Grüne Insel bei Sonne
Verfasst: Montag 31. Dezember 2012, 14:12
Hallo alle zusammen,
nach einiger Abstinenz hier im Forum finde ich jetzt über die Feiertage endlich wieder mal die Ruhe ein paar Zeilen zu tippen.
Das letzte halbe Jahr war ziemlich vollgepackt. Da war es schon eine Organisatorische Meisterleistung noch 3 Wochen Motorradurlaub
rein zu zwängen und diesmal anders als man es von mir kennt: Sogar noch in Begleitung.
Ehrlich gesagt, hatte ich bis jetzt nicht den nerv den Reisebericht zu beginnen. Der Bericht wird ziemlich groß.
Aber ich möchte auch selber das Ganze in Reinform bringen.
Anders als bei den Fahrten zuvor klappte die Planung, dass ein guter Freund mich begleiten konnte.
Drei Wochen, zwei Freunde, zwei Motorräder und ein Kontinent liegen vor uns. Jetzt viel Spaß.
Grüne Insel bei Sonne

Treffpunkt war an einem Morgen an der Autobahn. Die Sonne schien hell und die gepackten Motorräder glänzen in der Sonne.
Das letzte mal für 3 Wochen, dass meine Bandit so sauber vor mir steht.
Für den ersten Tag war erstmal ein Autobahn Richtung Westen geplant. 500 km Autobahn bis an die französische Grenze. Und wie so oft zu Beginn einer Reise
gingen die Kilometer runter wie Öl. Frisch ausgeruht und voll Vorfreudespult man das auf ordentlichen japanischen Vierzylindern runter wie nix.
Ab der Grenze bestand ich dann darauf bis Verdun auf Landstraßen zu fahren. Nicht nur die Maut wollte ich mir sparen, sondern auch den ersten Tag nicht nur mit 700 km Autobahn beginnen. Und da ich traditionell mit Landkarte fahre und mir auf Reisen diesen ganzen Technik-SchnickSchnack gerne spare(Urlaub ohne Email, Ladegerät und Nachrichten) hab ich uns kurzer Hand auf perfekte französische Landtraßen gelotst.

Ok, kein guter Start in drei Wochen kartennavigation. Aber so sieht man was vom Land
Mein Freund, als Stimme der Vernunft, hat dann nach kurzer Zeit darauf bestanden, Verdun direkt anzufahren ohne das wir uns durch die kleinsten französischen Dörfer kämpfen. Schade, aber sonst wird am Ende der Stress zu hoch. Also ging es auf einer direkten Verbindung nach Verdun, wo es auf einen Campingplatz ging.
Erster Tag zu Ende und wir sitzen in Frankreich. Guter Anfang.
Der nächste Morgen beginnt ausgeruht auf dem CP.
War voll der Platz und viele Familien, aber alles in allem ruhig und sauber. Für den Transist absolut in Ordnung.

Trotz unseres Zeitplans wollten wir die Lange Anreise durch Frankreich trotzdem nutzen, um etwas vom Land zu sehen. Der Vormittag war also für eine Besichtigung von Verdun und Umland eingeplant. Trotz der Geschichte ist Verdun eine wunderschöne saubere Stadt.


Aber die traurige Geschichte ist vor allem in den Hügeln um Verdun auch heute noch überall sichtbar.
Denkmal für erschossene Partisanen.

Bunkeranlagen

Vorallem der große Soldatenfriedhof bleibt in Erinnerung. Das Hauptgebäude stellt ein in den Boden gerammtes Schwert dar, als Zeichen das die Kämpfe beendet sind.

Aber zwischen all den Gräbern auch immer wieder kleine Zeichen dafür was wir heute erreicht haben.
Die Deutsch-Französische Freundschaft......

....als Grundlage für die Europäische Union.

Bei Bildern wie diesen, muss ich immer wieder an die Diskussion in der Bevölkerung denken. "Zurück zum Nationalstaat und der DM"
Die verstehen glaube ich die historische Bedeutung der EU nicht.
Und auf den Spruch "..nach Frankreich fahr ich nur auf Ketten" würd ich am liebsten nur kotzen. Soviel Ignoranz.
Aber ich habe immer noch Hoffnung, dass meine Generation das nicht in den Sand setzt.
Nach der bedrückenden aber interessanten Besichtigung der Schlachtfelder um Verdun ging es zurück zum Handwerk. Landstraßen fressen Richtung Westen.
Autobahn wollten wir uns beide sparen. Schont Geldbeutel UND die Nerven. Über Reims, Beauvais und Rouen Richtung Atlantik.
ich krieg davon einfach nicht genug. Frankreich vor mir, der Tank gefüllt und französische Landdstraßen fressen. Hat was meditatives.
Mitten im nirgendwo stiessen wir dann wieder auf Spuren des 1. Weltkriegs. Ein deutscher Soldatenfriedhof.



Wenn man bedenkt was 20 Jahre später passierte.

Sowas macht nachdenklich.
Aber die Stimmung ließen wir uns nicht ruinieren. An einer anderen Stelle Spuren des modernen Krieges.
Man beachte das Wetterbedingte Motorradoutfit. Über 30 Grad. Brütend heiß.

Kurz vor dem Atlantik in der Normandie wurde auf einem hübschen CP das Nachtlager aufgeschlagen.
So muss mein Urlaub aussehen.

Dritter Tag der Anreise beginnt mit Nebel. Bei der Hitze am Tag ist das herrlich.
Früh morgens die Motoren anlassen.............
Anhören wie der 1200er mit Vergaser immer runter läuft.........
Paarmal am Gas ziehen........
Und dann bepackt auf die Straße rollen und die Gänge hochschalten.............
EINFACH GEIL
Nach kurzer Zeit war der Atlantik erreicht. Geschafft.

Evolution der Technik.

Die Route verlief am Meer entlang Richtung Cherbourg. Wir hatten das mit Absicht so geplant, um die Strände der Normandie zu besichtigen.
Die Franzosen scheinen nicht zu verstehen, wie so ein Boot funktioniert ^^

Denkmal am Junobeach.

Dort trank ich einen Kaffee und kam mit einer älteren Französin ins Gespräch. Ihr Mann ein Ire, ihre Tochter wohnt jetzt in Irland, und deren Verlobter ein Deutscher.
Internationale Familie. Beim Gespräch kamen wir auch auf den Krieg zu sprechen. Was liegt näher wenn sich ein Deutscher und ein Franzose vor dem Denkmal des Juno-Beach treffen. Ihre Worte am Ende : "With people like us it will never happen again ." Amen.
Später dann am Omaha Beach Blick auf die Küste.

natürlich mit Denkmal....

Schön fand ich aber, dass der Strand heute hauptsächlich von Familien zum Picknick und Baden genutzt wird.
Etwas weiter kommt dann der Point du Hoc. Völlig überlaufen, hauptsächlich von Amerikanern. Etliche Filme und diese typische Heldengeschichte
locken die an.
Und auch ein bisschen protzen müssen die Amerikaner in der Normandie.

Die Kriegstrände lagen hinter uns. Es wurde noch eingekauft, um die Vorräte zu füllen.
Dann weiter auf der Straße nach Cherbourg. Eine riesige Stadt, aber es ging sehr flott zum Hafen. Wir waren genau pünktlich, mussten keine 20 Minuten warten und konnten die Motorräder auf die Fähre fahren.

Danach haben wir die Kabine bezogen und uns mit dem Schiff vertraut gemacht.

Die Hafenausfahrt haben wir vom Deck genossen. Perfektes Wetter. Kreuzfahrtcharakter.


Der Hafenlotse verlässt das Schiff............

und am Horizont verschwindet Frankreich.

Am Abend wurde dann im Bordeigenen Steakhouse lecker gespeist. Lecker wars und der Preis sehr in Ordnung.
Bevor es in die Koje geht nochmal nach vorne blicken. Irgendwo dort vorne liegt das Ziel. Irland.........


Fortsetzung folgt.........................
nach einiger Abstinenz hier im Forum finde ich jetzt über die Feiertage endlich wieder mal die Ruhe ein paar Zeilen zu tippen.
Das letzte halbe Jahr war ziemlich vollgepackt. Da war es schon eine Organisatorische Meisterleistung noch 3 Wochen Motorradurlaub
rein zu zwängen und diesmal anders als man es von mir kennt: Sogar noch in Begleitung.
Ehrlich gesagt, hatte ich bis jetzt nicht den nerv den Reisebericht zu beginnen. Der Bericht wird ziemlich groß.
Aber ich möchte auch selber das Ganze in Reinform bringen.
Anders als bei den Fahrten zuvor klappte die Planung, dass ein guter Freund mich begleiten konnte.
Drei Wochen, zwei Freunde, zwei Motorräder und ein Kontinent liegen vor uns. Jetzt viel Spaß.
Grüne Insel bei Sonne

Treffpunkt war an einem Morgen an der Autobahn. Die Sonne schien hell und die gepackten Motorräder glänzen in der Sonne.
Das letzte mal für 3 Wochen, dass meine Bandit so sauber vor mir steht.
Für den ersten Tag war erstmal ein Autobahn Richtung Westen geplant. 500 km Autobahn bis an die französische Grenze. Und wie so oft zu Beginn einer Reise
gingen die Kilometer runter wie Öl. Frisch ausgeruht und voll Vorfreudespult man das auf ordentlichen japanischen Vierzylindern runter wie nix.
Ab der Grenze bestand ich dann darauf bis Verdun auf Landstraßen zu fahren. Nicht nur die Maut wollte ich mir sparen, sondern auch den ersten Tag nicht nur mit 700 km Autobahn beginnen. Und da ich traditionell mit Landkarte fahre und mir auf Reisen diesen ganzen Technik-SchnickSchnack gerne spare(Urlaub ohne Email, Ladegerät und Nachrichten) hab ich uns kurzer Hand auf perfekte französische Landtraßen gelotst.

Ok, kein guter Start in drei Wochen kartennavigation. Aber so sieht man was vom Land

Mein Freund, als Stimme der Vernunft, hat dann nach kurzer Zeit darauf bestanden, Verdun direkt anzufahren ohne das wir uns durch die kleinsten französischen Dörfer kämpfen. Schade, aber sonst wird am Ende der Stress zu hoch. Also ging es auf einer direkten Verbindung nach Verdun, wo es auf einen Campingplatz ging.
Erster Tag zu Ende und wir sitzen in Frankreich. Guter Anfang.
Der nächste Morgen beginnt ausgeruht auf dem CP.
War voll der Platz und viele Familien, aber alles in allem ruhig und sauber. Für den Transist absolut in Ordnung.

Trotz unseres Zeitplans wollten wir die Lange Anreise durch Frankreich trotzdem nutzen, um etwas vom Land zu sehen. Der Vormittag war also für eine Besichtigung von Verdun und Umland eingeplant. Trotz der Geschichte ist Verdun eine wunderschöne saubere Stadt.


Aber die traurige Geschichte ist vor allem in den Hügeln um Verdun auch heute noch überall sichtbar.
Denkmal für erschossene Partisanen.

Bunkeranlagen

Vorallem der große Soldatenfriedhof bleibt in Erinnerung. Das Hauptgebäude stellt ein in den Boden gerammtes Schwert dar, als Zeichen das die Kämpfe beendet sind.

Aber zwischen all den Gräbern auch immer wieder kleine Zeichen dafür was wir heute erreicht haben.
Die Deutsch-Französische Freundschaft......

....als Grundlage für die Europäische Union.

Bei Bildern wie diesen, muss ich immer wieder an die Diskussion in der Bevölkerung denken. "Zurück zum Nationalstaat und der DM"
Die verstehen glaube ich die historische Bedeutung der EU nicht.
Und auf den Spruch "..nach Frankreich fahr ich nur auf Ketten" würd ich am liebsten nur kotzen. Soviel Ignoranz.
Aber ich habe immer noch Hoffnung, dass meine Generation das nicht in den Sand setzt.
Nach der bedrückenden aber interessanten Besichtigung der Schlachtfelder um Verdun ging es zurück zum Handwerk. Landstraßen fressen Richtung Westen.
Autobahn wollten wir uns beide sparen. Schont Geldbeutel UND die Nerven. Über Reims, Beauvais und Rouen Richtung Atlantik.
ich krieg davon einfach nicht genug. Frankreich vor mir, der Tank gefüllt und französische Landdstraßen fressen. Hat was meditatives.
Mitten im nirgendwo stiessen wir dann wieder auf Spuren des 1. Weltkriegs. Ein deutscher Soldatenfriedhof.



Wenn man bedenkt was 20 Jahre später passierte.

Sowas macht nachdenklich.
Aber die Stimmung ließen wir uns nicht ruinieren. An einer anderen Stelle Spuren des modernen Krieges.
Man beachte das Wetterbedingte Motorradoutfit. Über 30 Grad. Brütend heiß.

Kurz vor dem Atlantik in der Normandie wurde auf einem hübschen CP das Nachtlager aufgeschlagen.
So muss mein Urlaub aussehen.

Dritter Tag der Anreise beginnt mit Nebel. Bei der Hitze am Tag ist das herrlich.
Früh morgens die Motoren anlassen.............
Anhören wie der 1200er mit Vergaser immer runter läuft.........
Paarmal am Gas ziehen........
Und dann bepackt auf die Straße rollen und die Gänge hochschalten.............
EINFACH GEIL
Nach kurzer Zeit war der Atlantik erreicht. Geschafft.

Evolution der Technik.

Die Route verlief am Meer entlang Richtung Cherbourg. Wir hatten das mit Absicht so geplant, um die Strände der Normandie zu besichtigen.
Die Franzosen scheinen nicht zu verstehen, wie so ein Boot funktioniert ^^

Denkmal am Junobeach.

Dort trank ich einen Kaffee und kam mit einer älteren Französin ins Gespräch. Ihr Mann ein Ire, ihre Tochter wohnt jetzt in Irland, und deren Verlobter ein Deutscher.
Internationale Familie. Beim Gespräch kamen wir auch auf den Krieg zu sprechen. Was liegt näher wenn sich ein Deutscher und ein Franzose vor dem Denkmal des Juno-Beach treffen. Ihre Worte am Ende : "With people like us it will never happen again ." Amen.
Später dann am Omaha Beach Blick auf die Küste.

natürlich mit Denkmal....

Schön fand ich aber, dass der Strand heute hauptsächlich von Familien zum Picknick und Baden genutzt wird.
Etwas weiter kommt dann der Point du Hoc. Völlig überlaufen, hauptsächlich von Amerikanern. Etliche Filme und diese typische Heldengeschichte
locken die an.
Und auch ein bisschen protzen müssen die Amerikaner in der Normandie.

Die Kriegstrände lagen hinter uns. Es wurde noch eingekauft, um die Vorräte zu füllen.
Dann weiter auf der Straße nach Cherbourg. Eine riesige Stadt, aber es ging sehr flott zum Hafen. Wir waren genau pünktlich, mussten keine 20 Minuten warten und konnten die Motorräder auf die Fähre fahren.

Danach haben wir die Kabine bezogen und uns mit dem Schiff vertraut gemacht.

Die Hafenausfahrt haben wir vom Deck genossen. Perfektes Wetter. Kreuzfahrtcharakter.


Der Hafenlotse verlässt das Schiff............

und am Horizont verschwindet Frankreich.

Am Abend wurde dann im Bordeigenen Steakhouse lecker gespeist. Lecker wars und der Preis sehr in Ordnung.
Bevor es in die Koje geht nochmal nach vorne blicken. Irgendwo dort vorne liegt das Ziel. Irland.........


Fortsetzung folgt.........................