht, aber Bammel hatte ich keine Sekunde. Dieter hat das sehr souverän gemacht, sein erster Flug seit 10 Jahren!!!

Zum Glück waren 3 Flieger vor uns zur Landung angemeldet uns so hat Dieter noch ein paar „Achten“ über der Bucht von St. Malo gedreht, ich habe Bilder wie verrückt geschossen, was nicht immer ganz einfach war, da ab und an ein paar „Steine“ auf unserem Flugweg lagen.

Auch den „kontrollierten Absturz“ hat Dieter perfekt umgesetzt, ich war und bin begeistert.

Anschließend haben wir uns das erfahren was wir vorher von oben gesehen hatten.



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Gegen 18:00 Uhr erreichten wir die Bouley Bay, wo Dieter für 35,- Pfd. im



http://www.channelhotels.com/waters-edg ... lcome.html



gebucht hatte.

Ich wollte dort auch ein Zimmer belegen, leider war nur noch das Zimmer für 160,- Pfd. frei...nein Danke, heute nicht.

Aber 100 Meter weiter war ein B&B



http://www.bedandbreakfastdirect.co.uk/ ... p?cid=1211



für 40,-Pfd. Voll in Ordnung und sehr nette Vermieter.



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Zum Essen bin ich dann wieder zu Dieter ins Hotel und Dieter fragt mich: „Hast du ein Hemd und eine Krawatte“? „Oh Gott, wieso?“ „Das wird hier im Restaurant erwünscht“ . Dieter hatte zwei Hemden und zwei Krawatten im Seitenkoffer, eine Garnitur hätte er mir geliehen. Aber nebenan war ja noch ein Pub, „Black Dog“, dort haben wir dann vorzüglich gespeist: Risotto mit King Crabs, dazu ein Guiness, das Leben ist schön.







5. Tag

Freitag, 17. September 2010



Der Wecker bimmelt um 08:00 Uhr, ich geh schön duschen und noch ein paar Bilder machen.

Punkt 09:00 Uhr wird im Undercliff Guest House die Glocke geläutet und das Frühstück beginnt, full british, vom Herrn des Hauses zubereitet und der Dame des Hauses serviert.

Spitze.

Wir beenden noch unsere Runde um Jersey und fahren gegen 11:00 Uhr zum Terminal.

Georgs Güllepumpe steht dort schon und kurze Zeit später erscheint noch ein Pulk von 9 Franzosen, manche kenne ich schon, man begrüßt sich herzlich.



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Zwei Franzosen hatten nachts auf der Fahrt nach St. Malo einen Verkehrsunfall, G.s.D. war der Sachschaden höher als der Personenschaden.

( Warum wir jetzt alle auf Jersey waren? Ganz einfach: die Fähre fährt von St Malo nach Jersey, dort steigen alle Leute/PKW/Moppeds aus und zwei Stunden später geht es weiter von Jersey nach Guernsey mit einer anderen Fähre!)

Kurz nach 12:00 landen wir in Guernsey, Phil erwartet uns schon, Gruppenbild mit Dame 1-7 und dann fahren wir zum Camp-Ground.



http://www.cwgsy.net/community%2F2nd/ne ... arters.htm



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Jetzt erst mal ein „heartly wellcome“ von den britischen Freunden und ab geht es zum

marriage license bureau, schön war es wie Phil nach 12 ½ Jahren Partnerschaft seiner Dame Angelina den Ring über den Finger geschoben hat.



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Danach belegen Dieter und ich erst mal unser Zimmer im



http://www.maisondebasvilla.co.uk



Eine gute Wahl.

Ich lasse die Gülle stehen und lauf zur Feier, Dieter fährt noch eine Runde.

Die Hochzeitsfeier war kurzweilig, Phil und ein französischer Kollege haben Musik gemacht, Feier rundum gelungen.



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Toll, einfach toll........................................







6. Tag

Samstag, 18. September 2010



Um 09:30 gibt es bei Shelley das bestellte „full“, yeah, with Coffee , please.

Für 11:00 Uhr ist die Ausfahrt geplant, aber manchmal kommt es anders als man denkt...

War nichts Schlimmes, aber wir sind dann mit 32 Güllepumpen ohne Phil los.

Phil hat sich um eine erkrankte Gastfrau kümmern dürfen.

(Durchfall auf einem Campingplatz stelle ich mir auch superdoof vor....)

Da das Verkehrsaufkommen in/auf Guernsey sehr groß ist hat sich die Gruppe schnell auseinander gefahren und mein britischer Freund Hann



http://www.freewebs.com/ofapars-/



und ich sind alleine weiter.

Eine gute Entscheidung.Wir haben uns dann im Laufe des Tages mit dem „German Military Underground Hospital“

http://www.bbc.co.uk/guernsey/content/a ... ture.shtml

und

http://en.wikipedia.org/wiki/Occupation ... el_Islands



beschäftigt.



Ich fand es genial wie verantwortungsvoll zwei Männer der Nachkriegsgeneration mit diesem Thema umgegangen sind.

Z.B. benötigte ich zum Nachstellen meines Lenkkopflager eine 30er Nuss.

(Die hat ja jeder Moppedfahrer im Topcase, wenn da nicht dann auf jeden Fall im Tankrucksack.)

In einem restaurierten Bunker mit einer 10,5cm Flak lag hinter Plexiglas ein Werkzeugkasten der ehemaligen Besatzungsmacht mit unter anderem einer NW 30er Nuss..

Ich sagte „ Hann, I have found the tool“

Hann antwortete. “Take it, it´s your´s”



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Eine angenehme Art die Vergangenheit aufzuarbeiten.



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Genug Krieg nachempfunden, wir sind zu einem Strand gefahren, haben einen Kaffee getrunken und ein Homemade Eis gegessen, danach noch ein paar Kilometer gemacht und sind gegen 17:30 Uhr wieder zum Camp Ground gefahren.

Hier war ein Teil der Hochzeitsgesellschaft mit Mike (einem genialen Schrauber britischer Herkunft und Wohnsitz in Frankreich) damit beschäftigt bei einer CX 650C den Motor zu wechseln. ( der war auf der Rückfahrt vom National Meeting im Lake District „hoch“ gegangen).

Nebenbei hat Mike auch noch den Grill bedient und vier große Oberschenkel der Bestimmung zu gegrillt.

Daher habe ich flugs das Mopped zum B&B gebracht, einen Smalltalk mit Shelley, unserer Vermieterin, gehalten und um 18:30 Uhr war ich wieder auf dem Platz.



Hier ein Bild meines britischen Freundes Hann, nachdem ich ihn mit Jägermeister versorgt habe..



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Wo auch bald darauf die Schinken ihren vorletzten Weg antraten.

Während des Essens erschien erst ein junger Bursche mit einer Geige unterm Arm, dann ein älterer Herr mit Gitarre, ein Typ mit einem Holzkasten und kurz vor 20:00 Uhr der „Chef“ mit einem 2,50m großem Bass.

Für die verbliebenen 40 Personen fing es harmlos an, es gab Musik vom Feinsten.

Der Holzkasten war Percussion für alles, wie das funktioniert habe ich nicht entdecken können, Kabel oder Dioden waren aber nicht zu sehen, der Musiker hat darauf gesessen und halt mit beiden Händen darauf getrommelt.

Egal, als der „Chef“ zum Abschluss der ersten Hälfte nur auf seinem Bass stehend ein Solo abgeliefert hat, stand der Saal Kopf. Echt töfte gemacht.

Die zweite Hälfte dieser „Folk“-Kur war genauso hörenswert.....und dann geht´s ab zum Feuer.

Mein Freund Hann holt den „Hunting Master“ aus dem Zelt, das Feuer entwickelt sich zu einer beachtlichen Größe.

Phil, der Franzose und die Musiker der Band erscheinen auch am Feuer und dann gab es ein Live-Konzert das von fünf möglichen fünf Sterne bekommt.

Um 1:30 schleiche ich mich vom Platz und bis kurz vor unserem B&B kann ich Phil´s Gesang durch die Nacht schallen hören.



Einfach toll.







7. Tag

Sonntag, 19. September 2010



Um 09:00 Uhr „full british“, bei uns am Tisch ein alte Dame die so froh ist zu Besuch bei ihrem Sohn und seiner Frau zu sein und ganz nervös darauf wartet von ihm wieder abgeholt zu werden...rührend.

Und: ein herzlicher Abschied von Shelley, die fand uns ganz nett!!

Wir beladen die GL´s, sagen den Freunden auf dem Treffen „Good bye, see you next year“

und erfahren so nebenbei das die Fähre zwei Stunden Verspätung haben wird.

Also fahre ich mit Dieter noch eine Runde zu einem schönen Strand und beobachte das Steigen des Wassers.

Da auf Guernsey das Wasser pro Tide bis zu 14 Metern steigt und fällt ist es höchst interessant Teilen dieses Wechselspiels zu folgen.



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Ich habe noch für 90,-Pence/l richtig schön voll getankt, es war wohl das letzte Mal in meinem Leben zu erleben, das sich die Literanzeige schneller dreht als die Betragsanzeige.

LoL.

Am Sammelplatz vor der Fähre treffen wir auch die Franzosen und die CX650C mit gewechseltem Motor wieder, schnurrt wie ein >Kätzchen. What else



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In St. Malo trennen sich Dieter und meine Wege und ich fahre zur



http://www.fuaj.org/Cancale-Baie-de-Saint-Michel



Ein lohnenswertes Ziel, sauber und gut gelegen.

Kurz vor erreichen des Zieles ein heftiger Schmerz über dem rechten Schulterbein.....mal kräftig drauf gehauen , schmerzt aber weiter.

Es war eine Biene oder Wespe, die unterm Helm, in den Kragen und dann noch tiefer Zuflucht suchte.



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Die Schwellung überm Brustbein war drei Tage sichtbar und hat richtig weh getan..

Der junge Herbergsvater ist gut drauf, ich bekomme mein Einzelzimmer, ( in der Auberge bin ich fast alleine) und beziehe mein Zimmer.

Da es in der Herberge nichts mehr zu Essen gibt sattel ich noch mal die GL und auf Empfehlung fahre ich einen Kilometer weiter, dort am Strand hat noch ein Restaurant geöffnet und in der Ferne kann ich den Mt. St. Michel erkennen. In der Bucht davor schaukeln die Boote im Wasser......

Einfach toll, erlebenswert.

Der Herbergsvater schenkt mir noch einen Gutschein für 15 Minuten Internet, bon nui.

Aber ich bin jämmerlich an der Bedienung der französischen Tastatur gescheitert.

Immer beim Eingeben des Passwortes, da dieses ja durch Punkte dargestellt wird werde ich nie erfahren was ich dort eingegeben habe.







8. Tag

Montag, 20. September 2010



Beim Frühstück bin ich nicht mehr allein, da sitzen dann noch vier andere Menschen. (Deutsche) Musiker, die hier irgendwo ein kirchliches Konzert gegeben haben und so mit sich beschäftigt sind das ein Gruß nicht erwidert wird.

Aber das große Glas Nutella nur für sich in Anspruch nehmen...

Sellerie sagt der Franzose....

Aber so was kann mir bei dem Wetter doch nicht die Laune vermiesen...Nee, geht nicht.

Immer den Mt. St. Michel im Auge fahre ich über kleine oder unbefestigte Wege Richtung Norden.



12 meter Tidenhub...



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Ein Fischereifahrzeug



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Da diese Gegend ein großes Poldergebiet ist geht das ziemlich gut. Der Hammer war der Endpunkt eines Polderweges , an dem ca. 20 Männer in Unterhosen standen zur Vorbereitung einer anstehenden Wattwanderung. Da jedoch ein Motorrad auftauchte standen die Typen da wie Pinguine in der Antarktis....selten so gelacht.

Der Mt. St. Michel ist der Hingucker an sich, beachtlich.

Wie ein Bauwerk eine ganze Region überschattet, sich zum Zentrum erklärt, wow.



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Ich hatte einen Besuch der Klosteranlagen fest eingeplant, allerdings sind mir um 11:00 Uhr auf der direkten Zubringerstraße zum Mt. fünf Busse mit Asiaten entgegen gekommen (die hatten schon fertig!!!), alle ankommenden Fahrzeuge wurden schon auf einen weit außen gelegenen Parkplatz geleitet.

Nee, nene...Nix für Olli.... ein paar Bilder noch und ab geht´s Richtung Osten.

Ziel: Luxemburg



Und das zieht sich.



Aber schön:



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Im Calvados-Gebiet dem Navi die Stirn zu zeigen und die „schönen“ Straßen zu fahren hat echt Spaß gemacht. Dadurch konnte ich aber den Plan, der Seine Richtung Paris folgen, nicht nachkommen.



Zum Wetter:



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Sei´s drum, die Tage werden kürzer und gegen 18:00 Uhr stelle ich fest das mein Superhellesneunzigprozentmehrleistungsfahrlichtundzehnprzent weißeres Licht den Löffel abgegeben hat!

Tolle Wurst.

Eine gescheite Unterkunft finde ich erst mal nicht, die „nur“ 60 KM Entfernung bis nach Paris machen sich hier bemerkbar.

In Beauvais ist Ende der Fahnenstange, das sechste vom Navi gefundene Hotel hat ein Zimmer frei....für 80,-€.

Dann mal schnell runter in die angeschlossene Pizzeria, der Ober nimmt die Bestellung auf und dann passiert gar nichts mehr...denn der Ober diniert jetzt erst mal selbst.

Auch kein Problem, lmaa, dann mal der Griff ins Topcase und noch ein halbe Stunde TV auf französisch.



460 KM,– 28°, kein Regen







9. Tag

Dienstag, 21. September 2010



Nach einem frugalem Frühstück mit „eiskaltem“ Kaffee ( die Bedienung hatte in dem Augenblick den Mangel erkannt als ich den Finger in den Kaffee steckte und ihn dort weilen ließ) habe ich erst mal die Glühbirne gewechselt.

Bis ca. 10:00 Uhr deftiger Nebel, dann aber los!

Möglichst über Nebenstraßen nach Campiegne, Laon , Rethel und Sedan, erwähnenswert: die N31 kann man knicken, das Stück A34 tut gut um Meter zu machen.



Das war nicht der Einzige:



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Auch sehr weit:



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Bemerkenswert gut war der Zustand der Bundes- und Landstraßen.

Ziel war die Jugendherberge im luxemburgischen Beaufort.



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Man stelle sich folgendes Szenario vor:

Gegen 18:00 betrete ich die Herberge und betätige die Klingel auf der Empfangstheke.

10 Sekunden später erscheint ein junger Mann, von Kopf bis Fuß in Koch gehüllt, incl. einer

40cm hohen Kochmütze.

Ich: „Hi, hast du hier den Doppeljob?“

Koch: „ Ja, aber kein Problem“

Ich: „Ich hätte gerne eine Unterkunft und etwas zu Essen und ein kaltes Bier“

Koch: „ Kein Problem, Einzelzimmer ( 17,50€), Essen a la Cart, aber Bier ist leider aus“!

Ich (nach Studium der Karte) :“Ich nehme dann den Lachs und vor dem Essen bitte einen Portwein, zum Essen ein Wasser.“

Der interessierte Leser wird noch in Erinnerung haben das ich mich in einer luxemburgischen Jugendherberge befinde und das als einziger Gast.



Koffer runter, duschen, Bett beziehen, das Essen ist fertig.

Und dann:

Vorspeise vom Haus: Froschschenkel und eine Fischsuppe ( garantiert nicht aus der Dose!!)

Hauptspeise: Lachs im Bastkörbchen, geschmort auf Möhren, dazu eine sehr leckere Kartoffel

Nachspeise: Eis



Bei den folgenden Bildern nicht vergessen: die sind in einer Jugendherberge aufgenommen worden.



Bild


Vorspeise vom Haus: Froschschenkel und eine Soupe de poisson



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Als Hauptspeise: Lachs im Bastkörbchen, gedünstet auf Möhren



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Für 12,50€



Aber sonst war in Beaufort nichts los, aber egal, Olli war auch müde..



388 KM, – 25°, kein Regen







10. Tag

Mittwoch, 22. September 2010



Um 09:00 Uhr ist Start durch Luxemburg – wie immer eine Fahrt „ für sich“.

Bei strahlend blauem Himmel los, dann unter mir: die nebelbedeckten Täler...cool.

Der Nebel des Grauens:



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Den neuen Seylerhof



http://www.seylerhof.de/



habe ich auch gesehen, werde ich 2011 mal antesten.



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Und ich habe „erfahren“ wie viele Kilometer eine Güllepumpe mit einer Tankfüllung schafft:



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Aber mein Ziel, ja ich gebe es zu; eine Autobahn, eine belgische: die A26/E25 Richtung Lüttich, meine Lieblingsautobahn und das heute bei wenig Verkehr und Sonnenschein!

Wg. schlechter Erfahrung in Lüttich selbst verlasse ich die A .26 eine Ausfahrt vor Lüttich .

Ein Fehler .....absolut.

Mannomann, muss hier gebaut worden sein, nach Navi läuft hier gagaganichts.

Also alte Pfadfindertugenden heraus, irgendwann nach zwei Stunden Umhergeirre ist Aachen in Sicht.



Bei Mama Inge, ( Bj. 1933) war ich auch noch, und dann der Weg der Norddeutschen nach Norden: die A31 nach Emden.....immmmer gerade aus.



Kein Regen....Angenehme Temperaturen





Fazit:

Mit knapp über 3000 Kilometer war das eine Reise die einfach super war.

Ohne Einladung von Angelina und Phil wäre ich aber nicht auf die Idee gekommen diese Reise für diese kurze Zeit zu machen.

Besser wäre ein längerer Aufenthalt auf der schöneren Insel Jersey gewesen.

Auf Guernsey war schon mächtig viel Verkehr, kein Urlaubsort nach Wunsch.

Dem nördlichen Frankreich konnte ich nicht viel abgewinnen, dafür wurde ich wieder mal durch tolle Routen im südlichen Belgien und in Luxemburg belohnt.



Ohne Regen sieht so aus:



Bild
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Olli

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ressarts
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Re: Channel Islands 2010

#2 Ungelesener Beitrag von ressarts »

in diese richtung bin ich noch nie gekommen :-)

jugendherbergsausweis hab ich auch , und war der irrigen meinung man könnte günstig die nacht vergehen lassen , in österreich , slowenien und kroatien sind auf alle fälle privatzimmer günstiger als die meisten hostel :-(

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Mimoto
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Re: Channel Islands 2010

#3 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

Hallo Olli,

da hast Du dir wieder sehr viel Mühe gegeben dieses schöne Reiseerlebnis niederzuschreiben.

Rüber in die Normandie hat was, Honfleur kenne ich auch gut, hab dort schon ein paar mal übernachtet. Sehr beeindruckend fand
ich dort die Fahrt von Le Havre rüber nach Honfleur über die Pont de Normandie.

Die Rundflugeinlage war auch nicht schlecht, die gemachten Fotos kannst Du mir noch schicken ich werde sie in Deinen
gelungenen Reisebericht einbauen, ich denke dann wird die Mühe die Du dir gemacht hast auch die verdiente
Aufmerksamkeit bekommen.

Danke fürs schreiben und
viele Grüße
Michael /mimoto

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ryna
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Re: Channel Islands 2010

#4 Ungelesener Beitrag von ryna »

bilder würden mich nach dem interessanten bericht auch sehr interessieren. die kanalinseln sind noch ein weisser fleck auf meiner imaginären tourlandkarte.
die ile de ré war bisher die westlichste ecke.

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Balu
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Re: Channel Islands 2010

#5 Ungelesener Beitrag von Balu »

bilder würden mich nach dem interessanten bericht auch sehr interessieren.
Dito!
Nach dem tollen Bericht bin ich auch schon auf die Bilder gespannt!
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Mimoto
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Re: Channel Islands 2010

#6 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

NUN MIT FOTOS!

...so Olli,
habe Deinen Text mit Fotos eingestellt.
Das hat leider etwas gedauert weil ich Deine Mail eben erst im Spam Ordner gefunden hab.
Ein klarer Fall von Diskriminierung wie ich meine! :lol:

Ich kann mich nur Wiederholen, es bleibt die gleiche Reise aber mit den Bildern nur in Deinem
Kopf fehlt bei einem noch so schönen Reisebericht dem Leser etwas.

Wunderschöne Tour, sympathische Menschen - DANKE FÜRS ZEIGEN! :D

Eines noch, Froschschenkel habe ich auch schon gegessen, auch schmackhaft empfunden aber diesen
Torso hätte ich wohl nicht essen können. :shock: (..ausser ich hätte Hunger :lol: )

Viele Grüße
Michael /mimoto

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Balu
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Re: Channel Islands 2010

#7 Ungelesener Beitrag von Balu »

Boah....
Jetzt, mit Bildern ist das noch mal ein Stück besser geworden...finde ich!
Da muss ich mich noch mal bedanken...für´s Zeigen!
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Olli56
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Re: Channel Islands 2010

#8 Ungelesener Beitrag von Olli56 »

Moin!
Von den französischen Kollegen habe ich heute diesen Link erhalten.
Da sind schöne Aufnahmen bei vom Lagerfeuer und der GL, die Nachts auf der Autobahn in eine Straßensperrre geknallt ist.
Viel Spaß beim Schauen!

http://picasaweb.google.com/lh/sredir?u ... feat=email" onclick="window.open(this.href);return false;

Inselgruß
Olli
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Olli

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